Octopussy, 20. Oktober 2020, um 10:08
zuletzt bearbeitet am 20. Oktober 2020, um 10:12
" Allein in Deutschland sterben rund 120.000 Menschen an den Folgen des Rauchens - darunter 3000 Passivraucher."
Aber ein Rauchverbot in Kneipen führt schon zu riesem Aufschrei. Kneipensterben etc.
Maßnahmen ja. Kindern den Sport nehmen nein. Sie sind weder Gefährder noch Gefährdete.
Ex-Füchse #131357, 20. Oktober 2020, um 10:14
Man kann wirtschaftliche Interessen (Lobbyarbeit) in diesem Diskurs nicht außer Acht lassen. Wenn es eine große Lobby für den Hanfkonsum gäbe, wäre er erlaubt.
Octopussy, 20. Oktober 2020, um 10:18
zuletzt bearbeitet am 20. Oktober 2020, um 10:50
Absolut!! Wobei mir immer noch nicht klar ist, wer die Profiteure der Situation sind. Phatmaindustrie? Regierung (in der Krise meist Wiederwahl)?
P.S. Mich nervt auch dieser moralische Ausspruch "Jeder Tote ist ein toter zuviel" respektive "Menschenleben sind mit Geld nicht aufzuwiegen".
Wir opfern jedes Jahr so viele Menschen für unseren Wohlstand. Und damit meine ich die in D und nicht weltweit.
Cabeza_doble, 20. Oktober 2020, um 10:48
zuletzt bearbeitet am 20. Oktober 2020, um 10:52
Was den Hanfkonsum angeht:
In Uruquay, einem demokratischen Land mit einer sehr liberalen Regelung im Hinblick auf Cannabis, sind die Coronazahlen beneidenswert niedrig, obwohl das Land von den Coronahochburgen Brasilien und Argentinien eingerahmt wird.
Also, Kiffen gegen Corona!
Zurück zum Ernst der Sache. Dass die rigorosen Schulschließungen im Frühjahr nicht wirklich gut waren, darüber besteht doch weitgehend Konsens. Aber so manch einer jault ja schon wegen der Maskenpflicht.
Mir gehen übrigens die nicht nur hier, sondern auch in anderen Foren immer wieder angeführten Hinweise auf die vielen Herz-, Krebs-, Grippe- und Verkehrstoten gehörig auf den Keks, Das eine hat doch mit dem anderen gar nichts zu tun. Oder glaubt irgendwer, es würde auch nur ein Krebstoter vermieden, wenn man die Coronaregeln lockert? - Nein? Also!
Und die Hinweise auf steigende Selbstmordraten usw. finde ich auch eher "geht so".z.B. sowas hier:
(Zitat Octo):
"Darf man nicht abwägen, ob steigender Kindesmissbrauch, steigende Depressionen, steigende Selbstmordraten einen größeren Schaden anrichten als die Maßnahmen Tote verhindern?"
Glaubst du wirklich, dass ein Kinderschänder erst durch die Coronamaßnahmen zu seinen widerlichen Taten getrieben wurde? Wer sowas tut, tut das auch ohne Seuche.
Bei einer Depression kann es möglicherweise passieren, dass durch die unbefriedigende coronabedingte gesellschaftliche Gesamtsituation der Krankheit Vorschub geleistet wird, bzw. sie etwas früher ausbricht. Aber, dass die Coronamaßnahmen allein eine Depression oder gar Suizide hervorrufen können, bezweifle ich stark.
Deshalb finde ich die Hinweise darauf grundsätzlich ziemlich unredlich.
Octopussy, 20. Oktober 2020, um 11:01
zuletzt bearbeitet am 20. Oktober 2020, um 11:02
Du irrst. Die häusliche Gewalt gegenüber Kindern hat zugenommen, weil Jugendämter nicht mehr in die Familien gehen. Eine direkte Folge der Coronamaßnahmen.
Schulschließungen passieren gerade wieder (Berchtesgaden).
Der Vergleich dient ja der Verhältnismäßigkeit. Warum tut man für einen Coronagefährdeten mehr als für Gefährdete anderer Risiken?
Du kannst die Dinge gerne anzweifeln oder du googelst Statistiken und fragst dich Was ist 2020 anders als in den Jahren zuvor? Warum ist ausgerechnet dieses Jahr der Anstieg an psychischen Erkrankungen so signifikant höher als in den letzten Jahren?
Cabeza_doble, 20. Oktober 2020, um 11:08
Ich bezweifle ja nicht, dass die Coronasituation als solches psychischen Erkrankungen Vorschub leistet. Die Lage zieht ja sogar einen Gesunden runter, psychsich labile Menschen sicher erst recht. Aber es ist halt die Sitiation als solche, der Grund ist das VIRUS, nicht die Maßnhamen, die zu seiner Eindämmung dienen.
