Unterhaltung: Essen

Gemach, 04. Juni 2011, um 17:23
zuletzt bearbeitet am 04. Juni 2011, um 17:23

Was traut ihr euch noch zu essen?

http://www.tagesspiegel.de/kultur/essen-gefaehrdet-ihre-gesundheit/4252404.html

Also ich kaufe kaum noch was ein ...

Ex-Füchse #365, 04. Juni 2011, um 18:39

Hab mich schon gewundert, dass dieses Thema hier noch nicht zur Sprache kam.
Die Sache mit dem EHEC besorgt mich nämlich wirklich.
Vielleicht liegt es daran, dass ich während meiner jahrzehntelangen Arbeit in der Klinik schrecklich viele Menschen an üblen bakteriellen Infektionen sterben sah? Ich weiß nicht.
Ich denke schon sehr genau darüber nach, was man nun noch unbesorgt essen kann und was nicht. Theoretisch könnte der Keim ja fast überall lauern.
Aber andererseits haben wir jetzt gerade die Jahreszeit der leckersten Früchte und des schönsten Gemüses.
Zumindest Spargel kann man noch unbesorgt essen, denn der wird zum Glück ja normalerweise geschält und gekocht.
Aber was ist z.B. mit Erdbeeren?
Drauf verzichten? Im Juni???? Nee, schaff ich nicht. Aber ich kaufe nur welche, von denen ich genau weiß, woher sie kommen (meine aus Klaistow bei Potsdam) und wie sie gedüngt werden (NICHT mit Gülle).
Heut hab ich sogar Tomaten gegessen (die holländischen, die ich sonst eigentlich meide). Ich hab sie 2 Minuten lang in kochendem Wasser blanchiert und anschließend gepellt. Ich hoffe, das war ausreichend.
Gurken esse ich zur Zeit nicht, aber die mag ich eh nicht so besonders. Blattsalate lasse ich schweren Herzens ebenfalls links liegen.
Loses Speiseeis? Hab ich in den letzten Tage auch nicht gegessen, aber ich muss ohnehin abnehmen.
Tja, alles sehr unschön. Ich hoffe sehr, dass die Infektionsquelle bald gefunden wird.

Ex-Füchse #918, 04. Juni 2011, um 18:59

Kein Mensch bzw. Bauer düngt essbare Feldfrüchte mit Gülle.Das ist wieder eins von diesen Vorurteilen!!
Gülle kommt überhaupt nur vor der Bestellung auf die Felder.
Würde sonst überhaupt keinen Sinn machen.

Ex-Füchse #365, 04. Juni 2011, um 19:13

Nix Vorurteil, einfach nur keine Ahnung.
Man kann ja nicht über alles Bescheid wissen ;-)
Dennoch Danke für Deinen Hinweis, jetzt bin ich also wieder ein wenig klüger.
Aber ob ich nun unbesorgt meine heißgeliebten deutschen Erdbeeren essen kann, weiß ich trotzdem nicht.

Doc_Jule, 04. Juni 2011, um 19:25

@Cahei
ich hab aber eine schlüssige Theorie gelesen. Es war sehr trocken und windig; damit kann die Gülle mit den Sandstürmen von den Äckern auch auf benachbarte Gemüsefelder gelangt sein.....
Ich meide schweren Herzens auch rohes Gemüse; ich weiß auch nicht so ganz genau, ob wirklich nur Gemüse als Quelle in Frage kommt. Ich denke mal, nicht ordentlich pasteurisierte Milchprodukte kämen ebenso in Frage, denke da grade an die Listerien im Käse vor einiger Zeit. Ich hab auch schon öfter Schimmel auf einem Joghurt gehabt....Um meine heißgeliebten Erdbeeren tut´s mir am meisten leid....
Aber bald sind ja unsere Kirschen so weit, und die sind sauber :-)
Und Spargel wird, wie Eva schon schrieb, gottlob gekocht :-)
Was kann man den überhaupt noch guten Gewissens essen? Ich beziehe mein Fleisch von Ökobauern direkt oder es kommt auch viel Wild auf den Tisch. Bei Fisch muss man ja auch aufpassen, dass man ökologisch korrekt isst...es ist zum Heulen....
Wenn wir in Rente sind, wollen wir einiges an Gemüse selbst anbauen, momentan fehlt dafür einfach die Zeit, ansonsten hatte ich eine Zeit lang die Grüne Kiste, ein Öko-Obst- und Gemüse-Abo, aber das war ziemlich einseitig und meistens nicht das, was man grade gern gehabt hätte. Wochenlang Pastinaken war dann auch nicht so das Wahre ;-)

