Doppelkopf-Strategien: Abfragen

HDF, 24. März 2011, um 15:48

warte auf den augenblick, wo mir einer sagen wird "ich habe gezögert, du hast nicht geantwortet, obwohl du kontra bist", das ist ein regelverstoß und dafür gibt es strafpunkte, lachhaft, denn es kann mich niemand zu einer an- oder absage zwingen, genauso wenig wie im realen leben

Spartakus, 24. März 2011, um 17:32

@Chrissel
"Ich stelle mir gerade amüsiert die Endlosdebatten in den Kneipen und Spieltischen vor mit den ersten Abfragen."

Gegründet würde die stille Kontraabfrage nicht in Debatten, sondern im Laufe der Zeit an den Spieltischen. Der Urheber Helmut M. erzählte mir, er und seine Kölner Mitspieler hatten beobachtet, dass die Kontraleute immer mehr Zeit benötigten, sich eine Spielstrategie zurecht zu legen, während dessen das Vorgehen der Re-Partei in der Regel klar war und schneller ging. Irgend jemand von den Kölner Dokofreunden kam dann mal auf die Idee, aufgrund dieser Beobachtungen ein "Kontra" zu brüllen. Das habe dann auch in Wiederholungsfällen mit einer erstaunlich hohen Trefferquote funktioniert. Das war der Grundstein zur Erschaffung zur stillen Kontraabfrage.

Ex-Füchse #13152, 24. März 2011, um 17:43
zuletzt bearbeitet am 24. März 2011, um 17:44

@Dirk - ich weiß ;-)

Es ging mir nicht darum, sondern um die Debatten was legitim ist und was nicht . . . War das jetzt ein Nachdenken . . . Da hast du aber . . . Du bist ein . . .

LG Chrissel

CaptainHook, 25. März 2011, um 20:47

auf Skatstube.de wird auch das Echtgeldspiel in der "Zockerstube" angeboten. Es ist relativ einfach: es wird mit kleinen Cent-Betraegen gehandelt und ein kleiner Obulus geht an den Betreiber. Wenn man das hier machen will, wird man aber die "Stillen Abfragen" abstellen muessen...Pausentasten, Morsezeichen, das geht im Echtgeldbetrieb gar nicht oder es muessen die geforderten Extra-Buttons her, die fuer alle erkenntlich gemacht worden sind (sonst ist das unlauterer Wettbewerb). Ich sehe da ein grosses Problem in der Umsetzung, wenn Fremde miteinander spielen (wie hier online) und wenn es um mehr geht als ein paar Punkte auf dem Spielkonto. Das man das hier vorhat, sieht man ja daran, dass schon eine Zockerstube im Bau ist.Da wird man schon FT-spezifische Loesungen zu Konventionen generell oder speziellen Taktiken wie "Stillen Abfragen" etc. entwickeln muessen. Im Prinzip, kann das ein Betreiber auch selbst in die Hand nehmen, wenn genuegend Unterstuetzung aus der Community kommt. Meine Empfehlung waere "einfach halten", diese komplizierten Varianten sollten nur auf Normalbetrieb und nicht im Echtgeldbetrieb erlaubt sein und wenn im Spielprotokoll ersichtlich, muessten sie auch sanktionierbar sein. Da kann man dann erst mal schauen wie es laeuft und spaeter die Regeln ergaenzen und erweitern fuer komplexere Spielformen.

Seltsam, 25. März 2011, um 20:54

Doko um Geld spielen? Nein Danke!

CaptainHook, 25. März 2011, um 21:01

es muss nicht jeder, aber kann, wenn man will...jeder nach seinem Geschmaeckle..:)

Ex-Füchse #177, 26. März 2011, um 01:43

Geld ist für Familie da nicht zum spielen

foxxy, 29. März 2011, um 09:00
zuletzt bearbeitet am 29. März 2011, um 09:01

Herrmann: "Man kann überhaupt nicht über "nachdenken" diskutieren.Aber das ist typisch deutsch und somit kleinkariert."

Hier geht es auch nicht ums Nachdenken, sondern um die stille Kontraabfrage. Typisch deutsch ist die Scheinheiligkeit, mit der stille Abfragen geduldet werden, aber die explizite Abfrage in einigen Fällen nicht, zB Schild hochhalten, oder auf die Abfrage "Stich schon, ich bin Re." zu erwidern. Das ist aber effektiv das Gleiche.

Ursprünglich waren nur die in der Liste in den Regeln vorgesehenen Varianten zur Partnererkennung vorgesehen. Die Abfrage gab oder gibt es in einigen Kreisen ja auch in parteiunabhängiger Form, zB wenn der vierte Spieler die Chance hat, einen Doppelkopf voll zu machen. Da kommtdann auch schon mal "Sag was, dann ich mach Doppelkopf." ggg

Wenn ich Seltsams Argumentation aufgreife, werden im Regelwerk also Spieltaktiken erlaubt und die fälschlicher Weise mit Konventionen gleichgesetzt. Genaugenommen wird der Begriff Konvention neu definiert, aber egal.

Die Kontraabfrage ist für die Spieler ziemlich klar vom echten Überlegen zu unterscheiden. Anscheinend hat es sich eh eingebürgert, alle Überlegungen während der Vorbehaltsabfrage zu erledigen und das Spiel dann "abzuspulen".

Spartakus: "Wie diverse User aus verschiedenen Dokumenten zitiert haben, lässt das Regelwerk einiges an Interpretationen zu Spieltaktiken bzw. Konventionen zu."

Eigentlich nicht. Denn erstens werden im Regelwerk zunächst mal nur Spieltaktiken erlaubt, zweitens wird durch die Formulierung auch die Ergänzung durch die Regelkommission nichtig. Da kommt immer noch am Ende heraus, dass diese Abfrage nicht erlaubt ist.

