niveauflexibel, 24. Oktober 2012, um 00:39
Folgende Hand haltet ihr an Pos 2:
ihr wisst sicherlich, was der Solofan damit macht, nur was spielt der rationale Spieler?
Tront, 24. Oktober 2012, um 00:51
Niveauflexibel, du bist sicher der Solo-Fan, aber ich schließe mich Belzedar an, ohne Ausspiel bei dem Solo, ist mir das gute Re-Blatt irgendwie zu schade.
Zähle mich selbst eher zu den rationalen Spielern, nur bei inzwischen 247 Spielen in Folge ohne gewonnenes Solo bei Fuchstreff raste ich manchmal aus und spiele eben einen 40% Solo - im Unterbewusstsein wegen der Stastistik, so einen Eindruck habe ich inzwischen schon von mir gewonnen.
Deshalb würde ich in meiner jetzigen Phase über das Solo nachdenken, bevor ich es wahrscheinlich doch verwerfe. Aber nur wegen der Sitzpostion, obwohl Position 2 ja schon gar nicht so schlecht dafür ist.
Ex-Füchse #15119, 24. Oktober 2012, um 01:29
Hätt ich auch gespielt!
EvilNephew, 24. Oktober 2012, um 03:58
Pos1 ja, Pflichtsolo ja, ansosten nein.
Bregoulou, 24. Oktober 2012, um 11:56
zuletzt bearbeitet am 24. Oktober 2012, um 11:57
das glaubt dir keiner dirk, es sei denn, du hast den nachsatz "als einfaches re" vergessen
:-)
Goldmurks, 24. Oktober 2012, um 12:50
Tjoa, kann man spielen - und gewinnen.
Muss man aber nicht.
Ich zöge hier das Normalspiel vor.
niveauflexibel, 24. Oktober 2012, um 15:25
nun, ich spiele zwar gerne Soli, versuche aber dabei schon meist die rationale Seite dabei nicht außer Acht zu lassen.
Versuchen wir das doch hier auch mal:
Zu 1/3 sitzt das Karo Ass vor mir, damit es gespielt wird, sollte es gedeckt oder lang sein, genauso wahrscheinlich bzw. wahrscheinlicher sind da Herz und insb. Pik und oft eine Fortsetzung in der angespielten Farbe gefunden wird, die mir in diesem Solo sehr recht wäre. So gehe ich in 20% Prozent der Fälle davon aus, dass mein blankes Karo Ass gefunden wird. Von diesen Spielen gewinne ich wohl nur noch die, wo alle Buben in einen Stich fallen, sodass ich schon mal 15% der Spiele sicher verliere. Dazu kommen noch die Spiele, wo ein Pik oder Herz Anschub zu den Partnern erfolgt und mir mein Karo Ass dann abgezogen wird und ich das Spiel dann verliere (dann wohl ohne Kontra, da ich oft hinten sitzen werde) - weitere 10%
So komme ich zu folgender (meiner Ansicht nach noch pessimistischer) Rechnung:
65% einfach gewonnen +9
10% k9 gewonnen +12
10% einfach verloren -3
15% mit Kontra verloren -9
sodass ein Erwartungswert von 5,4 herausspringt.
Das Normalspiel sehe ich bei +5, sodass ich das Solo immer vorziehen würde. Welche Prozentzahlen seht ihr anders, sodass ihr das Normalspiel vorzieht?
(Das Spiel habe ich im Übrigen k9 gewonnen, trotz 4 Abgebern (2 Bubenstiche), Eröffnung war Herz und Herz nach)
EvilNephew, 24. Oktober 2012, um 15:30
Wenn VH irgendeine lange Farbe aufmacht, ist ein Überstich möglich. Wo ist das in deiner Rechnung?
niveauflexibel, 24. Oktober 2012, um 15:33
das dürfte sich dann in etwa so ausgleichen, dass ich nur noch 1 Bubenabgeber statt 2 zu verzeichnen habe, da ich jeden 2. Lauf mit Herz Bube nehmen würde...
Goldmurks, 24. Oktober 2012, um 15:38
Dann gibts ja noch - theoretisch - den Fall, dass die Farbe, die der Solist kontrolliert (bei Anspiel unter Ass in Kreuz oder Karo), mit Herz-Bube rausgenommen wird.
EvilNephew, 24. Oktober 2012, um 15:38
Achso klar. Sorry, hatte nur überflogen.
