Ex-Füchse #4596, 27. Oktober 2012, um 15:26
Für mich fällt das alles in Sagen und Mythen mit zweifelhaftem Wahrheitsgehalt.
Friedrich, 27. Oktober 2012, um 15:26
"Muss man die wirklich richtig erklären können?"
Sich mit den christlichen Feiertagen zumindest ein wenig auszukennen, halte ich im kulturell christlich geprägten Europa schon für ein erstrebenswertes Grundwissen Noddy.
Mit der gleichen Begründung könnte man sonst fragen, ob man den Kindern die Hintergründe des römischen Imperiums oder des dritten Reichs vermitteln muss.
Wenn es einem dabei nicht um Glaubensfragen geht, dann doch immerhin darum, die europäische Entwicklung kulturhistorisch ein wenig einordnen zu können.
Friedrich, 27. Oktober 2012, um 15:27
Anm.: Ersetze "christliche Feiertage" durch "Christentum im Allgemeinen".
Doc_Jule, 27. Oktober 2012, um 15:28
zuletzt bearbeitet am 27. Oktober 2012, um 15:30
edit wegen Doppelpost...
Doc_Jule, 27. Oktober 2012, um 15:29
ich kann doch erklären, warum Weihnachten oder Ostern gefeiert wird, und auch die dazu gehörigen Geschichten erzählen, ohne selbst gläubiger oder praktizierender Christ zu sein....im Übrigen gehe ich mit Leif konform, es sollte Teil der Allgemeinbildung sein, nicht jede einzelne Stelle der Bibel, aber die Grundzüge...
Friedrich, 27. Oktober 2012, um 15:31
Ich sehe darin auch keinen Widerspruch Doc.
Ich glaube heute ja auch weder an Winnetou noch an das kleine Gespenst, obwohl ich einst begeisterter Anhänger war.
Ex-Füchse #11407, 27. Oktober 2012, um 15:31
Ich auch Noddy bin Kind des Ostens als ich nach Bayern vor 13 Jahren zog war als 1. Kirchensteuer was man mir abzog ... Deshalb ich brauche ich keine Kirche und keine schublade für
werterziehung und @ hotte nicht was Hänschen.......blubblubblub
Fazit: du kannst keinen Menschen ändern du kannst dich nur selbst ändern, anpassen usw.
Ex-Füchse #4596, 27. Oktober 2012, um 15:53
Sunny hatte gefragt wie ich die Feiertage als Christ erklären würde, da muss ich passen. Als Mensch ist es mir natürlich auch wichtig, Weltanschauungen zur Kenntnis zu nehmen und zu wissen worum es da geht.
Lottospieler, 27. Oktober 2012, um 15:55
es geht nicht darum jemanden zu ändern, es geht um Vermittlung von Werten die mehrheitlich als solche anerkannt werden (zb Sozialverhalten, Achtung des Nächsten auch wenn ich den nicht verstehen oder leiden kann) hat nichts mit Religion zu tun. Dabei ist es sicher nicht falsch so früh wie möglich damit anzufangen.
Was sonst passieren kann sehen wir wenn wieder mal jemand 'aus Spaß' totgeschlagen wurde.
Doch Sunny, man kann Menschen ändern wenn man nur früh genug damit anfängt ... blubblubb
Ex-Füchse #4596, 27. Oktober 2012, um 16:02
Hotte, Du willst einheitliche genormte Menschen. Sowas kann nur degenerieren, auch wir unterliegen der Evolution. Müssen neues ausprobieren um es mit bewährtem zu vergleichen. So macht das die Natur, so erhalten sich Arten und entwickeln sich zu neuen.
Stoni, 27. Oktober 2012, um 16:14
zuletzt bearbeitet am 27. Oktober 2012, um 16:14
Jule, du musst taufen lassen, wenn du deinen Kindern christliche Kindheitserlebnisse ermöglichen willst.
Später können sie die nicht nachholen.
Micha, da verstehst du etwas nicht, oder willst es nicht verstehen.
Ex-Füchse #4596, 27. Oktober 2012, um 16:30
Doch, die Taufe kann jeder willentlich nachholen. Is es passiert kann man das nicht rückgängig machen.
Ex-Füchse #17674, 27. Oktober 2012, um 16:48
Wir haben uns gegen die Taufe unserer Kinder entschieden, da auch wir der Meinung waren dies sollten sie zu einem späteren Zeitpunkt selbst entscheiden.
