Ex-Füchse #100386, 07. April 2020, um 12:30
(Ich sag ja immer, krall Dir den Oberarzt respektive die Oberärztin, wenn es mal dringend wird. Die haben die meisten Patientenkontakte und sind am erfahrensten mit den jeweils aktuell auftretenden Erkrankungen. Aber halt auch notorisch überlastet.
Was den Niedergelassenen angeht - mal an die Privaten unter Euch ;) - das ist übrigens ein ausgebildeter echter Mediziner! Jahaa, der hat auch seine Lehrjahre durchlaufen. Wie oft höre ich das von privat versicherten Patienten: Was der Hausarzt sagt? Nein, der kann doch nichts, hab keinen, für mein Wehwehchen brauche ich schon von Haus aus den Facharzt!
Naja, wie gesagt, dann zahlen die halt auch bisweilen für 'ne Routinesache das 5fache, weil noch dieses und jenes, man weiß ja nicht, mit abgeklärt wird. Was das angeht werden die privaten gemolken, macht Euch da mal keine Sorgen, die bringen das Geld rein, das im Übrigen dann auch wieder den regelversicherten Patienten in Form von Personal zu gute kommt - und ziehen sich nebenbei jede Menge Röntgenstrahlung im CT rein. Wer's braucht. Ansonsten wie Seb, ob nun privat versichert oder nicht, im OP-Saal kriegen alle das gleiche Procedere und der Anästhesist schießt sie mit dem gleichen guten Stoff ab.)
Ex-Füchse #100386, 07. April 2020, um 12:57
zuletzt bearbeitet am 07. April 2020, um 12:58
Wenn Du meinst ...
Mal so als Beispiel.
"Unterm Strich hat sich die medizinische Behandlung
unserer beiden Patienten kaum unterschieden. Beide haben jetzt die
gleiche Prothese und die gleiche Physiotherapie in der Rehabilitation.
Aber der Privatpatient hat mehr Aufmerksamkeit und Zeit bei der
Behandlung bekommen. "
Fraglich ob mehr Aufmerksamkeit und Zeit hier nicht alleine den Wohlfühlfaktor steigern, die medizinische Leistung blieb vergleichbar. Und so kenne ich es auch Lappen.
Quelle: https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Werden-Privatpatienten-besser-behandelt,krankenversicherung146.html
Cabeza_doble, 07. April 2020, um 13:00
@Yoda und Veni
ich kenne auch Ärzte, die aus einem ganz anderen Grund nur privat behandeln, nämlich, weil ihnen wegen unklarer Abrechnungen die Kassenzulassung entzogen wurde (..wenn das die zahlenden Privatpatienten wüssten...).
@Seb
In einem Punkt gebe ich Dir absolut recht. In vielen Fällen ist man bei einer OP oder einer anderen eingereifenden Behandlung tatsächlich bei den Oberärzten und erfahreren Assistenzärzten besser aufgehoben. Die machen nämlich die betreffende Untersuchung oder Behandlung möglicherweise 5 mal am Tag, während der Chefarzt nur bei Privatpatienten hinzugezogen wird.
Stoni, 07. April 2020, um 13:50
Die Lebenserwartung Reicher, Privatversicherter liegt in DEU um 10 Jahre höher ... zumindest teilweise ist das auch auf bessere medizinische Versorgung zurückzuführen.
Es ist Grundlage jeder wirtschaftlichen Ausbildung, daß es viele Günde für sog. Marktversagen gibt, dh Bereiche, die man nicht (vollständig) Privatisieren kann.
Ein Grund für Marktversagen ist die Rosinenpickerei. Kurierdienste arbeiten nur in Ballungszentren. Transportverkehr wird nur zwischen größeren Städten angeboten, u.v.m. PKVs lehnen ältere, ärmere, chronisch Kranke ab. Dieser teure Rest wird dann der breiten Allgemeinheit aufgebürdet, ohne daß diese noch den lohnenden Teil bekommt.
Ich hatte Jahre lang die medinzinische, zeitliche und bequemliche Bevorzung als Privatpatient "genossen".
Immerhin leben wir noch nicht in den USA, GB oder RUS, wo jährlich Zehntausende sterben müssen, weil ihnen grundlegende medizinische Behandlungen verwehrt werden.
Ex-Füchse #100386, 07. April 2020, um 14:18
Wo haste die Zahlen denn her, Stoni, schmeiß mal die Quelle dazu bitte rein.
Cabeza_doble, 07. April 2020, um 14:21
Ja, verglichen mit diesen Ländern geht es uns hier wirklich gold.Ich glaube sogar, dass es nur sehr wenige Länder gibt, deren Gesundheitssystem besser ist als das in Deutschland, eigentlich fallen mir da nur Norwegen und die Niederlande ein.Aber das bedeutet halt im Umkehrschluss leider nicht, dass hier alles zum Besten steht, sondern nur, dass wir Deutschen zu den Einäugigen unter den Blinden gehören.Es gibt noch jede Menge Verbesserungsbedarf und sehr viel Luft nach oben.
