Unterhaltung: Heiraten oder hängen lassen?

Friedrich, 06. Januar 2014, um 20:08

Okay BW, fassen wir mal zusammen.

Ich habe an Position 4 die Wahl zwischen:
1)
- den vier Toptrümpfen als Re
- zwei gangbaren Ausspielassen
- Farbfreiheit in der dritten Farbe
- einer bereits rausoperierten Blauen
2)
- zwei Toptrümpfen als Kontra
- Farbfreiheit in einer Farbe
- vermutete Trumpflänge beim Partner

Ich weiß ja nicht, mit welchen Koniferen du so spielst, aber ich brauche da selbst unabhängig von der in meinen Augen wichtigen Vertrauensfrage nicht lange, um mich für eine Partei zu entscheiden.

Kvothe, 06. Januar 2014, um 20:12

Grundsätzlich ok, aber wenn du die Blaue rausnimmstsind es nur noch 3 Toptrümpfe bei Re.

Friedrich, 06. Januar 2014, um 20:13

Klugscheißer...^^

Ex-Füchse #42585, 06. Januar 2014, um 20:22

es bleiben 4 Toptrümpfe...... (nur einer ist schon in einem Stich umgewandelt.....)

für mich ganz klar Dulle und mit der Hochzeit spielen...

Kvothe, 06. Januar 2014, um 20:25
zuletzt bearbeitet am 06. Januar 2014, um 20:28

Dann ist die Blaue auch noch nicht seziert, entweder oder.

Schwaelmer2609, 06. Januar 2014, um 20:42

Ich nehm hier immer die dulle!!!
Und zwar ohne zu überlegen

Ex-Füchse #16890, 06. Januar 2014, um 21:08
zuletzt bearbeitet am 06. Januar 2014, um 21:12

Bekanntermaßen empfiehlt es sich nicht, ohne eigene Dulle gegen eine Hochzeit mit Trumpf zu eröffnen, weil man dann gegen mindestens eine Dulle spielt.
Eröffnet ein Spieler ohne eigene Dulle dennoch mit Trumpf, dann kann das nur dann Sinn machen, wenn er selbst extrem trumpflang ist.
In diesem Fall entwickelt er sich nämlich seine Stärke (nämlich die Trumpflänge), was den Nachteil gegen mindestens eine Dulle spielen zu müssen, kompensieren sollte.

Als Mitspieler habe ich nun das Recht mir den wahrscheinlich stärksten Partner zu suchen. Das hat überhaupt nichts mit einem Vertrauensbruch zu tun.
Niemand kann mich verpflichten die offensichtliche 0-HZ zu ehelichen.

Das Argument von RUSerious, dass man nun auch mit einem sehr schwachen Blatt gegen eine Dulle Trumpf anspielen kann, in der Hoffnung, dass der Spieler mit Doppeldulle (Wahrscheinlichkeit 1/3) wegbleibt, kann ich nicht gelten lassen.
In vielen Fällen wird der Gegenspieler mit Doppeldulle aufgrund seiner Blattstruktur übernehmen, so dass man meist ohne jede Möglichkeit einer eigenenGegenwehr in den totalen Untergang läuft.
Ich glaube noch nicht einmal, dass sich das kurzfristig lohnt. Langfristig ohnehin nicht, da meine Mitspieler mein Trumpfanspiel spätestens beim nächsten Mal nicht mehr ernst nehmen werden.

Ich muss also auch nicht von irgendwelchen Kiefern als Mitspielern ausgehen, um zu wissen, dass der Aufspieler mit mindestens 8 Trumpf ein Bär ist, wohingegen die Hochzeit nach der gespielten Karo 9 höchstens 4-5 Trumpf haben wird, wie man MIT Überlegen sofort sehen kann.

Tront, 06. Januar 2014, um 21:49
zuletzt bearbeitet am 06. Januar 2014, um 21:52

Mit der Karte des Hochzeiters lege ich auf einen vorgespielten Buben ohnehin entweder den Fuchs oder aber meine Kreuz-Dame an Postion 2.

