Talentfrei, 20. Juni 2013, um 00:35
1 fragt, du sitzt an 3 mit:
a) auf jeden Fall Antworten, 1 ist Captain, Bedingungen sind locker erfüllt, Verlässlichkeit bleibt erhalten
b) ich antworte nicht, leergesetzte Dulle für ein As ist bei der Konstellation nicht zwingend erforderlich, wahrscheinlich kommt eh Herz, das Kontra sage ich jedoch immer
Tront, 20. Juni 2013, um 01:55
zuletzt bearbeitet am 20. Juni 2013, um 01:57
Diese Art von "Luxuskarte" erlaubt wohl beides.
Ich könnte mir Vorstellen, allerdings doch gleich zu antworten. Kommt ein Karovoller des Partners weiss man jetzt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlchkeit, das dieser die andere Dulle hält.
Bei einigen Spielern ist diese Grundlage ja nicht immer gegeben.^^
Und dann erfahre ich im 2. Stich, wie es sich auf Pik verhält. Ist der Partner frei, kann man selbst noch gut zögern als ein Stärkehinweis, denn dass du nicht auschließlich auf die zweite Dulle abfragst sollte klar sein nach der Spieleröffnung von ihm.
Die andere Spielweise bietet auch Vorteile. Dein Partner spielt vielleeicht sein schlechtes Herz-As an, welches dieses Spiel gut zu gebrauchen ist und die Flexibilität der Dulle sollte man ebenfalls nicht unterschätzen. Man kommt wohl eher zur keine 90-Absage in der Variante, die Dulle nicht leer setzen zu müssen.
Andererseits, falls dein Partner ein bis zwei Füchse selbst auf der Hand hält, wird er bei nachträglicher Antwort von dir, dir keine "ganze Dulle" sondern eher andere Vorteile in diesem Spiel zutrauen und seine Füchse unter anderen Gefahren in Zweitläufen nach Hause bringen wollen. Ein Zusatzrisiko halt.
Zwar wird häufig vom Abschlußprinzip her Herz angespielt, sollte dein Partner jedoch keinen Herz haben (nicht so wahrscheinlich) oder Herz länger haben (schon eher möglich) und du wirst überstochen, kommst du in einigen Spielen nicht mehr zu deinem lauffähigen Pik-As.
Daher bleibt es etwas unklar und ich würde wieder mehr danach entscheiden, wie mein Partner es sich mit meinem Blatt von mir jetzt wünschen würde. Vorausgesetzt, das wüsste ich überhaupt.
Friedrich, 20. Juni 2013, um 03:15
Mit großer Entschiedenheit a)!
Die Frage ist eindeutig, unmissverständlich und daher natürlich auch zu beantworten.
Als Freund der Kontra-Frage habe ich kein Interesse daran, diese mittelfristig komplett über die Wupper zu schicken.
Ex-Füchse #5718, 20. Juni 2013, um 08:25
Wenn ich statt
a) Trumpf zurück
b) Kreuz König
Kvothe, 20. Juni 2013, um 08:53
zuletzt bearbeitet am 20. Juni 2013, um 08:55
zögerlich zuppelnd a)
(hat mein Partner ein schwaches Herzass soll er die Möglichkeit erhalten es spielen zu können.)
Ossi, 20. Juni 2013, um 08:55
Kvothe, wie willst du an 3, wenn du abgefragt wirst, zögerlich zuppeln. Das würde ich gerne sehen...
Kvothe, 20. Juni 2013, um 08:58
Ossi, das war die Antwort auf Mannes Frage.
Mittlerweile sehe ich Mausis Eingangsfrage genauso eindeutig wie Leif, Verlässlichkeit vor Vorteil in einem speziellen Fall.
Ex-Füchse #16890, 20. Juni 2013, um 09:24
b)
Talentfrei, 20. Juni 2013, um 11:22
Entschieden habe ich mich trotz langer Abfrage für b).
Die Abfragerin, nennen wir sie mal Stanzen-Uschi, ist bekannt für Abfragen mit Substanz, nur deshalb antworte ich nicht sofort.
Nach Anschub in Pik, konnte ich neben dem Kontra auch noch die 90 verantworten, welche ganz klar das Ziel sein sollte, wenn man mit so einer Stanze auf der Hand abgefragt wird.
