Epica, 21. März 2012, um 14:28
Gibt es dafür irgendein ungeschriebenes Gesetz?
Mal von den Extremfällen abgesehen (3 blanke Asse und 9 Bombentrumpf oder 7 oder mehr Fehl), weiß ich nie ob eine Ansage richtig ist.....
Natürlich gibts in beiden Fällen regelmäßig verbal auf die Fresse, je nachdem ob es klappt oder nicht.
Nur Bauchgefühl? Wie handhabt Ihr denn das?
makri, 21. März 2012, um 14:47
Ne allgemeingültige Regel gibts da logischerweise nicht. Wenn ich Re bin, drei lauffähige Asse habe und kein Extrem-Schrottblatt sag ich zu 95% nach dem ersten As Re. Neben der Tatsache, dass es hierfür 2 Punkte gibt, erhöht die Ansgae die Durchlaufwahrscheinlichkeit der nächsten Asse (Partner wird dich ja nicht abstechen).
Ausnahmen sind z.B. so Dinger, wo ich selbst schwach in Tr bin und die ganzen Vollen neben den Assen selbst habe. Dann krieg ich ja nur um die 40-50 Augen, selbst wenn die 3 Asse durchlaufen.
Als Ko wirds da schon etwas komplizierter, da zum einen die Kr Dame fehlt (EW. ca. 20) und zum anderen ein Gesamt EW von 80-85 (Re: 70-75) für ne Ansage empfohlen wird.
In beiden Fällen ist auch nicht unwichtig, wie der erste As-Durchlauf aussieht. Ein Durchlauf mit unter 20 Augen z.B. macht ne Kontra Ansage leichter (klingt komisch, ist aber so;), ein solcher mit über 30 ne Re Ansage.
Hoffe, dir ein wenig Orientierung gegeben zu haben. Wenn Du es schematischer brauchst, frag Hotte bzw. pauk die Erwartungswerttabellen. Voraussetzungen für Ansagen als Re und Ko s.o.
Stoni, 21. März 2012, um 15:05
Ich finde die 2 Ansagepunkte meistens gut investiert, man wird nicht vom Partner abgestochen, man entwickelt u.U. ein gutes Farbnachspiel, was ja bei eher schwächeren Tr-Lage wichtig ist.
Voraussetzung ist, dass man Mitspieler hat, die ein Asse-Re oder -Kontra einzuschätzen wissen und nicht gleich nur mit eigener Dulle 90 brüllen. Man sollte zügig spielen, um keine Abfrage auf 90 aufkommen zu lassen.
Richtig blöd wird es nur, wenn ein trumpfstarker Kontra durch den Abstich zu einer Gegenansage kommt, die er sonst nicht gefunden hätte - 4Pt verloren. Sticht ein starker Kontra selbst, wäre die Ansage ohnehin erfolgt und man nur 2 Punkte eingesetzt. Die können im positiven Fall aber auch das Spiel erst gewinnen. Man hat dann 5-6 Pt mehr als ohne Erstansage.
Insgesamt sollte man dazu eine feste Einstellung entwickeln, so wie makri sie beschrieben hat, und diese dann auch durchziehen, dann kann einem das Gemeckere auch egal sein.
Epica, 21. März 2012, um 15:12
zuletzt bearbeitet am 21. März 2012, um 15:18
Vielen Dank Euch beiden für die Einschätzung!
theoretisch:
man nimmt an, dass Kontra schmiert. Wenn ich RE bin und die Asse nicht blank habe; ich also im 2. Fehlstich nicht stechen kann...ist es dann strategisch günstiger nichts zu sagen, damit die Kontras schön ihre Zehner buttern?
Oder wäre es zuviel des Guten davon auszugehen?
Stoni, 21. März 2012, um 15:21
Wenn du nicht den Zweitlauf stechen kannst, weil du mind. 2 hast, kontra entscheiden kann, was es legt, sie also auch mind. 2 haben, dann kann ja dein Partner im Zweitlauf die 10er abholen ;-)
Ex-Füchse #5718, 21. März 2012, um 19:03
zuletzt bearbeitet am 21. März 2012, um 19:03
Zwei schwarze Asse (50 Augen Erwartungswert) + Alte (15 Augen Erwarungswert) + einer andere ganze- oder halbe Stärke (Dulle, Pik Dame, Zweiten Lauf stechen, Trumpflang ....) ist für mich immer ein Re wert. Live sage ich Re, spiele sehr zügig weiter, damit mein Partner auch sieht: Es ist ein Asse Re. Ich habe sonst nichts.
Seb1904, 21. März 2012, um 22:26
Gerade in Erinnerung dieses Threads mit Dulle, Blauer, Fux, 2 kl. Tr., Kr As, 10, 9, Pik As, K, 9, Hz As nettes Co gegeben und gewonnen.
Forum lesen hilft.
