Tront, 28. Januar 2013, um 16:26
Die Kontrapartei hatte also die Dulle. Denn wäre das Spiel ja bei mir auch nicht anders verlaufen, außer das die Chance für eine sinnvolle Absage sich jetzt vergrößert hätte.
In Noddys Fall kommt sie voraussichlicht sogar vom Partner, was allerdings nicht heißen soll, dass ich ein eigens Re von ihm deshalb begrüße.
In letzter Zeit gewinne ich immer häufiger den Eindruck, dass einzelne Blätter von starken Spielern sehr unterschiedlich interpretiert werden.
Für einige wenige ist das ein eigenes Re. (Noddy, ...)
Für einige ist das ein Zögern. (RocknRolla, Hotte, Tront)
Für einige ist das ein stumm bleiben. (Terry, Evil, Manne)
Wie wollen wir den Anfängern und einigen Fortgeschnittenen nun das "richtige" Ansageverahlten beibringen?
Ein sehr großer Ermessungsspielraum tut sich da meiner Ansicht nach auf.
Tront, 28. Januar 2013, um 16:29
Evil, dann gehörst du ja doch in meine Gruppe.^^ Zunächst schriebst du noch, du hättest wie Terry ohne ein Zögern gespielt. Wie viele Sekunden hast du denn deinem Partner nun wirklich gelassen?
Das wäre mir schon wichtig.
EvilNephew, 28. Januar 2013, um 16:29
Für mich ist relevant, mit wem ich spiele. Bei Falk und Chrissel am Tisch heize ich garantiert nicht sinnlos in der Landschaft rum, auf Dauer lohnt sich das nicht. Dort neige ich zu defensiverer Spielweise.
EvilNephew, 28. Januar 2013, um 16:30
Eine gute Sekunde vielleicht? Keinesfalls so, dass es als Zögern gewertet wird, das dauert bei mir mindestens 5-6 Sekunden. Mit einem Nullblatt und einem Ausspielas spiele ich das As aber schneller, als man ansagen kann.
Ex-Füchse #16890, 28. Januar 2013, um 16:31
Tu doch nicht so, du heizt auch sonst nicht, du elendiger Sicherheitsspieler.
Tront, 28. Januar 2013, um 16:33
Da ist natürlich etwas dran. Ich unterscheide ja auch dabei. Habe ich ansagefreudige bis unberechbare Mitspieler am Tisch, gerade was Mehransagen angeht, schalte ich auch einen Gang zurück.
Deshalb ja auch nur eine (kürzere) stille Abfrage als ein Stärkehinweis für den Partner. Ich denke, du siehst das sehr ähnlich.
Tront, 28. Januar 2013, um 16:36
Schade, Evil, das wir noch nie miteinander gespielt haben. Vielleicht machst du ja mal eine Ausnahme.
1 Sekunde wäre mir wirklich zu wenig, aber wenn man seine Mitspieler kennt, geht das vielelicht noch in Ordnung. Online wäre mir eine Sekunde wirklich zu kurz.
Ex-Füchse #16890, 28. Januar 2013, um 16:46
Da musste schon zum Vereinsabend nach Heidelberg kommen.
Ich lose euch extra an einen Tisch. Solche Möglichkeiten tun sich eben in Braunschweig nicht auf. :-)
Lottospieler, 28. Januar 2013, um 16:47
die Meenzer rechnen in Millisekunden
akaSilberfux, 28. Januar 2013, um 18:57
Von wegen! Ich ärger mich jedes mal, wenn die Mikrozuckerei wieder losgeht. Ein paar meinen, daß das eine tolle Idee wäre - wie die auf den Trichter gekommen sind, weiß ich auch nicht..
Tront, 28. Januar 2013, um 19:46
Ich bin auch kein Freund von Abfragen im Zehntelsekundenbereich oder noch kürzer.
In unserem Verein gibt es in der letzten Zeit schon größere Mißverständnisse.
Im Ernst: Nach dem Spiel frage ich dann vorsichtig, wie viele Abfragen meine Mitspieler denn so gesehen haben: Keine, eine oder gar zwei, also bereits auch eine Gegenfrage. Und sie antworten sehr unterschiedlich. Eine Ansage ist in dem abgelaufenen Spiel jedoch nie erfolgt.
Und dann noch der Kommentar von einem eher schwachen Spieler: Gut, dass ich ohne jede Abfrage spiele. So anstrengend kann Doppelkopf werden!
Und wenn dann noch ein Spielstärkeunterschied zum Tragen kommt, wird die Verwirrung noch größer.
