Doppelkopf-Strategien: Dullenausspiel richtig?

Blutlippe, 17. Juli 2013, um 14:08

Hast du schonmal etwas von korrekter Blattbeschreibung gehört bringsmann?
Du versprichst dem Partner die blaue (bzw. 2x Herzdame), die du nicht hast.

neuerhotte, 17. Juli 2013, um 14:13

Jeder von uns kennt doch sicher Beispiele wo die Kontra Partei mit Herz Dame hoch durch Kontrolle der schwarzen Farben vlt noch ein Herz As der scheinbar übermächtigen Re Partei mit 6 von oben keine Chance läßt zumal wenn diese deutlich weniger Trümpfe hat, dann können sie sich ihre 6 Spitzen doch sonstwohin stecken :-)

Blutlippe, 17. Juli 2013, um 14:17

Ich sehe nicht was das eine mit dem anderen zu tun haben sollte.

neuerhotte, 17. Juli 2013, um 14:18

noch mal extra für dich Blutlippe:
die 2 Mehrtrumpf (von 7 kann man normalerweise ausgehen) plus die Kontrolle der schwarzen Zweitläufe sind für mich ein nicht zu unterschätzender Ausgleich die das Abweichen von der Regel als machbar erscheinen läßt, du willst dies scheinbar nicht erkennen, auch kein Problem.

neuerhotte, 17. Juli 2013, um 14:21

oder umgekehrt ausgedrückt:
bringe ich die versprochene Pik Dame nicht mit dann hab ich aber einen mindestens gleichwertigen Ersatz der für mich sogar höher einzuordnen ist.
Schwarze Zweitläufe bringen sehr oft mehr Augen als ein Stich mit einer Pik Dame.

Blutlippe, 17. Juli 2013, um 14:25

Stimmt.
Du hast recht.

Goldmurks, 17. Juli 2013, um 14:32

Und Du Deine Ruhe?

neuerhotte, 17. Juli 2013, um 14:36

eine letzte Bemerkung von mir:
Natürlich ist es so gut wie immer richtig sich an fest vorgegebene Regeln zu halten.
Nicht von der Hand zu weisen und möglicherweise ein gewisser Fortschritt ist doch dann immer zu erkennen wenn man versucht begründeterweise (!!)an diesen Regeln zu arbeiten, sie etwas abzuändern, es könnte hier so ein Fall vorliegen.
Für mich ist das ES auch kein festzementiertes Regelwerk wo man blind nach den Vorgaben spielt/ Ansagen macht usw usw (fragt mal Ossi .......)
Das nachdenken sollte man nicht einstellen weil feste Regeln alles vorgeben und vorschreiben :-)

Goldmurks, 17. Juli 2013, um 14:40

Sehe ich genauso!
Wenn man als Re volltrumpf ist (aber ohne Dulle), dann kann man auch mal mit der Alten aufschlagen.
Die fehlende Doppeldulle wird ja lockerst dadurch ausgegllichen, dass man in den Farben frei ist.

Ex-Füchse #54863, 17. Juli 2013, um 14:42

Ich stimme überein, dass man nicht immer stur nach System spielen sollte, allerdings finde ich in diesem Fall das Dullenvorspiel wirklich nicht gut.

Das Dullenvorspiel schwächt das Blatt meiner Meinung nach erheblich. Daher spiele ich hier einen kleinen Trumpf vor.

neuerhotte, 17. Juli 2013, um 14:45

die besondere Problematik dieser Karte ist doch:
1) für eine große Abfrage reicht die Stärke nicht aus
2) ein Anschub ins Blaue ist auch nicht der Renner
3) ich brauche aber Informationen vom Partner über eine Fortsetzung im 2.Stich.
4) Das Dullenanspiel bedeutet natürlich eine Schwächung die aber durch die möglichen Vorteile ausgeglichen wird weil hier ja anders wie bei 6-7 Trumpf die Schwächung nicht so dramatisch ausfällt.

das ist aber nur meine subjektive Einschätzung

Ex-Füchse #16890, 17. Juli 2013, um 14:53

Die Dulle gefällt mir hier nicht besonders gut, aber bevor ich hier blind durch die Gegend schiebe, spiele ich sie doch.
Natürlich schwäche ich mich mit diesem Zug in meiner Trumpfstärke, doch die dadurch erzielten spiellenkenden Vorteile sollten überwiegen.
Je nach Sitzposition meines Partners kann ich nun häufiger ein günstiges Nachspiel finden.

Was die im ES beschriebenen Voraussetzungen für ein Dullenvorspiel angehen, so sollten 9 Trumpf mit Herz-Dame die geforderten 6 Trumpf mit Pik-Dame oder Herz-DameHerz-Dame überkompensieren.

Tront, 17. Juli 2013, um 16:23

Bei einem Dullenauspiel mit 6 oder 7 Trümpfen mit eigener Blauer geht es mir in erster Linie darum festzustellen, welche Sitzpostion mein Partner dieses Spiel inne hat. Und um selbst leichter zu erkennen, ob ich nur mit Trumpf o d e r Fehlanschub fortsetzen sollte.