Irgendjemand brachte glaub ich hinsichtlich der Taufe im Kindheitsalter das Wort Manipulation ein (warst du das Noddy? Ich finde die Stelle nicht mehr.)
Da ist was Wahres dran.
Stoni, 27. Oktober 2012, um 17:02
Lässt Du taufen, kannst Du dosieren, wie intensiv Du es leben willst, von fast 0 bis 100 je nachdem wie Dein Kind sich äussert. Taufst Du nicht, ist es 0.
Und Nachholen kann man die Kindheitserlebnisse in der Kirche, Religion und der Gemeinschaft nicht.
Selbstverständlich empfehle ich niemand taufen zu lassen, wenn er Glauben für falsch hält oder Aversionen hat oder...
Die Annahme aber, dem Kind damit die Entscheidungsfreiheit zu geben, ist schlichtweg falsch.
akaSilberfux, 27. Oktober 2012, um 17:19
Ja ja - laßt die Kinder ihre Werte selbst finden. Bullshit.
Wir stehen auf den Schultern von Giganten. Trotz inzwischen fast zwanzigjähriger Beschäftigung mit Recht und Philosophie bin ich mir nicht sicher, daß ich in der Lage wäre, ein qualitativ vergleichbares, in sich schlüssiges und moralisch vertretbares Wertesystem a´ la Kant, Aristoteles, Rawls etc. vorzulegen. Dabei kann ich heute von allen schnell klauen. Das schafft kein Kind intuitiv.
Relevante Ergebnisse der Hirnforschung und Psychologie zeigen, daß wir (Männer) eine Bande kaum gezügelter testosteron-adrenalin gesteuerter Monster sind, die sich nur durch die dünne Zivilisationstünche und spät entwickelte Hirnarreale gehindert nicht wegen des nächsten Weibchens, des nächsten Baums oder der nächsten Banane umbringen. Welche Regeln würden wohl ein Rudel Jungs im Alter von 3 - 7 Jahren sich selbst geben? Müssen die gruppenintern oder gar allein die Entwicklung von Moral und Ethik der letzten dreitausend Jahre nachvollziehen?
Der Religionsunterricht gibt einen stabilen Ordnungsrahmen. Wenn man einen solchen Rahmen wirklich beherrscht, kann man auch andere begreifen, erlernen oder sich selbst etwas basteln. Vergleichen möchte ich das mit dem Erlernen einer Fremdsprache: nur wenn man eine Sprache wirklich beherrscht, kann man andere auf einem erfreulichen Niveau erlernen (mehr Türkisch- un Russisch-Unterricht an deutschen Schulen!). Wir brauchen den Religionsunterricht.
Wir können und dürfen uns auf keinen absoluten Wertekanon einigen! Das wäre tatsächlich ein massiver Eingriff in die freie Entwicklung der Persönlichkeit. Wir dürfen für unsere Werte werben, für sie streiten und sie ggf. sogar mit der Waffe verteidigen. Wir dürfen aber nicht glauben, daß wir eine Antwort auf die Wertediskussion von morgen haben.
Auch ich sehe in der Schule Reformbedarf. Wir werden in dreißig Jahren bestimmt andere Kompetenzen brauchen, als wir sie vor 30 Jahren brauchten. Für mich nicht zur Disposition stehen nur Mathe, Deutsch, Sport, Musik und Religion. Nur wird das jetzt defintiv OT.
Doc_Jule, 27. Oktober 2012, um 17:19
@Stoni
was verstehst du unter "christliche Kindheitserlebnisse"? Ich kann zu deiner Aussage erst Stellung nehmen, wenn ich weiß, was du damit meinst....
im Übrigen sehe ich das mit der Säuglingstaufe nicht ganz so eng. Einen Säugling kann man durch den Akt der Taufe sicher nicht "manipulieren", denn eine eigene Entscheidung fällt der/die Jugendliche ohnehin erst bei der Konfirmation, der entsprechender 2-jähriger Konfirmandenunterricht voraus geht. Wenn ich meine Kinder jeden Sonntag zum Kindergottesdienst schicke oder bei der Erziehung allerdings mit höherer Strafe oder Belohnung argumentiere, wird es für mich kritisch.
Ich sehe keine Manipulation durch die Taufe allein..
Ex-Füchse #365, 27. Oktober 2012, um 17:22
zuletzt bearbeitet am 27. Oktober 2012, um 17:27
Stoni, das sehe ich ganz und gar anders.
