mal so nebenbei an Stoni und Fux, was errechnet ihr denn fuer einen Erwartungswert fuer dieses Kontra ohne Abfrage?
+ 2 Dullen, Pik frei, Herz Ass
- 4 Kreuz
Und neben den Kreuzschmerzen wie sieht Eure Erwartung fuer die Trumpfstiche und der Trumpfvollen aus? Da sind ja so ein paar Sorgen, die in "Unkenntnis des Partners" noch einen guten Abnehmer suchen....

Nachdem ich nur 50 Kommentare von euch gelesen habe (interessantes Thema übrigens) melde ich mich selbst einmal zu Wort.

Ich persönlich würde es als "Todsünde" empfinden, mit dieser Karte nicht abzufragen. Die Frage des besten Abwurfs sehe ich schon als wesentlicher schwieriger an.

Die Aussage, ein Abwurfvorteil habe ich nicht, ist für mich nur bei einem 12-Trümpfer gegeben.^^ Den habe ich dieses Spiel aber nicht. Die Information für die Re-Leute nach Abfrage kann doch in diesem Spiel nicht größer sein, als die eigene Vorteilsnahme. In 2/3 aller Spiele muss ich ohnehin auf die Spielweise von Stoni bzw. Silberfux und deren Befürwortern ausweichen, die Chance einen wichtigen Abwurf hier möglicherweise mitzunehmen, halte ich für richtig.

Ausnahmsweise würde ich wohl gegen meine sonstige eigene Logik hier die Standkarte abwerfen, weil die Herzfreiheit (und damit größere) Kontrolle der Farbe mir mit diesem Blatt wichtiger erscheint, als die Kreuzwerte von 4 auf 3 zu dezimieren. Hätte ich nur drei oder weniger Kreuzwerte würde ich bereits den echten Fehlfarbenabwurf in Kreuz vornehmen.

Nicht abzufragen und danach das Herz-As der Gefahr einen (unnötigen) Abstichs (nach eigenem Kontra) auszusetzten, kann aus meiner Sicht nicht die "Lösung des Problems" sein.

Bei drei eigenen Karovollen bekomme ich den ersten auf Pik im Rücklauf im Normalfall nach Hause (darf mein Partner von Postion 1 auf 4 ohnehin gern vorspielen), den 2. meistens jetzt auf Herz und den 3. in einem beliebigen Stich meines Partners, den ich bereits kenne. Und falls nicht, verliere ich auch nicht sofort dieses Spiel.

Klingt optimistisch, nein eher realistisch!

Like...

Er spielt es ja richtig, aber er braucht immer so ewig es zu erklären....

tja, jeder macht das was er kann (oder halt nicht)...

Wer Interesse an dem (verkorksten) Spiel hat:
https://www.fuchstreff.de/spiele/36053826-nor...

Mittlerweile halte ich Herz-Ass-Abwurf für stärker, da zwar beide Abwürfe ihre Vor- und Nachteile haben, aber nur der Abwurf der Kreuz-Zehn in Kombination mit Kreuz-Ass-Nachspiel den Spielsieg wirklich gefährdet.

Der Abwurf einer Standkarte ist schon etwas besonderes, welche Info gibt dieser Move an mich als Partner? Von daher muss sich der Aufspieler dann doch schon gedanklich ein wenig verbiegen, um den Hintergrund dieser Aktion erahnen zu können. Verlässlichkeit wäre das Thema an der Stelle.

Ansonsten finde ich die Diskussion zu diesem Spiel recht gut, denn diese Art Beispiele hat man doch nicht so oft vor Augen.

Ich mische mich bei Spielediskussionen mal wieder ein. Den Rest finde ich sehr Bananiös. Habe den Nick meiner Frau gehitchhikert und umbenannt. Das zur Klarstellung.

Gestern im Verein hatte ich auch die Situation wo eine Abfrage auf Herz + Kreuz Abwurf bei mir nicht sofort "Kreuz Frei" suggerierte. Ich gehe aber schon davon aus, dass es 90% der Fälle (außer bei Tront) ein Single Abwurf ist. Deshalb würde ich auch hier ausnahmsweise die Standkarte Herz-Ass abwerfen um keine falsche Fährte zu setzen.

