Seb1904, 09. Juli 2013, um 20:24
Ich fände eine DDV-orientierte Vorbehaltsabfrage ziemlich sinnvoll. Zum einen zeigt es ein gewisses Interesse an den DDV-Regeln und die Einsicht darin, wo diese festgeschrieben werden. Zum anderen ist es ein kleiner Schritt zur Angleichung von Online- und Live-Spielen.
Als 5. Mann am Tisch zu sitzen macht nur Sinn, wenn man einem Spieler in die Karten sehen kann. Das angesprochene Protokoll-Suffix i.S. von "wer bei wem" ist sinnvoll. Man könnte auch darüber nachdenken, dass alle Spieler am Tisch einer Kiebitz-Anfrage zustimmen müssen.
"Spieler xy möchte bei Spieler A kiebitzen. bist Du einverstanden?"
Oder, um Schmu vorbeugend zu unterbinden: es wird zwar das Kiebitzen erlaubt, aber der Kiebitz bleibt immer an einem bestimmten Platz, kiebitzt also reihum und nicht bei einem festen Spieler.
Ex-Füchse #54863, 09. Juli 2013, um 20:34
zuletzt bearbeitet am 09. Juli 2013, um 20:35
Ich hätte noch einen weiteren Verbesserungsvorschlag:
- Bei der Auswahl vor dem Spiel sollte sollte man nur zwischen "Vorbehalt" und "Gesund" entscheiden dürfen.
Wenn man das schon nicht im Fuchsbau so machen möchte, so fände ich das für die Liga doch sehr wichtig.
CaptainHook, 09. Juli 2013, um 20:46
diese DDV Diskussion ist muessig, hatten wir auch schon oefter...genug Interesse an DDV Regeln hat der Betreiber schon gezeigt, sonst wuerden hier nicht Millionen Spiele existieren. Die Erfahrung zeigt, dass es 3 Gruppen gibt, Live Spieler (exklusiv), OL Spieler (exklusiv) und dann eine Schnittmenge, die beides betreibt...laut Aussage des Betreibers sind die Foerdermitgiedschaften groesstenteils Spieler die NICHT nach DDV Regeln, also nach Sonderregeln spielen. Die andere grosse Konkurrenz um Ressourcen sind die mobilen Apps...um Bewegung in das Spiel nach DDV Regeln rein zu bringen, muss hier auch mal von DDV Seite ein Anreiz fuer die Betreiber geschaffen werden...
Fanthomas, 11. Juli 2013, um 01:23
Im Rahmen der hier gemachten Verbesserungsvorschläge wurde auch der Vielspielfaktor (VSF) angesprochen. Ich will ohne viel Mathematik noch einmal versuchen zu erklären, worum es dabei geht.
Leider trifft die Anwendung des VSF auch auf negative Schnitte immer wieder auf viel Unverständnis. Dabei halte ich es für einen großen Fortschritt im Wertungsverfahren, dass auf dem Fuchstreff erstmalig positive sowie negative Schnitte gleichwertig behandelt werden.
Weitesgehend anerkannt ist ja zumindest die Tatsache, dass reine Punkteschnitte nicht geeignet sind, die Leistungen aus wesentlich unterschiedlich langen Serien zu vergleichen. Es liegt auf der Hand, dass +0,5 aus 200 Spielen nicht so stark sind wie +0,5 aus 2000 Spielen und -0,5 aus 200 Spielen nicht so schwach sind wie -0,5 aus 2000 Spielen. Wer das nicht glaubt, kann das Beispiel einfach noch weiter überspitzen und die gleichen Schnitte auf den Vergleich einer 2er-Serie mit einer 200er-Serie übertragen. Ich denke, spätestens dann sollte klar sein, worum es geht. Daraus folgt nun streng logisch, dass man die reinen Schnitte irgendwie mit einem Faktor modifizieren muss, um die Schnitte längerer Serien stärker als die der kürzeren Serien zu gewichten. Es entspricht ja auch der Erfahrung, dass langfristige Ergebnisse aussagekräftiger als kurzfristige sind. Denn je länger eine Serie ist, desto weniger bestimmend werden die Einflüsse von Kartenglück bzw. -pech und desto größer die Einflüsse von eigener Spielstärke bzw. -schwäche auf das Gesamtergebnis.
Nun kommt für mich das Rätsel: Warum wird nur das Offensichtliche so gerne übersehen? Jedes einzelne Doppelkopf-Spiel wird nach der Plusminus-Methode abgerechnet. Die Summe der Einzelergebnisse aller Spieler ist stets Null. Dies scheint eine Binsenweisheit zu sein, aber warum wird nur so ungenügend darüber nachgedacht, was das genau bedeutet? Die Null ist die Symmetrieachse der Wertung. Jeder Pluspunkt ist so gut wie ein Minuspunkt schlecht ist. Jeder Pluspunkt kann ebenso gut durch Können oder Glück erworben werden wie ein Minuspunkt durch Nichtkönnen oder Pech. Und wenn das für ein einzelnes Spiel gilt, folgt daraus natürlich auch die Gültigkeit für Serien beliebiger Länge. Das ist unabhängig davon, mit welcher Formel ganz konkret der VSF berechnet wird.
