Talentfrei, 09. Januar 2013, um 00:32
an 2 sitzend.
1. Stich
2. Stich 3 sagt Re und zögert (Spieler ist sehr vertrauenswürdig) ewige 15 sec.
Kann die Frage nur Spieler 4 betreffen oder dürfte ich bei so einer langen Abfrage antworten, obwohl klar ist, dass Spieler 4 wohl stechen kann?
Ex-Füchse #16890, 09. Januar 2013, um 00:45
Jo, ich antworte da sogar mit 4 eigenen Pik. Die Abfrage ist für mich durch den Zeitpunkt des Res forcierend.
Begründung: Die Wahrscheinlichkeit für einen Überstich ist sehr viel höher als das erlaubte Restrisiko für die 90, d.h. mein vertrauenswürdiger Partner muss ohnehin davon ausgehen, dass er überstochen wird.
Sorgen mache ich mir mit deinem Blatt keine, schließlich verfügt man ja auch noch über Zusatzstärken und sitzt günstigerweise vom Partner aus gesehen an Position 4.
Tront, 09. Januar 2013, um 01:25
Das ist ja mal ein interessantes, weil auch eher neues Thema. Ob die Beantwortung der vollen Re-Abfrage für Spieler 2 zwingend ist, wage ich gar nicht sicher zu beurteilen. Spieler 4 muss uneingeschränkt antworten, dass steht sicher für alle Spieler außer Frage. Aber Spieler 2? Bleibt unklar.
Der Abfrager kann ja bei Beantwortung von Spieler 2 im Ernstfall immer noch zu seiner (wohl vorhandenen) Dulle greifen und den Stich jetzt festhalten, wenn sein übriges Blatt dadurch besser aufgewertet wird als durch einen Abwurf. Er kann ja 9 sehr starke Trümpfe haben mit als seine beiden letzten Fehl. Ein Kreuz 10-Abwurf wäre dann jetzt sehr bedenklich. Ist jedoch Spieler 4 dieses Spiel sein Partner, wäre es für ihn geradezu genial.
Also sollte der abfragende Spieler auch in der Lage sein, beide Fälle im Gewinnsinne mit abzudecken.
Einen Single-Abwurf wird er als starker 9 - 10 Trümpfer andernfalls eher vornehmen. Im Prinzip müsste der vertrauenswürdige Abfrager auch wissen, was er tut. Damit wäre dies einer normalen vollen Re-Abfrage auf keine 90 gleichgestellt.
Tendenziell würde ich es wohl auch so betrachten, aber da wäre ich auf weitere Meinungen von anderen Spielern mal gespannt. Ich halte diese Beantwortung für weniger eindeutig als eine "normale" große Re-keine 90-Abfrage, sehe dabei schon noch einen Unterschied. Im Zweifelsfall kommt es auf den abfragenden Spieler an, dieser soll vertrauenswürdig sein, wie ich dem Thread entnehme, dann sage ich auch an Postion 2 die keine 90 ab.
Nach entsprechenden Anzahl eingegangener Meinungen würde mich natürlich das Spiel selbst mit entsprechender Spielenummer interessieren.Wie immer.
Friedrich, 09. Januar 2013, um 01:40
15 Sekunden wäre ja selbst für jemanden wie mich 'ne ganze Weile.
Ich würde also mal vermuten, dass die Frage explizit auch an Spieler 2 gestellt wird nach dem Motto: "Ich zögere extra soo lange, um auch von dir eine Antwort zu bekommen, obwohl es in diesem Fall zum Überstich käme."
Denkbar wäre dann aus seiner Sicht ja zum Beispiel auch der Abwurf eines kleinen Kreuz-Single mit anschließender Fehlfreiheit, Dulle und guten Damen.
Tront, 09. Januar 2013, um 02:41
Ja gut, aber dann sind nach Pik-Abstich schon 2 Stiche mit ungefähr 50 Augen bei den Gegnern. Mit einem weiteren Trumpfstich und dem sehr wahrscheinlichen fetteren Dullenstich sind die keine 90 schon gefährdet. Anderseits, womit soll man sonst abfragen? Aber einen weiteren Fehlabgeber sollte man dann nicht mehr haben. Aber das schreibst du ja auch so. Dann wäre die uneingeschränkte Re-Abfrage noch spielbar.