Solange die Mitspieler, die sehr kurz abfragen dann wenigstens ausschließlich der Kontrapartei angehören, ginge es ja auch noch. Aber eine versehentlich nicht gleich herausgekommende Karte oder eine kurze Ablenkung des Spielers lässt mittlerweile viele klare Spiele jetzt undurchsichtig erscheinen. Und für die wenigen neuen Spieler in unseren Vereinen vereinfacht es die Sache kaum.
Ich bin zwar zwecks besserer Darstellung Online ein Freund vom leichten Stufenzögern, aber es wird immer erkenbar sein, für Spieler, die es auch erkennen wollen.
Im Live-Spiel frage ich ebenfalls deutlich ab, allerdings eher konstant als in verschiedenen Schattierungen.
Ex-Füchse #15119, 28. Januar 2013, um 20:06
Evil betreibt doch dieses fiese Stufenzögern...
Lottospieler, 28. Januar 2013, um 22:47
ich kann mir nicht vorstellen das das zögern/ die stille Abfrage von den Erfindern jemals dazu erdacht war das man es in verschiedenen Variationen anwendet vor allem was die Dauer betrifft, diese Entwicklung scheint sich leider immer mehr auszuweiten.
Es sollte doch sicher ein klares eindeutiges Signal sein das kaum Mißverständnisse zuläßt.
Das was hier von manchen als gut und sinnvoll empfunden wird vor allem im Live-Spiel und auch angewandt wird (Stufenzögern/ extrem kurzes Zögern) kann doch auf Dauer nicht der richtige Weg sein weil es nur 'Insidern' bekannt ist was genau diese unterschiedlichen Zeiten bedeuten.
Die Vorbehalte vor allem lernwilliger, neuer Spieler die Abfragen lernen wollen und irgendwann mit Abfragen spielen möchten sind dann um so nachvollziehbarer jedenfalls für mich. So werden sie von vornherein abgeschreckt.
Kvothe, 28. Januar 2013, um 22:57
Was du dir alles nicht vorstellen kannst. Zögern, simuliertes überlegen kann vielerlei Schattierungen haben. Hat mein Partner die Dulle? (denk) Ob er wohl auch noch die Blaue hat? (Denk, denk) etc.
Stoni, 28. Januar 2013, um 23:57
Zufällig habe ich am Erfindungsgsort der stillen Kontra-Abfrage, Dacapo Köln, sehr wohl das dreistufige Zögern präsentiert bekommen, es für mich aber nicht akzeptiert. Und zum Glück hat es sich auch nicht durchgesetzt.
Lottospieler, 29. Januar 2013, um 00:10
Kvothe,
und bist du sicher das mein 'denk denk' dem des Partners entspricht und ich doch nicht ein mal zu viel oder zu wenig gedacht hab? ob er dies dann richtig erkennt und interpretiert? da liegt doch das Problem.
Lottospieler, 29. Januar 2013, um 00:12
den von Stoni beschrieben Fall sehe ich genauso und hoffe wie er das sich dieser Unsinn niemals durchsetzt weil er nicht eindeutig und zu unzuverlässig ist.
Tront, 29. Januar 2013, um 00:28
Obwohl ich ja selbst im Live-Spiel auch kein sog. Stufenzögern vornehme, würde ich das auch nicht gleich verurteilen. Die Grundidee dazu gefällt mir sogar gut.
Zur besseren Blattbeschreibung (es handelt sich hier keineswegs um skurrile Absprachen) kann man dem Partner mitteilen, ob man sehr gern, gern oder bedingt gern an einer Ansage interessiert ist. Ganz einfach.
Das gilt sowohl für die ganze Palette der stillen Kontra-Abfrage als auch für ein genaueres Stärkesignal nach dem Einklinken bei Hochzeiten. Man beschreibt einfach das Interesse an einer Ansage vom Partner, die man selbst gerade so nicht mit dem eigenen Blatt hat.
Ein längeres Zögern entspricht im weitesten Sinne schon fast einer eigenen Ansage, aber ein ganz schwacher Partner darf noch zurückschrecken. Ein kurzen Zögern lädt noch zu einer Ansage ein, aber der Partner weiss auch, dass es nicht ganz einfach wird in diesem Spiel, wenn er nur geringe Zusatzwerte mitbringt. Also im Sinne der Ansagesicherheit ist das stufenförmige Abfragen geradezu genial. Warum auf diesen Vorteil verzichten?
