Unterhaltung: Es war einmal - ein Dokomärchen (oder Verhalten im FT mal anders)

Southern, 13. August 2011, um 19:07

*Augenverdreh*

Das du auch immer so dermassen übertreiben musst... Es war nicht Tiffany sondern Gucci... Und die paar Edelsteinchen, die dich das gekostet hat... Seufz... Ausserdem habe ich das meiste selber bezahlt... Habe im Keller neben dem Fässchen Assmussen einen Beutel mit Golddukaten gefunden... Und direkt gut investiert... Keine Ahnung, wer den da rumliegen gelassen hat ^^

Sternenfeuer, 13. August 2011, um 20:16

... lüftchen zu verkaufen, wer bietet...

... wirbelt in nullkommanix jede wohnung sauber,
entsorgt staub und milben gratis...

... bei guter haltung garantiert stubenrein und wohltuend
duftend...

... bei jähzorn auch gut als hauswächter geeignet, fegt jeden bösling vor die tür...

... sauberes geschirr und anschließende heißlufttrocknung, kein problem - dank südwind

... also, interessenten melden bei käpt´n stern,
angebot ist schriftlich abzugeben...

... leider ist vor zuschlag die zustimmung des "lüftchens"
erforderlich, sonst steht nichts im kleingedruckten,
was den gefälligen kaufinteressent abschrecken könnte...

Ex-Füchse #197, 13. August 2011, um 20:56
zuletzt bearbeitet am 13. August 2011, um 20:59

Fortsetzung dokomania Party

Eine kalte und regnerische Sommernacht lag hinter dem dokomania Land.Doch,oh Wunder,am Morgen des grossen Feste verzogen sich die dunklen Wolken,der stürmische Wind liess nach und sogar die Sonne blinzelte vereinzelt durch den wolkenverhangenen Himmel.
Am frühen Morgen fuhren vier schwer beladene Kutschen des Königs vor das urige Weinlokal.
Vor jeder Kutsche spannten vier silberfarbene Schimmel.
Zwei treue Königsdiener entstiegen der ersten Kutsche,wurden schwanzwedelnd vom Dackel empfangen:Graf MK und Graf Franz IX.
In der zweiten Kutsche sass weiteres Personal des Königs:Ein Gärtner,zwei Grillmeister und vier Köche.
Es wurden mehrere schwere Fässer Wein,selbstgebrautes Bier und edler frz.Champagner in das Kellerverlies des Weinlokals gerollt bzw. gebracht.
Aqua mineral gab es natürlich auch.

Aus Wales reiste eigens Ritter Bernd an.Er trug schwer an seinen Lasten,hatte zwei Fässer zwölf Jahre alten irischen Whisky dabei.
Über seiner starken Schulter hing ein schwerer Sack,voll gefüllt mit Steinen.Für jede unerwünschte Person im dokomania Land bewahrte er einen beschrifteten Stein auf.
Zwei ganze Spanferkel wurden entladen,Dutzend Packete Würstchen und köstliche Schwein-und Rinderspiesse.
Frisches Obst und Gemüse wurden zum Zubereiten in die Küche gebracht.Aus der königlichen Bäckerei gab es frisches Weissbrot und leckeres Weizen-und Roggenbrot.
Gegen Mittag traf eine weitere Kutsche ein.An der Spitze Ritter Spartakus nebst Gefolge aus der Schiedsrichtercrew.Sie hatten am späten Nachmittag
eine private Audienz mit dem König.
Als nächste trafen die Musiker der Kapelle ein,begleitet vom seltsamen Mann.
Am nachmittag war es endlich soweit : Eine goldene Kutsche fuhr vor,König Cliff und Prinzessin Agnes trafen ein.Im Gefolge hatten sie einige Zofen und Diener.
Aufgeregt verfolgte der Dackel das Eintreffen.
König Cliff hatte ein langes rot-goldenes Gewand an und er trug eine riesige Krone auf dem Haupt.
Eilig schritten sie zu einem hergerichteten grossen Zimmer,das sonst nur besondere Ehrengäste
bekamen.
Während die Vorbereitungen zum Feste in vollem Gang war,lud der König die Schiedsrichtercrew zur Audienz ...

