Aokiji, 09. Mai 2014, um 04:02
zuletzt bearbeitet am 09. Mai 2014, um 04:05
Spiel#36.685.367 - die Überschrift!
Ein Spiel aus der 1. Liga, welches ohne Erstansage eines Spielers verlief. Kein Problem, das kommt ja vor. Im Nachhinein kann die Kontrapartei so einiges besser machen. Aber zum Zeitpunkt des laufenden Spieles auch schon?
Nach dem ersten Stich erfolgt kein Kreuznachspiel von meinen mir später bekannt werdenden Partner, weil er entweder ein Re-Mann ist oder ein Kontra-Mann, der in Kreuz frei ist. Ersteres hielt ich für wahrscheinlicher, letzteres traf zu. So spielte ich im weiteren Verlauf, nachdem ich nur 15 Augen auf Herz bekam, tendenziell leicht gegen ihn mit meinem 2. Herznachspiel, weil ich mir jetzt einen herzfreien Partner an mittlerer oder hinterer Postion im Zweitlauf eher erhoffte. Ist diese Nachspiel-Idee so verkehrt? Gilt ein Herznachspiel wirklich generell als verboten?
Man macht sich ja auch als Nichtvereinsspieler so seine Gedanken und liest im Forum regelmäßig die Strategie-Berichte.
Im späteren Verlauf werde ich im 2. Kreuzlauf jetzt von meinem Partner überstochen, obwohl ich sicherlich niemals als Re-Mann eine "trontsche Wenigaugenfarbe" in dieser Situation nachspielen würde. Muss ich hier schon erkennen, Kreuz selbst nicht vorzustechen und mein Pik-As abwerfen? Einen guten Abwurf hat mein Partner ja wirklich nicht.
Ich möchte nur von euch erfahrenen Threadschreibern wissen, mit welcher Karte ihr als Kontrapartei ggf. abweicht und ob das zum späteren Spielgewinn ausreicht.
Denn ich hätte dieses Spiel auch lieber gewonnen als verloren.
Euer Aokiji (Frank)
Friedrich, 09. Mai 2014, um 04:29
Ich persönlich mag diese Herznachspiele ebenfalls nicht. Wissen kannst du ja zu dem Zeitpunkt eigentlich noch überhaupt gar nix, ermöglichst jedoch ins Blaue hinein fiese Abwürfe. Bei drei Mitspielern am Tisch ist der Hauptprofiteur solcher Aktionen in zwei von drei Fällen ein Gegner...
Den Einstich in den zweiten Kreuzlauf finde ich hingegen vertretbar.
Hat Tf dich schön rund gemacht im Chat?^^
niveauflexibel, 09. Mai 2014, um 08:46
In Stich 11 die Blaue und alles wird gut
Ich selbst spiele Herz eigtl auch nie nach - gerade dann wenn es überhaupt nicht Not tut
Schließlich hält man Standkarten in Pik und Herz und Kreuz kontrolliert man offenbar auch.
Gerade bei Herz find ich zumindest kann man sich auch nicht auf die Viel-wenig-Augenstiche verlassen - weil das Ass bzw so wie hier der König gerne mal gehaltene werden, um sich so für später evtl eine Standkarte aufzubaue
Seb1904, 09. Mai 2014, um 08:58
A propos "Nichtvereinsspieler".
Daran könnte man ja auch mal arbeiten. Qualitativ könntest Du ja mit mir mithalten an guten Tagen.....
Im Ähnz: hättest Du eventuell Interesse, ins Sport-Doko zu schnuppern?
akaSilberfux, 09. Mai 2014, um 11:19
zuletzt bearbeitet am 09. Mai 2014, um 11:19
Das Herznachspiel ist eine Katastrophe. Angemessene Strafe wäre der Kreuzabwurf von didibr mit über 150 für Re gewesen.
Du hältst die Stehkarten in zwei Farben und stichst die 3. Nach dem Verlauf hält dein Partner oft die Stehkarte in Kreuz oder ist frei. Da gehört Trumpf auf den Tisch. Wenn man Farbe spielt, dann zumindest Pik, damit niemand günstig Kreuz abwirft.
Grundsätzlich hast du nur Erstinformationen aus den Farbläufen, da ist noch alles möglich. Warte bis zum 2. Farblauf, um dort Informationen zu sammeln.
Wähle nur einen Feind - wenn überhaupt notwendig. Hier legt didibr
und . TF hat dagegen schon einen Stich gewonnen und ist damit eher Kontra als didibr. Im konkreten Fall mußt du allerdings noch keinen Gegner wählen, weil du und dein Partner volle Farbkontrolle habt. Damit spielt man ohnehin grundsätzlich Trumpf.Nach dem Herznachspiel bist du sowas von Re, das bleibst du bis die beiden
gefallen sind. Reparieren kannst du das nicht mehr.Tront, 09. Mai 2014, um 16:01
Ich halte das Herznachspiel bei der entsprechenden Beikarte hier auch für unglücklich gewählt. Weshalb das allerdings ein Re-Nachspiel sein sollte, entzieht sich völlig meiner Kenntnis.
