Kvothe, 10. Oktober 2020, um 09:34
(Zeltzettel müssen für zukünftige Verwandschaftsverleihungen der mobilen Behausung unbedingt an Ort und Stelle verbleiben. Gleiches gilt für die Aufbauanleitungspiktogramme im Zeltgestängesack.)
In der aktuellen Situation glaube ich immer größere Spaltungen der Ansichten zu bemerken. Die Lager driften immer weiter auseinander, wobei ich den wesentlichen Unterschied nicht zwischen verweigernden und und überbesorgten Mitbürgern sehe, sondern zwischen rational denkend Agierenden und empfindungsgesteuert Reagierenden.
Die Angst wächst mit der Höhe der veröffentlichten Zahlen, wobei die Gründe für die Sorgen in sehr unterschiedlichen Bereichen liegen, von der eigentlichen Infektionsgefahr über die existentielle Versorgung, den Verlust der Einkünfte und der Altersvorsorge bis zum drohenden Überwachungsstaat.
Die Entscheidungträger ängstigen sich vor der Übernahme von Verantwortung, das beginnt bei der/dem kleinsten -Leiter und endet beim Präsidenten Von-se-all.
Vernunftbestimmtes Handeln wird somit aktiv unterbunden, das beginnt mit offenen Fenstern und endet an der geschlossenen Grenze.
lilala, 10. Oktober 2020, um 10:30
Meine Freundin arbeitet beim Gesundheitsamt. Ich kann also aus erster Reihe berichten, dass die gerade alles andere machen als das gewohnte Eierschaukeln. Täglich, inkl am Wochenende, mindestens 12 Stunden nix anderes als Coronakacke. Mit "Arbeitskollegen", die heute aufwendig angeleitet werden und morgen aber nicht mehr wieder kommen, weil sie dann doch lieber wieder putzen gehen. Im Amt direkter Kontakt zu einem Covid Infizierten führt zur Quarantäne zu Hause. Schlaf mal lieber auf dem Sofa anstatt bei deinem Kerl im Bett. Gearbeitet wird aber weiter, zu wenig Personal. Watt willste machen🤷
Besagte Freundin kriecht aufm Zahnfleisch. Wollts nur mal so gesagt haben.
Cabeza_doble, 10. Oktober 2020, um 10:38
zuletzt bearbeitet am 10. Oktober 2020, um 10:40
@Lila.
Genau so stelle ich mir das auch vor.
Und unbekannterweise solidarische Grüße an Deine Freundin.
Octopussy, 10. Oktober 2020, um 11:00
@Kvothe: Sehr guter Beitrag!!! IdR nehmen die Ängste mit der Zeit ja ab (Fukushima, Flüchtlingswelle usw). Bei Corona wird aber immer wieder dafür gesorgt, die Ängste zu bekräftigen. Keine Ahnung warum dem so ist.
Frollein_Schmutz, 10. Oktober 2020, um 11:34
Herr Gates wird seine Gründe haben, dass er fortlaufend Angst schüren lässt ...
Seb1904, 10. Oktober 2020, um 11:46
Mutti auch.
Krisenzeiten sind regierungstreu. (Nachzufragen bei Gerhard S. (wenn er mal das Mastoideum von Putin verlassen sollte..))
Aber Mutti baut sich ja grade für 600 Mio nen Zelt bzw einen Stellplatz für ihre Couch, damit sie nicht mehr bei ihrem Kerl im Bett schlafen muss.
Cabeza_doble, 10. Oktober 2020, um 13:24
zuletzt bearbeitet am 10. Oktober 2020, um 14:49
Masken helfen auch. Davon bin ich seit eben überzeugt.
Ich hatte mir zum Fensterputzen Sprühreiniger gekauft und zu spät gemerkt, dass das Zeug widerlich riecht und sogar einen bitteren Geschmack im Mund hinterlässt. (Nein ich habs mir nicht in den Mund gesprüht, aber wohl die Aeorosole eingeatmet). Eklig.
Deshalb kam ich auf die Idee, mir eine von meinen selbst gemachten Stoffmasken umzubinden. Und tatsächlich verschwanden Geruchs- und Geschmacksbelästigung umgehend. Die Maske hat da definitiv gewirkt. Und wenn sie die Aerosole aus der Sprühflasche abhält, dann vermutlich auch das eine oder andere Virus.
BTW (OT): Der Sprühreiniger war von Kaufland (K-Classic Glasreiniger). Ekliges Zeug, bitte lasst den Mist im Regal liegen.
Stoni, 10. Oktober 2020, um 13:47
Masken, Abstand, Hygiene, Lüften ... ist ja alles ok ... aber ... ich kann nicht erkennen, wo sie gerade sein sollen, die "rational denkend Agierenden und empfindungsgesteuert Reagierenden."
.
"Durch den Wust an nicht nachvollziehbaren Regelungen verlieren wir aber
eventuell die Akzeptanz für die Maßnahmen, die wirklich etwas bringen. Die Reisebeschränkungen sind zur Pandemiebekämpfung überflüssig und
auch nicht umzusetzen. Innerdeutsche Reisen seien
lediglich eine "Pseudo-Gefahr". Das Problem liege vielmehr bei traditionellen Großhochzeiten, in Fleisch verarbeitenden Betrieben,
durch unkontrolliertes Feiern. Diese Dinge würden durch
Quasi-Reiseverbote überhaupt nicht unterbunden. Stattdessen würden
knappe Test-Kapazitäten verschwendet. Das ist schon
fast grober Unfug."
Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen
tagesschau.de/inland/corona-beherbergungsverbote-kritik-101.html
Hase_Hase, 10. Oktober 2020, um 14:07
Das ist halt auch Schwachsinn, dass die Landbevölkerung zum die Sau raus lassen in die Städte kommen und in den ländlichen Regionen beherbergt werden dürfen, in denen die Städter nicht unter kommen sollen.
Hase_Hase, 10. Oktober 2020, um 14:11
Ebenso schwachsinnig wie die Regelung in schlecht belüfteten Restaurants, in denen am Tisch laut und feucht gesprochen wird, aber auf dem Weg zur Toilette die Maske aufgesetzt werden soll.
Hase_Hase, 10. Oktober 2020, um 14:23
Die strampeln sich in den Gaststätten einen ab und erfüllen Hygienepläne bis zum Abwinken, werden zusätzlich vom Veterinäramt überprüft und zu Nachbesserungen angehalten, die derweil hanebüchen daher kommen und sind jetzt wieder am Arsch.
Hase_Hase, 10. Oktober 2020, um 14:26
So, ich fahr jetzt mit OF uffs Land und verbreite Angst und Schrecken.
Cabeza_doble, 10. Oktober 2020, um 14:47
zuletzt bearbeitet am 10. Oktober 2020, um 14:52
Ja, die innerdeutschen Reisebeschränkungen halte ich auch für albern.
Noch bevor Corona überhaupt ein Thema war hatte mein Sohn für die Herbstferien einen Familienurlaub in Andalusien geplant. Musste er dann im August stornieren. Statt dessen wurde nun ein Ferienhaus im Erzgebirge gebucht und da inzwischen auch dort für alle Berliner ein Beherbergungsverbot besteht, musste diese Buchung gestern auch abgeblasen werden. Nun verreist er innerhalb der Berliner Stadtgrenzen an den Müggelsee. Ob dort für seine eigene Familie, aber auch für Außenstehende, die wechselseitige Ansteckungsgefahr geringer ist, als in Sachsen, wage ich nun doch zu bezweifeln.Irgendwie schon ziemlich gaga. So ein wenig fühle ich mich an frühere Zeiten erinnert, wo man als Westberliner, wenn man sich das Gewürge an der Grenze ersparen wollte, für einen Kurzurlaub an den Wannsee verreiste. Wobei - Müggelsee wäre damals auch nicht gegangen.
Stoni, 10. Oktober 2020, um 15:15
Während der 1. Welle habe ich von aussen mit Respekt und Anerkennung auf Deutschland geschaut ... angesichts der drohenden Gefahren zogen alle in breiter Übereinstimmung an einem Strang ... man setzte die richtigen Prioritäten, schnell, effizient, zentral und zusammen wurden konsequente aber auch differenzierte Maßnahmen zur Eindämmung beschlossen, ... man hatte das Gefühl, das war (bis auf die Masken) wissenschaftlich fundiert ... auch wenn es naturgegebenermaßen da Lücken gab ... und alle machten mit ... sogar die Skeptiker ... und so konnte schnell und effektiv Schlimmeres abgewehrt werden.
Mit den derzeitigen, oft überzogenen Maßnahmen, veralteten Grenzwerten, bürokratisch-föderaler Flickenteppichen ... gefährdet man das wohl wertvollste Gut in so einer Pandemie, die Akzeptanz und Bereitschaft der Menschen zur Mitwirkung.
Die faktischen Reiseverbote sind dabei Ausdruck des aktuellen poltischen Versagens: statt transparent, gemeinsam, differenziert und wissenschaftlich fundiert zu agieren, herrscht wieder blinder Aktionismus, kleinstaaterische Besserwisserei, dominieren nicht nachvollziehbare Maßnahmen, sachlich nicht fundierte Einschränkungen. Das ist gefährlich ... viele Frustrierte drängten sich gestern in Berliner Kneipen ... statt schön mit Abstand an der Mecklenburgischen Seenplatte spazieren zu gehen ... und natürlich auch noch nach 23h ... kontrolliert ja eh keiner ... Es wird wieder Zeit für ein bereits praktiziertes, angemessenes zentrales Krisenmanagement auf Top-Niveau ... mit Wissenschaft und Transparenz ... und nicht so ein erbärmliches Schauspiel politischer Inkompetenz.
Stoni, 10. Oktober 2020, um 15:17
zuletzt bearbeitet am 10. Oktober 2020, um 15:17
Gerade den Kommentar beendet, lese ich im SPIEGEL: "Deutschland blickt nicht mehr durch"
Wie viele Fans dürfen ins Stadion, wo braucht man einen negativen Corona-Test fürs Hotel - und wo nicht? Bei Bürgern, Verbänden und Vereinen wächst der Frust wegen uneinheitlicher Corona-Schutzmaßnahmen.
Frollein_Schmutz, 10. Oktober 2020, um 15:35
Irgendwie fühle ich mich nich erst seit Kurzem an die Einführung des gelben Sacks erinnert, in deren Folge viele Bundesbürger*innen brav ihre Joghurtbecher*innen und Fischdos*innen abwuschen, bevor sie selbige wechwurften ...
Frollein_Schmutz, 10. Oktober 2020, um 15:36
Ok, is büschen OT.
Scusi.
Seb1904, 10. Oktober 2020, um 16:54
Soll ich mich ans Kanzleramt stellen und am Zaun rütteln?
SchwillTiger, 10. Oktober 2020, um 17:23
"Und tatsächlich verschwanden Geruchs- und Geschmacksbelästigung"
Schnell zum Testen!!!! einself!! 1!!!!
Cabeza_doble, 10. Oktober 2020, um 17:36
Ja, lach...Aber nachdem ich die Maske abgenommen hab, konnte ich wieder alles riechen, selbst die ekligen Aerosole von dem Glasreiniger.