Seb1904, 23. Juni 2020, um 14:01
Nun hat es endlich auch unser schönes Land erreicht: das Aufstehen gegen Unterdrückung, gegen Übermacht der Polizeikräfte, gegen Willkür der Beamten auf der Straße.
Gut, daß es die Stuttgarter Partyszene gibt, die uns die Augen öffnet, wie wir uns künftig gegen Rassisten in Uniform, gegen völlig überzogene Strafverfolgungsmaßnahmen wegen einer Bagatelle wie einem kleinen Verstoß gegen BTM-Gesetze, und gegen den Terror der Blaulichttruppen zur Wehr setzen können.
Wo bleibt eigentlich das Niederknien für die verletzten Polizisten, wo bleiben die Demonstrationen, wo ist die „cops lives matter“- Kampagne?
Im Zusammenhang ein bisschen was zum triggern. Welche von mir hochgeschätzte Politiker wagte im Interview die folgenden Sätze:
„Ich rege an, die Strategie der Polizei zu überdenken. Wenn die Polizei mit Martinshorn kommt, ist es oft schon zu spät und die Rädelsführer sind weg. Ich denke an verdeckte Ermittlungen.“ Weiter kritisierte er das bizarre Bild, das manche Jugendliche, insbesondere solche mit Migrationshintergrund, von der Polizei in Deutschland hätten, wonach in jedem Polizisten ein Rassist gesehen werde. Man sei hier in Deutschland und nicht in den USA, so der gesuchte Politiker.
Wenn das, wovon ausgegangen wird, keine politisch motivierten Aktionen waren, dann habe ich noch mehr Sorge um den Frieden auf unseren Straßen. Wenn aus jeder kleinen, alltäglichen Personenkontrolle ein dermaßener Hass-Massen-Amoklauf wird, und das in einer doch eigentlich biederen, ruhigen Stadt wie Stuttgart, dann stimmt was nicht mit dieser „Partyszene“. Es wird interessant sein festzustellen, wer da tatsächlich geplündert hat, wer auf die Polizisten losgegangen ist. Wenn wir es je erfahren.....
Octopussy, 23. Juni 2020, um 14:12
zuletzt bearbeitet am 23. Juni 2020, um 14:28
"wo ist die „cops lives matter“- Kampagne?"
Da bist du zu spät. Heidi Klum hat schon "all lives matter" getwittert. Kam eher so määähhh an.
Octopussy, 23. Juni 2020, um 14:28
Richtig. Wichtig ist, dass du verstehst, worum es bei "black lives matter" geht.
Octopussy, 23. Juni 2020, um 14:35
Nur um sicher zu gehen:
Es geht dabei um Diskriminierung. Schwarze werden auf Grund ihrer Hautfarbe ständig und überall (nicht von allen) diskriminiert.
Das erfährt man bei kleinen Kindern "Mama, warum ist der Mann so hässlich?", in Schule: "Ich schüttel keine schwarzen Hände", in Öffis (Leute stehen auf und setzen sich weg), im Fußballstadion (Affengeräusche) usw. Einfach ÜBERALL!
Das hat einfach Nullinger damit zu tun, dass ein Polizist einen gefährlichen Beruf hat und dass es nicht in Ordnung ist, Polizisten oder auch andere Berufsgruppen anzugreifen.
Stuttgart mit George Floyd zu vergleichen zeigt leider, wie wenig Ahnung wir Weiße größtenteils von Diskriminierung haben.
Seb1904, 23. Juni 2020, um 14:37
Auch wenn es nicht um mich geht: was läßt Dich vermuten, dass ich das nicht tue?
Seb1904, 23. Juni 2020, um 14:42
Danke für die Belehrung. Da steckt viel Neues und Interessantes drin.
Octopussy, 23. Juni 2020, um 14:48
zuletzt bearbeitet am 23. Juni 2020, um 15:46
Gern geschehen! Erinnert mich an Schüler, die sagen "Ja ich weiß dass Newton und Kilogramm nicht das Selbe ist" und es dennoch immer wieder falsch machen. Da muss man eben die einfachsten Dinge wiederholen, bis alle es verstanden haben.
Und solange jemand cop lives, white lives, all lives, Pussy lives oder sonst was matters schreibt, fühle ich mich berufen dagegen zu sprechen, ebenso wie wenn der Holocaust als Fliegenschiss in der deutschen Geschichte bezeichnet wird.
Aber du kannst beruhigt sein: Einsicht habe ich nicht erwartet, aber kommentarlos wollte ich es halt nicht stehen lassen. Damit musst auch du leben, wenn du in einem öffentlichen Forum einen Thread eröffnest.
Von daher: Alles wie gehabt, schöne Woche!
Mich überkommt nämlich das Gefühl, dass es hier nicht auf eine sachliche Diskussion hinausläuft. Persönliche Anfeindungen daher bittet per PM.
TurboJo, 23. Juni 2020, um 16:13
Waren ganz bestimmt die AFD Fans.... das passt immer! Und jeder hört und liest das gerne. Lenkt von dem grün-versifften Mob ab!
worstcase, 23. Juni 2020, um 16:14
Tja Seb.... höre zu, was richtig und falsch ist, du kleiner Schlingel.....
