Kvothe, 28. Oktober 2012, um 12:53
Warum den Fred beerdigen wenn die Meinung eines Einzelnen nicht akzeptiert werden kann?
Mir fiel auf, dass das Religion und Kirche hier öfter gleichgesetzt wurden. Ich halte dies für ein Missverständnis, welches zu solch brachialen Meinungsäußerungen führte.
Ex-Füchse #4596, 28. Oktober 2012, um 13:01
Ich denke, wir haben schon nen recht weiten Bogen geschlagen und landen langsam in Wiederholungen.
Doc_Jule, 28. Oktober 2012, um 13:07
zuletzt bearbeitet am 28. Oktober 2012, um 13:07
noch lange nicht, Noddy, ich hätte schon noch einiges im Kopf, z.B. zu dem Argument, dass die "Sittenlosigkeit" der Jugend schon immer beklagt wurde, aber mir ist wirklich gründlich die Lust vergangen, hier noch zu schreiben.....
Talentfrei, 28. Oktober 2012, um 13:13
Schade!
Ex-Füchse #4596, 28. Oktober 2012, um 13:19
Warum? Nur weil jemand geschrieben hat wie viele denken?
Ex-Füchse #16890, 28. Oktober 2012, um 13:31
Was wurde denn geschrieben?
Doc_Jule, 28. Oktober 2012, um 13:59
es war bisher, so weit ich mich erinnern kann, so gut wie der einzige Thread, in dem eine sachliche, durchaus kontroverse, Debatte stattfand.
Religionen bzw. die damit verbundenen Institutionen für sinnlos oder gar schädlich zu halten, ist eine Meinung, die ich nachvollziehen kann, teilweise sogar selbst vertrete.
Aber das kann man äußern, ohne zum Mord aufzurufen, auch wenn es "überspitzt" formuliert gewesen sein sollte.....
Ex-Füchse #4596, 28. Oktober 2012, um 14:05
Ich denke, das war schon erkennbar überspitzt.
Ex-Füchse #365, 28. Oktober 2012, um 14:16
Na ja, Micha...
Nach Deiner guten und richtigen Antwort auf den Beitrag von Sprachlos musste der ja leider mit "schade" nochmal einen drauf setzen.
Von daher kann ich Jules Reaktion durchaus nachvollziehen.
Ex-Füchse #17674, 28. Oktober 2012, um 14:34
Ich stimme Jule zu, dass dies ein sehr schön sachlicher Fred ist. Ich schreibe bewusst ist, denn für mich persönlich ist er noch nicht verloren.
Es ist EINER, der mit völlig überspitzten Bemerkungen über die Stränge schlägt.
Und wegen einer Person sollen sich zwanzig Leute rausziehen? Das kann es doch auch nicht sein, oder?
Wenn wir aufhören miteinander zu reden, wie es uns hier gelungen ist sind doch wir die eigentlichen Verlierer.
Für mich bleibt immer noch die Option Beiträge mit einem Kopfschütteln zu überlesen. Aber dies ist für mich noch lange kein Grund auch selbst keine mehr zu schreiben.
Für mich sind noch viele Frage offen geblieben, eben auch solche, die mein geschätzter Ehemann weiter oben ansprach.
Doc_Jule, 28. Oktober 2012, um 14:45
zuletzt bearbeitet am 28. Oktober 2012, um 14:45
in Grunde genommen hast du Recht, es gab ja auch schon zu Beginn einige Störfeuer.....aber im Moment habe ich wirklich nicht das Verlangen, mich hier weiter zu positionieren....
sprachlos, 28. Oktober 2012, um 14:47
"Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer."
Sokrates
griechischer Philosoph (um 469 vChr - 399 vChr)
Ex-Füchse #365, 28. Oktober 2012, um 14:55
zuletzt bearbeitet am 28. Oktober 2012, um 14:55
@sprachlos
Es war nicht Deine Bemerkung über die jungen Leute, die hier betretene Reaktionen hervorrief.
Vielleicht solltest Du mal lieber die mit den Straßenlaternen überdenken.
sprachlos, 28. Oktober 2012, um 14:58
das schade nehm ich mal zurück,
war natürlich als zuspitzung gedacht.
aber das meiner meinung nach, die religionen aus dem öffentlichen raum verdrängt werden sollten.
dabei bleibe ich.
und der glaube, das religionen, irgend etwas positives in die welt gesetzt haben,
das glauben auch nur deren anhänger.
und das religionen, für sich in anspruch nehmen,
für das das gute in der welt, zu stehen.
ist für mich als atheist, einfach nur eine zumutung.
Ex-Füchse #4596, 28. Oktober 2012, um 15:01
Ich für meinen Teil kann auch die etwas extremeren Überspitzungen als Stilmittel anerkennen, ich hau ja selbst bewusst übertrieben drauf, wenn ich einer Aussage Gewicht und Auffälligkeit verleihen möchte. Mit der Aussage dahinter sollte man sich vielleicht auch auseinandersetzen.
Mir stieß übrigens ein anderer Post auf. :-)
Doc_Jule, 28. Oktober 2012, um 15:22
okay, da sprachlos nun etwas relativiert hat, möchte ich gern auf das Sokrates-Zitat eingehen.
Es ist normal und im Sinne der Entwicklung der Menschheit sogar dringend erforderlich, dass jede Generation eigene Wege und Antworten sucht. Dass es dabei zu Auseinandersetzungen mit dem Werten der vorhergehenden kommt, die auch teilweise als nicht mehr adäquat dann missachtet werden, folgt daraus logischerweise. Ich gehöre einer Generation an, die sich ganz besonders vehement gegen bisher gültige Normen und Regeln aufgelehnt hat und die sicherlich einiges von dem mitzuverantworten hat, wie unsere Gesellschaft heute ist. Einiges ist positiv, vieles hat sich aber auch nicht so entwickelt, wie viele meiner Altersgenossenund ich es sich gewünscht hätten.