Kvothe, 20. Oktober 2020, um 11:12
Die direkten und indirekten Schäden die durch die Maßnahmen gegen das Corona-Virus aufgetreten sind und noch auftreten werden sind nur schwer überschaubar. Meist führen mehrere Faktoren zum entsprechenden Zustand, die Intensität der extremeren Maßnahmen begünstigt die Zunahme der Gewalttaten innerhalb der Familien aber mit Sicherheit. Mangelnde Beschäftigung, fehlender Ausgleich, weniger soziale Kontakte, mehr Zeit im Netz, wachsende Ängste und Sorgen, gesunkener Wohlstand bis hin zu verlorenen Existenzen.
Eine Art von Triage findet doch auch statt wenn die Entscheidung zu treffen ist, ob ein Lockdown beschlossen wird oder nicht.
Octopussy, 20. Oktober 2020, um 11:16
zuletzt bearbeitet am 20. Oktober 2020, um 11:18
@cabeza:
Da bin ich mir nicht sicher. Worunter würdest du mehr leiden? Deine Enkel nicht mehr zu sehen oder unter dem Virus, das da ist und du ggf bekommst und vielleicht dran erkrankst und möglicherweise dran stirbst? Die Antwort hast du vor Wochen selber gegeben und höre ich so unisono von allen Großeltern.
Abgesehen davon weiß ich, dass viele unter der Berichterstattung leiden. Eine Freundin machte sich wahnsinnig durch das tägliche Anschauen der Coronazahlen. Im Sommerurlaub hat sie es nicht getan, es ging ihr gleich viel besser. Das Virus war währenddessen unverändert.
Seb1904, 20. Oktober 2020, um 11:30
Ach komm, Lappen.
Der Unmut wächst doch im wesentlichen, jedenfalls meiner, weil die Erlasse oder Ergüsse weder einheitlich noch nachvollziehbar sind.
Warum darf ein Gast aus einem Risikogebiet ausserhalb Hessens nicht Rüdesheim reisen und hier übernachten, ein anderer aus dem Risikogebiet Frankfurt aber sehr wohl?
Warum dürfen Gäste aus Risikogebieten nach Rüdesheim kommen, hier
Museen, Kirchen, Restaurants besuchen
Seilbahn, Schiffe, Sesselbahn nutzen
sich in Horden durch die 1,50 breite Drosselgasse drängen,
dürfen aber abends sie hier kein Hotelzimmer beziehen, wo sie endlich mal alleine nur unter sich wären?
Warum tagt die Ministerpräsidentenrunde nächtelang bei Mutti und kommt zu Beschlüssen, die dann je nach Belieben und Bundesland wieder ausgehebelt werden?
Warum dürfen Weihnachtsmärkte in anderen Orten Hessens stattfinden, in Rüdesheim aber nicht?Es sind ja nicht nur die Gäste betroffen, sondern auch Aussteller, Gastronomen, Hoteliers, Reiseunternehmer uvam.
Warum dürfen Gäste überhaupt in Risikogebiete einreisen, wenn ihnen ihr Arbeitgeber im Anschluß eine zweiwöchige unbezahlte Quarantäne reindrücken darf?
Warum sind manche Aufenthalte nur erlaubt, wenn ein höchstens 48 Stunden alter Test vorliegt? Welche Aussagekraft hat das bezüglich der Infektionsgefahr am ersten oder am achten Tag des Aufenthaltes?
Es ist im übrigen, liebe C_nicht so, dass das Reiseverbot (auch wenn es derzeit nur eine dringende Empfehlung der Gröbukazin ist) eine "kleinere Unannehmlichkeit" sei. Jedenfalls nicht für alle. Für die Gastgeber und ihre Beschäftigtinnen ist es ein Berufsverbot und eine massive Existenzbedrohung. Die sehen das mit der "Verhältnismäßigkeit" ganz sicher mit anderen Augen als ein Unbetroffener.
Octopussy, 20. Oktober 2020, um 11:36
https://youtu.be/G9T4Fs-gSdU
Jetzt kann ich besser schlafen 🙄
Seb1904, 20. Oktober 2020, um 12:16
mit derlei Aussagen könnte der Mann hier gut mitdiskutieren.
Stoni, 20. Oktober 2020, um 12:27
Eindämmende Maßnahmen sind nötig.
Mein Unmut wächst im wesentlichen aber auch, weil "die
Erlasse oder Ergüsse weder einheitlich noch nachvollziehbar sind."
Es kann doch nicht sein, dass die eine Hälfte der Politiker/Wissenschaft, das, was die andere Hälfte beschließt, als schädlichen Unsinn abtut und vice versa.