Letzeres ist aber in 2/9 der Fälle eine "unnötige Eigengefährdung", weil die fehlenden Dullen 1 - 1 hinter mir sitzen könnten und niemand eine Doppeldulle auf der Hand hält.

Deshalb schaue ich mir den Aufspieler an und weiss entweder, dass er auch beim Vorspiel eines Buben (für ihn eine Signalkarte!) die Doppeldulle hält, weil er z. B. grundsätzlich gegen eine Hochzeit sonst Fehl anspielen würde (ähnlich wie ich selbst), den seltenen 12-Trümpfer lassen wir einmal bewusst außer acht. Oder ich habe sehr gute Spieler wie Falk oder Dirk am Tisch, da werde ich dann sofort den Fuchs auf einen vorgespielten Buben legen, da ich jetzt sicher von keiner einzigen Dulle beim Aufspieler ausgehen kann.

Bei mir unbekannten Spielern muss ich wohl oder übel zum Fuchs greifen oder "Eingebung" beweisen.

Wieder einmal greift das sog. Wer mit wem?

Bei dem tatsächlichen hier diskutierten Spiel würde ich die Dulle als Spieler 4 legen, um mitzugehen und kann auch den angesprochenen Vertrauensverlust von RUserius im Falle eines Nichtlegens der Dulle gut nachvollziehen. Ich würde es vielleicht nicht ganz so krass formulieren, ein unschöner Zug bliebe es meiner Meinung nach aber trotzdem.

Aber das wäre ja alles nicht passiert, wenn nicht gleichzeitig
a) Trumpf gegen eine Hochzeit mit dem Blatt von Postion 1 aus angespielt worden wäre,
b) der Hochzeiter an Postion 2 nicht einen der schlechtesten seiner 8 Trümpfe legt und
c) ein Kontramann an Postion 3 nicht seinen Spitzentrumpf gleich vergeudet.

Jetzt kommt Postion 4 wirklich ins Grübeln.
Eine Ausnahmesituation, wie ich finde.
Wie wahrscheinlich ist das denn?

Friedrich, 06. Januar 2014, um 22:01

Verbietet dir ja keiner, mit Super-Bär zu spielen BW - ich nehm dann halt die weniger beknackte Lösung.^^

EvilNephew, 06. Januar 2014, um 22:15

Wenn ein solches Spiel in einer ernstzunehmenden Runde gespielt wird, ist offensichtlich, dass die HZ extrem trumpfkurz und der Aufspieler trumpflang ist.

Ex-Füchse #16890, 06. Januar 2014, um 22:20

Friedrich findet fast immer die beknackteste Karte.

Weniger als 5 Augen kann man mit der eigenen Dulle kaum stechen. Und wofür? Um den wahrscheinlich schwächsten Mitspieler als Partner zu bekommen.

Friedrich, 06. Januar 2014, um 22:25

Hat hier irgendwer behauptet, dass Position 1 ein 4/5-Trümpfer ist? Nein? Gut.
Dass der Hochzeiter so unvorstellbar trumpfkurz ist, halte ich schon nicht mehr für die allgemeingültige Wahrheit.
Aus Kreuz-DameKreuz-DameHerz-DameKaro-DameKreuz-BubeKaro-Neun kann man auch schon mal auf den Gedanken kommen, die Neun zu legen...

RUserious, 06. Januar 2014, um 22:57

Für mich unstrittig, dass der Aufspieler der stärkste Mitspieler wäre, aber ich sehe mich dennoch mit DD in der Pflicht, den Stich mitzunehmen. Wenn Pik D nicht mehr als DD Signal herhalten kann, dann gute Nacht...
Kann ja durchaus sein, dass der Mitspieler an 3 Pik-DamePik-Dame, Pik-DamePik-DameKaro-AssKaro-Zehn oder ähnlich gelagerte Trumpfstrukturen besitzt...