Das erinnert mich an eine ganz seltene Blume. Die Hottensie Apostelix Moralix.
Ex-Füchse #131357, 23. Juni 2020, um 16:22
Die AFD sagt aber, dass das die Antifa war. In wirklichkeit waren es nur ganz normale besoffene Jugendliche. Wäre aber zu einfach und politisch nicht zu instrumentalisieren.
Seb1904, 23. Juni 2020, um 16:39
Dann hast immerhin Du ja verstanden, was mich bewegt, Manne.
Wenn das "ganz normale, besoffene Jugendliche" waren, die da auf Polizisten und Ladengeschäfte losgegangen sind (immerhin trugen alle eine Maske, wie auf den einschlägigen Videos zu sehen ist. Nur mit dem Abstand haperts noch), dann ... ja, was dann eigentlich?
Muss man denen dann den Alkohol verbieten?
Muss man fragen, wer den Kids derart asoziales Verhalten nähergebracht hat? Oder wo es ihnen nähergebracht wurde?
An welcher Stelle ist denn da der Respekt vor dem Leben und der Gesundheit anderer, die Rücksicht auf das Eigentum anderer, die Anerkennung von Polizei und Ordnungskräften verlorengegangen? Wenn selbst Rettungskräfte und Feuerwehren an ihrem Job gehindert, bedroht und angegriffen werden, dann kann das doch hoffentlich nicht nur am Alkohol liegen.
Cabeza_doble, 23. Juni 2020, um 17:01
zuletzt bearbeitet am 23. Juni 2020, um 17:03
Stuttgart war in den Wochen vor diesem Randalewochenende eine Hochburg derjenigen, die die ganzen Coronamaßnahmen strikt ablehnen.
Zwischen dem 2. und dem 23. Mai wurden dort an jedem Wochenende mehr als 5000 Demonstranten gezählt. Diese Demos wurden sicher nicht nur von Rechten oder Verschwörungstheorektikern besucht, waren aber doch zumindest Ziel von Unterwanderungsversuchen aus der GANZ rechten Ecke. Dass es vonseiten der Gegendemonstranten am 16.5. zu Gewalttaten kam, ist zu verurteilen.
Daran gibt es nichts zu deuteln.
Aber nun einfach so zu tun, als käme die aktuelle Randale aus der linken Ecke oder dem "grün versifften Mob" (Zitat TurboJo), ist lächerlich.
Die Wahrscheinlichkeit, dass es ganz einfach jugendliche Partyfans waren, bei denen sich wegen Corona ordentlich Frust angestaut hatte, liegt doch näher.Womit ich allerdings die Ereignisse weder klein reden noch entschuldigen möchte.
Selbstverständlich müssen die Hintergründe genau untersucht und möglichst aufgeklärt werden.
Ex-Füchse #96715, 23. Juni 2020, um 17:36
@Seb: "...das bizarre Bild, das manche Jugendliche, insbesondere solche mit Migrationshintergrund, von der Polizei in Deutschland hätten..."
Naja, wenn du in diesem Land Migrationshintergrund hast, ist das gar nicht so ein bizarres Bild. Mindestens 1x pro Woche kontrolliert zu werden, wenn du eine Schattierung dunkler bist, weckt irgendwann Groll.
Vielleicht kniet gerade niemand auf deinem Brustkorb oder deiner Halsschlagader, aber du giltst erst mal als verdächtig. Racial profiling vom Feinsten in jeder Ecke der BRD.
Ich fände es schön, wenn Weißsein nicht immer als Selbstverständlichkeit betrachtet wird und einfach mal darüber nachgedacht wird, wann und wo wir als Weiße so benachteiligt werden.
Seb1904, 23. Juni 2020, um 18:22
Wenn die Polizei jeden der (Zitat) „eine Schattierung dunkler“ ist, einmal wöchentlich kontrollieren wollte, hätte sie viel zu tun. Also übertreib nicht so maßlos!Sollten hier Polizisten mitlesen, die tagtäglich mit Ermittlung und Strafverfolgung zu tun haben, könnten sie Dir vielleicht ja auch Statistiken über Hintergründe der Täter liefern unter Berücksichtigung von Nationalität, Volkszugehörigkeit und Ethnie. In der Regel dürfen sie nicht.
Wenn im Berliner Görli oder im Frankfurter Bahnhofsviertel eher die jungen dunkelhäutigen Männer aufgegriffen werden als die alten weißen Ladies, dann wird das eventuell auch an Erfahrungswerten der dort tätigen Beamten liegen. Alte weiße Damen handeln signifikant weniger häufig mit Drogen als die andere Gruppierung. Ja. Das ist racial profiling. Aber wenn mir einer erklären wollte, dass das ein sinnloses Vorgehen sei, dass man also bei zufälligen Kontrollen genauso viele alte weiße Damen wie junge schwarze Männer heranziehen müsse, dann halte ich das für Ressourcenverschwendung.
