Ich hatte am Wochenende folgende Situation: Sitze an 4, Spieler 1 macht mit den ersten zwei Stichen 51 Pkt mit einem Re von Spieler 2.
Jetzt wird die 3. Farbe (Kreuz) geschoben, Spieler 2 sticht, ich an 4 schaue in mein Blatt: Tru-länge, Dulle und das Kreuzass, sage die 90.
Jetzt schauen mich alle an und fragen mich: "Auf was die 90?" Ich entgegne: "Na auf das Re..."

Es war so laut im Saal, dass ich wohl den Nachbartisch gehört habe.
Es wurde nicht reklamiert (aber Beratung mit Schiedsrichter Robert Quint) und wir haben das Spiel ganz normal beendet.

Einen Dank dem Frankfurter, dem Eschweger und besonders dem Münchner, der in diesem Spiel mein Repartner war (Position 3) und -3Pkt für dieses Spiel bekam.

Ja klar, alles logo ...
In meinen Beispielen, wer hat sich "falsch" verhalten?
a.) Pos 1 nutzt eine Info aus der regelwidrigen Ansage, die wir an 3 und 4 durchlaufen haben lassen, und sagt auch noch k60 ab - unanständig.
b.) Pos 3 des vorherigen Spieles war im nächsten Spiel sauer und reklamiert das Nicht-Bedienen meines Partners im drittletzten Stich, obwohl ich die 3 höchsten Karten hatte. Ich verliere 5 Pt, er gewinnt 12Pt. Mein Partner verliert 21 Pt.

Im allerletzten Spiel in der 8. Runde wurde ich vorgeführt, spiele Bubensolo, Kontra wurde gesagt. Auf mein Karo As wird an 2 Karo Bube gelegt, Pos 3 legt Karo 10 und freut sich, dass Pos.2 kein Karo hat. Pos. 2 hatte aber Karo As.

Ich dachte in dem Moment: letztes Spiel, bei mir geht es um nichts und lasse deshalb weiterlaufen. Hinterher habe ich dafür nur Unverständnis geerntet. Wie verhält man sich nun richtig?

nein so was ist grundsätzlich falsch denke ich, verwerfen
oder nicht bedienen kann nicht noch zum Vorteil des Falschbedieners ausgelegt werden. Keine Ahnung wie das zählt, richtig wäre für mich du kriegst deine Plus als hättest du gewonnen und der Falschbediener Minuspunkte. Die anderen beiden können ja nichts für den Träumer und kriegen wohl Null, das wär ok.

Dann hättest du in muenchen nach dem 2. Stich auch Minus kassiert und die aeltere Münchnerin plus und sie hat auch gesagt austauschen und gut @ hotte

Erzänzung:
grundsätzlich unverständlich wäre es für mich wenn du als Solist keine Punkte bekommen würdest als hättest du normal gewonnen. Könnest ja theoretisch trotz des Kontras gewinnen und würdest dann für das Falschspielen oder Nichtbedienen eines einzelnen bestraft.
Bei Skat ist es jedenfalls so und da ist es nachvollziehbar. Verwerfen bedeutet immer Punkte für die Gegenpartei, beim Doko außerdem Strafpunkte für den Falschbediener.
Andernfalls könnte man so was ja zumindest theoretisch gegen einen einzelnen einsetzen um ihm eine Stanze oder noch schlimmer den Turniersieg zu versauen, fände ich dann übel.

Man kann mMn sehr wohl mal ein Nichtbedienen zurücksetzen und dann wieder weiter spielen. Aber nicht das Spiel mit dem Abstich weiterführen.
Nicht nur die Spieler am Tisch sind Mitspieler. Auch die des gesamten Turnieres. Wenn der Nichtbediener sich jetzt dadurch qualifiziert, nimmt er ungerechtfertigterweise einem anderen den Platz weg. Sofern möglich würde ich dir im Bubensolo den Karo-Stich geben, und das Spiel - sofern möglich - sollte fortgesetzt werden, allerdings ohne kontra.

es gibt aber gerade bei einem DDV-Turnier klare Regeln an die man sich halten sollte. Der 'Verwerfer' sollte nicht geschützt werden weil andere da drunter leiden. Ist man sich am Tisch einig das dies dennoch geschieht und zb neu gegeben wird ist doch alles ok.
Sunny,
nach meiner Erinnerung war es ein zweimaliges Verwerfen erst von jemandem anderen danach von mir, daraufhin kam der Vorschlag von 'neu geben'. Es kommt natürlich sehr auf die Art des Turniers an und an die Toleranz der Mitspieler am Tisch.
Bei einem Bundesligaspiel kann ich mir nicht vorstellen das Verwerfen toleriert wird. Bei einer Regio oder anderen
Turnieren schon eher.