Fortsetzung Sonntag

Southern, 13. August 2011, um 21:00

@Sternenfeuer

Du willst mich verscheuern? Zumindest hat sich die Frage geklärt, wem der Dukatenbeutel gehört hat *gg*

Und glaub es mir... Um mich loszuwerden musst du noch draufzahlen ^^

Ex-Füchse #6093, 13. August 2011, um 21:13

uiii, da macht man nur mal einen kurzen Nachmittags Kaffeeklatsch, schon entsteht ein riesiges Meer unter Dokomanien.

@stern
leider wäre das Missbrauch am magischen Bernstein ;-)
kann dich aber so gut verstehen … immer das liebe Geld … immer diese irdischen materiellen Wünsche. Da stellt sich wieder die alte Frage „macht Geld glücklich ?“

Hier das Mantra, um sein Geld zu vermehren:
G eben
E mpfangen
L ieben
D anken
täglich 8 Stunden das Mantra wiederholen.
(Es verhindert auf jeden Fall, dass man viel Geld ausgibt, weil man neben Mantra aufsagen keine zeit mehr hat, es auszugeben ;-)

@dorftaube
na, da iss ja man ordentlich was los, ganz großes Kino … hoffentlich geht’s bald los, nehme dann gern ein Gläschen Champagner.

Sternenfeuer, 13. August 2011, um 21:16

@dorfadler -
pompöser auftritt, leckere vielfalt. auf das das volk darbe und der könig und sein hof sich die bäuche vollschlagen können...
... gespannt auf die fortsetzung bin...

@südwind..

ach, die knappe dukatenreserve sollte eigentlich deiner
aussteuer dienen, nun hast du sie dir bereits vorzeitig
ausgehändigt...
sei´s drum - du wirst sie schon gut angelegt haben...
... eine mitgift wird dein zukünftiger leider nicht erhalten.
im gegenteil, es gilt mich und meine bescheidenen
wünsche in zukunft zu finanzieren, da ich ja mein
ganzes vermögen in unverkäuflichen, aber nicht ungenießbaren rum angelegt habe, gg

... also werden wir noch ein weilchen miteinander aushalten müssen, gg

Ex-Füchse #197, 13. August 2011, um 21:16
zuletzt bearbeitet am 13. August 2011, um 21:18

Nach der Party könnte jemand eine Liste mit allen Teilnehmern vom dokomanialand erstellen,sonst kommt man im Laufe der Zeit mit den realen und fantasy Figuren noch durcheinander :o)

@ Sterni : aah Rum,gutes Stichwort gg

Ex-Füchse #197, 14. August 2011, um 02:41
zuletzt bearbeitet am 14. August 2011, um 02:41

Möchte mal höflich bemerken,das a) die Torftaube vom Adler verspeist wurde b)den Begriff Dorftaube nicht mag und c) künftig auf Ansprache mit Dorftaube nicht mehr reagieren werde ;-)

@ Südwind : In meinem kuschligen Adlerhorst bekommt ausser einem treuen Weibchen niemand Asyl :o)

Sternenfeuer, 14. August 2011, um 10:02

@adler -
ich bin mir sicher, das die gilde der schreiberlinge auf
deine "befindlichkeit" rücksicht nehmen wird und sich
bei einer weiterexistenz der taube eines hmm...
gefälligeren ausdrucks bedienen wird, der deinem
charakter eher entspricht....