Ossi, 06. Januar 2014, um 22:59

Wenn man sich den ersten Stich so anschaut, dann erhält man (gute Spieler vorausgesetzt) folgende Infos:

1. Pos 1 Spielt trumpf an, daher eher ein starkes trumpflanges Blatt.

2. der Hochzeiter legt Karo Neun (!!!) rein, das schreit auch nicht wirklich nach Trumpflänge.

3. Pos 3 legt Pik Dame, so dass mich ein Mitgehen die Dulle kosten würde.

Da ist mir dann doch Pos 1 lieber und ich würde ducken.

RUserious, 06. Januar 2014, um 23:18

Witzig wirds dann wirklich mal, wenn Hochzeit mit Aufspiel Karo 9 kommt, 2 legt Pik Dame und 3 sitzt auf DD (ingesamt ca. 6-7 Trumpf).
Dann darf ich an 3 also auch tauchen, weil ich ja den Hochzeiter auf maximal 5-6 Trümpfe setze, den Pik Dame Spieler auf 1-3 Trumpf und hinter mir einen nahezu Volltrümpfer habe, richtig?
Wer eine Pik Dame nicht rausnimmt mit DD bei ner Hochzeit, der erleidet bei mir zumindest mal einen erheblichen Vertrauensverlust

Ossi, 06. Januar 2014, um 23:23

Hier ist die Situation aber auch eine Andere, der Hochzeiter spielt hier Trumpf aus und nicht ein vermutlich Trumpflanger Aufspieler. Diese Pikdame nehme ich dann natürlich raus.

P.S. Ich nehme diesen Vertrauensverlust aber auch gerne mit. Bitte bedenke immer, wenn sich einer mit Pikdame in deine Hochzeit einklinkt: Moment... ich kann ja nix sagen, Ossi könnte ja Doppeldulle haben.

EvilNephew, 06. Januar 2014, um 23:26

Jo, ein Hzler, der Tr aufspielt, kann nicht allzukurz sein.

Serious kann ja meinetwegen rumtrollen, aber warum lässt du dich anstecken, Leif/Friedrich? :(

RUserious, 06. Januar 2014, um 23:38

Kreuz-DameKreuz-DameHerz-DameKaro-DameKreuz-BubeKaro-NeunPik-KönigPik-KönigKreuz-KönigKreuz-KönigHerz-KönigHerz-Neun
so abwegig das Trumpfanspiel mit Karo-Neun ?

Wenn ich es mir erlauben kann, mit DD zu tauchen, dann kann ich es mir ja auch erlauben mit einem Grottenblatt Trumpf aufzuspielen, in der Hoffnung starke Blätter versuchen zu tauchen, um um jeden Preis mit mir zu spielen...Oder zumindest um Absagen zu vermeiden - irgendwas wird er sich ja beim Trumpfausspiel gedacht haben, werden die Gegner denken...aber nunja macht ihr mal...

Ossi, 06. Januar 2014, um 23:47

Natürlich kann man gegen die Hochzeit mit Grütze Trumpf aufspielen, damit alle denken, dass du der Bär bist. Das wird aber bei jedem Gegner ziehmlich genau einmal gutgehen. Danach ist man durchschaut und dem Trumpfaufspiel wird keine Bedeutung mehr zugewiesen.

In der Regel werde ich mich mit DD auch in die Hochzeit einklinken (4 von oben sind halt nicht zu verachten) aber im Eingangsbeispiel sprechen mir zu viele Gründe für das Ducken. Legt z.B. der Hochzeiter nen Karovollen, dann bin ich schon dabei...

EvilNephew, 07. Januar 2014, um 00:31

Siehe Ossi. Hat die HZ eine Dulle, ist der Plan auch schon futsch.

Friedrich, 07. Januar 2014, um 00:33

Hat doch nix mit rumtrollen zu tun evil. Sind halt geteilter Meinung - ich sehe die Vorteile eindeutig im Einklinken.

EvilNephew, 07. Januar 2014, um 00:59

Ich kann mir nicht vorstellen, dass RUserious das ernst meint. Ich mein, es ist ja wirklich jede Aussage falsch.

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