Doppelkopf-Strategien: Dieses Eröffnungs-Re hielt mein Partner also für "überzogen"

Kokolores, 01. Mai 2013, um 20:27

Mich wundert in erster Linie der Ton der Diskussion - vor einigen Monaten ging es hier noch schön sachlich zu...

Es ist sicher nicht verkehrt, bei Ansagen den Erwartungswert zu berücksichtigen. Allerdings wäre Doppelkopf stinklangweilig, wenn es für jedes Blatt, für jede Ansage eine Gebrauchsanweisung gäbe.

Ebensowenig halte ich es für verkehrt, auch sein Bauchgefühl zu berücksichtigen. Oft gibt es in einer Runde bestimmte Merkmale (eine Farbe wird grundsätzlich gestochen, für den einen läuft alles schief, für den anderen alles rund).

Oder die Mitspieler am Tisch, sei es hinsichtlich der spielerischen Fähigkeiten oder ihres zurückhaltenden oder aggressiven Ansageverhaltens.

Mir gibt das Blatt zu wenig her für ein Re - 3 Pikvolle habe ich selbst (wenn es überhaupt läuft), ob die Redame bei der Trumpfkürze überhaupt einen Stich macht (und mit mehr als 10 Augen), bezweifle ich auch. Dann reicht aber ein durchschnittlich bestückter Partner nicht mehr zum Spielgewinn, es geht in die 49%-Statistik der verlorenen Ansagen ein.

Lottospieler, 01. Mai 2013, um 20:42

Hast recht HDF sorry.
man kann Doppelkopf auch ohne Abfragen spielen, mach ich oefter im FB und in der Liga muss man auch genau schauen wo es Sinn macht. Auch mit jemandem am Tisch der nicht nach Konventionen spielt und alle anderen machen es geht es wenn man bereit ist sich darauf einzustellen oder einzulassen.
Dann kommt es eben noch viel mehr an auf Kriterien wie korrekte Blatteinschaetzung, fruehe Partnererkennung ohne entsprechende Hinweise was zweifelsohne auch seinen Reiz hat.

akaSilberfux, 02. Mai 2013, um 01:44

Drei Asse ohne eigene Ansage als Re-Mann? Hm, da wird es schon ganz schön schwierig, eine passende Karte zu konstruieren..
Die Beispielkarte gehört nicht dazu, für mich ein klares Standard-Re, über das ich nicht nachgedacht hätte.

Speed, 02. Mai 2013, um 03:27

Klares Re! Sonst spielt mein p gegen mich!

Tront, 02. Mai 2013, um 06:17

HDF, niemand zwingt dich mit dem Blatt selbst etwas anzusagen, aber deine Aussage zu behaupten, das Re sei überzogen, sehe ich fast schon als eine Beleidigung gegenüber ansagefreudigen Spielern an.

Aber die Tatsache, dass du behauptest, mir gelängen solche Ansagen häufiger oder gar immer gegenüber anderen Spielern halte ich ich auf lange Sicht für total übertrieben. Um sagen zu können, dass bei dir die Asse (sprich: Ansagen) nicht laufen würden, müsstest du ja zunächst einmal solche Ansagen auch einmal ausprobieren, vielleicht gewinnst du auch mal 2 - 3 Spiele mehr, da dein Partner einen wichtigen, ja sogar spielentscheidenden Abwurf in einem bestimmten ansonsten recht knappen Spiel erhält.

Und zu guter Letzt: In derselben Runde hast du eine eigene keine 90 Absage mit 120 Augen beim Gegner verloren und eine getroffene Erstansage bei einer Hochzeit, wo bereits bekannt war, dass der Gegner eine schwarze Farbe sticht.

Im Prinzip alles nicht so schlimm: Nur für einen Spieler, der An- und Absagen der Mitspieler z. T. als "Hasardspiel" bezeichnet, sollte man dann selbst diese beide Spiele keine so überzogenen An- bzw. Absagen treffen als sog. Sicherheitsspieler. Das passt nämlich irgendwie nicht ganz zusammen.

Spartakus, 02. Mai 2013, um 08:54

Ich persönlich gebe so ein 'Asse-Re' nicht. Zum Einen ist mir die Gefahr einer nicht zu haltenden Absage des Partners zu hoch (er wird nicht mit nur 4 Trumpf rechnen), zum anderen besteht immer die Möglichkeit eines Doppelschusses (solche Spiele hasse ich).

Viele Spieler - vielleicht sogar die Mehrheit - wird solch ein Re geben und kann das mit der EW-Berechnung nach ES gut begründen.

Meine These: Auf Dauer wird der Spieler, der sich durch die Ansage oft 2 Zusatzpunkte holt, dafür aber halt auch mal einen Gau erlebt, in etwa genau so gut abschneiden wie der Spieler, der höhere Anforderungen (vor allem eine gewisse Trumpflänge) an eine Erstansage knüpft.