Doc_Jule, 14. August 2011, um 10:23
zuletzt bearbeitet am 14. August 2011, um 10:34

@Seetaube....äh adler
"......Nach der Party könnte jemand eine Liste mit allen Teilnehmern vom dokomanialand erstellen..."
wäre "vorher" nicht sinnvoller?
@Felu
nach intensiven Recherchen ist es mir gelungen, die Titel der Dissertation von Prof. Dr. Gehackt
"Korrektes Beleidigen unter besonderer Berücksichtigung der Befindlichkeit verschiedenartiger Charaktere"
sowie seiner Habilitationsschrift
"Wasserreichung -Geschichte und verschiedene Modelle zur Ausführung derselben in der Zukunft"
zu ermitteln.
Lehrer55, der nach eigenem Bekunden auf die Anrede mit seinen diversen Titeln verzichtet, hat unter anderem promoviert über:
"Tischhopping unter besonderer Berücksichtigung schlechter Karten"
"Tischhopping unter besonderer Berücksichtigung vergurkter Ansagen"
"Tischhopping unter besonderer Berücksichtigung unfähiger Mitspieler"
"Tischhopping unter besonderer Berücksichtigung
dummer Antworten bei Belehrung"
sowie
"Das Erstellen von besonders peinlichen Forenbeiträgen - eine Annäherung"

Seltsam, 14. August 2011, um 10:56

rofl

Doc_Jule, 14. August 2011, um 11:03

<<< guckt mal streng
was gibt´s da zu lachen, alles ernsthafte Themen ;-)

Sternenfeuer, 14. August 2011, um 11:08

Ich dachte, ich mach mal weiter, sonst denkt ihr doch
glatt, der Trupp ist verschollen, g.

Dokomanien, 14.08. – Fortsetzung Stern:

Die Katakomben der Finsternis - Teil 5.

„Das ist ja hoch interessant, was du da erfahren hast, Südwind. Ich wusste du kommst
mit wichtigen Neuigkeiten zurück. Danke, hast du gut gemach“, lobte der Pirat seine
Späherin. „Leider ist unser Eindringen nun bemerkt worden und wir müssen uns
darauf einstellen, das nun nach uns gesucht wird und Posten und Wachen verstärkt
werden. Vielleicht werden sogar magische Fallen aufgestellt. Wie gehen wir weiter vor,
was habt ihr für Vorschläge?“

„Da wir nun entdeckt sind, halte ich die Gefahr für zu groß. Wir sollten so schnell
als möglich den Rückzug antreten“, schlug das Phantom vor.

„Auf keinen Fall. Erst muss Melusine befreit werden“, rief Lottilie aus. „Jetzt sind wir
schon mal hier unten, dann müssen wir auch weitersuchen.“

„Genau. Wir haben doch unseren magischen Schutz und sollten doch unbemerkt bleiben“,
kam die knappe Antwort von Gelbfrosch. Hornisse nickte zustimmend.

„Der Käpt´n hat doch bestimmt noch einige magische Hilfsmittel in seinem Rucksack. Und wir sind ein kleiner, fast unsichtbarer Trupp. Sie können nicht überall Wachen aufstellen, dafür gibt es zu viele Gänge und Häuser. Und der Rückweg über den Ausgang der Schänke
dürfte uns mit Sicherheit versperrt sein. Dort werden sie genug Wachen aufgestellt haben, die uns an Zahl und Ausrüstung überlegen sind“, analysierte der Südwind fachmännisch die Lage.

„Das sehe ich auch so“, bemerkte der Stern nachdenklich. „Wir müssen uns etwas einfallen lassen. Vielleicht können wir eine hochrangige Geisel nehmen oder einen zweiten Fluchtweg
finden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieses unterirdische System nur einen Eingang hat.
Wie ein Fuchsbau muss es mindestens einen weiteren geben, wenn nicht einige mehr. Diese
Werden geheim sein, darum müssen wir in der Bibliothek nach alten Karten schauen, worauf
diese verzeichnet sind. Das es diese Fluchtwege und Zugänge gibt, geht eindeutig aus den
Chroniken hervor, die uns das Phantom zu Verfügung gestellt hat. Danach werden wir
versuchen in diese Säule einzudringen und Melusine ausfindig zu machen.“

Nach einem kurzen Moment des Schweigens erfolgte allgemeine Zustimmung. Selbst das
Phantom zeigte sich von dem vorgeschlagenen Plan, mangels brauchbarer Alternativen,
überzeugt.

