Ex-Füchse #15119, 03. Juli 2013, um 16:55
Bin hier auch bei Stoni.
Finde allerdings, das hier zwei Themen vermischt werden, da sich mir der Zusammenhang zwischen Homosexualität und dem antiquitierten Bild einer Familie.
Ich denke nicht, dass bei zwei Müttern beide Hausfrauen sind und bei zwei Männern prinzipiell beide arbeiten.
Allerdings glaube ich, dass solch eine Ehe für ein Kind sehr problematisch ist.
In der Entwicklung ist es sicher notwendig von beiden Einflüssen geprägt zu werden.
Ob ein Kinderwunsch bei homosexuellen psychologisch betrachtet vorhanden sein kann, kann ich schwer beurteilen. Diskussionswürdig ist es für mich schon.
Zur Rolle der Hausfrau:
Diese Rolle gibt es für mich heute nicht mehr.
Der Haushalt hat sich im Gegensatz zu früher extrem vereinfacht und viele Prozesse laufen einfach deutlich schneller.
Spätestens ab dem Kindergarten stehen die Wege in den Beruf wieder offen.
lePETITjulien, 03. Juli 2013, um 16:55
"Doch, natürlich sind sie (homosexuelle Paare) weniger für eine Adaption
geeignet. Gleichgeschlechtliche Paare als Eltern ist und bleibt ein
Malus.
"
also ich muss schon sagen, dass ich es oberpeinlich finde, wie hier zum teil über dieses thema diskutiert wird. als basis fungieren hier, wie in großen teilen unserer gesellschaft, ressentiments und vorurteile.
mir, als ein sich in der szene bewegendes und mitlebendes gesellschaftsmitglied, ist kein fall von adoption bekannt, der zum nachteil in der entwicklung des kindes in familien mit gleichgeschlechtlichen eltern geführt hätte. und ich kenne einige. es gibt studien, die meine persönliche erfahrung belegen. speziell gleichgeschlechtliche paare, in der ein partner ein kind adoptieren möchte, sind besonderen vorurteilen ausgesetzt (beruflich und gesellschaftlich).
ich bin der überzeugung, dass diese erzwungene permanente auseinandersetzung mit der gesellschaft bei gleichgeschlechtlichen paaren zu einer sehr bewussten entscheidung für ein kind führt. sie sind deshalb oft ganz besonders liebevoll und einfühlsam. eben weil es sich um ein wunschkind handelt.
das zum thema malus.
CaptainHook, 03. Juli 2013, um 16:56
Haus und Hoftiere sind auch adoptiert, dafuer werden wir auf dem Tiergerichtshof auch nicht verklagt oder uns die Vorzuege gestrichen. Im Ernst, das ist eine Frage der Kultur und wofuer sich die soziale Gemeinschaft entscheidet...aber im Zuge der Demokratisierungen und Emanzipation, wird man Homosexuellen kaum die Gleichbehandlung vorenthalten koennen...
Ex-Füchse #1947, 03. Juli 2013, um 17:06
Sollen Gleichgesinnte heiraten,steurlich genauso begünstigt werden wie heterosexuelle Paare,aber bei der Elternschaft finde ich,das ein Kind Mutter und Vater haben sollte.
Friedrich, 03. Juli 2013, um 17:09
Natürlich muss der Staat gleichgeschlechtlichen Paaren mit Kindern die gleichen Rechte gewähren wie heterosexuellen Paaren - dies dient ja schließlich in erster Linie dem viel zitierten Wohl des Kindes.
Es ist schließlich mitnichten so, dass die meisten dieser Kinder adoptiert oder als Pflegekinder angenommen werden, sondern sie werden, so sie nicht ohnehin aus früheren heterosexuellen Beziehungen stammen, in aller Regel von Leihmüttern ausgetragen oder von Leihvätern gezeugt.
Eine andere Frage ist, ob es liberalem und aufgeklärtem Denken wirklich widerspricht, dieses Vorgehen aus moralischer Sicht zu hinterfragen.