Weitere Fragen: Gegen Buben 3-0 hast du nen dritten Bubenabgeber, somit 5 Abgeber. Ebenfalls bei Kreuz-Viererzug dagegen haben wir nen 5. Abgeber... oder?
niveauflexibel, 24. Oktober 2012, um 16:29
Gut, die Extremverteilungen hab ich einigermaßen versucht, in die anderen Fälle mit einzubauen, um es nicht allzu kompliziert wird...Gegen Bildersoli wird doch eigtl. immer mit Ass eröffnet, zur Not als angezögert, wenns kurz UND ungedeckt ist, daher halt ich es fast für unnötig 4er Länge Kreuz zu erwähnen: erstmal muss es der Ausspieler haben, dann muss er es anspielen, was ich fast für ausgeschlossen halte und dann muss es auch noch jmd stechen können...
Die 3 Buben auf einer Hand sind überraschenderweise ganze 9,2% - hätt ich nicht gedacht - trotzdem verlier ich gegen die eigtl. auch nur, wenn mir das Karo Ass abgeholt wird, kannste also auch nur ca. 2 bis 3 Prozent von zählen...
Goldmurks, 24. Oktober 2012, um 16:48
Jedes Böhnchen gibt ein Tönchen ... oder so.
Hatte es neulich erst am Tisch, dass dem Damen-Solisten in den Kreuz-Doppeladler gespielt wurde, welcher dann an 4 mittels Frau Heinrich *) verhaftet wurde.
Die verbliebenen 3 Gegendamen saßen bei mir als Aufspielendem auf der Flosse.
Das 'unverlierbare' Solo ging letztlich mit U90 und Kontra baden ...
*) =
Goldmurks, 24. Oktober 2012, um 16:50
Überflüssig zu erwähnen, dass der Solist relativ deprimiert war ...
Tront, 24. Oktober 2012, um 17:54
Ich stimme weitgehend deiner Berechunug zu, Niveauflexibel. Ich würde den Prozentsatz der Anzahl von verlorenen Spielen mit Kontra höher als 15% ansetzen und sehe noch eine Gefahr eines längeren Kreuzangriffs von Position 1, falls er kein "sinnvolles" Aufspiel-As hält oder vorspielt. Da Kreuz, deine lange Farbe ist, könnte nach (nicht ganz klar definierter) Konvention sich auch Spieler 3 oder 4 vor Aufspiel melden, damit Kreuz angeschoben wird analog der As-Solo-Konvention. Der Mitspieler hat Interesse am Kreuzvorspiel, um seinen wahrscheinlich blanken Buben sinnvoll zu verstechen.
Diese Konvention kann natürlich auch missgedeutet werden, denn ein Spieler an Position 3 oder 4 mit theoretisch 3 oder 4 Buben mit Wirkung auf der Hand gibt ebenfalls möglicherweise ein Kontra in der Situation mit der Information an Spieler 1, welche für ihn sinngemäß bedeutet "Spiel alles stehende aus, was du auf der Hand hast, egal ob gedeckt oder ungedeckt". Jede Standkarte von dir hilft mir.
Wie soll jetzt selbst ein erfahrener Spieler mit Ausspiel den ersten Fall vom zweiten Fall unterscheiden können?
Gut, beide Fälle finden ja eher selten Anwendung.
Aber um zu deinem Solo zurückzukommen, beinhalten beide mögliche Fälle für dein vorliegendes Solo noch einmal kleine prozentuale Nachteile im Gewinnsinne.
Inzwischen würde ich daher sagen - Erwartungswerte für beide Spiele ca. 4,5.
Welches man davon wählt ist dann reine Geschmackssache. Rein gefühlsmäßig tendiere ich nach wie vor zum Normalspiel, zumindest wenn mir das Ausspiel fehlt. Sonst ziehe ich, wie auch fast alle anderen Spieler, das Bubensolo vor.
Zusatzfrage so der vorliegenden Situation:
Wie deutet ihr ein vorzeitiges Kontra von Spieler 3 oder 4 - ein wichiges Randthema sozusagen?
a) Der Spieler sticht für mich jetzt eher Kreuz
b) Der Spieler hält eher viele Buben gegen das Solo
c) Das Kontra kann leider beides bedeuten
Ich hatte nämlich auch schon bei beim Masters eine Entscheidung zum richtigen Ausspiel zu treffen.
Wie ist eure Meinung zu diesem Thema?
Goldmurks, 24. Oktober 2012, um 18:08
d) Pos 1, spiel nach Möglichkeit Deinen Buben; ich bin über Trumpf erreichbar!
;)
Southern, 24. Oktober 2012, um 18:18
zuletzt bearbeitet am 24. Oktober 2012, um 18:20
Zu Niveau.