Cabeza_doble, 20. Oktober 2020, um 13:54
zuletzt bearbeitet am 20. Oktober 2020, um 13:56
@Octo.
Natürlich hast Du recht. Ich leide extrem, wenn ich meine Kinder und Enkel nicht sehen kann. Das ist unbestritten. Aber selbst diesbezügliche Kontaktbeschränkungen, die ich in der Lockdownphase des Frühlings zugegebenermaßen nicht konsequent eingehalten habe, kommen ja nicht von ungefähr, sondern sind eine Folge der Pandemie und nicht irgendwelche Schikane von tumben Polithanseln.
@Seb
Ich bestrteite nicht, dass diese Krise für viele Menschen, die in der Gastronomie, in Kulturbetrieben oder dem Tourismus arbeiten, existenzbedrohend sein kann. Ich bin deshalb auch sehr froh, dass z.B. mit dem Kurzarbeitergeld und anderen Hilfen zumindest für einige Betroffene vielleicht das Gröbste abgewendet werden konnte. Aber, so krass und empathielos es klingen mag, man wird nicht jeden Betrieb retten können. Das würde jedoch auch dann nicht der Fall sein, wenn es gar keine Maßnahmen gäbe. Glaubst Du wirklich irgendjemand führe jetzt noch freiwillig nach Berchtesgaden, selbst, wenn er dürfte und selbst, wenn es dort keinen Lockdown gäbe?
Auch in Schweden, das ja nur sehr milde Maßnahmen hat, leidet die Wirtschaft und von den USA will ich gar nicht erst reden. Glaubst Du die Wirtschaft dort kommt ungeschoren davon?
Ich bin davon überzeugt, dass der wirtschftliche Schaden für unser Land geringer ausfallen wird, wenn jetzt Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung verhängt werden und wir nicht einfach dem Virus das Feld überlassen.
In einem gebe ich allerdings Dir, Octo und Stoni recht. Es ist höchst unbefriedigend, dass die Maßnahmen so unklar kommuniziert werden, und dass zur Zeit kaum noch jemand weiß, was er eigentlich darf und was nicht.
Ich denke auch, dass die Regelungshoheit zurück ins Parlament geholt werden muss und es nicht sein kann, dass die Länderfürsten gemeinsam mit der Kanzlerin in irgendwelchen Hinterzimmern Beschlüsse treffen.
Octopussy, 20. Oktober 2020, um 14:39
zuletzt bearbeitet am 20. Oktober 2020, um 14:54
"Ich bin davon überzeugt, dass der wirtschftliche Schaden für unser Land geringer ausfallen wird, wenn jetzt Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung verhängt werden und wir nicht einfach dem Virus das Feld überlassen"
Ich auch! Nur zielführend sollen sie sein. Und bitte nicht angstgesteuert und nicht mehr Schaden als Nutzen anrichten.
Cabeza_doble, 20. Oktober 2020, um 16:38
Lappen
Stoni, 20. Oktober 2020, um 17:27
Lappen, zielführend sind für mich durchdachte, wissenschaftlich fundierte, abgewogene, effiziente Maßnahmen, die dann auch noch transparent und nachvollziehbar gemacht werden. Und nicht wie Beherbergungsverbote oder die Scheuer-Maut, die bei den ersten lauen Lüftchen wieder einkassiert werden (müssen).
Die schwachsinnigen Beherbergungsverbote haben viel gekostet, Testkapazitäten, Nerven, Geld und Mitmachbereitschaft ... jetzt 10 Tage später wäre Halb-Deutschland froh, sie hätten die Hotspot-Zahlen von vor 10 Tagen. Und so gibt es mehrere Beispiele übereilter, nicht praktikabler Maßnahmen, die nur wenige Tage Bestand haben ... und von der Wirklichkeit kassiert werden.
UND vor allem erinnere ich an DEU im März/April, als sehr wohl ZENTRAL die Pandemie-Maßnahmen ohne föderale Verwüstungen schnell, effizient beschlossen und umgesetzt wurden ... DAS brachte mMn den Erfolg.
Manchmal sind gut gemeinte Maßnahmen eine Voll-Katastrophe. Damals war ich in RUS, als Putin den April für arbeitsfrei erklärte ... weil in Moskau die Infiziertenzahlen explodierten ... ich brauchte 2min, um zu erkennen, dass Millionen Moskauer Studenten und Gastarbeiter durch diese "Ferien" die Stadt verlassen und das Virus im ganzen Land verteilen würden. Und so kam es dann auch ... 10 Tage später führten die Regionen die Quarantäne für Moskau-Einreisende ein - zu spät.Ich bin für die Rückkehr zu zentral gesteuerten, einheitlichen Maßnahmen, die dem jeweiligen Pandemie-Geschehen einheitlich angepasst werden.