Das Argument, dass so viele heterosexuelle Paare ihre Elternrolle nicht vernünftig ausfüllen oder sich ohnehin irgendwann scheiden lassen, hat mit der Thematik so viel zu tun, wie ein kaputtes Autoradio mit Pferdegulasch - wenn sich mein Chef über meine Arbeit beschwert, kann ich ihm auch nicht damit kommen, dass meine Oma doch ebenfalls nicht für ihn arbeiten würde.
Für mich sollten sich gleichgeschlechtliche Paare bei ihrer Familienplanung zumindest kurz vor Augen führen: Sie haben die Wahl, ob es ihnen zur Gründung einer Familie ausreichend erscheint, hier lediglich ein Geschlecht in der Elternrolle zu haben. Das Kind hat diese Wahl jedoch nicht.
Stellen sich die Eltern auf den Standpunkt, dass sie es mit ihrem Gewissen vereinbaren können, ihrem Kind Mutter oder Vater von Vornherein vorzuenthalten, soll es so sein. Wie ich mich in einer homosexuellen Partnerschaft in Bezug auf einen dringenden Kinderwunsch verhalten würde, kann ich schwerlich beurteilen. Ich bin froh, mir zumindest diesbezüglich über mein Gewissen keinen Kopf machen zu müssen.
Achja, eins noch zum Wort "Normal", mit dem sich hier Viele so schwer tun. Der Begriff der "Statistischen Norm" ist zunächst einmal vollkommen wertfrei und selbst der Begriff der "Sozialen Norm" taugt nur äußerst bedingt, um hieraus eine wie auch immer geartete Form der Diskriminierung ableiten zu wollen. Dass einem dieser Begriff irgendwie bitter aufstößt, hat mehr damit zu tun, dass unsere Sprache in erster Linie medienbedingt bereits seit Jahren immer und immer stärker weichgespült wird und wir dadurch hinter jeder sprachlichen Direktheit Böses vermuten.
"Ohne Klarheit in der Sprache ist der Mensch nur ein Gartenzwerg." (Sven Regener)
Stoni, 03. Juli 2013, um 17:23
Ich habe nicht Homosexualität als biologisch unnormal bezeichnet, denn das ist sie weder bei Tieren noch bei Menschen, eher eine Laune der Natur, aber sehr wohl das Elternsein homosexueller Paare, das zumindest beim Menschen rein biologisch nicht funktioniert.
Karl, Homophilie ist nicht die Abwesenheit von Homophobie, sondern die Privilegisierung.
Und die sehe ich zB im und in der Folge des Urteils des BVerfG. Zum einen ging es nicht nur darum, homosexuellen Paaren mit eingetragener Partnerschaft die Splitting-Vorteile ebenso zu gewähren - das ist wohl rechtlich nicht anders möglich - sondern um den Zeitpunkt, ab wann das gelten soll, vor oder nach der Anerkennung.
Homophilie ist für dann ärgerlich, wenn wir im akuten Fall sofort und umfänglich die Gesetze ändern, während Mütter, Familien darauf schon viele, viele Jahre länger warten.
Ich verstehe nicht, warum wir als Gesellschaft nicht mehr aktiv unser Familienbild fördern und bevorzugen dürfen. Ehe und Familie und Kinder sind im Grundgesetzrange zu fördern. Dazu stehe ich.
Homophilie ist es, wenn wir hier einen Malus negieren, der unstrittig sein sollte, aber akzeptieren, wenn 42 Jährige nicht mehr adoptieren dürfen und diskriminiert werden. Auch hier ließe sich viel aufführen, was dem Kindeswohl förderlich wäre, Ruhe, Erfahrung, Sicherheit ...
sashimi, 03. Juli 2013, um 17:30
zuletzt bearbeitet am 03. Juli 2013, um 17:31
Was heisst SuS?
Was meinst du mit den Urteilen? Das von stoni genannte Urteil oder allgemeine Urteile über gleichgeschlechtliche Partnerschaften?
Stoni, 03. Juli 2013, um 17:58
Echo, bei Adoptionen ist es auch ein Malus, nicht viel zu verdienen, über 40 zu sein, alleinlebend oder was weiß ich.