Aber man fühlt sich unwohl mit je 5 Outs in den Fehlfarben. Da werden auch gerne mal gleich zwei Asse gefischt.....
Doc_Jule, 22. März 2012, um 08:11
ich gebe das Asse-Re regelmäßig, und es geht gefühlt zu 80-90% gut.....
Ex-Füchse #38936, 22. März 2012, um 09:04
zuletzt bearbeitet am 22. März 2012, um 09:05
@makri schrieb:"Ne allgemeingültige Regel gibts da logischerweise nicht. Wenn ich Re bin, drei lauffähige Asse habe und kein Extrem-Schrottblatt sag ich zu 95% nach dem ersten As Re."
Um dem Abstechen meines Partners zu umgehen, sage ich bereits vor dem ersten Aufspiel Re. Was nützt mir das, wenn P mich absticht aber nicht unebdingt ein Re-Ansage-Blatt hat? Dann tröpfelt das Spiel meist so vor sich hin...
makri, 22. März 2012, um 10:24
@hgause
Das Re nach dem ersten As und zügiges Weiterspielen signalisiert meinem Partner (wenn er das kennt), dass es ein Asse-RE ist. Dies sollte ihn dann davon abhalten, auf nur 1-2 Stärken K90 zu sagen.
Re vor Ausspiel hingegen hat, wie jede frühzeitige Ansage, eine Bedeutung. Nämlich ein sehr starkes Re-Blatt (also kein Asse-Re) mit dem man sogar den Abstich des ersten Asses verkraften kann.
Ergo beschreibst Du mit dem Re vorm ersten As dein Blatt falsch, was in sehr vielen Fällen zu überhöhten Absagen durch deinen Partner und Niederlagen führen wird.
boomer01, 22. März 2012, um 10:48
.....na, da macht aber einer schon frueh grosse augen...;-))
Lottospieler, 22. März 2012, um 11:00
zuletzt bearbeitet am 22. März 2012, um 11:01
hgause,
du gehst von dem glücklichen Fall aus das dein Partner in der Farbe deines ersten Anspielasses frei ist, was ist aber wenn der Gegner dein erstes As sticht? da ist das Spiel fast immer verloren, du brauchst die 50% Sicherheit bei Ansagen, deswegen immer den Durchlauf des ersten Asses abwarten, weil du keine Trumpflänge und keine Trumpfspitzen mitbringst und den Abstich des Gegners nicht kompensieren kannst - die vorzeitige Ansage ist zu riskant.
Ex-Füchse #365, 22. März 2012, um 11:01
@Makri
Hier muss ich nochmal nachhaken: Sagst Du das (Asse)RE gleich nach dem Aufspiel Deiner ersten Karte oder erst nach deren Durchlauf?
Ich selber sag mit Kontrolle in allen 3 Fehlfarben eigentlich so gut wie immer RE.
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass man cirka 80% dieser Spiele gewinnt, selbst, wenn das Blatt ansonsten eher mager aussieht.
OK, hier hätte ich mir das RE wohl dennoch verkneifen müssen:
https://www.fuchstreff.de/spiele/10655136-nor...
Lottospieler, 22. März 2012, um 11:04
zuletzt bearbeitet am 22. März 2012, um 13:03
Eva,
re nach dem ersten As denke ich, also Durchlauf abwarten.
Doc_Jule, 22. März 2012, um 11:20
ich gebe das Re bei eigenem eher mageren Blatt beim Aufspiel des 2. Asses, wenn das erste lief...
jensbonath, 22. März 2012, um 11:22
Mit drei Assen als Remann sag ich das Re öfters auch mal schon wenn von Position zwei ein Voller drin liegt.
Lottospieler, 22. März 2012, um 11:29
und was sagt dir dieser Volle dann? du meinst Ansagen vor Durchlauf des ersten Asses? für mich hochriskant und setzt falsches Signal der Stärke.
Was ist wenn an Pos2 von 3er oder 4er Länge von Kontra geschmiert wurde auf dein As, der zweite Kontra Mann sticht, dann kannste dein re meist vergessen.
Für mich gilt als einzig sichere Spielweise den Durchlauf abwarten und wie schon erwähnt zügig weiterspielen, das beschreibt ein Asse re korrekt.
Stoni, 22. März 2012, um 11:34
Selbstverständlich Durchlauf abwarten -
Re zum letztmöglichen Zeitpunkt.
@ Eva: es gibt Leute, die sagen mit 4Tr nicht an, aber es ist hier sehr gut möglich.
@hgause
Wie schon ausgeführt, beschreibt das Re vor dem 1. As ein sehr starkes Blatt, über 100 Augen Erwartung, max. 4 Verlierer. Beim DoKo ist es wichtig, so viel wie möglich Informationen zu sammeln. Jede vorzeitige Ansage hat ihre Bedeutung.
Dein frühes Re ist unsinnig und falsch.
1.) Du verschenkst Informationen über den Lauf deines Asses.
