Ex-Füchse #100386, 31. August 2020, um 09:39
^^
Cabeza_doble, 31. August 2020, um 10:03
zuletzt bearbeitet am 31. August 2020, um 10:05
Max,dann nenne doch bitte mal ein paar Alternativen zu den Coronamaßnahmen.
Einfach so tun, als gäbe es das Virus nicht? Keine gute Idee, siehe Brasilien oder die USA.
Strengere Maßnahmen? Auch nicht so sinnvoll, weil sich die auf Dauer nicht durchhalten lassen.
Maßvolle Einschränkungen wie zur Zeit, diese aber besser zu kommunizieren und vor allem für jedem Bürger ersichtlich machen, was man darf oder muss - in meinen Augen die sinnvollste Lösung.
Maskenpflicht in Öffis und bei größeren Menschenansammlungen in geschlossenen Räumen, Abstandsregeln, konsequentes Lüften, regelmäßiges Testen der Riskikogruppen - was ist dagegen zu sagen?
Übrigens auch in Schweden gelten bestimmte Coronaregeln, die sich nur minimal von unseren Vorschriften unterscheiden.
Auszug aus den Reisehinweisen des deutschen Auswärtigen Amtes:
"Es besteht ein Versammlungsverbot ab 50 Personen, das auch für Sportveranstaltungen und Gottesdienste gilt"
Und:
"Verbindliche Abstandsvorkehrungen gelten im öffentlichen Raum, so z.B. nur Tischbedienung in Restaurants, kein Barbetrieb. Viele Freizeitparks und Museen haben geschlossen. Hotel- und Campinggewerbe sowie Berghütten sind unter Einschränkungen offen. "
So schrecklich viel anders ist es doch auch in Deutschland nicht. Wenn man zudem bedenkt, dass Schweden wesentlich dünner besiedelt ist.
Octopussy, 31. August 2020, um 15:41
Ich glaube für eine Abrechnung ist es noch zu früh. Ich kann mir folgendes gut vorstellen:.. Wir schützen die Risikogruppen. Sprich wenn ich jemanden mit Mundschutz sehe, dann ziehe ich auch einen auf, wenn ich ihm nahe komme.
Aber vermutlich ist das schon wieder zu viel Stigma. Schwäche zeigen darf man in unserem Land ja nicht
Cabeza_doble, 31. August 2020, um 18:04
Noch eine Frage an Max:
Warum setzt Du "demokratischen" in Gänsefüßchen?
Nicht einverstanden mit dem Parlamentarismus? Mit dem Grundgesetz oder freien Wahlen?
Nun denn, viel Spaß in Weißrussland oder im Lande Erdogans.
derkleineklaus, 01. September 2020, um 01:27
Ich bin ja nicht Max, aber alternativ wäre zum Beispiel das nicht sperren von planmäßigen Operationen gewesen.
Seb1904, 01. September 2020, um 07:03
Ja, sicher.
Im Nachhinein wäre das bestimmt eine gute Option gewesen.
Aber ich halte angesichts der Bilder, die zu der Zeit aus aller Welt hereinströmten, die Konzentration auf corona-Patienten nicht für einen unverzeihlichen Fehler. Damals wusste man halt noch deutlich weniger, wie sich das entwickeln wird.
Daß wir in D nie an die Grenzen unserer medizinischen Versorgungs-Leistungsfähigkeit gestoßen sind, spricht ja auch letztlich FÜR die getroffenen Maßnahmen.
Cabeza_doble, 01. September 2020, um 08:20
Gelegentlich muss ich dem Seb ja direkt einmal zustimmen.
Ex-Füchse #131357, 01. September 2020, um 08:25
Hier stimme ich Seb auch zu. Bei Dingen die noch nie da waren (Flüchtlingskrise 2015, Corona ...) gibt es halt keine fertigen Konzepte und man muss sich ranrobben. Hinterher weiß man eh immer alles besser. https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%BCckschaufehler
Octopussy, 01. September 2020, um 09:13
Jo. Auch beim Doppelkopf gerne gesehen. Auch als "Ergebnisorientierung" bekannt.