Wer kommt denn hier auf die Idee, gegen Diskriminierung aufzuschreien?
Müttern und Familien Geld vorzuenthalten, dass das BVerfG zT seit 2 Jahrzehnten zugesprochen hat, aber hier keine 2 Monate zu brauchen ist ein Affront.
Das Splitting müsste mMn nach ohnehin umgebaut werden, anstatt da noch mehr reinzuwerfen.
Ex-Füchse #365, 03. Juli 2013, um 17:58
zuletzt bearbeitet am 03. Juli 2013, um 17:59
Aber Ihr müsst doch die Realitäten sehen, so, wie sie sich zeigen.
Wie viele Familien entsprechen denn heute noch dem hier beschriebenen Bild von Vater, Mutter, Kind(ern)?
Ist es nicht vielmehr so, dass sich die Gesellschaft gewandelt hat und dass Familie heute auch ganz anders aussehen kann?
Da gibt es die alleinerziehenden Mütter und Väter, die geschiedenen Eltern mit neuem Partner; Kinder, die mit ihrer Mutter und deren neuen Lebensgefährten zusammen leben und mehrere Halbgeschwister haben; Väter, die zwar von der Mutter ihrer Kinder getrennt sind, aber trotzdem ein enges Verhältnis zu ihren Sprösslingen haben; es gibt bunt zusammengwürfelte Patchworkfamilien und es gibt natürlich auch lesbische oder schwule Paare, die Kinder aufziehen.
So lange diese Kinder mit Liebe und Fürsorge umhegt werden, gibt es für mich keinerlei Gründe, diese neuen Familienformen abzulehnen.
Schön und wünschenswert ist es sicher, Kindern eine enge Beziehung zu Erwachsenen beider Geschlechter zu ermöglichen. Aber was, wenn der Vater der Kinder sich gar nicht für seinen Nachwuchs interessiert? Ist doch gut, wenn die Mutter dann eine Lebensgefährtin hat, die die Kinder ihrer Partnerin ebenso liebt wie diese.
Kinder brauchen Liebe, Liebe und nochmals Liebe, das ist das A und O, und warum sollte ein schwules Paar einem Kind diese Liebe nicht auch geben können?
Nachtrag: Echo und Viri mal knuddelt
Ex-Füchse #15119, 03. Juli 2013, um 18:02
Echo vor einer MinuteIch meine mit Urteilen:
1.- Malus ???
2.- Homosexuellen Geld hinterher werfen (Weil sie's nicht "verdient" haben und keine Steuern zahlen? Weil sie weniger wert sind als "richtige Mütter"?)
3.- Statistiken über den Anteil an Homosexuellen in der Bevölkerung (Wozu? Um sie als sog. Minderheit noch mehr auszugrenzen?)
4.- Kann Kinderwunsch bei Homosexuellen psychologisch betrachtet vorhanden sein - diskussionswürdig... (Warum?)
___________________________________________
1. Im Zusammenhang mit Adoption würde ich die Bezeichnung Malus OK finden. Die Gewichtung ist doch entscheidend. Vergleicht man 2 völlig identisch bewertete Paare, eins heterosexuell eins homo-.
Welche Konstellation könnte wohl eher zu Problemen in der Entwicklung des Kindes führen?
2.
3. Statistiken kann man immer gebrauchen. Hier Diskriminierung zu unterstellen ist albern.
4. Weil man durchaus prüfen kann, ob 2 so divergierende Bedürfnisse koexistieren können.
Interessant ist an solchen Diskussionen immer, dass von den loyalsten Menschen die geschlossensten Meinungen kommen.
"Das ist diskriminierend"
"Das ist kleingeistig"
"Es gibt auch...."
Stoni, 03. Juli 2013, um 18:05
Eva, ihr diskutiert gerade so, als wolle jemand homosexuellen Paaren Kinder wegnehmen.
