Unterhaltung: Coronavirus

Frollein_Schmutz, 30. Oktober 2020, um 12:22

Hier, bitte schön!

Octopussy, 30. Oktober 2020, um 13:13

Natürlich hört man nur von den schweren Fällen.

Ist wie bei Unfällen. Von einem Blechschaden liest man nicht mal im Kreisblatt.

Die von Impfmuffel genannten 2% sind ja nur die registrierten Fälle.

Der mit Abstand größere Teil hat keine bis leichte Symptome. Von denen lassen sich viele nicht testen und daher sind es in Wirklichkeit weniger als 2%.

Hängt natürlich von Alter und Vorerkrankungen (Rauches, Diabetes etc) ab.

Ich kenne 5 Leute, die Corona hatten.

2 gar keine Symotome.
1 leichte Symptome
2 starken Husten, Fieber, Müdigkeit

Bei 2 blieben über Wochen reduzierter Geschmack und Kurzatmigkeit.

Aber bei rund 500.000 Erkrankten sind das auf D gererechnet ja auch nur ca 0,5% der Bevölkerung.

Aber wir werden das schon noch alle kriegen. Je später desto besser.

Stoni, 30. Oktober 2020, um 13:18
zuletzt bearbeitet am 30. Oktober 2020, um 13:18

Kleine Ergänzung:

Angeblich müssen 2 % der Erkrankten Intensivmedizinal behandelt werden.

(+) Die Hälfte davon muss beatmet werden.

Davon(!) schaffen es 40 - 60 % nicht.

Octopussy, 30. Oktober 2020, um 13:18
zuletzt bearbeitet am 30. Oktober 2020, um 13:26

P.S. Die 2 % in Kombo mit den 40% - 60 % Sterblichkeit hört sich nach 1% Letalität an, was definitv zu hoch ist.

Man geht zZ von 0,2 bis 0,5% aus. Je nach Land (Altersdurchschnitt).

In D bspw gibt es in der Gruppe 35 bis 59 etwa
200.000 Erkrankungen und "nur" 360 Tote.

Das sind 0,2%.

Bei jüngeren ist es quasi Null, darüber steigt es dramatisch an.

Stoni, 30. Oktober 2020, um 13:22

Neben meiner obigen Ergänzung, dass nicht 40 bis 60% der Intensivpatienten sterben, sondern der beatmeten Intensivpatienten, musst du ja auch noch die Dunkelziffer hinzurechnen, so dass du in etwa auf die von Drosten bereits im Januar geschätzten und von Streeck später ermittelten 0,4% kommst.

Octopussy, 30. Oktober 2020, um 13:22
zuletzt bearbeitet am 30. Oktober 2020, um 13:27

Man hört in der Presse auch vom 35 jährigen Triathleten, der fast gestorben ist.

Das ist aber wie ein umgekehrter 6er im Lotto.

Die mit Abstand meisten Fälle - und genau dafür sind ja Zahlen so viel wichtiger als Einzelschicksale - sind Menschen über 70 mit Vorerkrankungen:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1104173/umfrage/todesfaelle-aufgrund-des-coronavirus-in-deutschland-nach-geschlecht/

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1103904/umfrage/corona-infektionen-covid-19-in-deutschland-nach-altersgruppe/

Ü60 sind 1/4 der Erkrankungen aber 95% der Gestorbenen.

Ich weiß: 60 ist kein Alter zu sterben. Ich könnte das auch mit Ü80 machen, da sähe das noch extremer aus.

Octopussy, 30. Oktober 2020, um 13:37
zuletzt bearbeitet am 30. Oktober 2020, um 13:39

Aber allein mit der Letalität kommt man wiedermal in beide Richtungen nicht weiter.

Die eine Seite sagt: ja, aber die Spätfolge!

Die andere Seite: die wären ja eh gestorben.

Bei Letzterem muss ich an meine Stiefoma denken. Die ist kurz vor Corona (August 2019) an Lungenversagen gestorben. Wenn die nur einen Hauch an SARS-CoV-2 abbekommen hätte, wäre das ihr Sargnagel gewesen und sie wäre in die Covid-19 Statistik mit eingegangen. So eben nicht. Tot ist sie dennoch.

Daher finde ich, dass man die Übersterblichkeit nicht außer Acht lassen darf. Und dann kommt man schnell zur Lebenserwartung.

Würden wir einen Lockdown machen, wenn dieses Jahr genau so viele sterben würden wie jedes Jahr? Ich denke nicht. Oder nur dann, wenn wir eine kurzzeitige Überlastung der Intensivstationen hätten oder wenn die Toten deutlich junger wären (aber warum sind denn die Alten dann in dem Jahr nicht gestorben?).