Der Spieler, der abfragt müsste also aus meiner Sicht mindestens so ein Blatt mitbringen, falls Spieler 2 wirklich zwingend antworten soll. Oder alternativ ein Blatt mit Doppel-Dulle. Dann darf man evtl. einen weiteren Fehlabgeber haben. Einige Möglichkeiten gäbe es also schon für die volle Re-Abfrage.
Aber ich gebe dir recht, bei einer zeitlich so langen Abfrage müsste er über ein entsprechend ausreichendes Blatt verfügen, wenn die Abfrage auch wirklich an Spieler 2 mit gerichtet ist.
EvilNephew, 09. Januar 2013, um 02:57
Die einzige Möglichkeit, dass der Stich zu Re geht, obwohl die große Re-Abfrage abwirft, ist, wenn der Aufspieler
hielt und Pos2 Kontra ist. Ein sehr vertrauenswürdiger Partner weiß das vermutlich.Die große Abfrage dient meiner Meinung nach nicht dazu, die Möglichkeit eines Abwurfs zu klären. Ich denke, er könnte die 90 sogar alleine verantworten, möchte aber eine wichtige Information einholen. Er möchte ans Spiel, um eigene blanke Asse zu spielen.
Antwortet Pos2, weiß er, dass er dafür Dulle einsetzen muss. Antwortet Pos2 nicht, weiß er, dass hinter ihm Freund sitzt und er deswegen klein stechen kann. Pos4 kann als Freund nicht antworten, wenn er Pik bedienen muss, obwohl die Information, dass er der Freund ist und daher kein hoher Trumpf notwendig wäre, Gold wert ist.
Tront, 09. Januar 2013, um 03:27
Das macht natürlich auch Sinn. Aber würdest du an Position 2 mit nahezu jedem Re-Blatt jedem Spieler antworten, um ihm diese Information zukommen zu lassen? Das vermute ich nämlich noch nicht.
CharlieFuxx, 09. Januar 2013, um 03:54
Bisher bin ich davon ausgegangen, dass solche Abfragen immer zunächst den Stichinhaber bis zu dem Punkt im Spiel betreffen. Sollte der P (zufälligerweise) dahinter sitzen und sicher übernehmen können, erst dann betrifft es die Spieler hinter der Abfrage.
Ich bitte um Aufklärung ob das i.d.R. so ist.
Ich würde diese Frage beantworten, egal ob der fragende in dieser Situation fehl entsorgen, ne Dulle verballern oder sogar meint noch schmieren zu müssen. Er fragt, er verantwortet. OK zahlen muss man im Verlustfall zusammen.
Tront, 09. Januar 2013, um 04:18
Einen ähnlichen Fall hatte ich vor ungefähr 2 Jahren in der Bundesliga, nicht an meinem Tisch, sondern einen Spieler aus meiner Mannschaft betreffend. Und sein Partner meinte, die Abfrage könnte eigentlich nur an Spieler 4 gerichtet sein, um bei Beantwortung nach längerer Zeit jetzt klein einstechen zu können. Wieder eien andere Idee. denn sollte Spieler 4 frei sein, würde er ja sofort antworten. Dies ist aber nach Kartenlage ein sehr unwahrscheinlicher Fall. Antwortet Spieler 4 stark verzögert (also hier vielleicht ab 10 - 12 Sekunden) gibt er damit nur seine Partnerschaft bekannt oder ist natürlich nicht gleichzeitig in Pik frei. Alles sicher nachvollziehbar, nur für neue Spieler nicht immer sofort umsetzbar. Woher sollten sie das auch alles nach so kurzer Zeit wissen?
Ich kenne ja durch meine längere Spielpraxis auch nur mehr "Spielsituationen", was ja nicht automatisch heisst, dass ich für jedes Problem eine Lösung habe. Oft gibt es auch verschiedene Lösungen oder Betrachtungen, deshalb tausche ich ja gern die Meinungen im Forum auch aus.
Ich gebe in der Regel meist Lösungsvorschläge in meinen Threads vor, stelle aber alle Spielzüge immer zur Diskussion. Die zielführenste Spielweise werden die meisten Spieler schon entsprechend begründen.
CharlieFuxx, 09. Januar 2013, um 04:25
zuletzt bearbeitet am 09. Januar 2013, um 04:28
Meine Frage und Antwort bezog sich mehr auf die IMO hier erfragte Antwort an 2.