„Die Wache vor der Bibliothek muss abgelenkt werden. Auf keinen Fall dürfen wir sie
betäuben, sonst wissen unsere Gegner gleich wo wir zu finden sind. Hat jemand einen
brauchbaren Vorschlag, wie wir sie unauffällig ablenken können?“ Fragend blickte der
Käpt´n in die Runde.

„Hmm.. ich könnte vielleicht aufreizend die beiden Männer zu mir locken“, schlug
Lottilie vor.
„Das klappt nicht. Dann kommt höchstens einer, nicht beide“, verwarf der Stern den
Vorschlag. „Ich habe eine andere Idee, zwar teuer, aber notwendig. Eine magische
Schriftrolle aus meiner Ledertasche vermag zwei bis drei Wesen in eine kurze Zeitstarre zu
versetzten. Dazu müsste ich mich bis auf wenige Schritt an sie heranschleichen, sonst
wirkt der Zauber nicht. Er hält auch nicht lange an, höchstens zehn lange Atemzüge.
Wenn dann noch die Tür verschlossen ist, reicht die Zeit womöglich nicht aus. Dann
musst du in Windeseile mit einem Dietrich das Schloss öffnen, Phantom. Schaffst du
das?“
Lange Augenblicke überlegte das Phantom und runzelte die Stirn.
„Es wird kein kompliziertes Schloss sein, Käpt´n. Schließlich müssen diejenigen, die
dort Dienst tun, ständig ein und aus. Da wäre ein aufwendiges Schloss zu auffällig.
Ja, ich glaube das ich das in kurzer Zeit schaffe.“

„Gut, dann werde ich mich im Schutz des Chamäleonzauber in die unmittelbare der
Wache begeben. Südwind, du lenkst die beiden sicherheitshalber mit einem kleinen
Lüftchen für einen Moment ab.“

Zustimmend nickte der Südwind und machte sich hinter der Mauerecke einsatzbereit,
ihre Kleidung und Ausrüstung, die bei der Verwandlung zurückblieb, würde Lottelie
an sich nehmen.
„Was ist das, fühlst du es auch, Kumpel?“ Der größere der Wachen griff sich an seine
Mütze.
„Was meinst du?“, fragte sein Kumpan.
„Irgendetwas hat an meiner Mütze gezogen. Ich dachte, ich hätte einen kurzen Windstoß
verspürt.“
„Du spinnst. Hier gibt es keinen Wind, der stark genug wäre deine Mütze vom Kopf zu reißen.“.

Ein unwirklicher Zustand senkte sich mit einem mal über die beiden Wachen.

Hinter einem Gebäude verborgen, hatte der Stern den Zauber der magischen Schriftrolle
zum Einsatz gebracht. Hinter ihm wartete der Rest seiner Truppe darauf, in das Gebäude
einzudringen.

„Jetzt“, flüsterte der Käpt´n und eilte voran zur Tür. Der Südwind hatte sich bereits
unter dem Türspalt Zugang ins Innere verschafft und sondierte die Lage. Sollten sich im
Vorraum Menschen aufhalten, würde sie eine Ablenkung versuchen.

Die Wachen standen mit weit geöffneten Augen mitten in ihrem Gespräch vertieft. Wie
eingefroren wirkten sie, nichts bewegte sich. Kein Lidschlag, kein Atmen, kein Laut.

