Fuchstreff DDV Online Verein: Verworfen, was tun?

Kvothe, 27. Januar 2013, um 15:06

Gestern, in privater Runde, stach ich im Ersten ein Herzass ab und entwickelte im Folgenden eine feine Restanze mit meinem Partner. Im 5. oder 6. Stich schob sich dann die Herzneun hinter der Karoneun in mein Sichtfeld.
Wir spielten das Spiel durch, ich entsorgte die Herzneun im vorletzten Trumpfstich meines Partners und löste meine Fehlbedienung im Anschluss auf und verabreichte mir 12 Strafpunkte.
Nun stellt sich mir die Frage:
Was tun in einer solchen Situation auf einem Turnier? Darf ich darauf hinweisen, dass ich mich verworfen habe? Oder darf das nur die Gegenpartei?
Meinem Partner entstand somit ein Nachteil, denn es war ein 8-Punkte-Spiel (aber auch nur auf Grund des Abstiches).

Friedrich, 27. Januar 2013, um 15:12

Als allererstes dem Partner ein Herrengedeck ausgeben, würd ich mal sagen ;)

Goldmurks, 27. Januar 2013, um 15:38

Hast Du 12 Finger, Cajou?

Kvothe, 27. Januar 2013, um 15:41

12 Karten, unsortiert, gegen 2 in der Früh in einer verrauchten Kneipe nach 10 Stunden Frischluftmangel.

Lottospieler, 27. Januar 2013, um 15:42

wo kein Kläger da kein Richter - Selbstanzeigen ist sehr fair aber sicher nicht verpflichtend, ich denke die Miesen gibts aber für dich egal wer den Fehler erkennt.
Wenn es bis zum Spielende aber niemand reklamiert oder niemandem auffällt? die letzte Karte gelegt wurde und niemand sagt: Moment mal ...
dann gilt es als regulär denke ich und kommt in die Wertung, das wird aber an guten Tischen sehr selten passieren, die können alle Karten und Stiche nachhalten.

Seb1904, 27. Januar 2013, um 15:42

Bettelst Du um Mitleid, willst Du angeben oder was soll dieses unquazifilierte Gejammer?

Und was bitte ist daran besonderes?

Kvothe, 27. Januar 2013, um 15:44

Sorry Seb, das besondere erwähnte ich noch nicht.
In Bochum.

Seb1904, 27. Januar 2013, um 15:44

Ich finde Kvothes Haltung und Handlung ehrenwert und fair. Eigentlich sollte sowas eine Selbstverständlichkeit sein unter anständigen Sportsleuten.

Scheint ja auch andere zu geben. Bedauerlich. Aber ich merks mir.

Seb1904, 27. Januar 2013, um 15:46

Bochum ist natürlich bitter. Hättet ihr nicht zumindest in WAT spielen können. Beim Friedrich?
Und gleich nebenan liegt natürlich die schönste Stadt der Welt. Richtung WESTEN, bevor Du in die falsche Richtung denkst.

Kvothe, 27. Januar 2013, um 15:49
zuletzt bearbeitet am 27. Januar 2013, um 15:50

(Edith: @Hotte)
Deine Meinung ist deine Meinung, aber die wollte ich eigentlich nicht lesen.
Für die ehrenwerten Lesenden:
Meine Fragen sind ja doch hinreichend konkret und falls jemand mit Sachverstand zur Lösung beitragen kann, so wäre ich sehr erfreut. Weiter fantasieren können wir auch. Neulich, in einer Kneipe bei Gelsenkirchen - ok, wär übertrieben.

Lottospieler, 27. Januar 2013, um 15:49

ham wir hier einen Alien-cajou? ggg

nee Seb, es war doch nur eine ernst gemeinte Frage keine Angabe und kein Gejammer, so hab ich das aufgefaßt, steht ja auch nicht in der Rubrik 'Unterhaltung'.

Lottospieler, 27. Januar 2013, um 15:51

Seb, welche meinst du denn jetzt Dortmund oder Kölle?

Seb1904, 27. Januar 2013, um 15:57

Die Turnierspielregeln fordern:

9.1.2 Alle Teilnehmer haben in jeder Situation das Prinzip der Fairness und Sachlichkeit zu wahren und kein fadenscheiniges Recht zu suchen.

An keiner Stelle wird - so ich das in der Kürze richtig überblicken konnte - eingeschränkt, dass man nur Verstöße der Gegenpartei reklamieren könne.

Kvothe, 27. Januar 2013, um 16:00

Danke vorab Seb. Mir schwirrt da jedoch so ein Satz im Kopf rum, kann ja sein, daß sich die Regularien geändert haben.

