Doppelkopf-Liga: Was ist absichtliches Schlechtspielen?

Ossi, 17. Juli 2014, um 22:29

Die Schiedsrichter bestrafen ja nur ABSICHTLICHES Schlechtspielen, aber wo ist die Grenze?

Hier mal einige Beispiele:

a.) Pos 4 sticht seinen eigenen Partner ab, um den Fuchs zu retten.

b.) Ein Remann spielt nach einer versehentlichen Abfrage die Kreuzdame zur Aufklärung auf.

c.) Ein Spieler sagt die K90 obwohl er genau weiß, dass diese nicht die nötige Sicherheit hat.

d.) Ein Spieler spielt einen SEHR riskanten Solo, obwohl er eine Granate im Normalspiel hat, die viel Punkteträchtiger wäre. Er findet das Solo halt interessanter.

e.) Ein Spieler spielt einen sehr riskanten Damensolo, obwohl er einen sicher gewonnenen Fleischlosen auf der Hand hat, da das Damensolo interessanter ist.

f.) Ein Spieler schmeißt im vorletzten Stich die KrD unter die Dulle, um Charly zu machen. Klappt nicht und das Spiel ist dadurch verloren.

g.) Ein Spieler gibt mit fast nichts ein Verdachtskontra.

h.) Ein Spieler gibt mit fast nichts ein Verdachtsre.

i.) In Spieler macht eine Absage, die sein Blatt nicht hergibt, die aber gegen würde.

j.) Ein Spieler schmeißt auf einen fetten Stich der Gegner ab, obwohl er diesen Stich billig haben könne, was Spiel kostet.

k.) Fuchsaufspiel zur Hochzeit OHNE Dulle

l.) Fuchsaufspiel zur Hochzeit mit einer Dulle

m.) Ein Partner schmeißt die Kreuzdame einfach irgendwo unter eine Dulle, damit der Dösel vom Partner endlich weiß, mit wem er spielt.

n.) Ein Spieler trifft trotz eines Megabrettes keine Ansage.

Dies sind mal einige Beispiele von Fällen, mit denen es die Schiedsrichter zu tun haben. Welche davon sind eurer Meinung nach sanktionswürdig?

Talentfrei, 17. Juli 2014, um 22:32

Die Ossidulle!

EvilNephew, 17. Juli 2014, um 22:34

Ha, da hat ja genau der richtige den Thread eröffnet!

herrmannfan, 17. Juli 2014, um 22:38

Ganz einfach:
Ein absichtliches Schlechtspielen erkennt man aus der Masse der Spiele die der Spieler getätigt hat.

Fanthomas, 17. Juli 2014, um 22:44

Ossi, das Problem bei Deinen Beispielen ist, dass sie zu vereinfacht sind. Weder ist der Chat noch sind weitere Informationen wie zum Beispiel die Spielstärke oder eventuelle Streitigkeiten im Vorgängerspiel berücksichtigt.

Zum Beispiel wird a) meistens harmlos sein, unter gewissen Umständen kann es aber auch Absichtliches Schlechtspiel sein, wenn es zum evtl. gerade Streit am Tisch gegeben hat oder/und der Spielzug aufgrund der Spielstärke sehr ungewöhnlich ist oder wenn sogar im Chat direkt eine Aussage passiert, aus der sich Absicht ableiten lässt usw...

HDF, 17. Juli 2014, um 22:57
zuletzt bearbeitet am 17. Juli 2014, um 22:58

schlechtes spiel ist noch lange kein absichtliches schlechtspiel und daher meistens nicht nachzuweisen und zu ahnden schon garnicht, jeder darf so schlecht spielen wie er kann/will, bewußt überzogene absagen mal ausgenommen
uwe, deiner aussage muss ich widersprechen, denn wenn es sehr häufig vorkommt, würde ich eher sagen, er kann es nicht besser und dann ist es eindeutig schlechtes spiel, kein absichtliches schlechtspiel:-))

akaSilberfux, 17. Juli 2014, um 23:04

Das ist doch einfach: absichtliches Schlechtspiel ist solches, das vom Schiedsgericht (real) oder vom entscheidenden Gremium (online) als solches betrachtet wird. Das bedeutet Einzelfallgerechtigkeit; Alternativen gibt es nicht, sondern es braucht Vertrauen in die Entscheider.