Natürlich war die Tür verschlossen und das Phantom fingerte an seinen bereitgehaltenen Dietrichen herum. Ein kurzer, abschätzender Blick auf das Schloss und dann führte er einen
länglichen Stab, mit krummen Haken am Ende, in das Innere des Riegels.
Momente später grinste er selbstgefällig. Ein leichtes Klick und die Tür lies sich öffnen.
Schnell drängte sich der kleine Trupp hindurch und schloss die Tür hinter sich, welche
das Phantom sofort wieder verriegelte.
Keinen Augenblick zu früh. Die Unterhaltung der Wachen nahm ihren Fortgang und die
Beiden verhielten sich, als überhaupt nichts geschehen war.

Sie hatten es geschafft und befanden sich im Innern der geheimen Bibliothek.

…………………….

Southern, 14. August 2011, um 11:36

"In meinem kuschligen Adlerhorst bekommt ausser einem treuen Weibchen niemand Asyl :o)"

@Seeadler... Was willst du mir denn damit sagen? Naaaaaaa?

@Jule... *GRIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIINS*

@Sternie... Tolle Fortsetzung :o)

Ex-Füchse #17674, 14. August 2011, um 11:53

@para
Vielen dank für deine Recherche...deine Bemühungen haben sich gelohnt!!! Top ;-)
@Sterni
Es lohnt sich wahrlich dem Trupp gedanklich zu folgen..danke :-)

Ex-Füchse #17674, 14. August 2011, um 11:57

<------hat im Augenblick eine winzig kleine Schreibblockade.
---
Die Buchstaben auf der Tastatur wollen sich einfach nicht zu Worten und Sätzen zusammenfügen wie ich es gerne hätte ;-)

Doc_Jule, 14. August 2011, um 12:17

@Sterni
und nu????.....*krampfhaft das Taschentuch knüllt und die Luft anhält.....
@Felu
kenn ich, den Zustand

Seltsam, 14. August 2011, um 12:23
zuletzt bearbeitet am 14. August 2011, um 14:44

