Hirnklaus, 16. Juli 2020, um 09:50
Ich bin mir nicht sicher, ob die Zahlen verstanden werden.
Ex-Füchse #100386, 16. Juli 2020, um 11:00
Na, dann löse sie doch mal nach Deinem Verständnis auf, und zieh auf dieser Grundlage Dein Fazit.
Hirnklaus, 16. Juli 2020, um 11:12
Das wird nichts helfen. Du hast halt die bockige Gutmenschenhaltung, die Leute so entwickeln, wenn sie weit entfernt von der Realität, über die sie urteilen, leben.
Ex-Füchse #100386, 16. Juli 2020, um 11:35
Hase, wer ist hier gerade bockig und nölt eingeschnappt rum
Ex-Füchse #100386, 16. Juli 2020, um 11:37
Gibts eigentlich Länder, in denen es sich signifikant sicherer und besser versorgt als hier leben lässt?
Seb1904, 16. Juli 2020, um 12:03
Meinst Du für Eingeborene oder Zugereiste?
Neuseeland ist nicht verkehrt.
Österreich zahlt die deutlich besseren Renten,
die Türkei übrigens auch.
Ex-Füchse #100386, 16. Juli 2020, um 12:07
Hehe, ja, das ist natürlich ne schlaue Frage. Besonders lang dürfte die Liste nicht werden.
Ex-Füchse #131357, 16. Juli 2020, um 12:21
Wenn man mit Rassismus umgehen kann, ist die Schweiz auch nicht schlecht.
Doc_Jule, 16. Juli 2020, um 14:21
zuletzt bearbeitet am 16. Juli 2020, um 14:25
eigentlich möchte ich mich hier aus Diskussionen raushalten, aber nun juckt es mich doch. Die meisten Diskutanten hier scheinen "Biodeutsche" mit mehr oder weniger passabler Bildung zu sein. Was das für ein Privileg ist, sollte eigentlich jedem bewusst sein, der offenen Auges durch die Welt geht. Das Hauptproblem bei uns ist die nicht vorhandene Chancengerechtigkeit. Schon durch die Herkunft aus einer bildungsfernen reindeutschen Familie sinken die Chancen auf eine dem Potenzial entsprechende (Aus)bildung und damit ein Einkommen, das gesellschaftliche Teilhabe gewährleistet, und je größer der Unterschied zum biodeutschen Mittelschichtler ist, um so höher werden die Hürden. Da kann ein Deutscher gern Özdemir heißen oder eine dunklere Hautfarbe haben, auch wenn er akzentfrei spricht und intelligent ist, wird er es immer schwerer haben und muss damit rechnen, an der Disco abgewiesen, grundlos kontrolliert oder gar nicht erst zum Vorstellungsgespräch oder zur Wohnungsbesichtigung eingeladen zu werden. Das ist natürlich alltäglicher Rassismus, um den zu leugnen, muss man schon gewaltig Argumentationsakrobatik betreiben. Ganz unten auf der Skala stehen tatsächlich diejenigen, die von Kindesbeinen an keine Chancen hatten, und es ist dabei ziemlich egal, ob sie aus einem biodeutschen Haushalt oder als Flüchtling aus einem Krisengebiet stammen. Wenn Menschen nicht arbeiten können oder dürfen, um ihren Lebensunterhalt und ein wenig darüber hinaus zu verdienen, aber täglich mit den Verlockungen einer Konsumgesellschaft konfrontiert werden, ist der Schritt in die Kriminalität nicht weit. Da muss es nicht mal Drogendeal oder Diebstahl sein, es beginnt schon viel früher, mit Schwarzarbeit. Hat schon mal jemand versucht, einen Gärtner oder eine Haushaltshilfe einzustellen? Der weiß, wovon ich spreche.
Die Chancengleichheit steht hier bei uns nur auf dem Papier, Chancengerechtigkeit wäre vonnöten. Es reicht nicht, dass alle Kinder Kita oder Schulen besuchen können, privilegiert sind immer die, deren Eltern entweder selbst helfen oder notfalls Nachhilfe bezahlen können. Gute Schulabschlüsse sind nach wie vor auch eine Frage des Geldbeutels und der Herkunftsfamilie, nicht unbedingt des Potenzials.
Hier wären Maßnahmen dringend nötig, für wirkliche Gerechtigkeit zu sorgen. Menschen aus anderen Kulturkreisen wirklich zu integrieren, bedeutet mehr, als ihnen ein Dach überm Kopf und etwas Geld zu geben, und natürlich ist es immens wichtig, auch dazu beizutragen, dass Menschen gar nicht erst ihre Heimatländer verlassen (müssen). Die Aushöhlung des Rechts auf Asyl für wirklich Verfolgte finde ich mehr als beschämend, aber das ist im Moment nicht das Thema.
