Ex-Füchse #8086, 22. Juli 2011, um 20:06
Ich möchte hiermit öffentlich den Opfern der Anschläge von Oslo gedenken.
Meine Gedanken sind bei den Opfern und deren Angehörigen.
Gestern ärgerte mich noch das eine oder andere Doko-Blatt. Heute denke ich, meine Güte, es gibt wirklich Wichtigeres im Leben...
Ex-Füchse #6673, 23. Juli 2011, um 13:27
Füchterlich sind die Terroranschläge mit Ihren vielen Opfern.
Fürchterlich sind die ganzen Kriege und Hungersnöte auf der Welt.
Aber niemals fürchterlich sind Menschen, die diesen Opfern gedenken und dies öffentlich bekennen.
Stevie schließe mich Deinem Beitrag an !
Ex-Füchse #11750, 23. Juli 2011, um 13:31
Dieser Eintrag wurde entfernt.
Prost, 23. Juli 2011, um 17:56
Natürlich sind die Anschläge mehr als schrecklich und absolut zu verachten, jedoch dieses " öffentliche Gedenken" ist eine Modeerscheinung und hat nichts mit wirklicher Trauer zu tun.
Stellt einen natürlich als " guten Menschen " dar, solche Äußerungen...
EvilNephew, 23. Juli 2011, um 18:06
Prost, ich bin mir sicher, dass Menschen, die ihre Fassungslosigkeit über den sinnlosen Tod von Menschen bei Anschlägen zum Ausdruck bringen, mit ihren Postings die Wichtigkeit der Unversehrtheit des Menschenlebens unterstreichen wollen.
Sicher wollen sie damit indirekt zum Spenden aufrufen, da sich zur Zeit zehntausende Menschen am Horn von Afrika in einer Hungersnot befinden. Und als Gutmenschen haben sie sicher auch schon ihren Teil beigetragen.
mike2712, 23. Juli 2011, um 18:22
Prost, Modeerscheinung würde ich das auch nicht nennen, wenn man postet man würde an die Opfer und Angehörigen denken, hat man sicherlich schon an die Opfer und Angehörigen gedacht. Natürlich keine Trauer in dem Sinne wenn man direkt betroffen ist, aber eine Modeerscheinung? Ich finde solche Sachen auch immer total schrecklich, und denke über die Sachen nach, fühle mit den Opfern. Bei dem Anschlag am Flughafen in Moskau war ich direkt am Flughafen, auch so bin ich sehr viel in der Welt unterwegs, es kann jeden von uns treffen, ich habe für diesen Terror absolut kein Verständniss.
Ex-Füchse #8086, 26. Juli 2011, um 10:09
Prost, deine wirren Unterstellungen sprechen ja Bände...
Das ist ja geradezu erbärmlich.
Gerade öffentliche Bekundungen sagen aus, dass man gegen solche Aktionen ist.
Und wer weiss? Vielleicht ist hier ja der eine oder andere aus Norwegen und sieht: Da fühlen Leute mit. Ich wünschte, hier würden mehr Leute reinschreiben und ihrer Trauer kund tun.
Deine Beiträge, Prost, sind so dermaßen pietätlos, das einem die Schamesröte ins Gesicht steigen kann.
boomer01, 26. Juli 2011, um 10:20
ja sicher sind die ereignisse schrecklich und machen mich betroffen, aber trauern...nein. dann muesste ich ja bei jedem ermordeten menschen trauer empfinden. ich denke mal, dass in der zeit wo ich dieses schreibe wieder jemand eines sinnlosen todes gestorben ist. diese oeffentliche trauer findet immer erst ab einer gewissen "anzahl" oder eines gewissen bekanntheitsgrades statt.