Ach so, ich für mich so ganz privat halte es für eine Selbstverständlichkeit, dass ich hellhäutig bin. Ich stolper über dieses Detail nicht, wenn ich mich morgens geblendet im Spiegel betrachte. Ist vielleicht auch nicht meine wichtigste Eigenschaft. Ich sehe auch so gar keinen Grund, mich darob zu schämen. Ist halt so. Ich nehms hin.
Dass ich zunehmend als „alter Weisser Mann“ tituliert werde, was durchgehend beleidigend gemeint ist, perlt wegen meines gemütlichen Gemütes an mir ab. Es ist allerdings eine sowohl rassistische als auch diskiriminierende Formulierung.
Dass Weiße zB in Südafrika Mordopfer werden, eben weil sie weißer Hautfarbe sind, wird man höchstens mit Nichtwissen bestreiten können.
Die Formulierung rund um den „Migrationshintergrund“, die Du mir galant untergejubelt hast, stammt übrigens aus einem Interview mit Cem Özdemir. Man wird ob des eigenen entsprechenden Hintergrunds und Aussehens unterstellen dürfen, dass er weiss, wovon er redet.
Ja, es gibt Rassismus. Auch hier bei uns. Und egal, wo man auf ihn trifft, er ist immer ekelhaft und abstossend. Aber verglichen mit den allermeisten Ländern auf dieser Welt finde ich, darf man Deutschland auch in dieser Hinsicht durchaus als das gelobte Land bezeichnen. Das ist kein Grund, Anstrengungen zur Zurückdrängung von Rassismus zu unterlassen oder einzuschränken. Aber man muss auch nicht so tun, als seien die weißen Männer in Deutschland, erst recht die in Uniform, der Teufel in Menschengestalt.
Cabeza_doble, 23. Juni 2020, um 19:01
zuletzt bearbeitet am 23. Juni 2020, um 19:04
Seb, mal ne ernst gemeinte Frage an Dich, ohne Dir zu nahe treten zu wollen:
Bist Du wirklich, ganz persönlich, schon mal von Deinem Gegenüber "alter weißer Mann" genannt worden?
Ich bin ja nun noch ein paar Jährchen älter als Du, aber "alte weiße Frau" hat mich noch niemand genannt auch nicht "alte Umweltsau" (Du erinnerst dich an den Song?).
Oder beziehst Du es persönlich auch dann auf Dich, wenn der dumme und rassismusverdächtige Spruch eher allgemein gemeint ist? Dann überleg mal, ob Du Dir den Schuh wirklich anziehen musst - und wenn nicht, dann zieh ihn Dir einfach nicht an.
Seb1904, 23. Juni 2020, um 19:23
Doch doch. Wurde schon so tituliert.
Und zwar genau mit dem bemitleidend-beleidigenden Unterton, der weitere Diskussionsbeiträge meinerseits in eine bestimmte Ecke rücken sollte.
Und von Gatzelle. Aber die darf das! Das war so ca. das netteste, was sie je zu mir gesagt hat.
Frollein_Schmutz, 23. Juni 2020, um 20:01
Ähm, worum geht's hier genau?
Bis auf den Umstand, dass Turbo unglücklich im Weg stand, als mit Gegenständen geworfen und er am Kopf getroffen wurde, müsste mir wer die 'Diskussion' bitte nomma zusammenfassen ...
Grazie.
Frollein_Schmutz, 23. Juni 2020, um 20:03
@ Cabeza: Man sieht es Dir aber wirklich nich an!
Isch schwöre
Seb1904, 23. Juni 2020, um 20:22
Nur um ein paar ungezogene Partygören, die irgendeinen Groll hegten. Dann wurde ihnen wohl kalt, welhalb sie ein kleines Feuerchen gemacht und aus einem nahegelegenen Geschäft eines Kapitalistenschweins ein paar wärmende Klamotten entliehen haben.
Sie bringen es aber morgen zurück.
Isch schwöre.
Cabeza_doble, 23. Juni 2020, um 20:34
zuletzt bearbeitet am 23. Juni 2020, um 20:37
@Seb:
Dann versteh ich Deinen Ärger diesbezüglich.
@Muffel:
ich weiß
Frollein_Schmutz, 23. Juni 2020, um 20:38
Bedankt
Die Gewaltbereitschaft is schon rechtschaffen befremdlich (gaaanz vorsichtich formuliert).
Zu meiner Zeit gab's das nich!
Da hat man dem Gastwirt (w/m/d) einen schönen Feierabend gewünscht, nachdem man behutsam geweckt und zur Ausgangstür begleitet wurde.
Um im Tiefflug (mit Anlauf) auf Ordnungskräfte loszugehen und unangekündicht bei H nebst M (und weiteren Ladengeschäften) reinzuschauen, fehlte einem (mir zumindest) dann meistens die ... ähm ... Muße.
Hirnakrobat, 23. Juni 2020, um 20:51
Bitte keine Politik hier. Sport soll überparteilich bleiben und Menschen zusammenführen.