EOT

Ex-Füchse #16679, 17. Juli 2014, um 23:06

entlich mal leute die mit verstand urteilen und nicht nach sympathie,danke HDF

Southern, 17. Juli 2014, um 23:09

"schlechtes spiel ist noch lange kein absichtliches schlechtspiel und daher meistens nicht nachzuweisen und zu ahnden schon garnicht, jeder darf so schlecht spielen wie er kann/will, bewußt überzogene absagen mal ausgenommen "

Danke HDF... Das sagt Alles...

Ex-Füchse #16679, 17. Juli 2014, um 23:11

deine parteilichkeit sagt auch alles

Southern, 17. Juli 2014, um 23:15

Bin ich?

Ich hätte das Spiel in dem anderen Thread NICHT genullt. Ich sage nur, das eine Sperre, nach wiederholten Verwarnungen gerechtfertigt ist. PUNKT.

Ex-Füchse #92398, 17. Juli 2014, um 23:17

Mich würde eher interessieren, wann ein Spieler ein Spiel meldet.
Ich habe oft Spiele, bei denen ich mich über meinen Partner ärgere, käme aber nicht auf die Idee wegen jedem Quatsch die Schiris zu rufen.
Zumal ich mich auch oft über mich selbst ärgere und denke, Mann was hast du da für ein Müll gespielt.
Meldungswürdige Spiele sind nur Spiele, wo klar erkennbar überzogene Absagen gemacht werden.
Aber auch da gilt natürlich: Im Zweifel für den Angeklagten.
Und wenn ein Urteil nicht nach meinem Geschmack ist, dann lache ich darüber oder schmunzel zumindest und es ist gut damit. Allzu ernst sollte man das ganze hier nicht nehmen.

Southern, 17. Juli 2014, um 23:18

:o)

Ex-Füchse #16679, 17. Juli 2014, um 23:24

ok,da sind wir uns ja einig.
aber du siehst ja selber,dass immer mehr beispiele kommen,wo die schiris anders entschieden haben.
eben weil friedrich auch einen fehler gemacht hat ist die nullung ein fader beigeschmack.
es geht doch nur darum,dass viele kein vertrauen mehr haben.

Ex-Füchse #16890, 17. Juli 2014, um 23:52

Ossi hat es kapiert (wie immer).

Ex-Füchse #16890, 17. Juli 2014, um 23:59

Ich versuche mich an einer Definition:

Ein zu ahndendes absichtliches Schlechtspiel liegt dann und nur dann vor, wenn ein Spieler mindestens eine Aktion tätigt, welche
1) voraussichtlich und tatsächlich zum Nachteil der eigenen Partei führt.
2) von der sonstigen Spielweise des Spielers deutlich abweicht.

Im Hinblick auf den Fall BAD heißt das womöglich, dass kein zu ahndendes absichtliches Schlechtspiel vorliegt, da der Spieler regelmäßig und ohne Berücksichtigung der speziellen Mitspieler Harakiri-Absagen trifft.

Capitano_em, 18. Juli 2014, um 00:33

2) ist doch lächerlich dämlich

Ex-Füchse #42585, 18. Juli 2014, um 00:50

Grundsätzlich bin ich bei HDFs Einstellung. Ich vertrete nicht die Meinung, dass ich mich bei der Entscheidung an die Spielstärke des Spielers halten kann, muss oder darf. Für mich ist der Vorsatz ausschlaggebend. "Absichtliches Schlechtspiel" liegt für mich vor, wenn negative Spielzüge bewusst und gewollt (z. B. mit Ansage in Form einer Aussage) getätigt werden. Wenn ich Anfange, Fehler zu Sanktionieren, die Punkte kosten, wo kommen wir da hin? Jeder Spieler macht Fehler, oder trifft falsche Entscheidungen. Der Qualitative Unterschied zwischen den Spielstärken ist die Anzahl.