Ex-Füchse #918, 04. Juni 2011, um 19:54

Das kann natürlich so gewesen sein und wenns mal viel regnet spült das Wasser die Gülle über alle Felder:-)
Aber der Normalfall beim Gülle ausbringen ist, das sie möglichst schnell eingearbeitet wird.Denn dadurch gelangt der Stickstoff der Gülle in den Boden und später zu den Wurzeln der Pflanzen, wo der Bauer ihn haben will.
Mir fällt auf Anhieb nichts ein, wo Gülle direkt mit Nutzpflanzen in Berührung kommt. Ausnahme vllt Mais für Biogasanlagen,aber da kommts nicht so auf den Geschmack an;-)

Ich hoffe mal nicht,das Biobauern schuld sind.Denn die sind ja noch mehr als die konventionellen Bauern auf Gülle angewiesen.

Irgendwann werden wir wissen,was die Ursache des Erregers ist.

Fanthomas, 04. Juni 2011, um 20:04

Am besten gar nichts mehr essen.
Und nichts mehr trinken.
Und nichts mehr einatmen.
Am besten man lebt gar nicht, dann kann auch nichts passieren.
Ich sitze übrigens gerade bei einer Schale wunderbarer frischer Erdbeeren. :-)))

Ex-Füchse #918, 04. Juni 2011, um 20:05

nur von Doko leben??...

ich auch,aber mit Vanille Eis dazu:-))))

Fanthomas, 04. Juni 2011, um 20:30

Ist Doko wirklich ungefährlich?
Ich wäre mir da nicht so sicher ...
:-)))

Sternenfeuer, 04. Juni 2011, um 21:15

hmm... hat schon mal jemand daran gedacht, dass
die bösen terroristen ihre finger im spiel haben könnten?!
.... denkbar auch, dass gadafis geheimlabore ein leck
haben und in irgendwelchen diktatoren-/militäranlagen
wurde geschlammt und ein künstlich gezüchtes
killerbakterium ist entwischt..

Seltsam, 04. Juni 2011, um 21:29
zuletzt bearbeitet am 04. Juni 2011, um 21:30

"...jemand daran gedacht, dass die bösen terroristen ihre finger im spiel haben könnten?!"
----------------
Nein, noch nie.
Wollte jemand so etwas, gäbe es viel einfachere und effizeintere Methoden, als die Züchtung dieser komplizierten Kreuzung zweier Bakterienstämme.
Ich esse alles noch, allerdings hat die Hygiene ein höheres Gewicht. Kleinere Nachlässigkeiten gönne ich mir zur Zeit nicht.

Doc_Jule, 04. Juni 2011, um 21:40

@Sterni
gedacht schon, aber auch wieder verworfen den Gedanken; Colis sind die anpassungsfähigsten und mutationswütigsten Bakterien überhaupt und nehmen gern die "Unarten" anderer Stämme wie Antibiotikaresistenz, in ihr Erbgut auf. Es ist also eher wahrscheinlich, dass dieser Stamm einfach so entstanden ist.
Ein gewichtigeres Argument dagegen scheint mir aber zu sein, dass Viren weitaus besser geeignet wären als biologische Waffe, denn sie sind 1. leichter zu verbreiten
2. schwieriger zu bekämpfen und 3. meist weitaus gefährlicher als Bakterien, da sie die befallenen Wirtszellen zu ihrer Vermehrung nutzen und sie dabei zerstören. (z.B. Ebola, Lassa, Tollwut, Gelbfieber etc). Es gab allerdings auch schon Anschläge mit Bakterien (Milzbranderreger)...
Bei deinem Beitrag ist nicht eindeutig der Ironiemodus angeschaltet....????