Sollte hier aus Sicht von 3 an 4 einer Antworten (auch erst nach einer Woche) und er müsste pik bedienen, wäre ich sehr ... verärgert ;). Diese Absage kann er machen, nachdem ich mich für einen Spielzug entschieden habe.
Ich begrüße Deine Threads und lese sie alle. Bin gespannt was in diesem Thread zur Frage von Talentfrei für Antworten kommen.
Aber als Stichinhaber und IMO gefragter Partner würde ich antworten, egal ob es der erst oder zweitlauf in der Farbe ist.
Talentfrei, 09. Januar 2013, um 09:08
So gut ich Evils Gedankengang auch finde, die Schlussfolgerung "Partner, antworte damit ich mit der Dulle steche" gefällt mir gar nicht.
Spartakus, 09. Januar 2013, um 09:29
Meiner Meinung nach muss der abfragende Spieler auf sämtliche möglichen Antwortverianten vorbereitet sein. Im konkreten Fall bedeutet dass:
a) Antwort von Spieler 4 wegen möglicher Pikfreiheit
b) Antwort von Spieler 2 als zur Zeit Inhaber des Stiches
Der abfragende Spieler sieht ja selber den ersten Piklauf und weiß wie es um den Zweitlauf bestellt ist. Er kalkuliert also ein, dass dieser Stich im Fall von b) weggeht. Dafür bekommt er aber seinen vielleicht letzten Fehlverlierer weg.
In jedem Fall übernimmt der abfragende Spieler die volle Verantwortung. Spieler 2 muss in Sinne konventionellen Spiels selbstverständlich antworten. Anderfalls würde sich - um eine Wortwahl von Terry zu bemühen - Spieler 2 zum Kapitän aufschwingen. Dieses Recht steht ihm im Sinne eines Partnerschaftsspiels nicht zu.
Goldmurks, 09. Januar 2013, um 12:20
Dirks Ausführung unterschriebe ich ohne zu zögern ...
EvilNephew, 09. Januar 2013, um 12:22
Warum nicht, Talentfrei?
kermit, 09. Januar 2013, um 16:40
Die große Re-Abfrage auf das Kontranachspiel verstehe ich nicht.
Für mich richtet sich die Frage an Spieler 2 (Stichinhaber) und Spieler 4.
Sollte Spieler 2 tatsächlich antworten, ist m. E. zu erwarten, dass der Kontramann an 4 frei ist und stechen kann. Was für einen Sinn macht dann die Erhöhung des Spielwertes? Entweder muss man final stechen, wie von Evil vorgeschlagen, und man verliert einen Toptrumpf mit den entsprechenden Konsequenzen oder man wirft trotzdem ab und lässt Kontra stechen.
Hinsichtlich der ersten Variante ist mir unklar, wie das Blatt des abfragenden Spielers aussehen soll:
- Wieso hat er einen Toptrumpf über, aber kein RE im ersten Stich?
- Wieso sticht er nicht einfach mit dem Toptrumpf, der über ist, und sagt dann selber das Re-90 an oder fragt die 90 (Position) ab?
- Wieso ist es besser zu fragen, als auf verteilte Stiche mit Ansage abzuwerfen? (Auch Singleasse kann man abwerfen).
Hinsichtlich der zweiten Variante ist mir unklar, warum der abfragende Spieler die entsprechende Karte nicht einfach so abwirft.
Ein entsprechendes Blatt des Abfragers kann ich mir nicht vorstellen und gehe daher davon aus, dass die Abfrage nicht richtig sein kann. Konsequent zu Ende gedacht, heißt das, dass man die Antwort trotz des guten Ergänzungsblatts verweigern sollte.
Aufgrund der eingetrichterten Abläufe würde ich aber trotzdem antworten (Ich antworte immer – mein Fehler). Befürchte aber das Schlimmste und lasse mich gerne angenehm überraschen. Alternativ bin ich auf die Erklärung gespannt, warum eine 8 Trumpf-Ergänzung plus Stichinhaberschaft nicht gereicht hat. :-)
IngoKnito, 09. Januar 2013, um 17:41
Das entwickelt sich jetzt in eine Richtung, wozu mir ein Spiel einfällt ... damit's kein Durcheinander gibt, spendiere ich einen eigenen Thread.
Kontra120, 09. Januar 2013, um 18:07
Es geht um folgendes Spiel
Spiel
#20.057.386, vom 08. Januar 2013, um 23:50
Meine Abfrage sollte sich an Spieler 4 richten. Leider habe ich nicht so weit gedacht, dass Spieler 2 Re sein kann (muss).