Unsere Kinder wurden nicht getauft, erstens, weil mein Mann als Atheist das nicht wollte und zweitens weil ich selber nicht für sie entscheiden mochte, welche Weltanschauung die ihre wird.
Folglich gingen sie auch nicht zum Religionsunterricht.
Aber natürlich haben sie, sowohl von uns, als auch von ihren Lehrern und ihrem ganzen sozialen Umfeld diesbezüglich alles mitbekommen, was sie mitbekommen mussten.
Nicht zuletzt allerdings auch durch ihre Großeltern (meine Eltern), die sehr gläubig waren. Wenn sich unsere Kinder mit religiösen Fragen an uns gewandt haben, bekamen sie von uns selbstverständlich Antwort und natürlich haben wir ihnen auch erklärt, was es mit Weihnachten und Ostern auf sich hat.
Meine Jungs haben sich im Teenageralter ganz frei und selbstständig dazu entschieden, Mitglieder in einer evangelischen Jugendgruppe zu werden, wobei der jüngere natürlich von seinem Bruder beeinflusst und mitgezogen wurde. Die Mitgliedschaft dort war zum Glück auch ohne Taufschein möglich! Die waren da sehr liberal.
In dieser Gruppe haben sich beide äußerst wohl gefühlt und selbst heute, als Erwachsene, sind sie dort noch aktiv und leisten ehrenamtliche Arbeit.
Mein älterer Sohn hat sich tatsächlich mit 30(!) taufen und konfirmieren lassen und der jüngere ist immer noch Heide. Egal, dieser Gruppe fühlen sie sich sehr verbunden, dort haben sie alle weltanschaulichen Fragen erörtern können.
Auch so kann es gehen. Ganz ohne Taufschein und offizielle Kirchenmitgliedschaft.
Ex-Füchse #17674, 27. Oktober 2012, um 17:26
zuletzt bearbeitet am 27. Oktober 2012, um 17:28
Stoni (möglicherweise überschneiden sich einige meiner Gedanken mit denen von Eva oder Jule...):
Ich versuch mal das Ganze durchzuspielen:
Ein Säugling, der im Alter von vielleicht sechs Monaten getauft wird vielleicht allenfalls den Schreckmoment des kalten Wasser erleben.
Danach passiert erst einmal für einige Jahre...Nichts! Es sei denn, ich melde das Kind in einem katholischen/evangelischen Kindergarten an. Dann kommt die Schulzeit.
Jetzt findet auf jeden Fall der erste
Religionsunterricht statt.
Mal angenommen meine Kinder wären damals zu mir gekommen und hätten sich gewünscht aufgrund der schönen Erlebnisse im Unterricht
ebenfalls getauft zu werden, und um nachfolgend mit ihren Klassenkameraden die erste Taufe zu erhalten hätte ich bestimmt nicht 'Nein' gesagt.
Doch das wollten sie überhaupt nicht. Ich hatte zu keiner Zeit den Eindruck, ihnen irgend etwas genommen zu haben.
Als mittlerweile erwachsene Menschen sind sie froh darüber, dass wir ihnen die Entscheidung überlassen haben, nachdem sie sich ein
eigenes Bild machen konnten.
Für mich ist die entscheidende Frage: Ist es wirklich korrekt jemanden ohne eigenen Willen taufen zu lassen?
Und:
Wieso wird einem Kind dann die Möglichkeit genommen an der christlichen Gemeinschaft nicht teil zu haben?
Die Kirche verwehrt Ungetauften doch nicht den Zugang. Und auch christliche Vereine nehmen 'Heiden' oder Atheisten an.
Ich möchte niemanden das Recht auf eine freie Meinungsentwicklung ab-erkennen, vor allem nicht meinen eigenen Kindern.
sashimi, 27. Oktober 2012, um 17:31
wir als Atheisten haben unseren Kindern die alleinige Entscheidung überlassen, ob sie sich konfirmieren lassen wollen oder die Jugendweihe machen wollen. Auch die Frage nach der Teilnahme am Religionsunterricht stellen wir ihnen frei. Es gibt auch in einem anderen Rahmen, den die Kinder schließlich wählten, schöne und prägende Kindsheitserinnerungen und Wertevermittlungen.
Ex-Füchse #17674, 27. Oktober 2012, um 17:34
@Silberfuchs:
"Der Religionsunterricht gibt einen stabilen Ordnungsrahmen"
---
Öhm....eine Stunde Religionsunterricht in der Woche soll es richten?