Beim googeln auf diesen schönen Link gestoßen:
https://books.google.de/books?id=Gcoc-GWdbWYC&pg=PA104&lpg=PA104&dq=R%C3%BCckschaufehler+vs+ergebnisorientierung&source=bl&ots=zRx_kJiAt2&sig=ACfU3U0tEhKAacRUsBmm4NGHrNwQoruzng&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwji3_uXssfrAhVuxIsKHWENBdMQ6AEwAXoECAoQAQ#v=onepage&q=R%C3%BCckschaufehler%20vs%20ergebnisorientierung&f=false
Und damit wären wir wieder bei der Coronakrise. man beachte die Box auf Seite 110 "Erkenntnisse, Tipps, Tricks". "there is no glory in prevention" vs "Rückschauorienierung"
Octopussy, 01. September 2020, um 11:30
https://www.nzz.ch/meinung/kollabierte-kommunikation-was-wenn-am-ende-die-covidioten-recht-haben-ld.1574096?mktcid=smsh&mktcval=WhatsApp
Ex-Füchse #100386, 01. September 2020, um 11:47
Dann wären wir scheiße froh, weil es dann allen gut geht. Allein, der Glaube fehlt mir. Meine Sis in Amiland, hat gerade 5 Tage à 12 Stundenschicht im Krankenhaus hinter sich.
https://www.washingtonpost.com/nation/2020/07/10/coronavirus-live-updates-us/
https://www.nytimes.com/2020/08/29/world/covid-19-coronavirus.html
Octopussy, 01. September 2020, um 12:27
zuletzt bearbeitet am 01. September 2020, um 12:28
Ja. Genau darum geht es in dem Link :
Bilder prägen wir uns besser ein als komplexe Zahlen.
Die Ärzte sehen immer ganz schreckliche Bilder. Sie können gar nicht anders als Corona als ganz schreckliche Krankheit abspeichern. Nennt sich "Medical student's desease".
https://www.praktischarzt.de/blog/medizinstudent-hypochonder/
Und der Arzt, der Horrorszenarien verbreitet bekommt mehr Gehör (in Medien) als der der sagt: "Alles ruhig hier!"
Genauso wie ein Freund von mir nicht mehr auf den Feldberg fährt, weil er als Polizist zu viele Einzelteile von Motorradfahrern eingesammelt hat. Rational ist das aber nicht.
Seb1904, 01. September 2020, um 12:31
Karl der Ständige ist halt auch Mediziner. UND Epidemiologe. Und Sozialdemokrat.
Ganz schreckliche Bilder ruft der auch hervor. In der Tat.
Ex-Füchse #100386, 01. September 2020, um 12:38
zuletzt bearbeitet am 01. September 2020, um 12:39
Ich weiß nicht worauf Du hinsus willst Octo? Wir alle wissen, dass Corona kein Ebola ist und für die meisten erst mal mit leichtem Verlauf abläuft. Aber eben nicht für alle usw. Was genau wünschst Du Dir denn in der momentanen Lage gesellschaftlich zu ändern, was Deiner Meinung nach auf Panikmache und schlimmen Bildern beruht?
Octopussy, 01. September 2020, um 12:50
Vernünftiger Umgang mit Maske: Da wo unregelmäßige Kontakte ohne Abstand entstehen: Supermarkt etc)
Risikogruppen direkt schützen (immer Masken in deren Anwesenheit), nicht indirekt durch ein Abschotten aller um die Ausbreitung zu verhindern.
Weniger Angst in der Gesellschaft. Davon sind in meinem Umfeld insbesondere Frauen betroffen. Geltende Gesetze und Regelungen werden um ein vielfaches verschärft und Dinge, die erlaubt sind werden nicht gemacht. Zu gefährlich!!! Die Langzeitfolgen!
Darstellung aller Zahlen, nicht nur deren die eine dramatische Entwicklung repräsentieren. Anfangs war es die Verdopplungszahl, dann der R-Wert, jetzt die Neuinfektionen.
Aufwand in Relation zum Ertrag bringen. Überlegen, ob man in anderen Bereichen mit gleichem Aufwand nicht mehr "Ertrag" hätte (Bewegung, gute Ernährung fördern, um Diabetes, Adipositas, Herz-Kreislauf-Erkrankungen präventiv entgegenzuwirken. Klimaschutz, um Völkerwanderungen.)
Anekdotische Evidenzien aus den Medien lassen und mit Zahlen und Statistiken informieren.
