Doppelkopf-Strategien: Trumpfaufspiel der Kontra Partei

zwiebelmett, 04. Januar 2014, um 17:06

Bei einem Spiel eben erregte sich der Partner des einen Kontraspielers über dessen Trumpfaufspiel. Konkret lief es folgender Maßen:

Karo-König an 1 von Kontra
Karo-Ass an 2 auch Kontra
Herz-Zehn an drei mit großer Abfrage von 4
Karo-Ass von 4.

Der Aufspieler meinte, er habe Trumpf gespielt, da nichts Anderes Sinn gemacht habe. Er war Doppelt in jeder Fehlfarbe onhe As. Sein Argument war, dass der Partner mit Dulle ans Spiel käme, oder eben eine Dulle vom Gegner gezogen würde. Mein Gegenargument wäre der erste Stich. Wie seht ihr das?

Kokolores, 04. Januar 2014, um 17:09

Kneipendoko...mit 6 Fehl Trumpf anspielen würde ich nicht mal als Re in Betracht ziehen. Trumpfanspiel sollte ein Zeichen von Stärke sein...

Ex-Füchse #87332, 04. Januar 2014, um 17:29

Wenn an 3. groß abgefragt wird (ich nehme mal an Du meinst eine Re/90 Anfrage, groß abfragen kenne ich so jetzt nicht), dann sollte doch nicht noch die Dulle an 3. gelegt werden?

Southern, 04. Januar 2014, um 17:33
zuletzt bearbeitet am 04. Januar 2014, um 17:34

4 fragt groß ab, als die Dulle schon gespielt war.

Southern, 04. Januar 2014, um 17:34

Zu deine Frage. Schliesse mich Kokos Meinung an.

akaSilberfux, 05. Januar 2014, um 10:53

Solange Spieler an Pos. 2 blind Füchse legen, kann problemlos weiter Trumpf gespielt werden..

Aurelia, 05. Januar 2014, um 11:18

Da ich der betroffene Kontraausspieler bin, gebe ich natürlich meinen Senf gerne dazu.
Ich kann nicht wissen ob mein Partner an Pos. 2i sitzt, die Chancen stehen 1:3.
Mit meinem Blatt kann ich nur den Trittbrettfahrer machen.
Die Überlegung, dass Re um eine Dulle geschwächt wird, hat sich ja als richtig herausgestellt.
Das der Spieler an Pos. 2 von Trumpfausspiel auf Re schließt, ist meiner Meinung nach nicht stichhaltig, daher hätte ich an seiner Stelle keinen Fuchs dazugelegt.
Aber jeder hat da seine eigenen Erfahrungen und wird so spielen, wie er es für angebracht hält und das ist auch in Ordnung.

Stoni, 05. Januar 2014, um 11:34

Tr spielen fördert Partnerfindungen durch sichtbare Signalkarten wie Fuchs an Pos2, KreuzDame - man sollte also selbst ein starkes Blatt haben, ansonsten sind ungeklärte Partnerschaften besser.

Tr spielen fördert Ansagen, Abfragen - man sollte also selbst an einer Ansage interessiert sein, und dem etwas entgegensetzen können, etwa eine schwarze Farbe frei sein.

Tr spielen fördert die trumpfstarke Partei, zu denen du hier offensichtlich nicht gehört hast, also nützt du dem Gegner, zumal Re statistisch auch 1-2 Tr mehr hat.

Aurelia, selbst wenn du deinen Partner mit der Dulle triffst, ist diese weg, an Pos 2,3 sogar leer und Re hat die alleinige Trumpfmacht. Mit den 1-2 Assen und dem Dullenstich bleibt ihr dann mit 3-4 Stichen auf verlorenem Posten.

Mit deinem schwachen Blatt willst du keine Ansage hören, du kannst dich nicht wehren ... wie im Fußball, eine unterlegene Mannschaft spielt defensiv, und sucht nicht den offenen Schlagabtausch.

Aurelia, 05. Januar 2014, um 15:46

O.K. - danke für die ausführliche Erklärung, Stoni -
verinnerlicht.
Werde mich bessern ...

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