Als Re-Partei verschafft man sich doch die gleichen Schwierigkeiten, weil Zweitläufe dadurch gefährdet würden.
Ein Trumpfnachspiel, wie Silberfux es vorschlägt, sollte die beste Wahl sein, damit verhindert man, dass ein möglicher trumpfkurzer Re-Mann an Postion 1 schnell zum Pik einstechen kommt und erhält sich auch eher den eigenen 2. Kreuzlauf. Als 7-trümpfiger Kontramann sehe ich hier mit Trumpf die genaueste Fortsetzung.
Wahrscheinlich wird man dann viel eher von allen Mitspielern am Tisch als Re-Mann angesehen.^^
Denn ein Kontramann hätte ja nach diesem Spielverlauf bestimmt viel häufiger eine für ihn günstige Fehlfarbe in der Regel nachgespielt. Logischerweise beginnend mit Kreuz.
Dass der Ausspieler tendenziell eher Kontramann ist, würde ich übrigens so nicht bestätigen wollen. Es folgt ein Pik-Anspiel und kein Kreuz-Nachspiel, wenn dass kein natürliches Indiz für Re ist, verstehe ich etwas Entscheidendes in diesem Spiel nicht.
Man kann halt nicht alle Fälle gleichzeitig abdecken.
Und Niveauflexibel hat es gut erkannt, in Stich 11 die Blaue vorzuspielen, gewinnt das Spiel für die Kontrapartei jetzt ja auch noch.
akaSilberfux, 09. Mai 2014, um 21:56
Kleiner Tip:
Wenn ein Farblauf für Kontra markiert ist (wie hier in Kreuz) und man spielt eine andere Farbe an (wie hier Herz), ist das ein klarer Angriff auf diesen Farblauf. Damit eröffnet man Re die Gelegenheit, sich von einem teuren, sogar doppelkopfgefährlichen zu trennen. Für Kontra ergibt das überhaupt keinen Sinn, also ist das Herznachspiel Re.
IngoKnito, 09. Mai 2014, um 22:12
(Hab' eben erst geguckt - das wäre ja fast wieder ein Beispiel für meinen Lieblingsthread ...
Belzedar, 10. Mai 2014, um 00:26
Sehr gut erklärt Silberfux, trotzdem vermeide ich auch als Re Mann das Herznachspiel, als Kontra Mann ist es in 5/6 Fällen schlecht, in 1/3 Fällen sind die bneiden Re Leute rrei, und es führt in die "Katastrophe". Und gut ist es egentlich nie, bei ungeklärten Partnerschaften, mit ungeklärten Positionen.
Tront, 10. Mai 2014, um 00:50
Der Begriff "ungeklärte Partnerschaft" ist für mich auch eher realtiv. Eine Tendenzzuordnung gibt es in fast jedem Spiel.
Wenn man natürlich davon ausgeht, dass erst nach dem Legen beiden Kreuz-Damen oder jeweils mindestens einer getroffenen Ansage verschiedener Spieler einer Partei die Partnerschaft als "geklärt" betrachtet, darf die Bezeichnung "ungekärte Partnerschaft" gern weiter verwenden.
Ich leite auch weiterhin gern bei einem Herzvorspiel die Partnerschaft ab. Macht bei mir am Tisch aber nur selten jemand.^^ Spielt jedoch ein Spieler einmal bewusst nach dem Erstlauf in Herz mit 30 erzielten Augen z. B. seine 9 Herz (natürlich als Single) im Zweitlauf nach, wäre er für mich ein fast sicherer Re-Mann oder ein spielschwächerer Kontramann nahe einem Konventionsbruch.
Aokiji, 10. Mai 2014, um 23:41
Ich danke euch für die vielen Meinungen.
Wahrscehinlich war mein Herznachspiel von mir zu einzügig gedacht. Weil ich dem Ausspieler vorzeitig eine größere Re-Identität zugeordnet hatte. Den 2. Piklauf wollte ich dem vielleicht trumpfkrzen Gegener ebenso ungern vorspielen. Also sollte man wirklich mit dieser Fehlabdeckung bei Trumpf bleiben.
Talentfrei hat mich nicht "rund gemacht", wie Friedrich vermutete, er hat lediglich den Tisch nach diesem Spiel verlassen.^^ Das kann jedoch völlig andere Gründe gehabt haben. Dass dies nicht mein bestes Spiel war, habe ich inzwischen selbst eingesehen.
Tront denkt und schreibt in seinen Threads sinngemäß: (Spiel)-Fehler darf man machen, sie müssen nur entweder begründbar oder zumindest noch nachvollziehbar sein. Diese "geringe Auflage" hätte ich wohl gerade so eben noch erfüllt.
Bis demnächst mal wieder am Tisch, falls man mich noch mag.
wurschtel81, 10. Mai 2014, um 23:53
dann hat er dich nur still "rund gemacht" ;-)