Ex-Füchse #16890, 20. Juni 2013, um 12:32
Diese Kapitänsgeschichte greift für mich in solchen Situationen nicht.
Der Abfrager möchte primär wissen, ob der Partner an Position 2 die schwarzen Asse hat, oder ob der Partner hinten die Dulle besitzt.
Eine Antwort an Position 3 hat meistens wenig spiellenkenden Vorteil, gerade dann, wenn der Partner an 3 nur ein Ass hat.
In solchen Fällen habe ich als Abfragender trotz Antwort gelegentlich Fehl geschoben, weil ich nicht wollte, dass mein Partner die Dulle ins Leere setzt. Immerhin kostet das auch häufig Zusatzstiche und Kontrolle.
Im Beispiel antworte ich nicht. Das schlimmste was nun passieren kann, ist, dass mein Partner einen Singlekreuzabwurf auf mein Pikass gehabt hätte.
Dem stehen aber die ganzen anderen Fälle entgegen bei denen ich meine Dulle schonen kann, oder z.b. meinen Kreuzsingle auf Herzass abwerfen kann.
Für mich hat diese Fragestellung auch nichts mit Verlässlichkeit zu tun.
Friedrich, 20. Juni 2013, um 13:08
Find ich beeindruckend BW, dass du bereits vor Ausspiel der ersten Karte so genau weißt, was genau der Fragende wissen will und dass er DICH jedenfalls nicht gemeint haben kann. ;)
Ex-Füchse #16890, 20. Juni 2013, um 13:25
Anderes Beispiel, Friedrich. Du sitzt an Position 4 und blickst in
Erster Stich: Abfrage .
Zweiter Stich: Abfrage.
Überraschenderweise möchte mein Partner jetzt
wissen. Ich nehme an, du antwortest?Friedrich, 20. Juni 2013, um 13:53
Knallhart, ja. Natürlich wird es mir ganz und gar nicht schmecken - die Antwort auszulassen, würde in diesem Beispiel unsere Gewinnchancen in der Tat wahrscheinlich erhöhen. Und klar, kann ich das Ko auch nach Herzanschub noch geben.
Macht man seine Antworten jedoch häufiger mal von den Gegebenheiten abhängig und nicht davon, ob man die Antwort auf die gestellte Frage kennt, kann dies meiner Ansicht nach keine gute Entwicklung im Sinne der stillen Kontra-Frage sein.
Dann halt lieber mal ein Spiel wissentlich in die Grütze reiten.
Ex-Füchse #16890, 20. Juni 2013, um 13:59
Und warum soll diese Entwicklung schlecht sein?
Man antwortet ja immer, nur nicht immer sofort.
Ex-Füchse #16890, 20. Juni 2013, um 14:26
Niemand, aber ich versuche eben nach der Wahrscheinlichkeit zu spielen.
Friedrich, 20. Juni 2013, um 14:28
Sry, du warst zu schnell, habs gelöscht - mir ist nämlich aufgefallen, dass mein Beispielblatt Schwachsinn war, da damit trotz verweigerter Antwort wohl dennoch Kreuz auf den Tisch käme.
Tront, 20. Juni 2013, um 15:35
Zumindest sehe in diesem Spiel auch überhaupt keinen Vertrauensverlust gegenüber dem Partner, wenn man nicht sofort an dieser Sitzpostion 3 antwortet.
Mein Partner möchte das Spiel in ersten Linie gewinnen. Wie wir das gemeinsam am besten bewerkstelligen, ist unsere vordringliche Aufgabe.
Meinetwegen kann die Rolle des sog. Käptains auch während des Spieles mehrmals wechseln, solange die Ankunft des "sicheren Hafens" nämlich eines möglichst hohen Spielsieges (ggf. mit keine 90-Absage) weiterhin im Vordergrund steht.
Je länger ich über dieses Spiel nachdenke, desto besser gefällt mir die nicht sofortige Meldung des abgefragtes Spielers. Dass beide Spielweisen möglich sind, mit den gegebenen Vor- und Nachteilen habe ich ja schon erwähnt.
Ein Vertrauensverlust stellt sich meiner Meinung nach nur erst dann ein, wenn man mit dieser Karte im Laufe des Spieles überhaupt keine Ansage vornimmt, was ja in der Spielpraxis unter erfahrenen Spielern auch fast niemals geschehen wird.