Das alles hat aber wenig mit den Ausschreitungen von Stuttgart zu tun. Wenn sich junge Männer zusammenrotten, kann es immer Probleme geben, und da ist mir eine Gruppe biodeutscher Glatzen genau so unheimlich, wie eine Gruppe junger Araber.Ich tu´s ja ungern, aber ich kann BWs (und Stonis) Argumentation durchaus folgen, dass es sinnvoll sein kann, sich Klarheit über die Herkunft der Randalierer zu machen (und ich meine das jetzt nicht im Sinn "ethnische Herkunft"). Um Probleme lösen zu können, muss man sie erkennen
Ex-Füchse #100386, 16. Juli 2020, um 15:42
zuletzt bearbeitet am 16. Juli 2020, um 16:09
Kein Mensch hat je behauptet, dass es im konkreten Fall nicht auch einmal sinnvoll sein kann die Herkunft eines Menschen einzubeziehen. Wie oft muss ich das noch schreiben, bis es mal ... ich meine, schreib ich gegen ne Wand?
Die Behauptung der Ausländer als solches sei aufgrund des Ausländischseins grundsätzlich besorgniserregend krimineller als jeder Biodeutsche ist eine rassistische und nun schon vielfach widerlegte Unterstellung.
Wenn prekäre Lebensumstände zu mehr Kriminalität führen bei Biodeutschen, dann werden sprachliche Darstellung und Vorgehen auch analog dazu abfolgen.
Wenn prekäre Lebensumstände zu mehr Kriminalität führen bei einem nicht reinrassigen Deutschen dagegen liegt es erstmal an seiner ausländischen Herkunft.
Ist dieser Biodeutsche in einem "Problemviertel" aufgewachsen stellt das eine potentiell belastende Herkunft dar. Aber er ist ja im Club der echten Deutschen, die wiederum leben ja nicht alle in prekären Verhältnissen und am Deutschsein wird's ja dann kaum liegen.
Im Gegensatz dazu wird jegliches "Ausländischsein" im Stammbaum bereits von vorneherein als Problem verortet und muss bis ins letzte im Stammbaum erst mal offen gelegt und benannt werden. Dass viele Mitbürger, die unter diese Definition eines nicht so Deutschen fallen bereits seit Generationen hier leben, Arbeitsplätze schaffen und in absolut unprekären Situationen leben ist der Wahrnehmung nicht Wert. Ausländischsein bleibt ein Makel.
Dass diese Haltung so viel unreflektierten Zuspruch findet erschreckt mich. 12 Verdächtige mit ausländischer Nationalität und 12 mit deutscher. Und die Aufmerksamkeit konzentriert sich direkt und vorneweg allein auf das Ausländische im Täter. Das muss da zu finden zu sein. Vor jeder anderen Überlegung muss es das sein!
Dass nun dabei selbst der Besitz der deutschen Staatsbürgerschaft nicht mehr verbrieft grundsätzlich auch als solcher angesehen und behandelt zu werden, ist ein weiterer Schritt in diese gewollte Spaltung der Gesellschaft.
Ich kann's ja nur immer wieder anbieten die eigene selbstgerechte Haltung und den Tunnelblick doch bitte mal aufzubrechen.
https://kanackischewelle.podigee.io/archive
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016-01/kriminologie-migranten-gefahren-statistik-fischer-im-recht/seite-4
Doc_Jule, 16. Juli 2020, um 16:41
zuletzt bearbeitet am 16. Juli 2020, um 20:36
nö, Gatze, ich glaube, dass fast jeder nachdenkende Mensch weiß, dass das biodeutsche Präkariat ein ebensogroßes Problem darstellt, wie Menschen die aus welchen Gründen auch immer, hierher zugewandert sind.....mit Betonung auf "nachdenkend". Für mich haben sie keinen Deutsch-Bonus.Vielleicht hast du meinen Beitrag missverstanden oder den letzten Satz?
uuups, 16. Juli 2020, um 17:17
"Kein Mensch hat je behauptet, dass es im konkreten Fall nicht auch einmal sinnvoll sein kann die Herkunft eines Menschen einzubeziehen."
Doch, die Überschrift tut genau das.