Plus und Minus sind beim Doppelkopf gleichberechtigt. Falls man also zum Beispiel der Meinung ist, dass ein Schnitt von +0,50 aus 2000 Spielen gleichwertig zu einem Schnitt von +0,88 aus 200 Spielen ist, wieso sollte dann nicht genauso ein Schnitt von -0,50 aus 2000 Spielen gleichwertig zu -0,88 aus 200 Spielen sein? Und um diese Gleichwertigkeit in einem Ergebnis auszudrücken, müssten beide Schnitte der 2000er-Serie mit dem gleichen Faktor 1,76 multipliziert werden. Und genau diese 1,76 wären dann der VSF für 2000 Spiele (in Relation zu 200 Spielen).
Diese Vorgehensweise geht damit konform, dass das Ziel der Wertung ist, die Chancen und Risiken der Viel- und Wenigspieler über alle Wertungsbereiche vom hohen Plus bis ins tiefe Minus anzugleichen. Es geht also nicht um Belohnung und Bestrafung einzelner Spielergruppen, sondern gerade um das Gegenteil, nämlich die Beseitigung von Belohnungen und Bestrafungen, die bei Verwendung einer reinen schnittbasierten Wertung entstehen würden.
Natürlich kann man erklären, dass man mit der Wertung andere Ziele verfolgen möchte als eine rein leistungsbasierte Bewertung und daher einen abweichenden, asymmetrischen Berechnungsmodus installiert. Bloß es sollte dann klar sein, dass eine Abkehr von der symmetrischen Wertung oder auch ein wesentlich zu niedriger oder viel zu hoher VSF immer zu einer Subvention bestimmter Spielergruppen auf Kosten anderer Spielergruppen führt.
Goldmurks, 11. Juli 2013, um 11:23
Ich als Freund der messerscharfen Logik muss dem Grünling unbedingt zustimmen!
IngoKnito, 11. Juli 2013, um 15:17
Ich als Freund der Autonomie muss nicht.
Aber ich möchte.
Ossi, 14. Juli 2013, um 22:22
zuletzt bearbeitet am 14. Juli 2013, um 22:39
Zum leidigen Thema Vielspielfaktor muss ich nun auch nochmals meine Gedanken mitteilen.
Wenn man nur den Punkt Vergleichbarkeit zwischen unterschiedlich langen Serien betrachtet, dann macht der Vielspielfaktor in meinen Augen maximal an der Tabellenspitze (oben sowie unten) Sinn. Wenn es das Ziel ist, den Glücksfaktor zu minimieren, dann gibt es nur eine Möglichkeit, nämlich die Anzahl der Pflichtspiele zu vergrößern.
Betrachten wir mal folgendes Beispiel: Gute Spieler schaffen es, in der Liga einen (langfristigen) Schnitt von > +0,3 Punkten pro Spiel zu erreichen. Stellen wir uns nun zwei dieser guten Spieler vor, die genau ihren Schnitt spielen. Der eine erreicht +60 aus 200 Spielen und der Andere +600 aus 2000 Spielen. Trotzdem landet der 2. Spieler durch den Vielspielfaktor in der Tabelle deutlich vor dem ersten. Selbst wenn Spieler 2 mit "nur" +400 aus 2000 Spielen mal deutlich unter seinen Möglichkeiten spielt, landet dieser in der Tabelle vorne. Daher finde ich den Vielspielfaktor für eine leistungsorientierten Bewertung eher
ungeeignet.
Aus diesen Gründen macht der Faktor für mich nur Sinn, um die Teilnehmer zum Weiterspielen zu animieren und daher macht er bei negativen Schnitten mMn keinen Sinn.
IngoKnito, 14. Juli 2013, um 22:42
[Zitat]
Stellen wir uns nun zwei dieser guten Spieler vor, die genau ihren
Schnitt spielen. Der eine erreicht +60 aus 200 Spielen und der Andere
+600 aus 2000 Spielen. Trotzdem landet der 2. Spieler durch den
Vielspielfaktor in der Tabelle deutlich vor dem ersten.
[/Zitat]
Wenn einer 100 m läuft, der zweite aber im gleichen Tempo 400, dann finde ich es unverzichtbar, dass es höher bewertet wird, die gleiche Geschwindigkeit länger durchzuhalten.
Ossi, 14. Juli 2013, um 22:46
Spieler 1 würde aber auch (langfristig) +600 aus 2000 Spielen holen. Er spielt halt nur weniger im Monat.
Kokolores, 16. Juli 2013, um 18:40
Ohne Vielspielfaktor gäbe es weniger (Liga-)Spiele im Monat, weil "sichere" Nicks nicht mehr gespielt werden oder noch mehr Mehrfachnicks angeschafft werden. Und deshalb halte ich einen wie auch immer gearteten Vielspielfaktor für unerlässlich. Im Negativbereich kann man ihn auch einfach abschaffen.