Menschen den gesunden Verstand erstmal zusprechen und nur da wo es nicht klappt nachjustieren.
Octopussy, 01. September 2020, um 12:53
Ich erlebe viel inkonsistentes Handeln. Beispiel eines Freundes aus einer Arbeitsgruppe:
Während der Arbeitszeit Abstand und Masken. Hinterher trifft man sich bich auf ein Bier in der Kneipe und sitzt auf einer Bierbank.
Da kann ich nur den Kopf schütteln.
Schüler tragen Masken, hinterher fallen sie sich in die Arme. Okay, wir Lehrer werden geschützt: 0,7% aller Infektionen finden in Schule statt....
Ex-Füchse #100386, 01. September 2020, um 13:11
"Weniger Angst in der Gesellschaft. Davon sind in meinem Umfeld insbesondere Frauen betroffen. Geltende Gesetze und Regelungen werden um ein vielfaches verschärft und Dinge, die erlaubt sind werden nicht gemacht. Zu gefährlich!!! Die Langzeitfolgen!"
Kannst Du das mal konkreter machen? Ich verstehe es leider nicht.
Ex-Füchse #100386, 01. September 2020, um 13:13
"Während der Arbeitszeit Abstand und Masken. Hinterher trifft man sich bich auf ein Bier in der Kneipe und sitzt auf einer Bierbank."
Du willst den Arbeitgeber dazu bringen die Maskenpflicht zu erlassen, weil Dein Kumpel seine Freizeit so gestaltet? Oder wie ist das zu verstehen?
Ex-Füchse #100386, 01. September 2020, um 13:17
(Nur als Beispiel, wir in der Klinik müssen Masken tragen im Raum mit Patientenkontakt. Je nach Tagesplan also durchgängig oder auch mal zwischendurch ohne. Da ich an die Einmaldinger gut gewöhnt bin lasse ich sie manchmal auch auf, wenn ich nicht müsste. Aber das empfindet jeder unterschiedlich. Draußen muss sie unter Abstandshaltung keiner tragen außer Infektiösen, is klar)
Cabeza_doble, 01. September 2020, um 16:25
Es mag sich vielleicht naiv anhören, aber ich möchte, dass die Coronapolitik in Deutschland weitgehend so fortgeführt wird wie bisher. Etwas einheitlicher könnten die Vorschriften sein, vielleicht auch besser kommuniziert werden, aber im Großen und Ganzen bin ich mit den Maßnahmen einverstanden.
Wir haben immer noch relativ niedrige Infektionszahlen, zum Glück auch halbwegs erträgliche Sterbeziffern und die Zahl der schwer erkrankten Menschen, die auf den Intensivstationen behandelt werden müssen, ist auch im grünen Bereich. Offenbar haben die Verantwortlichen das meiste richtig gemacht. Ich will es einfach nicht ausprobieren, was passiert, wenn die Maskenpflicht zu früh gekippt wird, oder Großveranstaltungen ohne Hygienekonzepte wieder zugelassen werden.
Dabei war ich zu Beginn der Pandemie eigentlich eher auf der Seite derjenigen, die die Gefahr nicht sehen wollten. Inzwischen hab ich aber dazu gelernt.Niemand muss sich aus Angst vor dem Virus in den Keller verkriechen und niemand sollte seine sozialen Kontakte allzu sehr einschränken müssen, aber wir sollen das virus ernst nehmen und all die Maßnahmen befolgen, die eigentlich nicht wirklich weh tun.
Das Gejammere der Maskenverweigerer ist doch schlicht albern und nach Mallorca fliegen kann man auch noch nächstes Jahr. Ja, auch ich habe auf 2 geplante Auslandsreisen verzichtet, ich werds überleben!
Octopussy, 01. September 2020, um 18:07
"Kannst Du das mal konkreter machen? Ich verstehe es leider nicht."
Hochzeiten, die einen gesetzeskonformen Hygieneplan haben werden nicht besucht.
Treffen mit Freunden werden abgesagt.
Urlaube werden abgesagt.
Kinder werden in den eigenen 4 Wänden dazu getrieben, sich 4 mal am Tag die Hände zu waschen und zu desinfizieren (also nicht beim Reinkommen, sondern einfach mal so beim Spielen: "Pause! Hände waschen!")