Wenn alle Spieler jede Karte gleich behandeln würde, wäre Doko irgendwie langweilig. Die individuell unterschiedlich gewählten Standards machen in meinen Augen sogar einen wesentlichen Reiz des Spiels aus. Für mich ist es daher immer wichtig die Spieler, mit denen ich häufiger spiele, zu analysieren bzw. deren Spielweisen einzutüten. Dann kommt man wie hier schnell zur Schlussfolgerung, dass man zu einer Erstansage von HDF schneller zur Absage greifen kann als bei einer Erstansage von Tront. Und das hat wie gesagt gar nichts mit Spielstärke oder so zu tun, sondern allein mit der Einstellung. Wenn Spieler unterschiedlicher Einstellungen meinen sich gegenseitig maßregeln zu wollen, sollen sie das tun. Mein Ding ist das nicht.

Ex-Füchse #5718, 02. Mai 2013, um 09:01

Ronnie O'Sullivan berechnet schon lange nicht mehr die Winkel, welche der Spielball braucht um die nächste Stellung zu erreichen. Und trotzdem hat er gestern gezeigt: Er ist einer der besten Snookerspieler der Welt. Er fühlt das. Gute Doko-Spieler haben das Spiel auch im Gefühl und das Gefühl gibt ihnen ja auch durch den Erfolg Recht.

Ich respektiere HDF und auch andere, die ich z.B. bei der RL kennengelent habe, welche die "stille Kontraabfrage" - und nur um die geht es - ablehnen. Ich weiß gar nicht wo das Problem ist.

Setz' Dich doch mal mit HDF an einen Tisch Noddy (an einen realen Tisch über 24 Spiele).

Und Lotto: Theorie (Erwartungswerte etc.) sind eins, es gibt aber auch Kartenverstand. Den kann man aus meiner Sicht nur schwer und wenn über jahrzehntelange Praxis lernen. Es kenne genug Leute die spielen göttlich Doko und haben in ihrem gesamten Leben noch die den EW ihres Blattes errechnet.

Stoni, 02. Mai 2013, um 09:40

"Für mich ein Muss-Re" heisst Für mich ein Muss-Re. Nichts anderes, ich bin da bei Dirk. Ich kann leicht akzeptieren, wenn jemand mit 4 Tr keine Ansage treffen will.

Ex-Füchse #5718, 02. Mai 2013, um 09:47

Also ich verfluche es täglich, dass ich nur 3 Mathescheine im Studium machen musste und den 4. - Stochastik - mir geschenkt habe. Also muss mal einer helfen.

Der EW ist vielleicht gerade so eben 70-75. Aber die Chance diese 75 wirklich einzufahren sind doch kleiner als 50%. Die Laufwahrscheinlichkeiten der Asse müssen doch multipliziert werden, oder nicht ?

Kreuz 66,8 %
Pik 64,6 % (mit Ansage, ohne nur 48,4)
Herz 77,7 % (auch hier der Wert mit Ansage)

Die Wahrscheinlichkeit, dass alle drei Asse durchgehen, und nur dann halten die 70+EW sind demanch 33 %. Also deutlich unter 50%.

Ex-Füchse #15119, 02. Mai 2013, um 09:50

Wer das Re nicht gibt, der verschenkt nicht nur die knappen Spiele, in denen der Partner abwerfen kann und die Absagen, die möglich werden, wenn der Partner wirklich was mitbringt, sondern auch das Vertrauen der Kontraspieler, die spätestens ab dem dritten Ass bedingungslos auf den Aufspieler spielen.
Für mich ist es ein No-go, die Ansage zu verweigern!

Ex-Füchse #4596, 02. Mai 2013, um 10:01

Manne, die Erwartungen werden relativiert, weil der Spielplan ja nicht eingehalten wird wenn zwischendurch ein As weggehackt wird.

Hier is der Kreuz bereits eingefahren, wird Herz gestochen berührt das den Pik- Doppeladler nicht, also muss auch nix niedergerechnet werden.

Ansonsten is der EW eine Entscheidungshilfe und Möglichkeit Blattwerte vorstellbar zu machen. Ein guter Spieler wird da nicht rechnen, da sind entsprechende Kriterien im Unterbewusstsein gespeichert.

Goldmurks, 02. Mai 2013, um 11:50
zuletzt bearbeitet am 02. Mai 2013, um 13:57

Ich gebe das Re unbedingt - auch in der Gewissheit, dass es am Ende eventuell doch mal *) nicht reichen könnte.

Für mich ist hier entscheidend, von meinem Partner nicht fälschlicher Weise als Gegner identifiziert zu werden.


*) Edith hat hier 'n büschen rumrelativiert.

HDF, 02. Mai 2013, um 12:10
zuletzt bearbeitet am 02. Mai 2013, um 12:12

max, sie verschenken etwas oder sie kassieren aber auch etwas, nämlich das kontra dagegen und wer ist dann der leidtragende? der repartner und das findest du dann gerecht? glaube das kannst nicht mal du bejahen, karl das heißt also dir ist es egal, ob dein partner unter den überzogenen ansagen leiden muss, interessante einstellung

Ex-Füchse #4596, 02. Mai 2013, um 12:23

Der arme leidende Re- Partner profitiert mit, wenn das Spiel erst durch die Ansage gewinnbar wird. Er sahnt richtig ab wenn die Ergänzung stimmt und er nicht gegen die Stiche des unbekannten Aufspielers antreten muss.