Wir sprechen über Adoption, wo in vielen Bereichen eine Prüfung stattfindet, ob das Paar dem Familienidealbild entspricht. Da werden wirtschaftliche, persönliche Checks durchgeführt Wohnungen, Häuser, das Paarleben u.v.m. überprüft, um wenigstens anfänglich möglichst optimale Bedingungen für das Kindeswohl zu schaffen.
Gegen Scheidung, Bankrott ist auch eine solche Prüfung machtlos ...
Und wenn ihr jetzt meint, dass eingetragene homosexuelle Partnerschaften das neue Familienidealbild darstellen, dann trennen sich in der Tat unsere Vorstellungen.
Natürlich gibt es viele Kinder, die glücklich bei Homosexuellen aufwachsen, aber die gibt es auch bei Alleinerziehenden, HartzIV-Empfängern und Mitfünfzigern. Trotzdem gehen die erst einmal leer aus, so lange es andere Familien gibt.
sashimi, 03. Juli 2013, um 18:07
zuletzt bearbeitet am 03. Juli 2013, um 18:08
Bei 4. Habe ich den Überblick verloren, warum soll bei gleichgeschlechtlichen Paaren der Wunsch Kinder zu erziehen, fragwürdig sein?
Kvothe, 03. Juli 2013, um 18:32
Der hier zitierte Malus bezieht sich doch auf die Stigmatisierung in der Gesellschaft. Worüber reden wir hier? Über eine gleichgeschlechtliche sexuelle Orientierung, oder nicht? Ich möchte lieber gar nicht wissen für wieviele Menschen schwule Männer nur einen kleinen Schritt von der Pädophilie entfernt sind. Wieviel Mist steckt doch in manchen Köpfen!
werderino, 03. Juli 2013, um 18:33
Also ich hab ja selbst 3 "Wänster"^^. Einzig entscheidend ist doch bei der Entscheidung über eine Adoption das Wohl des Kindes. Normale Prüfung - wirtschaftliche Verhältnisse - persönliches Umfeld, dort wo das Kind aufwächst....wie bei Hetero-Paaren auch. Dann Entscheidung - ja...nein. Aus die Maus. ich bin da völlig vorurteilsfrei.
Ex-Füchse #17674, 03. Juli 2013, um 18:38
"Und wenn ihr jetzt meint, dass eingetragene homosexuelle Partnerschaften das neue Familienidealbild darstellen, dann trennen sich in der Tat unsere Vorstellungen."
Das ist doch nu Quatsch, Stoni. Das hat so niemand gesagt, es sei denn ich hätte es überlesen.
Vielmehr geht es darum die Sexualität als für die Erziehung eines Kindes unwichtig darzustellen, bzw. die Gleichgeschlechtlichkeit der Eltern.
Es wurde bereits erwähnt, dass andere Werte eine viel größere Rolle spielen sollten:
Liebe, Wärme, Bereitschaft dem Kind Geborgenheit zu vermitteln, von mir aus auch die Möglichkeit finanziell für den Nachwuchs zu sorgen.
Ich sehe derzeit keine wirklichen Argumente was gegen gleichgeschlechtliche Eltern spricht. Bisher habe ich nur Meinungen gelesen.
Soweit ich es sehe gibt es keinerlei 'Beweise', dass ein Kind Schaden nehmen könnte.
Der Knackpunkt ist doch der: Wären Homosexuelle zu (annähernd)100% in der Gesellschaft akzeptiert würde sich niemand hier die Frage stellen ob eine Adoption hier in Frage käme, oder?
Interessanterweise - und das bestätigt sich hier wieder - sind Männer eher skeptisch der homosexuellen Spezies eingestellt.
Seit Jahren frage ich mich nach dem Grund.
Goldmurks, 03. Juli 2013, um 18:39
zuletzt bearbeitet am 03. Juli 2013, um 18:41
Leute, die keine Vorurteile haben, sind mir grundsätzlich suspekt!
Nee, nu quakt die Felu mir dazwischen!
Ich bezog mich natürlich auf El Werderino!
Ex-Füchse #17674, 03. Juli 2013, um 18:41
Ich find den Murks diskriminierend.
Ich quake nicht, ich belle!