Ex-Füchse #16890, 26. April 2012, um 15:38
zuletzt bearbeitet am 26. April 2012, um 15:43
Nein, so meine ich das nicht.
Ich postuliere nur
1. Pos. 2 schmiert immer von 9 und 10 im ersten schwarzen Fehllauf
über
2. Pos. 3 & 4 komplettieren den 25er Stich
mache ich keine Aussage.
Außerdem liegt hier vom Standpunkt der Logik kein Trugschluss vor, denn:
Meine Argumentation für das Nichteinhaltung an Position der Schmierregel an Position 2 baut unter anderem auf der Einhaltung der Schmierregel von Position 3 und Position 4 auf.
Aber selbst dann, wenn sich Spieler 3 und Spieler 4 nicht an die Schmierregeln halten würden, würde ich aus Dokovermeidungsgründen an Position 2 von 9 und 10 immer die 10 schmieren.
Für mich sind die Schmierregeln in ihrer derzeitigen Form nur ein Korsett, welches Doppelkopf künstlich mit Taktik aufblasen zum Nachteil von Spieler 2.
Natürlich sehe ich auch die Gegenargumente, wie "verteilte Stiche", "Re bekommt mehr Augen in den Zweitläufen",...allerdings glaube ich nicht daran, dass diese überwiegen.
Tront, 26. April 2012, um 16:25
Ich sehe eher folgendes Problem, Bildchenwerfer:
Wenn du immer an Position 2 den vollen investierst, wird dich selten ein Re-Mann anspielen. Er spielt entweder die mögliche Vielaugenfarbe nach oder er greift (ich tue es zumindest) zu Trumpf. Welchen Vorteil hat jetzt deine Schmierung des Vollen im ersten Stich?
Ex-Füchse #16890, 26. April 2012, um 17:18
Warum? Der Re-Mann vor mir müsste doch dankbar sein, dass hinter ihm einer sitzt, der konsequent schmiert. Wenn dann der Stich nicht signifikant ist, der Re-Mann also keine Informationen hat, wo sein Partner sitzt, wird er doch fast immer das Positionsspiel - also Anschub in einer anderen Farbe - bevorzugen, oder?
Ex-Füchse #4596, 26. April 2012, um 17:21
Als Re- Mann seh ich meinen Partner da, wo ne 9 beigelegt wurde und versuche den zu erreichen. Oder ich bring die Farbe nach weil 3 Volle drinliegen, lügen wird nicht belohnt.
Ex-Füchse #48178, 26. April 2012, um 20:17
zuletzt bearbeitet am 26. April 2012, um 20:41
Behauptung 1: Es schmiert jeder und immer ehrlich soweit sinnvoll. Evt. wird dieses Verhalten im Erstlauf bestraft.
Der Kontra-Aufspieler erhält 6 bis 10 Punkte mehr im ersten Stich. Der Zweitlauf geht eher an die Re-Partei (halber Trumpf mehr), dies beinhaltet allerdings auch die Re-Partei findet häufiger den Gegenangriff (>25).
Dem entgegen steht der Kontra-Angriff im Zweitlauf, der hiermit eher zum Doppelkopf führt (plus 1 Spielpunkt).
Behauptung 2: dem Spieler an 3 ist erlaubt, bei Ass - 10 vor ihm nicht zu schmieren. Grund: zu 2/3 ist der Aufspieler Re und verliert nur 1 Spielpunkt mit Ansage bei Doppelkopf nach Spielverlust.
Behauptung 3: der Spieler an 4 erhält die größte Übersicht und wird meist versuchen einen neutralen Stich = 25 herzustellen. Das heißt er erhöht den Stich als Re und wird im Normalfall auch als Kontra diesen nicht unnatürlich aufpuschen.
Behauptung 4: ein unkonventionelles Verhalten wäre nach diesen Ausführungen nur Spieler 2 verboten. Dieser spielt allerdings nicht mit Glaskarten und besitzt nun genau zwei Karten zB. 10 und König, der weitere Verlauf entzieht sich seiner Kenntnis.