Stoni, 26. Juli 2011, um 10:32
Als aktiver Juso habe ich viele solcher Freizeiten besucht, auch internationale u.a. mit norwegischen Genossen. Das schockiert, wenn man seine friedlichen Jugenderinnerungen mit solchen Kriegsszenen verbindet... Willy wäre besonders erschüttert, dachte ich mir ... Aber jeder darf wohl selbst entscheiden, ob und wie viel Leid der Welt er wann auf seinen Rücken tragen will. ... Und DoKo bzw. wie wichtig man es nimmt, hat damit gar nichts tun ... gar nichts ...
Ex-Füchse #8086, 27. Juli 2011, um 11:11
http://soundcloud.com/maria-mena/maria-mena-mitt-lille-land
Prost, 27. Juli 2011, um 23:59
@stevie
ich mag keine Leute die hier bei so vielen Beiträgen den Moralapostel spielen...
...und glaube mir, die Tat empfinde ich als mindestens genau so schlimm wie du, nur kannte ich Gott sei Dank keinen der Opfer und ich müsste lügen, wenn ich jetzt trauern würde.
Ich finde es einfach nur schrecklich....
derdet, 28. Juli 2011, um 00:09
Gedenken bedeutet aber an jemanden denken und nicht unbedingt trauern. Somit ist Stevies Kommentar doch OK.
Und vielleicht bewegt es den einen oder anderen etwas wacher durchs Leben zu gehen.
HDF, 28. Juli 2011, um 00:53
ist es eigentlich so schwer mal etwas hinzunehmen, wenn jemand seine trauer (gedenken) ausdrückt
muss da gleich sonst etwas hineininterpretiert und alles wieder zerredet werden? gut, dass es noch einen ausdruck von menschlichkeit in unserer so kalten welt gibt
Ex-Füchse #11748, 28. Juli 2011, um 00:55
Edvard Grieg
Zwei elegische Melodien - Herzwunden und Letzter Frühling
Trauer/Gedenken/Innehalten ist eines der wenigen "Dinge", "die" alles dürfen, und zwar immer überall auf jede Art und Weise. Manches Gefühl schmerzt eben "einfach", "egal" warum oder wodurch ausgelöst.
Ironiemodus bitte ausgeschaltet lassen. Danke.
Stoni, 28. Juli 2011, um 10:16
Hans-Dieter, ich glaube, ein gewisser Unmut kam daher, dass da die vergleichsweise Bedeutungslosigkeit von DoKo mit reingezogen wurde...
Da wird das Geschehen nämlich auch mit instrumentalisiert, um seine Haltung gegenüber anderen zu betonen, die DoKo angeblich allzu wichtig nehmen...
Man kann es aber auch anders sehen. Wenn der Typ DoKo spielen würde, lebten die Menschen heute noch.
Oder wie es Johann Gottfried Seume ausgedrückt hat:
„Wo man singet, lass dich ruhig nieder,
Ohne Furcht, was man im Lande glaubt;
Wo man singet, wird kein Mensch beraubt;
Bösewichter haben keine Lieder.“
Ex-Füchse #8086, 28. Juli 2011, um 11:23
Stoni, ich dachte schon, ich hätte viel Phantasie, aber an deine komme ich echt nicht ran^^
HDF, 28. Juli 2011, um 12:24
soweit denke ich dabei nicht, da bin ich einfacher gestrickt, mit doko hat das für mich nichts zu tun, einfach mit dem ausdrücken, dass es unfassbar ist was da geschehen ist und norwegen ist nicht weit weg, wenn ich die geschehnisse in deutschland zurüchverfolge
Lottospieler, 28. Juli 2011, um 12:28
es ist natürlich immer schrecklich wenn so eine Tat geschieht, unser Mitgefühl sollte in erster Linie den Opfern gelten.
Eine Frage bleibt für mich aber immer in solchen Fällen und es ist eine ganz wichtige: warum mußte es so weit kommen und hätte man im Vorfeld nicht einschreiten bzw schlimmeres verhindern können?
Für mich ist hier die Antwort ein klares ja.