Cabeza_doble, 20. Oktober 2020, um 19:07
zuletzt bearbeitet am 20. Oktober 2020, um 19:11
ich denke, wir sollten auch wieder mehr auf die gewählten Parlamente vertrauen, sowohl auf den Bundestag, als auch auf die verschiedenen Landtage. So völlig abweging finde ich es aber nicht, wenn auch weiterhin föderal agiert wird.Ich will hier in Brandenburg nicht in den Lockdown, weil in Berchtesgaden die Infektionszahlen explodieren.
Aber nochmal an alle, die glauben, es sei nicht wirklich ernst - Schaut Euch die Entwicklung in unseren Nachbarländern an! Da gibt es nämlich fast überall steile Anstiege, sowohl bei der Anzahl der Neuinfektionen als auch bei den schwer Erkrankten und leider auch bei den Toten.
Gestern: Frankreich - 13243 Neuinfektionen/ 2099 Schwerkranke/146 Tote
Spanien: 12214/ 1857/73
Italien: 9335/797/73
Niederlande: 7992/395/17
Belgien: 9138/412/21
Tschechien: 8077/587/91
Polen: 7482/672/41
Schweiz: 8737/64/15
Österrreich: 1121/145/11
(Quelle: Worldometers)
Das sind doch alles erschreckende Zahlen und wir wären ganz schön blöd, wenn wir uns einbilden, dass die Pandemie um Deutschland einen Bogen macht.
Octopussy, 20. Oktober 2020, um 20:45
zuletzt bearbeitet am 20. Oktober 2020, um 20:47
Um es mit Streecks Worten zu sagen:
"Virus nicht überdramatisieren"
"Corona wird nicht unser Untergang sein"
"Das Virus ist zu politisch geworden"
"Infektionszahlen dürfen nicht mehr im Haupt-Fokus stehen
"Wir können nicht auf einen Pauseknopf des Lebens drücken und glauben, das Virus sei dann vorbei"
"Wir sind in einer Dauerwelle"
"Wir müssen uns damit abfinden, das Virus wird normaler Teil unseres Lebens werden"
aus:
https://web.de/magazine/news/coronavirus/corona-pandemie-virologe-hendrik-streeck-virus-ueberdramatisieren-35144824
Ja, die Zahlen hören sich nicht gut an. Es sind aber keine aus Deutschland. Bei uns läuft es anders. Nicht weil wir härtere Maßnahmen haben, sondern eben wegen besseren Gesundheitswesen oder Lifestyle oder Luftvershcmutzung oder Altersstruktur oder oder oder. ich weiß es nicht.
Aber wie du schon sagst: es wird nicht vor Deutschland halt machen. NIE!
Und es kann auch nicht so weiter gehen. Irgendwann stoppt es. Mit und ohne Maßnahmen. Bis dahin: Flatten the curve!
Stoni, 20. Oktober 2020, um 21:28
Eva, deine Zahlen sind mMn alles andere als erschreckend. FR hatte März/April mit 200Tsd Infizierten (positiv Getesteten) 30.000 Todesfälle, und jetzt mit 700.000 Neu-Infizierten (positiv Getesteten) nur noch 3.000. Das ist zunächst einmal Fakt. Wir sind weit, weit entfernt von kritischen Zahlen. Und an der Grippe 2017/18 starben in schwierigen Zeiten wöchentlich auch über 1.000 Menschen ... Octo: - im Labor/Pathologie verifiziert werden die heutigen Corona-Toten auch nicht ... Es besteht kein Grund zur Panik, und kein Grund für hysterische Maßnahmen!
Cabeza_doble, 20. Oktober 2020, um 21:46
Ja, wenn Du die neuen Zahlen mit dem Frühjahr vergleichst, dann hast du natürlich recht.Aber sollten wir das tun? Ich finde nämlich dass 3000 Tote immer noch zu viele sind.Wir können ja froh sein, dass wir inzwischen mehr über das Virus wissen und uns diesmal wahrscheinlich die ganz schlimme Entwicklung aus März und April erspart bleibt, aber das heißt doch nicht, dass wir so tun können als wäre nichts.Und nur, damit keine falschen Vermutungen aufkommen - ich bin weder hysterisch, noch panisch, noch überängstlich im Hinblick auf die Pandemie. Ich bin nur vorsichtig, weil ich glaube, dass wir es zumindest zum Teil selber in der Hand haben, die Entwicklung abzumildern. Und, weil ich glaube, dass wir mit dazu beitragen können einen weiteren großen Lockdown zu vermeiden und weil ich mir wünsche, dass wir in knapp 2 Monaten alle wenigstens halbwegs normal Weihnachten feiern können.