Kvothe, 18. Juli 2014, um 00:53

Die Definition ist nicht hinreichend eindeutig. Wenn ich einen Aussetzer habe und die falsche Farbe zurückspiele (obwohl ich dies normalerweise nicht tun würde), so ist hierin noch keine Absicht zu erkennen.
Selbst wenn ich mit zwei kleinen Trümpfen vor dem zweiten ein Kontra gebe ist die Absicht noch nicht erwiesen.
Sponsoring hingegen wäre absichtliches Schlechtspiel, da diesem Begriff ja schon eine Absicht innewohnt. Hilft aber auch nicht, da der Vorsatz genau so schlecht nachzuweisen ist.
Spiele aus einer Laune heraus dem Schiedsgericht zu präsentieren halte ich für eine Missachtung des Schiedsgerichts und würde eine entsprechende Sanktionierung im Wiederholungsfall begrüßen.
Sorry, ist nicht das Thema, könnte aber bei der momentanen Stimmung gegen die Schiedsrichter hier bald zum Thema werden.
Ist eigentlich geregelt wer welche Spiele melden darf, also die Frage nach der Reklamationsberechtigung auf Grund der Parteizugehörigkeit im Spiel?

Ex-Füchse #42585, 18. Juli 2014, um 00:57

@ Silberfux: Das von dir so ein Äußerung komm, wundert mich nicht. Du bist ja Jurist. Hast du dir mal Gedanken über die Durchführbarkeit gemacht. Von 10 Spielen kann ich dir 8 melden, weil mind. ein Spieler einen "Fehler" macht, der mind. einen Punkt kostet. Na dann mal viel Spaß.... Nein, ich muss gewisse Sachen von vorne herein abbügeln bzw. regeln. Es ist (leider) nicht durchführbar, immer eine Einzelfallentscheidung zu treffen.

Ex-Füchse #16890, 18. Juli 2014, um 01:04

Absicht kann man ohnehin nie nachweisen (es sei denn es wird explizit zugegeben).
Vielleicht sollte man zur Vermeidung von Missverständnissen das Wort "absichtlich" streichen und stattdessen nur noch von "sanktionsfähigem Schlechtspiel" sprechen.

Kvothes Beispiel erfüllt für mich den in meinem
Definitionsversuch genannten Tatbestand, wobei ich hier noch nicht einmal eine Verwarnung aussprechen würde, da es sich für mich (losgelöst von anderen Verfehlungen des Spielers) um einen vernachlässigbaren Fall handelt.

Tront, 18. Juli 2014, um 01:16
zuletzt bearbeitet am 18. Juli 2014, um 01:18

@ Nebelwerfer

Paragraph 1 deiner Definitionsordnung ist bei der viel diskutierten Blaue_an_Drei-Sperrung doch eindeutig gegeben.

Oder glaubst du "Absageteufel" an eine etwa 93%ige Erfüllbarkeit dieser keine 60-Absage?

Also führt diese keine 60-Absage in fast allen Fällen
zum Nachteil der eigenen Partei! Diese Defintion hast du zum Glück gleich selbst mit geliefert.
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Und wo ich schon gerade dabei bin, dir zu antworten, wo du 7 unangebarchte leere Dullenvorspiele von mir gesehen haben willst, müsstest du mir schon zeigen. Sofern du nicht zu faul zum Suchen bist.

Falls du jemals fündig werden solltest, was ich stark bezweifele, dann bin ich immer noch viel näher an Ossis gedanklich nachvollziehbarem Dullen-Vorspiel mit weniger Substanz als an willkürlich gezockten und meist haltlosen Absagen deinerseits.