Wie kann es sein das man in einer Hauptstadt und in der Nähe von Regierungsgebäuden ein Auto mutterseelen allein stehen lassen kann in einem nicht berchtigten Bereich und das niemandem auffällt? in Deutschland wäre dies kaum passiert. So positiv eine freiheitliche Gesellschaftsordnung wie die norwegische ist, so negativ
kann sich das aber auswirken wenn es zb um Sicherheitsvorkehrungen geht. Hier waren und sind die Norweger zu blauäugig nach meiner Meinung, es wird Terroristen, sei es eine Gruppe oder ein Einzeltäter zu leicht gemacht.
Wie kann es sein das auf der Insel wo das Massaker an den Jugendlichen passierte Polizei erst nach so langer Zeit eintraf (ich glaube über 40 min nachdem es begann)
weil keine Boote zur Verfügung standen? für mich erschreckend. Man hätte den Tod von vielen Menschen wahrscheinlich verhindern können.
Der Bombenbauer hatte mehrere Tonnen Kunstdünger in Polen bestellt die bekanntermaßen zum Bombenbau benötigt werden. Den Sicherheitsbehörden war dies bekannt aber sie überprüften es nicht, für mich ist jeder Fall dieser Art zu überprüfen wenn kritisches Material im Ausland gekauft wird.
So hart das klingt: aber die norwegische freiheitliche Gesellschaft und inbesondere zu lasche Sicherheitsbestimmungen haben dazu beigetragen das es zu einer Tragödie diesen Ausmaßes kommen konnte.
Ich wünsche den norwegischen Politikern sehr das sie aus diesem Vorfall gelernt haben und ihre Sicherheitsbestimmungen verschärfen besonders was kritische Bereiche betrifft.
Und wenn in 100 Jahren nur ein einziges Menschenleben
dadurch gerettet wird hat sich der Aufwand gelohnt.
Doc_Jule, 28. Juli 2011, um 12:32
@Hotte
Zitat aus "Spiegel online" heute....:
".....Das sind unsere Reflexe. Und das ist der Unterschied. In Norwegen fordert man die Stärkung der Zivilgesellschaft, in Deutschland die Überwachung des Internets. Das Netz kann daran zugrunde gehen - und die Zivilgesellschaft auch. Wenn sich der Deutsche zwischen Freiheit und Sicherheit entscheiden muss, entscheidet er sich für die Sicherheit. Dass er damit weder das eine noch das andere verdient, wie es im Bonmot von Benjamin Franklin heißt, nimmt er achselzuckend zur Kenntnis. Wir haben uns an die untergeordnete Stellung der Freiheit gewöhnt. Sie kommt selbst im Text der Nationalhymne an letzter Stelle....."
Seltsam, 28. Juli 2011, um 12:51
Ich bin auch kein Freund von gestelzter, öffentlicher Anteilnahme.
Gerade, wo doch in der Summe aller schrecklichen Ereignisse kein Anfang und kein Ende zu sehen ist. Egal, ob Terror, Krieg, Hungersnöte, menschengemachte Naturkatastrophen, Atom-Gau, die so unnötige Opfer abverlangen, Kinderhandel, Kindersoldaten, moderner Sklavenhandel, Folter, Mord und Totschlag im staatlichen Auftrag in vielen Teilen dieser Welt.
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Hätten wir nicht die Gabe (oder den Fluch) einfach abzuschalten, zwar zu registrieren, aber nichts zu ändern, oft nichts ändern zu wollen und zu können, müssten wir uns täglich eine Kugel in den Kopf jagen. Entweder wegen der Unerträglichkeit der Ereignisse, oder aus der Erkenntnis heraus, für einige (das sind nicht wenige) dieser Ereignisse eine Mitverantwortung zu tragen.
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Und doch kann ich Stevie in diesem Fall sehr, sehr gut verstehen. Ich fühle sogar ähnlich, denn wir teilen mit den Norwegern die gleiche Werteordnung.