Lottospieler, 27. Januar 2013, um 16:03

ebenso wie nix davon drin steht das man verpflichtet ist irgendwelche Verstöße anzuzeigen, man kann es auch innerhalb der Runde im Einvernehmen klären oder sogar vollkommen ignorieren solange alle zustimmen.

Seb1904, 27. Januar 2013, um 16:04

Von BO I aus liegt Köln südlich, und östlich liegt kurz vor Hagen und Lüdenscheid ein weiteres mir derzeit und langfristig namentlich entfallenes Kaff.

Und da Deine obige Haltung ja offenbar eine ernstgemeinte Antwort auf Kvothes Posting ist, erübrigen sich weitere Feststellungen.

Leg dich gehackt!

Lottospieler, 27. Januar 2013, um 16:12

ich mach mir meine eigene Landkarte

akaSilberfux, 27. Januar 2013, um 16:32

Jeder verwirft sich mal - ein guter Spieler etwa alle 48 Runden.
Keiner muß gegen sich selbst reklamieren. Der Partner darf unter gewissen Umständen nicht reklamieren. Man selbst kann nicht reklamieren.
Aus taktischen Gründen empfehle ich - wie hier vorgetragen - die nicht bediente Karte spätestens im vorletzten Stich zu legen. Durch das Legen einer weiteren Karte verlieren die Gegenspieler das Reklamationsrecht; wartet man also bis zur letzten Karte, kann wohl noch bis zur nächsten Gesundmeldung reklamiert werden.

Das Kernproblem ist die unflexible Regel beim Doko: ein schwerwiegender Fehler führt zum Spielabbruch. Regelkommission, Schiedsgericht und Schiedsrichter haben eine seltsame Vorstellung davon entwickelt, was ein Spiel unspielbar macht ("jede Karte kann spielentscheidend sein"...). In vielen Fällen ließe sich mit einem Fingerklopfen (3 Nasse ohne Gutschrift nebst Spielfortsetzung) auch der gewünschte Effekt erreichen.

Die Alternative besteht darin, sofort beim Bemerken darauf hinzuweisen und zu hoffen, daß entweder niemand reklamiert oder das Spiel neu gegeben wird (keine offizielle Lösung, aber wo kein Kläger, da kein Richter). Wenn man sich über die Möglichkeiten der Fortsetzung informieren möchte, kann man auch den Schiedsrichter rufen und sich beraten lassen.

Jil, 27. Januar 2013, um 16:40

@akaSilberfux

dankeschön für die hilfreiche und qualifizierte Info

Seb1904, 27. Januar 2013, um 17:00

Das heisst: ich verwerfe mich, merke es und darf es nicht sagen? Das ist für mich a) unlogisch und b) moralisch falsch.

Ex-Füchse #365, 27. Januar 2013, um 17:06

Interpretiere ich anders:
Du verwirfst Dich und darfst dies durchaus bekannt geben.
Aber Du darfst nicht REKLAMIEREN, d.h. wenn das Spiel für Dich trotz Deines Fehlers oder gar wegen des Fehlers für Dich verloren ging, darfst Du nicht auf dessen Annullierung oder Ähnliches bestehen.

Kvothe, 27. Januar 2013, um 17:27

Darf ich das Spiel denn unterbrechen und darauf hinweisen, dass ich mich verworfen habe? Ist dies nicht schon die Reklamation? Oder ist dies nur ein legitimer Hinweis, den die Gegenpartei Reklamieren darf? Darf ich meinen Fehler, z.B. 'Ich habe Herz nicht bedient' überhaupt benennen?
Wenn meine plötzliche Herzneun erst zu spät entdeckt wird, hätte ich mir ja nachher den Spielsieg erschlichen, wenn auch nicht beabsichtigt.

akaSilberfux, 27. Januar 2013, um 18:20

Richtig, Luschenqueen und richtig Kvothe. Auf den eigenen Fehler hinweisen darf man. Zur Reklamation wird es erst, wenn man sich an den Schiedsrichter wendet und eine regelkonforme Behandlung durch den Schiedsrichter wünscht. Wenn das Spiel tatsächlich unspielbar geworden ist, hat man die 12 Nassen auch verdient.

Kvothe, 28. Januar 2013, um 11:45

Danke für die Erläuterungen, entspricht sogar weitestgehend meiner Vorstellung ;-)
Ich hätte noch eine kleine Nachfrage zum Zeitpunkt des Reklamationsrechts.
Muss diese Reklamation definitiv vor der nächsten gegnerischen Karte getätigt werden (nachdem die Nichtbedienung offensichtlich ist)?
Oder ist der Zeitraum des gesamten Stiches relevant für die Reklamation?
Beispiel:
Wenn Position 2 die 'nichtbediente' Herzneun wirft, Position 3 als Partner seine Karte schon dazu legt. Kann ich somit an 4 als Gegenpartei bereits nicht mehr Reklamieren?

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