Und in den restlichen Fächern gibt es den Rahmen dann nicht? Oder wirkt der Reli-Unterricht so gut, dass weitere Erziehung nicht notwendig ist?
Was ist mit den 30% Immigranten an einigen Schulformen? Die haben zumindest keinen kath. oder evang. Reli-Unterricht.
Sorry, aber der "Rahmen" in der Schule steht und fällt mit der Lehrperson und hat mit Religion nicht so viel gemein.
Doc_Jule, 27. Oktober 2012, um 17:42
@Terry
niemand hat hier gesagt, dass Kinder ihre Werte und Regeln "selbst finden" sollen. Es geht in dieser Debatte darum, WIE junge Menschen lernen können, Grenzen zu erkennen und zu respektieren, die im menschlichen Zusammenleben nun einmal notwendig sind,und es wurde, so weit ich weiß, von niemandem in Abrede gestellt, dass dieser Lernprozess, begleitet von "erziehenden" Erwachsenen, notwendig ist.
Du schreibst:
"...Relevante Ergebnisse der Hirnforschung und Psychologie zeigen, daß wir
(Männer) eine Bande kaum gezügelter testosteron-adrenalin gesteuerter
Monster sind, die sich nur durch die dünne Zivilisationstünche und spät
entwickelte Hirnarreale gehindert nicht wegen des nächsten Weibchens,
des nächsten Baums oder der nächsten Banane umbringen...."
Darüber hinaus ist der Mensch aber auch ein "obligatorisch soziales Wesen", man könnte auch Rudeltier sagen, dass nicht in der Lage ist, isoliert von Artgenossen zu überleben. Nicht zuletzt ist diesem Umstand geschuldet, dass die, wie du sie nennst "dünne Zivilisationstünhe" überhaupt entstanden ist. Das Bedürfnis, einer Gruppe anzugehören, kann aber nur dann gestillt werden, wenn die Regeln der Gruppe eingehalten werden, und diese "Regeln" fallen ja nicht vom Himmel, sondern haben sich empirisch als sinnvoll erwiesen.
Kurze Anmerkung zu deinem OT Schulausflug:
ich möchte auf gar keinen Fall hier eine Schmalspurschulbildung wie in den USA haben, ich halte es für unabdingbar, dass Kenntnisse in Geografie und Geschichte sowie in den Naturwissenschaften vermittelt werden.
Ex-Füchse #11407, 27. Oktober 2012, um 17:46
@Silberfuchs:
"Der Religionsunterricht gibt einen stabilen Ordnungsrahmen"
örks......einfach rauskopiert sorry felu...
das glaubst du wohl selber nicht silberfuchs....und wenn ja ist es schlimm...wenns hart kommt werden die jungs messdiener...wenn noch schlimmer kommt kommen sie auf ein entspr. internat und sind Jahrzehnte später noch gestört.
vielleicht reagiere ich da auch so hart 1. weil ich Atheist bin
und 2. ich dafür absolut kein Verständnis habe.
aber zurück:
Ich finde das unsere Kinder auch mal Ihre eigenen Fehler machen müssen....den obersten Wert den wir Eltern Ihnen beibringen müssen ist....Ehrlichkeit....das man dann zu seinen Fehlern stehen kann und in den Schoss der Familie aufgenommen wird.
Nix ist schlimmer...und das ist heute leider sehr oft so...das dann die jugendlichen im Regen stehen gelassen werden.
Unsere heutige Jugend ist nicht tendenziell schlimmer als wir alle so vor 30-40 Jahren..-))
Nur anders halt....
Ex-Füchse #15119, 27. Oktober 2012, um 18:09
wenn ich mich recht erinnere, hatte ich das erstemal Religionsunterricht erst in der 5. Klasse.
Kann das sein?
Doc_Jule, 27. Oktober 2012, um 18:11
ich hatte Religionsunterricht auch in der Grundschule, aber das ist sehr lange her, war in den 50ern...
Ex-Füchse #11407, 27. Oktober 2012, um 18:12
Lehrer in jedem Unterrichtsfach vermitteln den Schülern Werte..gut oder weniger gut...schlecht oder sehr gut...ist Lehrerabhängig...aber bei allem Respekt vor den Morbus Paukern ziehe ich den Hut...ich selbst hätte die Geduld nicht....sie haben mir ein ganzes Stück Arbeit bei meiner Tochter, welche übrigens Jugendweihe hatte, abgenommen.