Was mich erschreckt, ist eine zunehmende Verrohung in der Gesellschaft, und das betrifft in erster Linie die jüngere Generation. Es hat nichts, aber auch gar nichts mehr mit "schlechten Manieren" oder dem Auflehnen gegen sinnlose Traditionen zu tun, wenn Wehrlose, Andersdenkende oder anders Aussehende zu Tode geprügelt werden oder wenn junge Menschen stolz Bilder auf facebook veröffentlichen, in denen sie kleine Welpen erhängen oder Katzen köpfen und ihnen das Fell abziehen. Ich sehe da eine ganz andere, bisher nie da gewesene Abwendung von Verhaltensweisen, die ich in meiner grenzenlosen Naivität auch heute noch für "menschenwürdig" erachte.
Den Ausspruch von Lenin ""Religion ist Opium fürs Volk" halte ich persönlich in vieler Hinsicht für richtig, und wenn ich sehe, wie heute im Namen (ironischerweise auch noch desselben) Gottes wieder zum Krieg gegeneinander aufgerufen wird, wird mir speiübel, denn in Wahrheit geht und ging es niemals um die Religion, sondern um Gebiete und Ressourcen. Die Religion wird lediglich instrumentalisiert, um willfährige Gläubige in den Kampf zu schicken.
Das Ganze ist aber eben nur eine Seite der Medaille, die andere Seite ist die Frage, ob Glaube, an was auch immer, auch zur Orientierung beitragen kann......vielen Menschen gibt der Glaube Trost und Hoffnung, auch das sollte man, bei aller Kritik, nicht außer Acht lassen und ich wüsste im Moment nicht, was diese Funktion des Glaubens ersetzen könnte....
Doc_Jule, 28. Oktober 2012, um 15:24
ach so, um nochmal kurz auf Kvothes Einwurf zu reagieren, Religion ist, wenn ich davon spreche, niemals gleichgesetzt mit der Institution "Kirche"....
Fanthomas, 28. Oktober 2012, um 15:30
Jule, der Ausspruch "Religion ist Opium fürs Volk" stammt nicht von Lenin, sondern von Karl Marx. Auch als eingefleischter Antikommunist finde ich, dass in dieser Aussage sehr viel Wahres drin steckt.
Ex-Füchse #4596, 28. Oktober 2012, um 15:38
[zitat]
Was mich erschreckt, ist eine zunehmende Verrohung in der Gesellschaft,
und das betrifft in erster Linie die jüngere Generation. Es hat nichts,
aber auch gar nichts mehr mit "schlechten Manieren" oder dem Auflehnen
gegen sinnlose Traditionen zu tun, wenn Wehrlose, Andersdenkende oder
anders Aussehende zu Tode geprügelt werden oder wenn junge Menschen
stolz Bilder auf facebook veröffentlichen, in denen sie kleine Welpen
erhängen oder Katzen köpfen und ihnen das Fell abziehen. Ich sehe da
eine ganz andere, bisher nie da gewesene Abwendung von Verhaltensweisen,
die ich in meiner grenzenlosen Naivität auch heute noch für
"menschenwürdig" erachte.
[/zitat]
Vielleicht siehst Du auch mehr weil Du mehr Informationen bekommst? Ich wage mal anzuzweifeln, das es hier um noch nie dagewesenes geht.
Sollte Trost und Hoffnung nicht auch eine Aufgabe innerhalb von z. B. Familien sein? Da is doch die sich verstärkende soziale Kälte eher das Problem.
Fanthomas, 28. Oktober 2012, um 15:39
Eine gewisse Tragik liegt schon darin, dass es gerade Karl Marx als führender Wegbereiter des Kommunismus war, der solch einen Ausspruch von sich gegeben hat, wo doch dann die spätere Geschichte deutlich aufgezeigt hat, welch große Irrlehre der Marxismus-Leninismus ist und wie stark der Glaube an den Kommunismus religiöse Züge angenommen hat.
Doc_Jule, 28. Oktober 2012, um 15:45
@Fanthomas
ups, wie peinlich, sorry...^^
@Noddy
ich habe nicht behauptet, das sei nie dagewesen, kranke Gehirne und Soziopathen hat es immer gegeben und wird es auch immer geben, und sicherlich bekommt man durch die neue Medien sehr viel mehr mit. Trotz allem bin ich fest davon überzeugt, dass die Hemmschwelle, gerade was körperliche Gewalt anbelangt, langsam aber stetig sinkt.
Die Ursache sehe ich, ähnlich wie du, auch in der zunehmenden sozialen Kälte verbunden mit dem Verschwinden sozialer Gefüge wie Familie oder Nachbarschaft....
Ex-Füchse #4596, 28. Oktober 2012, um 15:47
Ich empfand die Hemmschwelle in meiner Schulzeit schon als sehr niedrig.
Doc_Jule, 28. Oktober 2012, um 15:53
ich erinnere mich noch recht gut daran, dass es Dinge gab, die eigentlich selbstverständlich waren und auch von uns als Kinder und Jugendliche so akzeptiert wurden, z.B. keine Schwächeren zu schlagen oder aufzuhören, wenn jemand am Boden liegt. Auch eine alte Frau niederzuschlagen, wäre unvorstellbar gewesen.....