Doc_Jule, 17. Juli 2020, um 05:55
zuletzt bearbeitet am 17. Juli 2020, um 06:02
dann sag mir doch, wie ich eine/n Deutsche/n ohne bekannten MiHiGru nennen soll, Lappen. Ich habe den Ausdruck lediglich verwendet, um diese Gruppe eindeutig zu benennen. "Deutsche" sind ja auch viele, die weder weiß, noch ohne vor Generationen zugewanderte Vorfahren sind. Und dass nun untersucht werden soll, ob die festgenommenen Jugendlichen MiHiGru haben, zeigt doch deutlich, dass selbst "weißer Deutscher" offensichtlich für manche Zeitgenossen nicht reicht, um jemanden von dem Verdacht freizusprechen, seine Straftat hätte etwas mit seiner ethnischen Herkunft zu tun
Doc_Jule, 17. Juli 2020, um 06:34
zuletzt bearbeitet am 17. Juli 2020, um 06:39
Kolumne in der "Zeit" genau dazu
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2020-07/rassismus-deutschland-polizei-stuttgart-hessen-rechtsextremismus/komplettansicht
Doc_Jule, 17. Juli 2020, um 08:03
zuletzt bearbeitet am 17. Juli 2020, um 08:03
nur um das nochmal klarzustellen, weil es vielleicht nicht richtig rübergekommen ist: Natürlich muss der soziale und wirtschaftliche Hintergrund eines mutmaßlichen Täters beleuchtet werden, um dies bei der Festsetzung eines Strafmaßes berücksichtigen zu können. Bei der augenblicklichen Lage in fast allen westlichen Ländern sollte man jedoch den Eindruck vermeiden, dass ein Migrationhintergrund per se schon dazu führt, dass Menschen eher straffällig werden.
Hierzu vielleicht ganz erhellend der Beitrag von Thomas Fischer bei SPON
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/stuttgart-und-die-stammbaumforschung-der-stammbaum-kolumne-a-a119b893-c50d-4c96-ad87-a5d3826b071a
TurboJo, 17. Juli 2020, um 08:55
Das unseelige "Wir schaffen das" der Stasitante Angela Merkel alias IM Erika, fliegt uns mittlerweile tagtäglich sowas um die Ohren..... aber klatscht Ihr alle weiter brav und treu Beifall. Unsere Kinder/Enkel werden uns mit Grausen daran erinnern. Aber was will man hier in diesem links versifften Forum auch anderes erwarten? Frage mich nur immer wieder, wo die überlebenden Angehörigen der vielen Opfer sich zu Wort melden!
Frollein_Schmutz, 17. Juli 2020, um 10:05
Es is einem Affen ggü. mehr als unfair, mit Turbo auf eine Stufe gestellt zu werden ...
Ex-Füchse #100386, 17. Juli 2020, um 10:09
Es geht eben nicht darum, dass dummerweise ein Eindruck entstanden sein könnte, Jule. Als sei das halt ein Eiertanz wegen der allzu befindlichen Seelen, die überall Rassismus wittern.
Es bot sich mir von Anfang an der Eindruck - das ist ja der Beweggrund meines Postings - dass hier Politik und Polizei Hand in Hand gehen um genau diesen Effekt zu erzielen, dass sie den offenen Rassismus von Wählern wie Turbo (danke, dein Post ist an dieser Stelle mal ein sehr anschauliches und mir sehr nützliches Beispiel, Turbo) selbstverständlich mittragen und ernst nehmen und genau mit diesem Auftreten bedienen.
Denn die von Dir angeführte Aufgabe den sozialen Hintergrund der Beschuldigten zu diesem Zweck zu erfassen, fällt sonst eben nicht in den Aufgabenbereich der Polizei. Der zudem auch erst gar nicht von der Politik angestoßen werden müsste und auch gewiss nicht derart plakativ und medienwirksam inszeniert werden müsste.
Denn für politische Hintergründe gab das Szenario bekanntlich nichts her. Wir reden hier nicht von einem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt mit Toten. Es geht um größtenteils Jugendliche und Minderjährige, die unter Alkoholeinfluss randalierten.
Was in Stuttgart in der Form ungewöhnlich sein mochte. Im Rest der Republik in den Metropolen aber ständig passiert und mitnichten einen generell zu beobachtenden Ausländerbezug hätte. Erst recht keinen wie hier erst mit Gewalt konstruierten Migrationshintergrund.
Ach, @uuups, danke auch für den Hinweis auf Seite 5 des Freds, dass Du den Titel des Freds gelesen hast.