Spaziergänger halten den Stock aus und schreien einen an "ABSTAND!!!", wenn man mit dem Fahrrad vorbei fährt.
Männer durften in der Hochphase nicht Joggen gehen, weil sie sich bei einem anderen, entgegenkommenden Jogger anstecken könnten.
Kinder werden angeschrien: "NICHTS ANFASSEN!"
"Du willst den Arbeitgeber dazu bringen die Maskenpflicht zu erlassen, weil Dein Kumpel seine Freizeit so gestaltet? Oder wie ist das zu verstehen?"
Nein. nicht mein Kumpel. mein Kumpel war derjenige, der gesagt hat, dass es keinen Sinn ergibt. Ich vermute, dass durch starkes Reglemntieren dem Menschen das Denken abgenommen wird und der dieses einstellt. "Ist ja erlaubt, können wir machen! Ist verboten, geht nicht!" Anstatt das man überlegt "Was ist sinnvoll und was nicht?"
"Draußen muss sie unter Abstandshaltung keiner tragen außer Infektiösen, is klar"
An Schulen ist das nicht klar. Im Gegenteil.
Ansonsten sollte man auch mal folgende Rechnung aufmachen:
11 Mio Schüler, 20 Tage im Monat macht 220 Mio Einwegmasken. Und das sind nur die Schüler! Was ein Energieaufwand!
Infekitonsrisiko (0,7% aller Infektionen geschahen an Schulen) x Erkrankungswahrscheinlichkeit = fast ausgeschlossen.
Diese Rechnung sollte einem klar sein. Dann noch alle wirtschaftlichen und sozialen Nachteile dagegen aufwiegen. (Ich fühle mich unwohl, wenn alle mit Masken rumlaufen. Ich weiß ja nicht wie es euch geht.)
Nochmal: ich trage Maske. ich habe es schon im März gemacht. da haben mich viele für irre gehalten.
Ich stehe auch zu all dem, was ich am Anfang des Threads geschrieben habe. Das war aber eine andere Situation: Triage drohte, Einsicht in der Bevölkerung war nicht da (siehe dieses Forum), Sterblichkeit deutlich höher als jetzt, Positivrate deutlich höher als jetzt.
Wenn man das verstanden hat, dann darf man ja gerne für alles sein. Aber bitte nicht, weil die Mainstreammedien rauf und runter beten, wie hoch die momentane Zahl der Neuinfektionen ist (heute noch von meiner Schulleitung gehört als Argument für die Maskenpflicht).
Wir haben keine Steigerung der Positivenrate seit KW22. Trotz Lockerungen, trotz Reiserückkehrer.
Wieso Masken tragen am Arbeitsplatz, wenn ich immer mit den selben Kollegen zu tun habe? Klar bringen Masken etwas. Raumanzüge aber noch mehr. Man muss abwägen zwischen Aufwand und Nutzen. Ja, der Aufwand eine Maske zu tragen ist sehr gering. Der Nutzen aber ebenfalls. deshalb trägt wohl zu Hause auch niemand Maske.
Und freiwillig würde ich auch ne Maske tragen. dann, wenn ich jemandem nahe komme. Nicht aber, wenn ich alleine durch die Flure laufe, alleine im Lehrerzimmer sitze usw. Ist aber dienstlich angeordnet. Gesunder Menschenverstand?
und damit dies auch alle tun, wird eben immer wieder gesagt "Neuinfektionen steigen, Infektionen unter jungen Leuten steigen, Langzeitfolgen gefährlich, junger Triathlet gestorben usw"
Dann tingelt Karl Lauterbach noch durch die Talkshows und wiederholt seine Horrorszenarien. Es wird Angst verbreitet, kein Wissen. Das stört mich. Zahlen statt Geschichten von Ärzten aus Krankenhäusern!
Es wäre schön, wenn bei dieser langen Antwort ("ich habe keine Zeit, deshalb schreibe ich einen langen Brief"), in dem man sicher etwas findet was nicht zu Ende gedacht ist, auch mal versucht wird etwas rauszusuchen, bei dem man sagt: "Stimmt! Das sehe ich auch so!"
Dann lässt es sich auch leichter über unterschiedliche Meinungen diskutieren.