Da ich mit 9 Re-Trümpfen ohnehin niemals mit Fehl eröffnen würde, stellt sich mir die Frage nach einer Trumpf- oder Fehlfortsetzung hier überhaupt nicht.

Ich spiele Trumpf ohne vorzeitiges Re auf, um meinem Partner die Flexibilät seiner Karte zu lassen. Spiele ich Trumpf mit Re auf, erwarte ich von meinem Partner, dass er auch an den Stich herangeht. Das möchte ich hier aber gar nicht, weil er seine Kreuz-Dame im späteren Spielverlauf besser durchbringen und nicht bereits vorzeitig und sinnlos verheizen soll.

In vorliegenden Fall hilft ein Anspiel der Dulle zwar und ich habe ja auch nicht geschrieben, dass man es nicht dürfte, nur versuche ich meine Informationen durch ein kleines Trumpfausspiel zu bekommen, und diese Dulle ohne eine vorhandene Blaue halte ich für eine deutlich größere Trumpfschwächung als eben in den Spielen mit weniger Trümpfen, aber der Blauen.

Jetzt müsste man höchstens abwegen, ob sich die leer vorgespiele Dulle noch rechnet. Ein Spieler mit Farbkontrolle in beiden schwarzen Farben an Sitzpostion 2 kommt ja nicht so häufig vor und deshalb bekomme ich auf ein zunächst gewähltes Trumpfanspiel (vielleicht fragt ein Spieler gerade ab, vielleicht wird eine Dulle des Gegners leer gesetzt) oft spielentscheidendere Informationen, die mir spiel- und ansagetechnisch mindestens genausogut weiterhelfen wie eine selbst vorgespielte Dulle.

Das Hauptproblem mit deiner Spielweise bleibt doch, dass du nicht einmal selbst jetzt sicher zu einem eigenen Re als 9-Trümpfer kommst, welches ich nach meinen Spielverläufen häufig noch geben kann. Gut, auf dein Dullenvorspiel kann vermutlich in einigen Spielen der Partner gut einspringen, manchmal sogar mit der anderen Dulle und vorzeitigem Re sich melden, nur diese Informationen erhalte ich alle mit einem kleinen vorgespielten Trumpf in der Regel auch, nur eben etwas anders.

Ein normal spielstarker Re-Mann wird beim Vorliegen von Kreuz-Dame und Dulle in seiner Hand, wenn er auch nur 1 lauffähiges gutes schwarzes As hält, die Dulle an vorderer Position (2 oder 3) anstelle seiner Kreuz-Dame setzen, um sicher zu seinem As zu kommen. Selbst wenn dieses Spiel kein eignes Re mangels Trumpfkürze vor ihm kommt, kann ich jetzt diesen Spieler bereits selbst mit deiner vorliegenden Karte nach einem vorgespielten schwarzen As schon groß auf Re abfragen und in den Spielen, in denen er ein Gegner ist, durch Ausscheiden seiner Dulle ein recht sicher gewonnenes eigenes Re verantworten.

Und dann wird es noch Spiele geben, in denen mein Partner (seltener an Postion 3) und häufiger an Postion 4 sich zwangsläufig mit der Re-Dame zeigt, weil eine höhere Dame des Gegners übernommen werden musste. Hier ist mein Partner ans Spiel gekommen und wird ja wohl eines der 6 verbliebenen Asse anspielen können. Und auch diese Information erhalte ich jetzt rechtzeitig zum An- oder gar Absagzeitpunkt. Es könnten ja weitere Asse oder ein "Interessezögern" des Spielpartners noch folgen.

Ex-Füchse #16890, 17. Juli 2013, um 16:34

"Da ich mit 9 Re-Trümpfen ohnehin niemals mit Fehl eröffnen würde, stellt sich mir die Frage nach einer Trumpf- oder Fehlfortsetzung hier überhaupt nicht."

Aha. Mit Partner an 2 würdest du also Trumpf spielen, oder was?

Ex-Füchse #4596, 17. Juli 2013, um 16:35

Das Problem is ja nich das Dullenaufspiel, sondern die Inkonsequenz nicht mit eigenem Re fortzusetzen. Die Leuchtrakete hat nich funktioniert und schon kommt planlose Eierei.

Für mich wäre auch ein kleiner Trumpf das Aufspiel der Wahl, vor ner Kontraabfrage muss ich mich nicht fürchten, ich will ja eh mit Ansage spielen und der mögliche Gegenschuss is sicher so optimal wie den Stich zu Partners Dulle mit eigenständiger Ansage zu bringen.

Tront, 17. Juli 2013, um 16:45

Christian, mit einem deutlich wahrscheinlicherem (geschmierter Karo-Voller) oder gar sicherem Partner (durch seine Re-Ansage nach dem ersten Stich) schiebe ich ihm ja auch an. Nur vor Beginn des Spieles fehlen mir doch diese Informationen. Meine Aussage mit "niemals mit Fehl eröffnen" bezog sich ausschließlich auf Spiele ohne jedwede vorherige Informationen. Und diese habe ich hier ja nicht.