Doc_Jule, 17. Juli 2020, um 10:18
ich habe heute mit großem Interesse den verlinkten Beitrag von Thomas Fischer dazu gelesen, der hat mir dazu (ich war zunächst genau so empört, wie du, Gatze) noch einmal neue Sichtweisen eröffnet
Ex-Füchse #100386, 17. Juli 2020, um 10:56
Oh, es gibt auch einen in dem er auf die sehr fragwürdige Forderung eingeht zum Delikt ohne jede Frage nach der Verhältnismäßigkeit die Nationalität der Beschuldigten zu veröffentlichen. Der man ja auch sehr willfährig nachkommt.
Es geht um dem Mord an einer Studentin in Freiburg, der inzwischen verurteilte Täter galt zu dem Zeitpunkt als verdächtigter Jugendlicher Flüchtling aus Afghanistan:
"... Viele von Ihnen meinen offenbar, sich darüber beschweren zu müssen, dass wir nicht darüber berichtet haben, dass in Freiburg ein Jugendlicher festgenommen wurde, weil er dringend verdächtig ist, ein schweres Verbrechen begangen zu haben. Dies ist im Grundsatz ein Geschehnis, das sich überall in Deutschland viele Male im Jahr ähnlich ereignet.
Der Grund, warum die Beschwerdeführer sich so über alle Maßen aufregen, ist weder Mitgefühl mit der Toten und ihrer Familie noch Interesse an der Genese dieses Falls. Es ist vielmehr ausschließlich und ganz allein der Tatsache geschuldet, dass der Beschuldigte Mitglied einer Minderheit ist, deren Aufenthalt in unserem Land auf Angst, Wut, Hass und Ablehnung stößt. Ich teile diese irrationalen, von kenntnisfreier Angst beflügelten Emotionen nicht. Ich finde sie widerlich. Ich bin nicht verantwortlich für das Wohlbefinden und den Quotencheck des Pöbels, sondern für das kleine bisschen Wahrhaftigkeit, das dieses Medium vermitteln kann. Und aus diesem Grunde sage ich Ihnen, liebe empörte Volksgenossen: Lecken Sie mich am Arsch."
https://www.zeit.de/gesellschaft/2016-12/kriminalitaet-massenmedien-freiburg-berichterstattung-tagesschau-fischer-im-recht
Stoni, 17. Juli 2020, um 11:03
hhm ... ich habe den Artikel jetzt auch gelesen ... "Polizei betreibt Stammbaumforschung der Tatverdächtigen." ... scheinbar wird da in der Tat über das Ziel hinaus geschossen ... ist das in der Soziologie noch gerechtfertigt, fragt man sich schon, welchen Sinn sollte es in der Kriminologie machen? Wo ist da die Rechtfertigung? Auch wenn ich mir Özdemir am liebsten auf den Mond oder zumindest zurück in die Türkei wünschte, wo er ja nie gelebt hat, so bezweifle ich ja nicht sein Bleiberecht in DEU, sein Deutschsein, seine Bürgerechte ... nur weil er türkische Eltern hat ... der ist nunmal auch Biodeutscher ... und was für einer )) ... den Migrationshintergrund kann man sich da anschauen, wo man an politische Fördermaßnahmen denkt ... die Herkunft, nicht den Stammbaum, sollte man sich anschauen, wenn man an Menschen denkt, deren Bleiberecht noch nicht geklärt ist ...
Ex-Füchse #100386, 17. Juli 2020, um 11:07
Und an Turbo und an jeden, der wie Seehofer meint, Migration sei Wurzel allen Übels und man dürfe nicht nur, man müsse permanent krakeelen welche Gefahr von dieser Minderheit ausgeht mit besten GRüßen von Fischer:
"Wer mit Migration nicht leben will und kann, ist vielleicht ein "besorgter", auf jeden Fall aber ein besorgniserregender, in der neuen, globalisierten Welt nicht angekommener Bürger. Er ist, nach allen kriminologischen Erkenntnissen der letzten 150 Jahre, in hohem Maß gefährdet und gefährlich, denn er ist subjektiv desintegriert, enttäuscht, frustriert, objektiv auf der Verliererseite. Er neigt in deutlich überproportionalem Maß zum sozialen Rückzug, selbstdestruktivem Verhalten und Sucht, zu irrationalem Hass auf vermeintlich Schwächere und Minderheiten, zu Gewalttaten und zum Anschluss an totalitäre Glaubensgemeinschaften religiöser und politischer Art."
Da ich diese Meinung teile hielte ich es für wichtig diese Klientel mit entsprechender Sorgfalt im Auge zu behalten und ganz sicher nicht für angemessen ihre kranken Forderungen Migration derart zu stigmatisieren auch noch zu fördern.