Und aus unserer gemeinsamen (!) Mitte dieser Werteordnung kommt ein Mann, völlig unerwartet, und tötet über 70 Menschen - in seinem Selbstverständnis sich in einem "Krieg" befindent.
Das berührt und schockiert zutiefst!
Denn da hat ein Einzelner die Werte abscheulichst missbraucht, die für uns so wichtig sind, die neben allen Verantwortlichkeiten unserer Lebensweise gegenüber der Natur und allen anderen Menschen auf der Erde tatsächlich erstrebenswert und "gut" sind.
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Dieses grauenhafte Ereignis in Norwegen stellt für den Moment alles andere in den Schatten. Uns wird bewusst, wie wenig wir darüber wissen, wie unsere eigenen Fundamentalisten funktionieren und handeln können, wie sie zu ihren kruden Thesen kommen, wie fragil unsere Sicherheit sein kann.
Lottospieler, 28. Juli 2011, um 12:56
zuletzt bearbeitet am 28. Juli 2011, um 13:00
Anmerkungen zu dem Attentäter:
Wenn ich von der Prämisse eines Einzeltäters ausgehe stelle ich mir folgende Fragen ähnlich wie oben:
ist nicht unsere Lebensweise oder unsere Gesellschaft die oft von Egosimus und Gleichgültigkeit geprägt ist ein
Auslöser von solchen oder ähnlichen Taten oder macht es diesen Tätern zu leicht? bin ich mir nicht selbst der nächste? was kümmert mich mein Nachbar, hauptsache mir gehts gut? was der treibt interssiert mich doch nicht? wenn alte Leute vereinsamt in ihrer Wohnung tot liegen und sie erst nach Wochen gefunden werden, wenn Leute in einer vermüllten Wohnung dahinvegetieren und keinen interessiert es?
wenn jemand sich total zurückzieht, keine Freunde hat
ist jeder in dessen Umfeld gefordert ihm zu helfen, Kontakt zu suchen und dies immer wieder und sogar verpflichtet andere darauf hinzuweisen, schlußendlich auch Behörden, öfters steckt eine psychsiche Erkrankung dahinter.
Wer auffälig wird durch extreme rechtradikale Einstellungen wie es hier der Fall war, diese noch im Internet veröffentlicht ist sofort (!!!) von Sicherheitsbehörden genauer zu überprüfen.
Hier gilt ähnliches wie oben: die Privatsphäre eines einzelnen zu wahren ist untergeordnet wenn es um Menschenleben oder der Verhinderung von schweren Verbrechen geht.
Wenn nur ein Anschlag/Attentat verhindert wird dadurch in 100 Jahren und nur ein Menschenleben gerettet wird hat sich der Aufwand gelohnt.
Seltsam, 28. Juli 2011, um 13:04
mir folgende Fragen ähnlich wie oben: ist nicht unsere Lebensweise oder unsere Gesellschaft [...] Auslöser von solchen oder ähnlichen Taten oder macht es diesen Tätern zu leicht?
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Nein, solche Fragen stelle ich mir nicht. Da hast Du mich nicht verstanden.
Lottospieler, 28. Juli 2011, um 13:10
zuletzt bearbeitet am 28. Juli 2011, um 13:14
Die Grenze der Freiheit muß immer da liegen wenn es um Menschenleben geht oder der Verhinderung von schweren Verbrechen.
Die Freiheit des einzelnen ist für mich in diesem Falle vollkommen nebensächlich.
Freiheit um jeden Preis auch um den eines Menschenlebens ist für mich ein unerträglicher Gedanke aber scheinbar wird das von der norwegischen Gesellschaft in Kauf genommen, damit kann ich mich niemals einverstanden erklären.
EvilNephew, 28. Juli 2011, um 13:12
Und was willst du machen, hotte? Kunstdünger verbieten?
Die Freiheit ist unser höchstes Gut, teuer erkämpft!