2.) Du begehst einen Konventionsverstoß, weil ein frühes Re etwas anderes aussagt.
3.) Durch die verfrühte Ansage erhöhst du zwar die Lauffähigkeit deines Asses, aber nur sehr marginal!
Dein erstes As ist ja i.d.R. ein kurzes, blank oder einfach besetzt. Eine Ansage erhöht die Laufwahrscheinlichkeit hier nur um 3-6% !! (Bei As,x bspw. 86% statt 80%) Das kannst du also vergessen.
Viel wichtiger ist die Taufe eines langen Asses, hier erreicht die Ansage eine Erhöhung um 16 bzw 24% !!
(As,x,x,x bspw. 65% statt 48%)
Und das reicht dann auch noch vor dem 2. Stich.
Ex-Füchse #4596, 22. März 2012, um 11:39
Jens seine Spielweise sorgt dafür, daß sein Partner bereits im ersten Lauf schmiert, mit der vermutlichen Kontra 10, die bereits liegt wird dieser Stich fetter. Und vom beschriebenen Blatt her hat er wohl wenig Hoffnung die Partneraugen im 2ten Lauf zu retten.
Ein Bekenntnis sorgt immer für höhere Laufwahrscheinlichkeiten, es sorgt oft für den optimalen Verlauf des Spiels, wie kann dann nicht ansagen die sichere Spielweise sein?
jensbonath, 22. März 2012, um 11:46
Eben - denn nix wäre jetzt ärgerlicher als hier dann doch gleich vom Partner im ersten Stich weggesäbelt zu werden. Liegt das As auf dem Tisch kann eine Ansage danach nur als reines Assere verstanden werden.
Lottospieler, 22. März 2012, um 12:00
zuletzt bearbeitet am 22. März 2012, um 12:02
Genauso ärgerlich wäre aber ein Abstechen meines Anspielasses eines Kontra Mannes der Trumpstärken mitbringt und mindestens ein weiteres As hat, da ist die Gefahr hoch das ich mir nach dem zweiten Stich sogar noch ein kontra einfange.
Die entscheidende Frage ist hier eben ob ich das Abstechen des ersten Asses durch den Gegner mit meiner Karte kompensieren kann, das geht nur über Trumpflänge und Stärke, mit einem Asse re oder 6-7 Trumpf zb ohne Spitzen kann ich den Abstich eben nicht ausgleichen, ergo Durchlauf abwarten.
AndiTheke, 22. März 2012, um 12:02
Ich gebe meist mit einer Kreuzdame Re, habe ich keine, sage ich eher Kontra. Asse sind mir dabei nicht so wichtig, wozu hat man einen Partner?
Ex-Füchse #4596, 22. März 2012, um 12:08
[zitat]
Genauso ärgerlich wäre aber ein Abstechen meines Anspielasses eines Kontra Mannes der Trumpstärken mitbringt und mindestens ein weiteres As hat, da ist die Gefahr hoch das ich mir nach dem zweiten Stich ein kontra einfange.
[/zitat]
Nein, das ist nicht ärgerlich, das ist Bestandteil des Spiels. Nicht ansagen verhindert hier ja nicht das Kontra, im Gegenteil wird die Erstansage meist das Kontra ersparen. Dann hat die Ansage nichtmal nen Punkt gekostet. Schlimmstenfalls gibt es nen Gegenschuss und man macht 2 Nasse mehr.
Es ist wirklich nix schlimmes mal bei eigener Ansage zu verlieren, solche Ansagen brauchen nur jedes 2te mal gutgehen.
Lottospieler, 22. März 2012, um 12:08
zuletzt bearbeitet am 22. März 2012, um 12:17
Noddy,
ich muß keineswegs dafür sorgen im ersten Stich das mein Mann schmiert und es bedeutet auch keinen entscheidenden Vorteil, mindestens ein Kontra Mann schmiert sowieso auf mein As. Eine vorzeitige Ansage deren Erfolg sehr wahrscheinlich vom Durchlauf eines Asses abhängt wie in solchen Beispielen würde ich unterlassen, sie stellt ein unnötiges Risiko dar.
Dabei dachte ich das du ein Verfechter von Konventionen bist, von korrekter Blattbeschreibung, Informationen an den Partner weitergeben usw, mit solchen Dingen machst du das aber nicht. Du biegst dir die Konventionen so hin wie sie dir als richtig erscheinen.
Ich bin 100% davon überzeugt das die große Mehrheit auch der besseren Spieler eine Ansage erst nach Durchlauf für richtig hält.
Ist dir im klaren wie sehr du deinen Partner verärgerst und das vollkommen zu recht mit einer solchen Ansage, wenn das erste As vom Gegner abgestochen wird?
Ein Ziel des Spiels sollte auch sein den Partner durch die eigene Spielweise und An- Absagen NICHT zu verärgern, ganz im Gegenteil.