Octopussy, 30. Oktober 2020, um 13:58

https://www.noz.de/lokales/osnabrueck/artikel/2155262/red-shamrock-osnabruecker-kneipenwirt-ist-der-einzige-in-niedersachsen-mit-alkoholverbot-nach-23-uhr

Cliffs:
-Wirt klagt gegen Sperrsrunde
-Wirt bekommt Recht
-Auflage: kein Alkohol nach 23h
-2 Stunden später kippt Niedersachsen das Gesetz. Alle dürfen wieder aufhaben und Alkohol ausschenken. Nur der Kläger nicht 🤣

Orbart, 30. Oktober 2020, um 14:04

Bei der Betrachtung der Übersterblichkeit sollte man jedoch nicht außer Acht lassen, dass der Umfang an sonst üblichen Erkrankungen durch die größtenteils beachteten AHA-Regeln anscheinend stark zurückgegangen ist.Meine Freundin zumindest erzählte mir vor kurzem, dass es dieses Jahr noch keinen Norovirusausbruch bei Ihr im Krankenhaus gab (sehr unüblich).Das ist nur ein Beispiel. Ich denke aber, dass sich dieses Beispiel belibig auf weitere sich mittels Schmier- und Tröpchenübertragung ausbreitende Krankheitserreger erweitern ließe und demzufolge sicherlich auch einige Todesfälle ausgeblieben sind. Zahlen habe ich nicht!Demzufolge ist meiner Ansicht nach auch die reine Zahl der Übersterblichkeit vielleicht etwas zu wenig.

Ich für meinen Teil bin froh, dass ich die Entscheidungen zu Einschränkungen nicht treffen muss und (mal egoistisch gedacht) mich diese Einschränkungen nur peripher betreffen.
Etwas nerven tut mich, dass wir mittlerweile nicht nur ein Volk von 80 Mio Bundestrainern sind. Mittlerweile scheinen wir alle Epidemiologie, Virologie, Psychatrie und Medizin studiert zu haben.

Bei diesem Entscheidungs-Bashing mache ich auf jeden Fall nicht mit.

cahei, 30. Oktober 2020, um 14:14

Danke orbart

Octopussy, 30. Oktober 2020, um 14:16
zuletzt bearbeitet am 30. Oktober 2020, um 15:16

Genauso sind die Virologen aber auch keine Soziologen, Ökonomen oder Pädagogen usw.

Und genau diese Expertise sollte mit einbezogen werden, wenn man allumgreifende Beschlüsse fasst.

Außerdem wird schnell so getan, als würde sich jemand mit einer anderen Meinung als Söder et al über Drosten setzen.

Es gibt aber eben auch Virologen, die es anders sehen. Nicht zwingend das Ausmaß und die Gefährlichkeit, sondern insbesondere was den Umgang damit angeht.

Und es ist ja nicht so, dass man auch oder gerade unter Fachidioten Entscheidungen findet, über die man sich nur wundern kann.

Ein Beispiel aus dem Bereich Jura habe ich ja oben gepostet.

Übrigens gab es diesen Sommer einen höheren Anteil an Rhinoviren als in Vergleichsmonaten.

Aber du hast Recht:
Auch die Übersterblichkeit allein reicht nicht.

Jedenfalls finde ich es nicht verkehrt sich die Meinungen mehrerer Wissenschaftler anzuhören und nicht allein RKI.

Und: angenommen es gäbe keine Übersterblichkeit ohne Maßnahmen, müsste man dann überhaupt welche ergreifen?

Und wenn Übersterblichkeit, ab wie viel %?

Octopussy, 30. Oktober 2020, um 14:44

P.S. Dass Löw ne Pfeife ist begreifen einige ja auch jetzt erst.

Cabeza_doble, 30. Oktober 2020, um 14:49

Wie hallodri.
Danke Orbart!

Frollein_Schmutz, 30. Oktober 2020, um 14:51

Als begeisterter Dokoist würde ich mich - in Anlehnung an ein wahrscheinlich gewonnenes Re-Spiel - an den 50+x % orientieren wollen ...

Octopussy, 30. Oktober 2020, um 14:52
zuletzt bearbeitet am 30. Oktober 2020, um 15:17

Und wenn man durch AHA Norotote etc retten kann, warum haben wir das nie getan? Ist zwar nicht ganz vergleichbar aber auch nicht so wie Verkehrstote.

Frollein_Schmutz, 30. Oktober 2020, um 14:52

Also @ Octo.

worstcase, 30. Oktober 2020, um 14:59

@ octo: Am Anfang des Freds war Drosten dein einziger und alleiniger Papst.

Ex-Füchse #131357, 30. Oktober 2020, um 15:20

Na ja, man sollte gerade in der heutigen Zeit niemand vorwerfen, dass er seine Meinung ändert.