Der Adler, die Dorftaube und ein Meerschweinchenfell
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Ob geliebt oder ungeliebt, was spielte das schon für eine Rolle. Sie war ein Teil der Gemeinschaft und nun war sie tot. Dokomanien trauerte! Doch es blieb kaum Zeit für die Trauer. Wie sollten sie trauern, wenn doch schon das große Fest anstand und noch so viel vorzubereiten war? Wie sollte Freude für ein Fest entstehen, wenn sie nicht Abschied von der Dorftaube nehmen konnten?
So versammelten sich einige Mitglieder der
Gemeinschaft zu einer spontanen und improvisierten Trauerfeier. Sie brachten Kerzen, ein paar Brotkrumen. Der Dackel hatte alle zurückgebliebenen Federn gesammelt und zu einem kleinen Kranz auf einem großen Findling zurechtgelegt.
Einige der Stadttauben schauten im Dorf vorbei und vollzogen wunderschön anzuschauende Flugmanöver des Respekts am Himmel. Das stille Himmelsgleiten der Vögel ließ eine würdige Stimmung aufkommen und so nahmen alle Anwesenden mit Tränen in den Augen Abschied von der Dorftaube.
Ab und zu raschelte es in der Stille, dann war es wieder ruhig. Erneut raschelte es und einige wunderten sich, was denn da die Andacht störte. Die Blicke wanderten in Richtung der Geräusche. Aber außer den sorgsam vom Dackel zurechtgelegten Taubenfedern, einem kleinen Blätterhaufen und dem von der heissen Sommersonne ausgedörrten Gras war nichts zu sehen.
Es raschelte wieder, diesmal deutlich zu vernehmen vom Wegesrand, dort, wo das Bärengras wächst. Es war wieder still.
Erneut konzentrierten sich die Bewohner auf ihre kleine Feier und ihren Abschied. Sie konnten nicht begreifen, wie es geschehen konnte, dass die Dorftaube ein Opfer dieses Riesenflugviehs werden konnte. Sie war doch immer so umsichtig gewesen, viel geschickter als die Stadttauben im Schutz der großen Stadt.
.
Was keiner wusste, denn sie hatten ja nur den Riesenvogel davonjagen und die Federn zu Boden gleiten sehen, war, was nach dem Angriff auf die Taube geschah.
Tatsächlich hatte das Riesenflugvieh die Dorftaube in seiner Gier an einem Stück verschlingen wollen. Der sofort eingesetzte traumatische Schockzustand der Taube, in dessen Folge sie eine muskuläre Totalentspannung erlitt, mit zwangsläufig ausgelöstem Rektalauswurf, führte beim Adler zu einer furchtbaren Verätzung der Speiseröhre. Und, zum großen Glück für die Taube, auch zu Würgen und Spucken ob des plötzlich so bitteren Geschmacks.
Der Adler schüttelte sich, riss seinen Schnabel auf und konnte seine Flugbahn nicht mehr halten, torkelte mit wild und grotesk aussehenden Flügelschlägen der Verzweifelung zu Boden und spie, sich immer wieder schüttelnd, die gefledderte Taube im letzten Moment aus. Ohne Zögern flüchtete der Adler vor seiner bisher wohl ekeligsten Erfahrung mit einer Nahrungsaufnahme.
.
Etwas zerfranst, um viele Federn erleichtert aber wohlbehalten und sehr glücklich, noch am Leben zu sein, stellte die Dorftaube erschrocken fest, fast „nackich“ im Lichte des Tages zu stehen. Kaum eine Feder war ihr geblieben. Diese unerwartete Nacktheit vor der Welt peinigte sie mehr, als das eigentliche Erlebnis. Was für eine Schande!
So bedeckte sie ihr Haupt mit einer halben Walnussschale vom Wegesrand und vor ihrer Scham verschränkte sie zur Bedeckung ihre Reste-Flügel. Mit seltsam verklemmt anmutenden Bewegungen machte sie sich zu Fuß auf den Weg, um ihre Federn zu suchen.
Ungewohnt, so weit laufen zu müssen und immer noch halbnackig zu sein, hielt sie vorsichtig, immer etwas geduckt, Ausschau nach einer brauchbaren Körperbedeckung. Nichts war zu sehen. Geräusche aus der Umgebung zwangen sie immer wieder in den Sichtschutz eines Strauches, eines Grabens oder hinter einen Baum. Erneut Deckung suchend, fand sie ein kleines Erdloch und sprang hinein, um dem Geräusch vom Wege aus der Sicht zu entfliehen.
Sie landete weich, ja fast flauschig.
Ein Fuchs, oder ein anderes Raubtier hatte ein Meerschweinchenfell zurückgelassen. "Welch ein Glück für mich", dachte die Taube und stülpte sich das ungegerbte und noch stark müffelnde Fell über ihren federlosen Körper.
.
Nach Stunden des Wanderns kam sie dem Dorf immer näher. Am Dorfeingang sah sie schon die merkwürdige und ganz unübliche Versammlung am großen Findling. Vom Bärengras aus müsste sie eigentlich gut sehen können, was dort los war und schlich sich bedächtig in das lange und schützende Gras hinein.
Einer der Dorfjungen, er war in diesem bösen Alter, in dem solche Blagen Frösche fangen und aufblasen, Insekten versehren, die Viehherden der Bauern mit ihren Steinschleudern auf Trab hielten, eben alles, was einen anständigen Schabernack versprach, war schon wieder auf der Suche nach neuen Streichen.
Auch ihm war das Geräusch nicht entgangen und er entdeckte ein seltsam geduckt wanderndes Fellknäul mit einer Walnussschale auf dem Kopf, wie es sich grad im Bärengras ein Plätzchen suchte.
Das war ein Tierchen, das noch in seiner Käfigsammlung seltsamer Geschöpfe fehlte. Mit einem flinken Satz sprang er zum Bärengras und packte zu. Die Taube hatte keine Chance, sich zu verdrücken. Die feste Lümmelhand hatte sie erwischt.
Der Junge nahm das Fellknäul, versteckte es hinter seinem Rücken und ging wieder zu den anderen Trauernden, die kaum etwas davon mitbekommen hatten. Doch die erneut einsetzende Stille ließ ein kleines und verzweifeltes Gurren hören und so fragte der Dorfälteste streng, "Junge, was hast Du da hinter deinem Rücken, warum störst Du die andächtige Ruhe?"
Der Junge schaute verschämt zu Boden und streckte seine Hand hervor. Etwas überrascht, aber neugierig, nahm der Dorfälteste das Fellknäul entgegen. Er musste zweimal hinschauen, was es wohl war, konnte es aber nicht erkennen. Die Taube, starr vor Schreck, brachte nun kein Ton mehr 'raus, aus Angst, gleich im nächsten Schlund zu verschwinden.
Unter ihrem Helmchen konnte sie kaum sehen, wie ihr geschah.
Vorsichtig, dem Geheimnis auf der Spur, nahm der Mann dem komischen Viehch das Helmchen ab, schaute ungläubig, denn er meinte, ein bekanntes Taubengesicht zu erblicken. Er griff an das Fell, zuppelte dran und zum Vorschein kam zu seiner Überraschung die nackte Dorftaube. Ein breites Grinsen legte sich dem Dorfältesten auf das Gesicht, der sich sonst kaum von irgendwas aus der Ruhe bringen liess.
"Was ist denn mit dir passiert? Wir denken die ganze Zeit, Du bist schon im Taubenhimmel. Wir haben doch deine Federn gefunden und den Adler fortfliegen sehen."
Noch bevor die total verstörte Taube antworten konnte, rief er in die Menge, "Hey, Freunde, Schluß mit der Trauer, bringt Bier, bringt Wein, spielt auf und tanzt, und bereitet eine anständige Taubenmahlzeit zu. Sie lebt, unsere Dorftaube!
Sie lebt!"