An meinen Tischen wurde nicht ein einziges mal ein Schiedsrichter gerufen. Einmal hat eine Mitspielerin auf eine Abfrage von mir geantwortet, obwohl sie RE war. Wir einigten uns dann darauf, dass niemand etwas gehört hatte. Schließlich war es ja ziemlich laut, wie Ali schon erwähnte.

Insgesamt empfand ich das Niveau auf der Regio als recht gut. Es gibt aber große Unterschiede in der Qualität der einzelnen Spieler. Da sind im Extremfall diejenigen die seit Jahren erfolgreich Spitzendoko spielen und sich jetzt eben über die Regio für die DEM qualifizieren müssen und auf der anderen Seite die, die sonst nie auf ein Turnier fahren, und für die der Regio der Vereinsjahresausflug darstellt.

Was mir nun negativ auffiel, war, dass einige dominante Spieler durch ihre Körpersprache ein "Äffchen" am Tisch auf Kurs brachten.

Bsp. 1. Der dominante Spieler knallt die Kreuz 10 im Zweitlauf auf den Tisch, damit das Äffchen auf Position 2. den Stich nun final mitnimmt.
Bsp. 2. Der dominante Spieler legt das Pik Ass (Pik schon gelaufen) mit spitzen fingern auf den Tisch, damit das Äffchen nun mitsticht, statt abzuwerfen.
Bsp. 3. Abgefragt wird immer mit vorgehaltener Karte und die Karte wird auch nur dann vorgehalten, wenn abgefragt wird. So sieht die Abfrage natürlich jeder. Vom Anschauen beim Abfragen rede ich erst gar nicht ...

Karten sind gleichförmig zu legen...ein paar mal habe ich einen Mitspieler darauf hingewiesen, aber letztendlich macht man sich ja dadurch unbeliebt gerade wenn man noch nicht so lange dabei ist... einer hat von dem Moment an konsequent gegen mich gespielt...

Aber es wurde weitergespielt finde ich ok :) hatte das am Samstag auch... Ich im 1. Stich nicht bedient ich gleich gemerkt... Rot geworden ... Alle Spieler waren sich einig austauschen und weiterspielen kommt halt auch mal vor :)

Vergleichbares kenne ich auch von meinem geliebten Tischtennis, da gibt es auch eindeutiges Fehlverhalten im Spiel wie zb falsche Aufschläge von denen der Initiator profitiert um sich einen nicht regelgerechten Vorteil zu verschaffen. Um des lieben Friedens willen reklamieren viele dann nicht vor allem in unteren Klassen (wird beim Doko ähnlich sein) Die Frage ist für mich aber dann:
ist dies richtig um jeden Preis? denn derjenige wird sein Verhalten wenn es nicht sanktioniert wird nicht ändern und wird seine 'Spielchen' weiter treiben. Es kommen dann Argumente wie: was willst du denn das hab ich schon immer so gemacht und spiele seid 30 Jahren, da kanns mir nur schlecht werden bei einer solchen Argumentation, vor allem ist denjenigen vollkommen bewußt das sie gegen die Regeln verstoßen aber wo kein Kläger da kein Richter :-)
Sunny,
es geht hier nicht um den einmaligen, versehentlchen Fall wie bei dir der immer mal vorkommt wo Toleranz auch durchaus angebracht ist sondern um das von Christian geschilderte bewußt eingesetzte Verhalten was sich öfter wiederholt um sich einen Vorteil zu verschaffen.

awteiker hätte +12 und der verursacher - 12 bekommen
in rostock gab es eine situation, da hat der spieler eine hochzeit übersehen und hat sich vom schiedsrichter beraten lassen ohne dass die anderen mitbekommen haben, dass es sich um eine übersehene hochzeit handelt (wahrscheinlich haben sie es vermutet), die entscheidung des schiedsrichters ist eh klar, da schon karten auf dem tisch lagen, es wird weitergespielt und er spielt also eine stille hochzeit, die drei anderen teilnehmer haben kein kontra gegeben, so kann man es auch tolerant regeln, wenn die stimmung am tisch angenehm ist, hast du einen stinkstiefel und strafpunktegeier am tisch (von dem man es weiß) geht es dann auch mal anders zur sache

dann hab ich ja den Glauben an die DDV-Regelgerechtigkeit nicht verloren, konnte auch nur so sein :-)

@Hotte. Ich unterstelle noch nicht einmal, dass jene Spieler vorsätzlich ihre Körpersprache einbringen. Manche haben einfach eine sehr extrovertierte Persönlichkeit. Unter dem Strich bleibt es aber Spiellenkung und ruhigere Spielernaturen, die ihre Karten gleichförmig legen, erfahren dadurch einen Nachteil.