Octopussy, 30. Oktober 2020, um 15:34

So isses.
So isses.

Es war aber auch der einzige Virologe, der zu Wort kam.

Ich finde ihn nach wie vor nicht verkehrt. Letztlich decken sich ja die Beobachtungen von Streeck und Drosten. Nur die Schlussfolgerungen sind ja andere. Und bei Drosten sehe ich immer noch seine selbstzugegeben "Virologensicht". Das kann man auch als Professionalität sehen, denn schließlich ist er ja auch nur da Experte.

Ich bin auch der letzte, der hinterher nicht seinen Irrtum zugeben würde.

Ich halte immer noch an den von mir prognostizierten 50 bis 100k Toten fest (ohne tiefgreifende Maßnahmen).

Ich denke da kann von Verharmlosung keine Rede sein.

Ich meine ja nur, man sollte sich realistische Ziele setzen und nicht "die Zahl so niedrig wie nur möglich" zu halten. Denn das funktioniert nur in Wolkenkuckucksheim.

Octopussy, 30. Oktober 2020, um 15:47

Übrigens gerade gehört (sogar mit Quelle belegt. Ist aber pdf und kann ich nichz verlinken):Jeder positiv getestete Intensivpatient wird als Covid-19 Patient geführt. Unabhängig von seinen Symptomen. Also selbst wenn du als 18 jähriger von einer Oarty kommst, dich frisch infiziert hast und auf dem Rückweg einen Autounfall hattest und mit Schädelhirntrauma auf der Intensiv liegst, dann zählst du als Covid-19 Intensivpatient.Einen Anreiz dafür gibt es auch für die Krankenhäuser: Für jeden Covid Patienten gibt es einen höheren Satz.Ist ggf "Verschwörungstheorie", kann man sich aber dennoch mal anhören finde ich. Und widerlegen wäre auch gut.

Hase_Hase, 30. Oktober 2020, um 16:48
zuletzt bearbeitet am 30. Oktober 2020, um 16:49

Mashallah.
Voll unfair dem sein Leben🤔

Stoni, 30. Oktober 2020, um 17:19

Orbart. Wenn diese Entscheidungen deine Existenz ruinieren würden, würdest du vielleicht auch ein bisschen Diskussion darum anstreben?! ... zum Beispiel auch jetzt, warum unkontrolliert besuchbare Bauhäuser, Möbelmärkte, ... öffnen dürfen ... Museen mit Zugangskontrolle aber nicht ... u.v.m. ... abwarten, ob es wenigstens eine Entschädigung für die meisten Betroffenen geben wird. Ich fürchte nicht ... 10 Mrd wären da nur ein kleiner Teil ...

cahei, 30. Oktober 2020, um 19:47
zuletzt bearbeitet am 30. Oktober 2020, um 19:48

Du hast deine Meinung stoni ,er hat seine. Warum fühlst du dich da jetzt angegriffen?

Orbart, 30. Oktober 2020, um 21:23
zuletzt bearbeitet am 30. Oktober 2020, um 21:23

Ich habe lediglich gesagt das ICH froh bin (sogar mit dem Zusatz: egoistisch gedacht), dass die Einschränkungen mich nicht stark betreffen. Hieraus ein Verbot (oder eine Herabwürdigung) von Diskussionen ableiten zu wollen entspricht dem derzeitigen Diskussions-/Konversationsstil, den ich von Corona-Demos der Querdenkenden bisher vernommen habe.

Für meinen Teil bin ich mir sicher, dass ich das "große Ganze" nicht im Blick haben kann. Wenn das jemand kann (in Form von durchdachten Konzepten), dann bitte. Auf der Regierungsbank findet sich bestimmt noch ein Plätzchen. Nur sagen "das ist doof" und "das ist bescheuert" kann halt jeder.

Ich stimme Octo zu, dass alle von Ihm genannten Stimmen zur Entscheidungsfindung gehört werden sollten. Gleichwohl maße ich mir kein Urteil zu diesen Entscheidungen an, da ich
1. Nicht beteiligt bin
2. Die Verantwortung auch nicht übernehmen möchte (inklusive aller einhergehenden Anfeindungen)

Stoni, 30. Oktober 2020, um 21:54

Ich fühle mich gar nicht angegriffen ... ich möchte nur gerne auch aussen darüber diskutieren, was mein Leben gerade derart durcheinander wirbelt ... und sicher nicht im Diskussions-/Konversationsstil, der Querdenken-Corona-Demos ... weil ich maße mir auch nicht an, ES oder gar alles zu wissen ... sich an Pandemie-Regeln zu halten ist das eine, aber alles, kommentarlos zu schlucken, was da von oben kommt, muss es auch nicht sein ...

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