Sein Schmieren an Zwei könnte seinen Partner zum Re-Nachspiel führen - schade drum. Sein Schmieren an Zwei könnte einen Kontra-Angriff vermeiden - schön. Sein Schmieren an Zwei könnte seinen Partner zur Ansage leiten, auch schön. fff.
Behauptung 5: das stringent ehrliche Schmieren könnte in der zweiten Farbe sinnvoller sein und wieder zur Partnerfindung dienen. Im Erstlauf verhilft es eher der Re-Partei zur Ansage.
Behauptung 6: selbst wenn Spieler 1 nun vorbeischiebt und Re nachspielt - ist er zumindest gefunden. Er hatte wohl auch keine bessere Idee. Meist wírd Re doch die nächste Farbe finden aus Ansageinteresse.
Behauptung 7: unter Berücksichtigung all dieser Behauptungen, sollte man nur dem Zweitlaufanspieler trauen und oder die zweit gespielte Farbe zusätzlich auf dem Schirm haben. Ein "Lügner" kann sich spätestens hier rehabilitieren.
akaSilberfux, 26. April 2012, um 23:53
1. Es gibt auch Doppelköpfe im 1. Stich, gerade wenn der Re-Mann mit Auswahl freiwillig an 2. Position schmiert.
2. Warum sollte Spieler 1 dankbar sein, weil Spieler 2 ihm stets den Vollen gibt? In 2/3 der Fälle ist der Volle auf den Gegner geschmiert. Die Kontraschmierung ist eine kleine Verzweiflungstat. Wer aber grundlos auf den Gegner schmiert, spielt gegen die eigenen Punkte.
3. Ein Kontranachspiel läuft keineswegs stets zum anderen Kontramann. Dieser kann noch das andere As oder die andere 9 oder beides halten. Das Kontranachspiel eröffnet an starken Tischen die Option der stillen Re-Anfrage. Es ist eine mäßig erhöhte Wahrscheinlichkeit im Verhältnis zum blinden Anschub - mehr nicht.
4. Es gibt da draußen viele, die mit vielen Trumpf stets Trumpf nachspielen. Damit verpufft die Schmierung erst recht. Ich vertrete die Auffassung, daß man Spieler 2 anschieben sollte, weil man im weiteren Verlauf des Spiels selten die Möglichkeit hat, ihm wichtige Stiche zuzuschustern (=Verteilungsidee).
Weswegen also der Re-Mann an Pos. 2 stets Spieler 1 sponsern sollte und damit seine Parteizugehörigkeit verschleiert, falsche Nachspiele seines Partners im weiteren Verlauf provoziert und für eine Ansage gegen zwei Stiche eine höhere Hürde aufbaut, mag ich nicht verstehen.
Eine interessante Frage ergibt sich für mich aus dieser für mich kaum nachvollziehbaren Diskussion: Wie viele Augen erzielt Spieler 1 im Schnitt? Ich wage die Behauptung, daß das Aufspiel für den Kontra-Sieg wesentlich wichtiger ist als für den Re-Sieg. Daraus ließe sich ableiten, daß Kontra ohnehin schmieren muß, weil die Gewinnchance maßgeblich von der Parteizugehörigkeit des Aufspielers abhängt und nur mit einem Kontra-Mann am Start der Gewinn wahrscheinlich wird. Also kann und muß man dann auch als Kontramann schmieren.
Ex-Füchse #16890, 27. April 2012, um 18:12
Was mich mal von den Anhängern der Schmierregeln interessieren würde, ist, wie sind denn die Schmierregeln genau definiert?
Scheinbar gibt es da ja auch unter den größten Anhängern der Schmierregeln in unterschiedlichen Situationen unterschiedliche Auffassungen.
Völlig stringent gespielt wird das doch eh fast nirgends, oder?
akaSilberfux, 28. April 2012, um 00:39
Genaue Definitionen erfordern viel Aufwand. Weswegen willst du sie denn genau definiert haben?