Jaha warum ich dann nach ausgebliebener Antwort von Spieler 4 nicht die Dulle nehme weiß ich auch nicht. War halt nen total verkorkstes Spiel von mir.
In unserer Privatrunde sagen wir immer "Wer scheiße spielt MUSS auch belohnt werden" ;-)
Talentfrei, 09. Januar 2013, um 18:08
zuletzt bearbeitet am 09. Januar 2013, um 18:22
@Evil: Wie gesagt, alles sehr schlüssig, nur geht es bei Abfragen im Normalfall um Abwürfe und nicht darum, wie hoch man stechen muss. Da dieser Fall nur sehr selten eintritt, bin ich mir nicht sicher, ob man zu deiner Schlussfolgerung auch während eines Spiels kommen kann, bzw muss.
Hier im Forum hat man ja etwas länger Zeit darüber nachzudenken.
Talentfrei, 09. Januar 2013, um 18:21
Zu dem Thema hab ich eine weitere Frage:
Ein konstruiertes Beispiel, man sitzt an 4 und hält
auf der Hand.
Das Spiel läuft wie folgt:
Re, große Abfrage
Muss man an 4 jetzt antworten?
Man fragt ja normalerweise sowohl den Stichinhaber, als auch einen möglichen Stecher ab.
Im 1. Stich ist das auch sonnenklar bei einer großen Abfrage.
Im 2. Stich haben sich die Vorzeichen jedoch gewaltig geändert. Sollte jetzt ein unterdurchschnittlicher Mitspieler mit schlechter Sitzposition nur auf Herzstechen und gegen die 35 Punkte bei Kontra antworten?
Ex-Füchse #16890, 09. Januar 2013, um 18:23
Die Abfrage ist einladend für Spieler 4, aber forcierend für Spieler 1.
Ex-Füchse #4596, 09. Januar 2013, um 18:31
Mich wundert eher warum unter Nichtanfängern die Situation überhaupt entstehen kann. Ein Kontranachspiel soll dem Partner die Erstansage ermöglichen, da is doch das Nachspiel aus der 4er- Länge nur Verarsche, der Stich geht an den weiter hinten sitzenden Spieler und niemandem sieht man seine Partei an, wenn es nicht zur Ansage kommt.
Bei manchen muss sogar an der Zuverlässigkeit beim Nachspiel zweifeln.
akaSilberfux, 09. Januar 2013, um 20:48
Zunächst habe ich überhaupt nicht verstanden, wieso sich Spieler 2 überhaupt abgefragt fühlen sollte. Geantwortet hätte ich übrigens als Spieler 2 nicht. Das fehlende Re im 1. ist ein wichtiges Indiz dafür, daß bei Spieler 3 keine Überstärke vorhanden ist. Er sollte eine Struktur haben, die durch den Abwurf auf Pik nebst ersparter Dulle die 90 ermöglicht.
Wieso ich mich nicht abgefragt fühlen würde? Auf oder nebst Re von Spieler 3 würde ich als Spieler 2 auch nicht antworten, obwohl der Stich zunächst noch mir gehört. Diesen Stich kontrolliere ich nicht und biete damit auch nicht die gewünschte Information. Dabei unterstelle ich, daß Spieler 4 entweder als Kontramann schmiert oder mittelt und daher frei sein muß.
EvilNephew, 09. Januar 2013, um 23:22
Echt, Silberfux?
Muss ein Spieler mit Überstärke immer sofort Re an Pos3 brüllen? Anstatt seinen Partnern zu schlechten Assen zu ermutigen, auf die er seine Fehlsingles wegwerfen kann?
akaSilberfux, 09. Januar 2013, um 23:27
Ja - wer seine Karte sauber beschreibt, beschreibt seine Karte sauber. Wer hindert den Partner am Abspiel schlechter Asse, wenn er insgesamt eine schlechte Karte hat und der Partner gegenüber sitzt? Kein Mensch.
Das Spiel ist immer noch schwer genug; wenn man nun die wenigen fixen Punkte auch noch erodiert, was dann?
EvilNephew, 09. Januar 2013, um 23:46
Ich meine damit folgendes:
Wenn ich an 3 folgendes Blatt habe:
dann treffe ich doch nie ein Vorab-Re, sondern schau mir Asse jeglicher Art immer an.