Denn ohne ein Dullenvorspiel, welches ich ja hier nicht vornehmen möchte, spiele ich mit dieser Karte und 9 eigenen Trümpfen eben Trumpf auf.

Und wenn sich möglicherweise Terry oder Spartakus jetzt melden und sagen, sie mischen eine ihrer 3 Fehlkarten durch und ziehen davon eine für ihr Anspiel heraus, muss ich das auch akzeptieren.^^

Ich selbst spiele es halt nur nicht so.

Ex-Füchse #16890, 17. Juli 2013, um 17:26

Nur ist das dann kein Argument gegen ein Dullenvorspiel, weswegen ich es in diesem Zusammenhang nicht verstanden habe.

Tront, 17. Juli 2013, um 17:44

Die mögliche vorzeitige Klärung der Partnerschaft ist mir mit 9 Trümpfen eben nicht ganz so wichtig wie mit meinen beschriebenen Kurztrümpfern.

Mit dem Beispielbaltt treffe ich die Ansage ja fast immer ohnehin noch selbst.

Bei den Dullenvorspielen mit 6 - 7 Trümpfen kann ich das in der Regel nicht, da ist bereits mein Blatt recht exakt für meinen Partner beschrieben. Hier muss ich erst mit einer "entbehrlichen" Dulle feststellen, wo mein Partner eigentlich dieses Spiel sitzt, um ihm, also unserer Partei, häufig eine Erstansage zu ermöglichen.

Dieses Blatt ist ja viel besser als eine Karte mit nur 6 - 7 Re-Trümpfen, in denen ich nach einem von mir vorgenommenem Dullenausspiel keine Ansage mehr selbst vornehmen kann.

Mit dieser 9-trümpfigen Karte kann einen Dullenvorspiel hilfreich sein, muss es aber nicht.

Bei den besagten 6 - 7-Trümpfern (mit Blauer) kann/sollte man eine Dulle zwecks besserem Spielaufbau daher eher einstreuen. Zumindest ist das meine Meinung.

Ex-Füchse #16890, 17. Juli 2013, um 17:50

Es geht mir weniger um ein Re und den einfachen Spielsieg, der mit dem Blatt auch nicht erreicht wird, sondern mehr um das Erreichen und Ansagen weiterer Stufen.

Stoni, 17. Juli 2013, um 17:50

Die Schwächung des Dullenvorspiel erlaubt sich für Re mit einer zusätzlichen Blauen, eine gewisse Tr-Länge muss das Stärkesignal auch tragen.
Hier ist keine Blaue vorhanden, die Dulle also eine erhebliche Schwächung, wobei gewisse Zusatzstärken vorhanden sind, die ausgleichen können.

Für mich entscheidend ist aber, dass ich die Schwächung durch die leere Dulle nicht will.

Ein Dullenvorspiel wird zu 30% durch Partnerdulle beantwortet, nur zu etwa 10% durch schwarze Kontrolle an 2.

Ich werde also nicht eine derartige Blattschwächung betreiben, ohne die Blaue, auf eine 10% Chance hin, sondern gleich klein Tr spielen.

Ex-Füchse #16890, 17. Juli 2013, um 18:21

Wenn mein Partner an Position 2 sitzt, dann muss ich erst einmal an ihm vorbeischieben.

Ex-Füchse #4596, 17. Juli 2013, um 18:24

Oder er geht mit Dulle ran und findet ne eigene Ansage.

Tront, 17. Juli 2013, um 18:29

Dieses kleine Problem hat man doch fast jedes Spiel, Christian.

Solange mein Partner nicht jetzt sinnlos seine Kreuz-Dame verpulvert (passiert bei schlecht besetzten Ranglistenturnieren vielleicht einmal), ist doch nichts Entscheidendes gegen mich passiert.

Selbst mit einem gut gemeinten Fehlanspiel könnte man noch falsch liegen, dann hat der Partner an Postion 2 das As in einer schwarzen Farbe und in der anderen gerade nicht. Und sagt womöglich noch nach dem Spiel, hättest du doch bloß Trumpf angespielt?
Das fehlte mir gerade noch.^^

Ich weiss schon, warum ich viele Spiele so gerne mit Trumpf eröffne. Aber hier ging es dir ja hoffentlich nicht um ein freiwilliges Fehlanspiel, sondern mehr um eine Bestätigung der Dulle als Alternativanspiel.

Aber meine Spielphilosophie deckt sich in diesem Spiel zu etwa 99,9% mit Stonis Gedanken.

akaSilberfux, 17. Juli 2013, um 20:34

Mir wäre die Hand zu schwach für ein Dullenanspiel, vor allem erfüllt sie die Anforderungen des ES nicht. Es ist auch in der Sache schlecht. Solange ich die Dulle noch habe, sind meine Damen wertvoll. Ohne den Schutz der Dulle wird es schwierig die wichtigen Stiche zu gewinnen. Mit Bedienen aller Farben und ohne konventionelles Anspiel hätte ich Kreuz-Neun eröffnet. So kann ich z.B. leicht auf verteilte Stiche im 2. Stich meine Ansage treffen oder an Pos. 4 entscheiden, ob ich ein knappes Re gebe.

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