Doc_Jule, 04. Juni 2011, um 21:41

ich hab auch eben einen schönen Salat gegessen.....*es war immer sehr nett mit euch.....;-)

Sternenfeuer, 04. Juni 2011, um 22:36

he he -
noch nicht den löffel abgeben, g (ironiemodus an)

... danke - habe die erklärung verstanden und kann
verstehen, dass böse menschliche absichten wohl
nicht dahinter stehen.

... aber da ich grundsätzlich eine negative meinung
von vielen mächtigen und despotischen, fanatischen
und fundamentalistischen menschen habe, schoß
mir dieser gedanke einfach mal so durch den kopf...

... es ist ja nichts fies und mies genug, nichts
hinterhältig und menschenverachtet genug, als das es nicht irgendein krankes hirn umsetzt oder ausprobieren
will. (... siehe auch computerviren)

... vielleicht ist es ja tatsächlich nur dem umstand zu
verdanken, dass die menschliche erfindungswut
dazu geführt hat, dass immer mehr resistente keime
entstehen und sich die viren/bakterien in einem
evolutionswettlauf mit uns menschen befinden, gg
(ironiemodus an)

... wenn die kleinen viecher sich zu "intelligenten"
massen zusammenfinden (... siehe der schwarm,
von frank schätzing), werden sie sich schon beraten
wie sie uns am besten zu packen kriegen, gg.

(buchempfehlung: blutmusik - von greg baer, wo
ein solches szenario spannend geschildert wird,
sehr empfehlenswert)

Doc_Jule, 04. Juni 2011, um 23:03

@Sterni
an der Entwicklung von Resistenzen sind wir Menschen ganz und gar nicht unschuldig. Der massenhafte, oft gar nicht sinnvolle Einsatz von Antibiotika bei leichten Infektionen, Antibiotika in der Tiermast zur Wachstumsoptimierung, all das gelangt letztlich in den Kreislauf und führt dazu, dass die Bakterien in unserer Umgebung sich auf Antibiotika einstellen, eben Resistenz entwickeln. Das geht unglaublich schnell wegen der extrem schnellen Vermehrung von Bakterien. Ich erlebe es immer wieder bei meiner Arbeit, die Pharmaindustrie führt ein neues Antibiotikum ein und das wird auf Deibel komm raus sofort und für alles eingesetzt, mit dem Erfolg, dass nach kurzer Zeit auch hiergegen Resistenzen entstanden sind. Es gibt zwar Empfehlungen für den Umgang mit Antibiotika, aber lange nicht alle Mediziner halten sich daran...leider....von der Agrarindustrie ganz zu schweigen...

Doc_Jule, 05. Juni 2011, um 21:31
zuletzt bearbeitet am 05. Juni 2011, um 21:31

In diesem Zusammenhang möchte ich auf eine Bundestagspetition gegen Massentierhaltung hinweisen, mit der Bitte, sich zu beteiligen, sofern auch ihr lieber Fleisch von Tieren essen möchtet, die ein lebenswertes Dasein hatten, bis sie auf unseren Tellern landen. Man kann die Petition online unterzeichnen...
https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition%3Bsa=details%3Bpetition=17726

Seltsam, 06. Juni 2011, um 19:10

@ Doc_Jule.
Danke für den Link.
Ich bemühe mich schon lange, vernünftig einzukaufen. Das ist aber nicht immer einfach. Fleisch haben wir schon seit den 90ern deutlich reduziert, auf maximal ein halbes Kilo pro Woche und Person. Das war einfacher, als ich ursprünglich dachte.
Eine Weile habe ich Buch geführt, bis es sich verselbstständigt hat. Im Durchschnitt liegen wir so um 300g Fleisch pro Woche und Nase.
Heute, bei diesem Augustwetter, gibt es Palatschinken (Pfannkuchen) mit Kirschen und Vanilleeis. Obst hinterher.
Mahlzeit.
:-)

MrPresident, 06. Juni 2011, um 20:48

... frischer kohlrabi, gedünstet und in butter gewendet,
dazu neue festkochende kartoffel reichen und je nach
bedarf 1 - 3 in butter gebratene spiegeleier - fertig
ist ein leckeres fleischfreies essen, mahlzeit

CaptainHook, 06. Juni 2011, um 21:10

1-3 Spiegeleier - Pfannekuchen mit Vanilleeis...da kann ich bei meinem Cholesterin nur von Traeumen....nur 1x pro Woche gibt es Eier bei mir ...dabei liebe ich die Spiegeleier so sehr...und total suechtig nach Vanilleeis bin ich auch...seufzz

Ex-Füchse #5718, 06. Juni 2011, um 21:13

Dass Eier was mit Cholesterin zu tun haben ist genau so eine Mär wie dass Spinat sehr viel Eisen hat. Es gibt in Schweden eine Studie, die seit 30 Jahren läuft und das schon vor Jahren wiederlegt hat.