Als Pflichtsolo spiele ich den. Ansonsten ziehe ich das Normalspiel vor.
Zu Leif.
Für mich a). Hatte diese Situation bei der Buli-Quali mit Bildchenwerfer am Tisch. Solist an 3 (war ein Lüstling allerdings ein Assesolo). Ich Ausspiel und BW an Position 4. Er meldet ein vorzeitiges Kontra um mir anzuzeigen, das er Kreuz kontrolliert. Dumm war nur, das ich kein Kreuz hatte. Egal ^^ Aber ich denke, das es beim Bubensolo das Gleiche bedeutet nur das er Kreuz halt stechen kann und so kontrolliert. Aber bin auf andere Meinungen gespannt.
Goldmurks, 24. Oktober 2012, um 18:39
Kontra vorab deutet sehr auf 'ne künstliche Konvention hin; daher tatsächlich eher "Spiel Kreuz!".
In jeder anderen Situation schaut man sich vor seinem Kontra doch eher das an, was auf den Tisch kommt.
Spartakus, 24. Oktober 2012, um 18:54
Bei einem Bildersolo habe ich bisher eine vorzeitige Kontraansage ausschließlich in Fällen erlebt, in denen der Spieler stark in Trumpf war. Das heißt er wollte Asse um jeden Preis sehen und in keinem Fall stechen.
Ich behaupte unter konvenstionssicheren Spielern wird kein Spieler der Welt Kreuz spielen mit der Idee, dass der Kontrasager sticht.
jensbonath, 24. Oktober 2012, um 19:04
Sehe ich auch so - in der Regel wird es ja nicht an dem einen Stich sich entscheiden. Anders sieht es dann schon eher aus bei: As gespielt gegen den Solisten und mit "Kontra" bedienen - hier will ich ja schon das As vom Solisten fangen, guggste hier:
Ligaspiel#17.411.216, vom 24. Oktober 2012, um 18:36
Tront, 24. Oktober 2012, um 19:36
Sollte ich Spartakus Worten vollständig Glauben schenken, käme ich vom Mond oder von der Venus.
Gut möglich bei meinen z. T. verqueren Spielauffassungen.
Aber im Ernst: Die Mehrheit der konventionsicheren Spieler geht wirklich in Richtung der von Spartakus geschriebenen Trumpfstärkeregel. Aber nicht 100 zu 0 möchte ich meinen, sondern eher 70 zu 30.
Beide Fälle habe ich in meiner Spielpraxis nämlich schon erlebt.
Das sollte ich auch so beim Masters erfahren, als ich anstatt eines möglichen ungedeckten Asses nun Kreuz anspielte. Ein Gegenspieler hielt drei Buben mit Doppel-Kreuzbuben und selbst noch 2 weitere Asse.
Leider kein Kreuz-As. Jetzt fädelte ich den Solisten in seine Farbe ein und wir verloren das Spiel.
Das Schlimmste in diesem Spiel war, dass ich mit meinem ungedeckten As das blanke As des Solisten abgeholt hätte.
Meine Mitspieler waren nach dem Spiel (zurecht) sauer und taten mein Kreuz-Nachspiel als "geheimnisvolle Braunschweiger Konvention" ab.
Diese Aussage fand ich nun wiederum reichlich übertrieben.
Mir würde ein Spieler, der wohlgemerkt hinter dem Solisten sitzt, immer wieder leid tun, wenn er seinen blanken Buben nicht in der Kreuz-Farbe verstechen könnte, nur weil ich beim Raten die falsche Farbe anspiele. Und was heißt hier - es wird sich nicht in einem Stich entscheiden, einige viele Spiele wäre dieser Zusatzstich sehr wohl spielentscheidend.
Dann müsste man ja in Zukunft auf ein ausgespieltes As, welches man im 2. Lauf stechen könnte auch kein Kontra mehr geben oder dies anzögern. Ist ja auch nur ein Zusatzstich wie in meinem Beispiel.
Wo wäre da ein Unterschied?
Aber was ich sozusagen gelernt habe, ist, guck dir an, wer mit am Tisch sitzt und richte die Konvention im Zweifelsfall an den Mitspielern aus (aus dem imaginären Handbuch "Wer mit wem 2. Teil") - was mir meine Mitspieler dieses Spiel schon immer mal mitteilen wollten - diesmal Trumpfstärke!
Bei Daniel Jöns werde ich in Zukunft nur noch Kreuz anspielen, falls ich selbst ein As in der Farbe halte. Zufällig decke ich dann beide Konventionen damit ab.