Southern, 29. Januar 2013, um 00:31
An sich sicherlich interessant... Aber ich glaube, das es dann sehr oft auch zu Unstimmigkeiten kommen wird...
jensbonath, 29. Januar 2013, um 00:31
Es gibt da immer noch die Möglickeit es zu lernen. In bestimmten Situationen kann ein abgestuftes Zögern schon mal ganz sinnvoll. Und solange es von anderen Spielern als solches erkannt wird find ich es gut. Wers nicht erkennt, sollte eventuell sich mal nicht nebenbei mit Maniküre, Petiküre, Brötchenschmieren, Bingolose vergleichen und weiß der Geier was beschäftigen.
Lottospieler, 29. Januar 2013, um 00:32
für mich ist die Gefahr von Mißverständnissen vor allem bei extremer Kürze sehr hoch.
Stoni, 29. Januar 2013, um 00:40
Dieses unterschiedliche Zögern ist menschlich und macht wohl jeder von uns mehr oder weniger bewusst...
Bin ich superstark, warte ich naturgegebenermaßen und warte ... haben es auch wirklich alle mitbekommen?
.. habe ich bei meinem Zögern ein halbes schlechtes Gewissen, setze ich auch schon mal eher schneller fort ...
Genauso antwortet derjenige schneller, der sich quasi schon eine Abfrage ersehnt hat, zumindest schneller als der, der sich fragt ... soll ich wirklich ...
Tront, 29. Januar 2013, um 01:36
Und da es mir ja kein Zögern im "Nanosekundenbereich" wie bereits erwähnt gibt und alle die mit mir schon einmal mindestens Live gespielt haben das auch wissen, sehe ich auch nicht wie es zu Mißverständnissen kommen sollte. Bestenfalls werten einige Spieler eine kürzere Abfrage schon als zwingend gegenüber einladend. Aber damit kann ich leben. Im Zweifelsfall kritisiere ich eine weggelasse Ansage eher als eine zuviel getroffene, die dann verloren wurde. Schließlich liegt die Verantwortung auch auch beim abfragenden Spieler. Nur frage ich ja auch manchmal mit etwas grenzwertigeren Blättern ab als einige andere Spieler. Aber das bekommt man schon alles unter einen Hut.
Vielleicht fragt Evil tatsächlich etwas zu kurz ab, aber grundsätzlich befürwortet er ein getaktetes Zögern ja auch. Und es wird sicher noch weitere Spieler geben.
Ansonsten gebe ich Stoni recht. Das Unterbewußtsein spielt mit, man wird direkt oder indirekt mit einem stärkeren Blatt automatisch längern zögern und sei es nur, um wirklich noch zu überlegen, ob das Blatt eine eigene Ansage hergibt. Bei geklärter Partnerschaft oder als Kontramann darf man das ja auch uneingeschränkt.
Häufig wird man während dieser "Denkphase" dann positiv mit einer ausgesprochenen Ansage des Partners überrascht.
Spartakus, 29. Januar 2013, um 08:46
Der eigentliche Erfinder der stillen Kontraabfrage, Helmut Mond aus Köln, hatte seinerzeit gar versucht, eine 4-Phasen-Abfrage zu implementieren. Die Frage bei solchen Kreationen ist halt immer: Was von dem, welches ich selber spiele bzw. meine Privatrunde versteht und spielt, findet auch im "Volk" Verständnis. Und da meine ich schon, dass vom "Volk" über Jahre hinweg die einstufige stille Kontraabfrage zumindest unter den Turnierspielern mehrheitlich als Bereicherung des Spiels gesehen und akzeptiert wurde. Ausuferungen dazu haben sich nicht etabliert, vermutlich weil es dabei doch zu zahlreichen Missverständnissen kommen würde. Allein schon aufgrund der naturell gegebenen unterschiedlichen Legezeiten der Spieler.
Für mich persönlich gibt es grundsätzlich auch nur: Entweder klare Abfrage (im Ausgangsbeispiel nach Dulle auf der Hochzeiter-Hand) oder normal schnell spielen.
Im konkreten Beispiel ist mir das Restblatt im Verhältnis zur Herzfreiheit zu schlecht um ein klares Stärkesignal zu senden, daher Pik As ohne weitere Anstalten. Gern würde ich in diesem konkreten Fall auch eine Zwischenstufe fahren. Nur: Wenn man sich selber dagegen ausspricht, sollte man es besser lassen, weil der Partner wird das richtiger Weise nicht für glaubwürdig halten oder verunsichert werden würde.
Ex-Füchse #4596, 29. Januar 2013, um 14:20
Ist zögern nicht Kartenverrat?
*duck