Doc_Jule, 14. August 2011, um 12:32
zuletzt bearbeitet am 14. August 2011, um 12:33

ggggggg
im Seltsamen Herrn steckt ebenfalls ein Poet.....*welcome aboard ;-)
öhm....*wie meinst´n das jetzt??? ....*schmunzel
"......bereitet eine anständige Taubenmahlzeit zu...."

Sternenfeuer, 14. August 2011, um 12:33
zuletzt bearbeitet am 14. August 2011, um 12:33

hurra - sie lebt, sie lebt - öffnet flässer und flaschen, das muss begossen werden...

... boah ey, da hast die kurve ja mal elegant genommen,
kompliment.

Kvothe, 14. August 2011, um 12:42

Wir danken dem Schicksal und seinem Wegbereiter, dass sie uns die Taube zurückgebracht haben.

Southern, 14. August 2011, um 12:43

Da stecken ungeahnte Fähigkeiten in unserem Seltsam ;o)

Fein gemacht der Herr ^^

Ex-Füchse #6093, 14. August 2011, um 12:47

@Seltsam
schließe mich den lobenden Worten meiner Vorschreiber an.
@Seeadler
Gräm dich nicht deines Aussehens lieber Adler, die Freude darüber das du lebst, überwiegt.
Wir lassen dir eine neues Federkleid fertigen und du wirst schöner denn je weiter in Dokomanien deine Flugkünste zeigen können und dieses Desaster schnell vergessen

Ex-Füchse #17674, 14. August 2011, um 12:49

Rosafarbene Federn?

Kvothe, 14. August 2011, um 12:50

...ein Schatten zog über die Lichtung dahin und ein heiserer Schrei ertönte. Die versammelte Gemeinschaft lenkte ihren Blick gen Himmel, während die Taube schutzsuchend in den Ärmel des Dorfältesten kroch. Ein grosser Vogel zog beutesuchend seine Kreise und liess sich vom Wind Richtung offenes Meer tragen...

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