Stoni, 07. April 2020, um 14:38
zuletzt bearbeitet am 07. April 2020, um 14:39
*Einkommen und Lebenserwartung*
Reiche leben länger als Arme – im Extremfall bis zu 15 Jahre
focus: 21.04.2016
*In Deutschland leben Reiche gut 10 Jahre länger als Arme*
Auch in Deutschland ist die Beziehung zwischen Einkommen und Lebenserwartung messbar: Hier lebt laut Robert Koch-Institut das wohlhabendste Fünftel
der Frauen 8,4 Jahre länger als das ärmste Fünftel. Bei den Männern beträgt dieser Unterschied 10,8 Jahre.
*Bis zu 11 Jahre in Deutschland*
ntv 22. April 2016
Warum leben reiche Menschen länger?
Neben anderen gesundheitlichen Faktoren werden auch hier die Behandlung chronischer Krankheit und der Zugang zu medizinischem Fortschritt genannt.
Ex-Füchse #148311, 07. April 2020, um 14:41
Solche Zusammenhänge zu bilden ist fraglich. Erinnert mich immer an das Beispiel: "100% aller Verbrecher atmen Sauerstoff. Verbietet Sauerstoff!"
Was ich im konkreten Fall meine: In verschiedenen Studien (kann man gerne googeln) hat man festgestellt, dass vor allem arme und bildungsferne Menschen rauchen. Das schlägt auf die Lebenserwartung und hat nichts mit einer vermeintlich besseren Gesundheitsversorgung durch Reiche zu tun.
Ex-Füchse #148311, 07. April 2020, um 14:42
Nächster Punkt: Schau dich mal im BurgerKing und im McDonalds um und überlege dir, welches Klientel du dort antriffst. Auch hier kann man einen Bezug zu einer geringeren Lebenserwartung herstellen.
Ex-Füchse #100386, 07. April 2020, um 14:43
Aha, hier mal was von der privaten (!) KV dazu, die ja jedes Interesse hat IHREN Anteil daran möglichst positiv rauszustellen, weil der Kunde ja zahlen soll:
"Frauen werden in Deutschland im Durchschnitt 83,2, Männer 78,3 Jahre
alt. Hat man erst mal das 65. Lebensjahr erreicht, so steigt die
Lebenserwartung auf 86,0 bzw. 82,8 Jahre an.
Anders sieht das bei den Versicherten der privaten
Krankenversicherung aus. Von Geburt an gerechnet wird der
PKV-Versicherte 87,34 bzw. 83,97 und vom 65. Lebensjahr an gerechnet
sogar 89,07 und 86,31 Jahre alt.
Der privat Versicherte lebt also ca. 4
Jahre ((!)) länger als der gesetzlich Krankenversicherte.
So die Zahlen des Statistischen Bundesamtes und des BaFin geprüften PKV-Verbandes.
Die Gründe liegen nicht nur ((!)) in der besseren Krankenversicherung
Ein PKV-Vollversicherter
hat in der Regel eine höhere Bildung und ein höheres Einkommen als ein
GKV-Kunde. Bei höherem Bildungsgrad und/oder hohem Einkommen geht die
Wissenschaft von einem sorgfältigeren Umgang mit der eigenen Gesundheit
aus. Die Ernährung ist besser, Sport spielt eine größere Rolle und
Vorsorgeuntersuchungen sind Standard. Unter Umständen ist das Auftreten
gegenüber Ärzten und Behandlern ein anderes. Wer gut zuhört und schlau
nachfragt, findet ggf. größere Aufmerksamkeit. ..."
Quelle: https://privat-versichern-pkv.de/private-krankenversicherung-pkv-und-lebenserwartung/
Ex-Füchse #148311, 07. April 2020, um 14:46
Die PKVler findest du seltener in Knochenjobs wie LKW (Nahverkehr), Baustelle oder Bergwerk. Da ist die Lebenserwartung eher so geht-so.
Stoni, 07. April 2020, um 15:03
Eben. Was ist an "teilweise" so schwer zu begreifen? Die bessere medizinische Versorgung erklärt die Differenz in der Lebenserwartung natürlich insbesondere dort, wo sie wie bspw. wie in den USA eklatanter ist und 15 Jahre beträgt.
Stoni, 07. April 2020, um 15:06
Neben der Bildung und dem Bewußtsein für gesundere Ernährung u.ä. muß man sich aber auch schon den Zugang zu letzterem auch erst einmal leisten können. Zum Glück saufen bildungsintensive Schichten ja nicht.)
Ex-Füchse #148311, 07. April 2020, um 15:08
Heute nicht mehr Lappen, das ist richtig. Wenn ich mich nicht täusche, sind das aber Langzeitfolgen.
Ex-Füchse #148311, 07. April 2020, um 15:10
Da kriege ich schon den nächsten Rappel, wenn ich das lese, Stoni.
Gesunde Ernährung ist NICHT teuer in Deutschland. Mineralwasser und Saft kostet nicht viel, man kann das ganze Zuckerzeugs auch im Regal stehen lassen.
Auch beim Kochen ist es das Gegenteil: Wenn man sich täglich als Familie 'nen Döner reinschaufelt, zahlt man mehr, als wenn man sich was Gutes kocht.
Ex-Füchse #148311, 07. April 2020, um 15:10
@Seb
hängt ja wohl
Ex-Füchse #100386, 07. April 2020, um 15:17
"Was ist an "teilweise" so schwer zu begreifen?"
Eben welchen realen Anteil die PKV tatsächlich daran hat.
Teilweise = 4 Tage länger leben? 2 Monate? 3 Stunden? 4 Jahre?
Das ist doch total unklar.