Also etwas mehr Handlungsspielraum wünsche ich mir einmal mehr in einigen Doppelkopfspielsituationen schon.
Ich habe schon langsam den Eindruck, j e d e gelegte Karte und jede zu treffende Ansage sei schon fest reglementiert und erlaubt nicht die geringste Abweichung. Das fände ich ich für das gesamte Doppelkopfspiel schade und hat meiner Meinung nach auch nichts mit einen möglichen Vertrauensverlust zu tun.
Friedrich, 20. Juni 2013, um 16:00
Naja, Vertrauensverlust vielleicht nicht, aber ich kann dem Fragenden nun einmal nicht in die Karten gucken. Was mache ich denn, wenn er nun Herzass mit eigenem Kontra spielt und dies umläuft?
Nochmal wird er nicht fragen, soll ich nun ohne weitere Kenntnis seines Blattes von mir aus die 90 geben?
Ich vertraue darauf, dass sich mein Partner etwas bei seiner Frage denkt.
Und wenn er für seinen Matchplan wissen möchte, ob ich Kreuz kontrolliere, antworte ich ihm wahrheitsgemäß.
Für mich hat das nichts mit einem zwanghaften Reglementierungswahn des Spiels zu tun, wie ich finde.
Friedrich, 20. Juni 2013, um 16:05
Nachtrag: Der Post bezog sich auf BW's Beispiel. Auch im anderen Fall gilt jedoch, dass ich zunächst einmal davon ausgehe, dass mein Partner seine Frage bei entsprechender Blattstruktur gern beantwortet hätte.
Fragt er mich nach Dulle und schwarzem Ass, bekommt er die Antwort.
Ich sehe keinen Doko-Evolutionssprung darin, wenn man beschließt, Antworten nur dann zu geben, wenn es einem grad in den Kram passt.
Lasse mich natürlich gern überzeugen, bislang ist dies jedoch noch nicht gelungen.
Tront, 20. Juni 2013, um 16:14
In deinem Beispielfall hätte ich ja schon einen traumhaften Spielverlauf erreicht, der andernfalls nicht oder nicht so frühzeitig stattgefunden hätte.
Ob ich selbst ohne weitere Nachfrage meines Partners die keine 90 selbst absage, kann ich nicht sicher beantworten. Wahrscheinlich eher nicht. Aber dann habe ich den Punkt für zu unter 90 gewonnen schon einmal die meisten Spiele gut einfahren, denn bei sofortiger Beantwortung der Abfrage, wird diese Aufgabe viel schwieriger werden.
Und ein erfahrener Spieler wird nach meinen Kreuzabwurf in der Regel ein weiteres Interesse zeigen. Wenn er mitdenkt, erkennt er vielleicht auch, dass ich nämlich gerade auf so ein Nachspiel vom Ausspieler gehofft habe. Eine weitere Abfarge nach neu entstandener Spielsituation halte ich sogar für naheliegend, sollte mein abfragender Partner doch weniger auf der Hand haben, setzt ers ein Spiel eben normal fort. Auch überhaupt kein Problem. Dann lasse ich eben die keine 90-Absage jetzt weg.
Obwohl du schreibst ja, er spielt jetzt sein Herz-As im ersten Stich mit eigenem Kontra vor, dann bin ich ja verpflichtet mehr abzusagen mit meiner Karte. Nur dann geht es ja auch sicher, wenn sein Kontra im ersten Stich wiederum stimmt.
Friedrich, 20. Juni 2013, um 16:21
In BW's Beispiel ist der erste Stich der Pikeinstich des Partners. Meine Ergänzung war nun ein Herzassnachspiel mit Kontra.
Einen Kreuzabwurf, wie du ihn beschreibst, kann ich nicht geben, da ich Herzass beilegen muss.
Warum die 90 nun leichter zu erreichen sind, als bei einem Anschub in Kreuz verstehe ich nicht. Pik und Herz kontrollieren wir, das Kreuzproblem bleibt bestehen.
Im von mir beschriebenen Fall (Antwort von mir), wäre vor dem Herzass möglicherweise zunächst der Kreuzanschub gekommen. Läuft dieses, kann ich Pik oder Herz bringen und meinen Partner entscheiden lassen, ob er sich mit seinem Blatt die 90 zutraut.