Die Lösung nicht abfragen finde ich aber nach der Diskussion auch erheblich besser.

ich frage auch ab und lege als Abwurf Herz-Ass
warum soll ich das Spiel unnötig gefährden, wenn der eine Re-Mann kreuz- und der andere herzfrei ist.
Spiele ich mit direktem Abstich Kontra und dann Herzass, was evtl. gehackt wird, finden die Gegner mit den Farbfreiheiten sicherlich auch ohne Dullen das RE dagegen. Außerdem bin ich der Meinung, dass man ohne Abfrage viel mehr über sein Blatt verrät - man hat nämlich scheinbar keinen geeigneten Abwurf und mit großer Wahrscheinlichkeit hält man beide Dullen, wenn man im 2. auch nicht fragt. Dazu wird doch oft im ersten Trumpfstich eh die Partnerschaft klar, wenn an 2 direkt ein Voller gelegt wird - oder eben nicht.
Von daher finde ich, dass die Abfrage viel weniger über das eigene Blatt im Hinblick auf Anzahl der Dullen und Fehlverlierer verrät. Die Chance, dass mein Partner bei Antwort Kreuz kontrolliert, sei es durch Stechen oder Doppelass, ist ja zudem auch nicht so klein.

@ DerWolff

Bei einem Abwurf auf ein rotes As an Sitzpostion 3 würde ich vielleicht nahe an die "90%-Singelabwurf" selbst herankommen.

An Sitzpostion 4 wäre ein Single-Abwurf rein zufällig und keineswegs sicher blank vorgenommen. Wäre der Abwurf einmal blank u n d ich möchte unbedingt, dass diese Farbe nachgespielt werde ich das durch ein Anzögern nach Beantwortung meiner Abfrage begleiten können.

Ansonsten gilt für mich, an Sitzpostion 4 immer die Ursprungsfarbe nachzuspielen, solange diese nicht komplett oder gar nicht mehr beim Partner vorhanden ist, ansonsten erwarte ich ein Trumpfanspiel. Die gegenerische Dulle (wenn vorhanden) scheidet aus und dieser Vorteil ist nicht zu unterschätzen.

Meine teils (knappen) Abfragen sind so aufgebaut, dass ich sie mehrheitlich dann auch gewinne und meist ein Abwurfvorteil auch aus Zweier- oder Dreierlängen Sinn macht.

Es gibt doch einige Kontrablätter mit relativ guten Trumpfstärken wie Doppeldulle oder einer Dulle mit 3 - 4 Damen, in denen man dennoch abfragt, obwohl man eben keinen so "sinnvollen" Abwurf hat. Aus meiner Sicht ist nahezu jeder Abwurf sinnvoll, weil man sich auf eine bessere Trumpflänge stellt, die sich im weiteren Spielverlauf häufig durchsetzt. Oder man ist gar in 2 Farben frei, dann kann man seltenst eine Single abwerfen, zumindest sind bei mir die 11-Trümpfer nicht so häufig anzutreffen.

Wer alle Abfragen gewinnt, stellt zu selten welche.^^ Ich nutze "dieses Spielmittel" jedenfalls unwahrscheinlich gern aus. Zumindest aber häufiger als der Durchschnitt der guten Spieler, wenn ich mir so eure Antworten anschaue.

Wer nicht mit dem Blatt abfragen möchte, darf und soll dies natürlich weiterhin gern tun. Diese Spieler werden ihre Gründe haben und mit ihrer Spielweise entsprechend erfolgreich sein.

Ich bin jedesfalls nach wie vor der Meinung, dass das Bekanntwerden der Partnerschaften sich in diesem Spiel kaum nachteilig für die Kontrapartei auswirken wird. Die mögliche Herzfreiheit wiegt diesen möglichen Nachteil aus meiner Sicht um ein Vielfaches auf.