Im übrigen bewerte ich Spieler gern nach ihrer Erfolgen und glaube vermehrt an Statistiken. Selbst wenn sie wie hier aus Online-Spielen bestehen.

Auf die Gefahr hin, dass mich andere Spieler evtl. mißverstehen könnten, erkenne ich die konstanten sehr guten Leistungen von Spielern wie Evil, LeonardoDa_Vinci und Neo1, um nur einmal 3 sehr erfolgreiche Spieler dieser Plattform zu benennen, durchaus an.

Logischwerweise lasse ich mir von diesen Spielern auch berechtigte Kritik gefallen.

Schade, Christian, dich hatte ich eine zeitlang auch als einen spielstarken u n d sympthatischen Spieler in Erinnerung. Derzeit trifft meiner Meinung nach weder die eine noch die andere Eigenschaft auf dich zu.

Und das nicht nur wegen unserem persönlichen Disput. Selbstverständlich kann und sollte man in einigen Punkten der Spielbetrachtung weiterhin unterschiedlicher Meinung sein, aber du lässt augenblicklich sehr oft nur deine eigene Meinung gelten.

Da ich meinen Text (wie immer) so sachlich wie möglich gehalten habe, denke ich auch, dass ich meinen Unmut öffentlich kundtun durfte.

Die ganze "Schiedsrichter-Verleumdungskampagne" trägt ebenfalls nicht zu einer besseren Stimmung meinerseits bei.

Das musste einmal gesagt werden, bevor ich noch innerlich zerplatze! Insgesamt so viel "Forumsmüll" wie heute musste ich noch nie an einem Tag lesen!!!

Leif - (Tront) Kannenberg

Kvothe, 18. Juli 2014, um 01:18

Wer also auf Karl spielt und hierdurch das Spiel verliert wird nur dann in die sanktionsfähige Kategorie gesteckt wenn er dies nicht immer macht?
Deine Definition ist umfasst meiner Ansicht nach eine viel zu große Summe von Spielfehlern.
Wenn sie als erste Vorsortierung gelten soll halte ich sie jedoch für ausbaufähig.

Ex-Füchse #16890, 18. Juli 2014, um 02:07

Ok, ich versuche eine andre Formulierung:

Ein sanktionsfähiges Schlechtspiel liegt erst dann vor, wenn folgende beiden Bedingungen zugleich erfüllt sind:
1) Der Spieler tätigt eine Aktion, die voraussichtlich und tatsächlich zum Nachteil der eigenen Partei führt.
2) Die Aktion weicht von der sonst üblichen Spielweise des Spielers stark ab (Was das genau heißt, liegt auch im Ermessen der Schiedsrichter).

Ob dann tatsächlich eine Sanktion (Verwarnung, Strafpunkte, ...) erfolgt, liegt im Ermessen des Schiedsrichterteams.

So?

Kvothe, 18. Juli 2014, um 02:44

Wenn ein Mitspieler somit immer wieder unhaltbare Tiefabsagen trifft muß man damit leben, haut er hingegen mal eine in den Teich muß er mit Sanktionen rechnen. Hab ich das so richtig ausgelegt?
Mir ist schon bewusst, dass es schwierig ist eine Definition zu finden, möchte dein Engagement diesbezüglich auch nicht schmälern, halte es allerdings eher mit dem vom dir hinzugefügten Satz des Ermessens der Schiedsrichter.
Warum sollte ich bestrebt sein diesen Ermessensspielraum zu beschränken? Soviel Regeln wie nötig, so wenig Regeln wie möglich.
Kiss funktioniert meiner Ansicht nach nicht in allen Bereichen und den Schiedsrichtern traue ich grundsätzlich eine vernünftige Bewertung zu und lebe mit einem eventuellen, in meinen Augen falschen, Urteil auch noch ganz gut.

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