Ja, das ist so, mal ist es menschlich, man erkennt dann bei manchen ob jemand ein RE oder nur ein re hat.
Mal wird es aber auch bewusst vorgetragen, so klassisch das schwarze As im 2. Lauf selbstbewusst von oben gelegt mit vorgebeugtem Oberkörper, bereit zum einsammeln "Partner, werfe ab" oder eben demütig dargebracht als Opfergabe, von unten eingeschoben, zurückfallend in den Stuhl "Partner, damit habe ich nichts mehr zu tun, sichere wenn Du kannst."
Das muss man kritisch sehen, genauso wie wenn Spieler durch Redefluss und -Lautstärke andere an deren Konzentration stören.

genau das meine ich Christian und das finde ich unfair, die Spiellenkung sie betreiben oder Vorteile die sie sich verschaffen müssen ihnen auch gar nicht bewußt sein das ist dann noch schlimmer, weil sie dann auch nicht bereit oder in der Lage sind etwas zu ändern und Kritik daran stets abbügeln werden und zwar lautstark und vehement genau wie beim Tischtennis (so kenn ich das)

hotte, warum spielst du die stille kontraabfrage? ist doch eindeutig spiellenkung ohne dass du was tust :-))

Es ist doch alles warten und dem überlegen gleichgestellt und damit erlaubt.
es ist nur eine sache der interpretation.
Der eine interpretiert das warten als überlegen der andere popelt in der nase oder schaut einem rock hinter.
ein dritter wiederum sieht es als stille kontra abfrage.
finden sich jetzt mehrere die dies so sehen werden sie miteinander kommunizieren auf diese art und weise, so einfach ist das.

Kann die Argumente von bw zwar gut nachvollziehen,sehe jedoch bis zu einem gewissen Maß keinen wirklichen Unterschied bzw. fehlende Abgrenzungsmöglichkeit zwischen dem hier kritisierten Verhalten und dem was noch in Ordnung sein soll.

Wo soll wertungsmäßig der Unterschied sein, ob ich von meinem Spielrythmus dadurch abweiche dass ich im Abfragezeitraum simuliert überlege oder ob ich dadurch abweiche dass ich (außerhalb des Abfragezeitraumes) eine Karte schwungvoll oder schüchtern aufspiele.

Finde auch das längere Anschauen bei der Abfrage ätzend und das Zeitlupenlegen am besten noch mit leidender Geräuschuntermalung blöd. Benutze auch online weder die Wolke noch die Zögertaste außerhalb des Abfragezeitraumes, aber live gebe ich schon gewisse Anzeichen außer der stillen oder großen Abfrage und finde das auch in Ordnung wenn man es nicht von Gestik, Mimik, Zeitraum usw. übertreibt.

Also z.B. "Na gut, Re" oder ein KURZES Warten zur As- oder Farbfrei-Anzeige im Sologegenspiel finde ich, wenn man auch mit Abfragen spielt, in Ordnung und kann die Unterscheidung nicht nachvollziehen. Beides ist irgendwo Kartenverrat aber beides ist zum einen nicht als Spiellenkung nachweisbar und beides birgt auch die (gerechte) Gefahr dass es fehlinterpretiert wird.

hotte, das was du da geschrieben hast ist aber etwas anderes als du früher vertreten hast, klare aussagen von dir früher, "wer zögert hat kontra zu sein", oben schreibst du aber etwas anderes :-))

Abendbrotzeit KRACHIIIIIIIIIIIIII

christian beim sologegenspiel ist die situation ein wenig anders (natürlich sollten keine übertriebenen mimiken sein, obwohl manche damit sogar tricksen). denn da stehen die partnerschaften fest, im gegensatz zum normalspiel

ist dir krachi abhanden gekommen :-))

Was sind zögerdiskussionen ohne Imbis?
Seb, Getränke da?

Krachi kommt gleich mit Leberwurstbrot, ich hab Brezeln hier, passt gut zum Bier ...