Ex-Füchse #16890, 28. April 2012, um 10:25
Wir reden hier über die Schmierregeln und ohne eine exakte Definition derselbigen ist ein sinnvolles Streitgespräch kaum möglich.
Wir wollen ja schließlich nicht aneinander vorbeireden.
Vom theoretischen Standpunkt wäre es für die Lernenden sehr wohl interessant, wenn da mal ein erfahrener Spieler einen Leitfaden verfassen würde.
Außerdem wollte ich aufzeigen, dass auch schon bei den Befürwortern der Schmieregeln in verschiedenen Situationen aus diversen Gründen (Doko-Vermeidung, Nachspielproblematik, Ansageforcierung) entgegen der Regel geschmiert oder nicht geschmiert wird.
So dass man auch hier nur von Nebelwerfern und eingeschränkten Informationsgewinn aus den ersten schwarzen Fehlläufen sprechen müsste.
akaSilberfux, 28. April 2012, um 21:02
Tabelle anbei; Felder durch Kommata getrennt; Zeilen durch Leerzeile getrennt
Karten, Position, 1, 2, 3, 4, Anmerkungen
K – 9, K, K, K, K *, * in Herz bei As – As – K nur die 9
10 – K, 10, 10, 10, 10 *,* nicht zum Doppelkopf schmieren
10 – 9, 10, 10, 10, 10 *, * nicht zum Doppelkopf schmieren
10 – K – 9, 10, 10, 10, 10 *, * nicht zum Doppelkopf schmieren
analog für 10 – K – K & 10 – 9 – 9 & 10 – 10 – K & 10 – 10 - 9
10 – K – 9 – 9, 10, 10 *, 10 *, 10 *, * auf zwei Volle nur den König; an Pos. 4 nicht zum Doppelkopf schmieren
10 – K – K – 9, 10, 10 *, 10 *, 10 *, * auf zwei Volle nur den König; an Pos. 4 nicht zum Doppelkopf schmieren
10 – 10 – K – 9, 10, 10, 10, 10*, * nicht zum Doppelkopf schmieren
Analog für 10 – 10 – 9 – 9 & 10 – 10 – K – K
10 – K – K – 9 – 9 , K, K, K, K
10 – 10 – K – K – 9, 10, 10 *, 10 *, 10 *, * auf zwei Volle nur den König; an Pos. 4 nicht zum Doppelkopf schmieren
10 – 10 – K – K – 9 – 9, K, K, K, K
Asse werden nicht geschmiert, außer wenn es gut ist.
Wenn zum Doppelkopf geschmiert werden müßte, wird statt der 10 die nächstwertvollere Karte gelegt.
Ex-Füchse #4596, 29. April 2012, um 10:13
Nur mal ein Beispiel, warum mir das schmieren des Partners wichtig is.
https://www.fuchstreff.de/spiele/11929370-nor...
Dabei war es alerdings nichtmal unklar.
akaSilberfux, 29. April 2012, um 12:10
Ohne Abwurfvorteil würde ich den Pikstich einfach nehmen und selbst Herz As spielen (was ich schon im 3. Stich gespielt häte). Das Pikrückspiel ist potentiell freundlich; Teufelskerl könnte zwar auch noch Partner sein, muß aber kein Herz As haben. Damit sichert der Piküberstecher 25 Augen und das Herz As.
Einen blanken Herz hätte ich abgesetzt.
Ex-Füchse #4596, 29. April 2012, um 12:29
[zitat]
einfach nehmen und selbst Herz As spielen
[/zitat]
Hab ich drüber nachgedacht, 5,9 Sekunden lang.
Ex-Füchse #4596, 29. April 2012, um 13:59
[zitat]
Das Pikrückspiel ist potentiell freundlich; Teufelskerl könnte zwar auch noch Partner sein,
[/zitat]
Was war daran als freundlich zu erkennen?