Sternenfeuer, 07. Juni 2011, um 06:36

... ich lass mir meine eier auch nicht nehmen,
- auch nicht von doc jule, trotz waffenschein und
scharfem skalpell, g (ironiemodus an)

Doc_Jule, 07. Juni 2011, um 08:26
zuletzt bearbeitet am 07. Juni 2011, um 08:27

@Manne
Spinat ist zwar in der Tat sehr eisenhaltig, nur liegt das Eisen in einer Form vor, die für den Körper so nicht zu verwerten ist....
@Marek
Um den Cholesteringehalt im Blut positiv zu beeinflussen(es geht hier immer nur um das sogenannte "schlechte" Cholesterin) ist es sinnvoll, relativ viel kaltgepresstes Öl beim Zubereiten der Speisen zu verwenden.
Ein Zusammenhang zwischen erhöhten Cholesterinwerten im Blut und dem Verzehr von Eiern, Butter oder Schmalz wird inzwischen angezweifelt. Dafür scheint eher eine genetische Veranlagung verantwortlich zu sein....
@Sterni
das sei fern von mir ;-)

CaptainHook, 07. Juni 2011, um 21:09

tja, genetisch ist das bei mir sowieso, denn soviel Sport und trotz viel Salat und wenig Fleisch so hohen Cholesterinspiegel ist schon nicht mehr lustig...wir vermeiden Fleisch, essen stattdessen Fisch und natuerlich nur bestes Olivenoel und Balsamico im Salat...:) Manche Dinge lassen sich halt nicht aendern, wenn man nicht mit Medikamenten unbedingt anfangen will...

Doc_Jule, 08. Juni 2011, um 07:52

Mal ganz was anderes, weil ich auch grade dabei bin...
Ein Zusatz für tolle Erfrischungsgetränke im Sommer:
Holunderblütensirup:
10-12 Blütendolden
2kg Zucker
1,5l Wasser
3-4 unbehandelte Zitronen (z.B.Bio-Zitronen von Penny)
1 gehäufter EL Zitronensäure (Apotheke)
alles zusammen ansetzen und 3-4 Tage ziehen lassen. Dann durch ein Sieb mit einem Tuch drin abseihen, aufkochen und heiß in Schraubverschluss- Flaschen oder Gläser füllen, 5-10 Minuten umgedreht hinstellen, damit auch der Deckel steril wird.
Schmeckt supertoll in kaltem Mineralwasser oder auch in Prosecco (Achtung: ist sehr ergiebig, also vorsichtig dosieren, etwa einen fingerbreit ins Glas und aufgießen)
Kinder lieben es!
Man kann den Sirup auch über Eis geben.....

Bregoulou, 08. Juni 2011, um 09:37
zuletzt bearbeitet am 08. Juni 2011, um 09:37

Wenn du soviel Zucker da reinschmeißt, ist das kein Wunder, dass es sehr ergiebig ist:-))))
Ich trinke gerade meinen kalten Holundensprudel, sehr erfrischend nach dem schweren Kneipendoko von gestern abend.

Ein Tip zur Zubereitung (seit Sonntag zieht meine 2. Ernte):
Blütendolden und Zitronen/Zitronensaft kalt ziehen lassen. Erst nach dem Abseihen Zucker hinzugeben und erhitzen.

Vorteil: Wer es schon mal gemacht hat, wird sich an die klebrige Schweinerei erinnern, die er in der Küche beim grob- und feinsieben veranstaltet hat. Ohne Zucker geht das deutlich entspannter.

Geschmacklich macht es keinen Unterschied, ob der Zucker vor oder nach dem Ziehen zugefügt wird.

Gruß
Bregoulou

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