Wenn es für den Aufspieler lohnend ist anzusagen muss es auch für den Partner gewinnbringend sein.

HDF, 02. Mai 2013, um 16:18
zuletzt bearbeitet am 02. Mai 2013, um 16:33

passiert fünfmal, davon gehen zwei spiele verloren und jedesmal ist der gleiche der partner, der das spieler mit verliert, dreimal geht es gut und jedesmal ist es ein anderer, der mit gewinnt, wer ist da wohl der gelackmeierte? soviel unsinn kann mamn doch garnicht von sich geben, übrigens bin ich regelrecht enttäuscht von dir noddy, du hast nicht mal gemerkt, dass wir lt. statistik noch nie ein spiel zusammen gemacht haben (hatte es extra provozierend geschrieben) und da sieht man wieder, dass du nur zum stänkern hier bist oder wie kannst du dann meine spielweise beurteilen? :-)) wirst durch solche sprüche immer unglaubwürdiger, also fällt es schwer dich ernst zu nehmen

Ex-Füchse #5718, 02. Mai 2013, um 16:27

Ok, dann sind wir bei 50,1 Wahrscheinlichkeit, dann reicht es ja ;-). Ich lasse das Re auch weg.

Ex-Füchse #54863, 02. Mai 2013, um 16:28

Für mich ist das kein Re. Ich sehe meinen Erwartungswert bei knapp 70, was mir für eine Re-Ansage zu wenig wäre. Hinzu kommt die Trumpfknappheit, wodurch ich meine Kreuz-Dame selten effektiv einsetzen kann.
Für mich daher tendenziell eher kein Re.

Ex-Füchse #15119, 02. Mai 2013, um 16:46

Du beschreibst doch nur Einzelfälle, HDF.
Gewinne ich ein Spiel durch die Ansage mit 125 Punkten, habe ich +3 statt -2, bringt mir also 5 Punkte, da kann ich locker 2 Re-Kontra-Spiele für wegstecken ( Kontra käme ja eh, vll wird´s sogar mal zuviel weggelassen) und es sieht immer noch gut aus.
Partner die nach richtigen Ansagen jammern sind mir nun wirklich egal.

Ex-Füchse #4596, 02. Mai 2013, um 16:47

Manne, die Wahrscheinlichkeit das Re mit eigenem Aufspiel gewinnt liegt bei über 70%. Es reicht ein durchgebrachtes As um eine Ansage zu rechtfertigen. Hier sind es 3 Asse, eines davon läuft nichmal weg wenn das 2te As kracht. Eine andere Frage ist wann der Partner erhöhen kann, da ist mit Herz-Ass vor Pik-Ass ohne Forcierung genug gewarnt.

Axo, ich brauch nicht mit jedem spielen um mir ein Bild zu machen. Die Forenbeiträge und vorhandenen Spielprotokolle reichen mir da vollkommen.

Ex-Füchse #15119, 02. Mai 2013, um 16:49

Deine Wahrscheinlichkeitsargumentation ist immer wieder lustig, Noddy...

Ex-Füchse #4596, 02. Mai 2013, um 16:56

Widerleg sie mir :-)

Ex-Füchse #15119, 02. Mai 2013, um 17:01

Autos bauen sehr wenige Unfälle, dann mir auch besoffen hinterm Steuer nichts passieren...

Nur weil Re 70% der Spiele mit Aufspiel gewinnt, gibt es trotzdem Spiele, die zu 95% zu den verlorenen 30% gehören.

Dieses hier sicher nicht.

HDF, 02. Mai 2013, um 17:04

max, nein keine Einzelfälle und rechne das obige Beispiel einfach mal nach und du wirst sehen wen es da wirklich trifft
noddy der mann mit der telepathie, lustiges kerlchen, angst mit mir am tisch? :-))
da ist es ergiebiger im garten zu arbeiten als mit einem zu diskutieren, der meint erfolgreich doko spielen zu können, es aber noch nie bewiesen hat

Ex-Füchse #15119, 02. Mai 2013, um 17:06

was soll ich nachrechnen?

HDF, 02. Mai 2013, um 17:08
zuletzt bearbeitet am 02. Mai 2013, um 17:09

max, aber nur weil ich zufälligerweise re war, sonst keine chance für tront, denn mein blatt war ja auch noch falsch dargestellt, da ich eine dulle hatte und eine dame weniger, aber das war mir egal bei seiner darstellung, hier geht es für mich um eine grundsatzansage und da bin und bleibe ich einfach anderer meinung und bin dabei immer gut gefahren, leider bin ich auch schon zu oft reingefallen bei solchen ansagen anderer

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