Spartakus: "Und diese Grenze bei den Mitspielern herauszufinden, macht für mich unter anderem einen Reiz des Spiels aus."
Früher war der Reiz des Spiels, die Partnerschaft frühzeitig zu erkennen, heute wieviele Abfragen die einzelnen Spieler einbauen. Eigentlich traurig.
Bedeutet dass, dass jeder Verein seine eigene Abfragetechnik und -tiefe generieren kann? Ich dachte, die Regeln sollen ein einheitliches bzw. für alle gleiches Spiel ermöglichen.

Die stille Kontraabfrage ist für mich im Moment wie eine Schwalbe im Fussball, wobei ich da nicht weiss, ob und wie das dort in den Regeln beschrieben ist. Da der Schiedsrichter zurzeit keine weiteren Hilfsmittel hat, ist er auf seine persönliche Sicht angewiesen, sprich, wenn sich jemand hinschmeisst, ohne gefoult zu werden, ist das "unfair" und wird ggf. gepfiffen, wenn sich jemand hinschmeisst, aber es hat keine Wirkung, zB Spiel geht ungstört weiter, wird nicht gepfiffen. Hängt vielleicht auch vom Turnier ab und vom Theater des schwalbers. Ich habe da keine echte Ahnung.

Apropos überfordert. Wenn die stille Abfrage konsequent geahndet würde, gäbe es ein paar Wochen Riesenproteste, danach wäre Ruhe im Karton. Ist wie bei Kindern nur eine Frage der Absicht in der Erziehung.

Die Punkte a-d bleiben ansonsten als nächstes Argument bestehen.

CaptainHook, 29. März 2011, um 14:56

ich finde das auch extrem fragwuerdig, zumindest nicht genuegend einheitlich geklaert/implementiert (der Aufwand das zu kontrollieren ist schon extrem). Der Vergleich mit Schwalbe ist schon ganz gut, wobei das eine spielentscheidende Schwalbe im Elfmeterraum ist, da diese Grauzone des "Ueberlegens" dazu fuehrt, das Spiel entscheidend mit zu beeinflussen....interessant wird es zu sehen, wie das auf einer solchen Platform aufgeloest wird, wenn es um mehr geht als ein paar Punkte auf dem Konto. Solche communtities haben das Potential neue Trends zu setzen. Das letzte Wort con foxxy trifft aber auch zu...wuerde es konsequent unterbunden, dann wuerde das nicht solche Blueten treiben, wie man es manchmal sieht. Als Anfaenger fragt man sich doch auch, warum soll ich das nicht machen? Wenn gute Spieler das schon voll ausschoepfen und zu ihrem Vorteil nutzen dann moechte man natuerlich nicht im Nachteil sein.

CaptainHook, 29. März 2011, um 18:06

hier koennte man es auch so umsetzen, dass es wie beim Poker verschiedene Tische fuer bestimmte Spielformen gibt (z.B. Texas Hold 'em, 5 card stud etc...). Alson einfach verschiedene Doko Varianten an anderen Tischen angeboten werden. Damit das beim Echtgeldspiel alles regulaer ist und keine Rechtsanwaelte auf den Plan bringt....muessten diese dann deutlich gekennzeichnet und die Spielformen transparent fuer alle implementiert werden (dann die "Stille Abfrage" halt auch mit Zoeger-Button)...dann koennte ja auch jeder nach seiner facon um mehr als Punkte spielen...

Ex-Füchse #365, 29. März 2011, um 18:35

Wenn hier Echtgeldspiel eingeführt wird, ist für mich SOFORT Schluss.
Und ansonsten: Wozu irgendwelche Sondertische, Extraregeln oder was weiß ich? Hier gelten die DDV- Vorschriften und fertig.

CaptainHook, 29. März 2011, um 18:55
zuletzt bearbeitet am 29. März 2011, um 18:56

das wird online einfache in verschiedene Spielbereiche getrennt...Du betrittst dann einfach den Normalbereich und dann gibt es daneben eine Lounge fuer welche, die halt gerne zocken wollen. Das machen die Expertenprogrammierer von FT schon...ist beim Poker auch so ueblich...kannst dann mit oder ohne Geld spielen...ich wuerde es wahrscheinlich auch nicht machen mit meinem Spielverstaendnis, aber interessieren taete es mich schon....:) Natuerlich spielt man dann anders und deswegen wuerde ich es nicht machen...aber es gibt halt auch Jecken, die es juckt..das wirst Du nicht aendern koennen.

CaptainHook, 29. März 2011, um 19:07

wenn alles geregelt waere, gaebe es keinen Verein, wo "graetschen" nicht erlaubt ist. Die Tatsache, dass es ausdruecklich erwaehnt werden muss, ist ein eindeutiges Indiz, 1. dass viele es anders spielen (aber halt das Verhalten unerwuenscht ist), 2. das es entweder vom Regelwerk nicht genuegend definiert oder evtl sogar nicht miteinbezogen wurde. Sicher aber so schwammig, dass die Auslegung einiges an Blueten zulaesst oder einfach nicht korrigierbar ist. Das sind alles Zustaende, die zumindest fragwuerdig sind. Mein Tip ist aber, dass die "Stille Abfrage" weniger interessant wird fuer ihre Freunde, wenn es so eindeutig gekennzeichnet ist wie es beim Echtgeldspiel gar nicht anders geht. Wenn fuer alle die Methodik leicht erlernbar wird, dann ergibt sich auch kaum noch ein Vorteil. Denn dass das Spiel mit Abfragen, weniger interessant ist, weil viel eindeutiger, ist doch auch den Verfechtern der "Stillen Abfrage" klar.

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