Doc_Jule, 24. März 2012, um 08:03
""Wir tun also gut daran, uns dieses Problems hier sinnvoll und konzentriert anzunehmen."
Wieso? Was soll es bringen? "
Eine funktionierene Demokratie steht und fällt mit der Allgemeinbildung ihrer Mitglieder. Ich denke, Seb´s Satz bezog sich auf die Bildungsferne großer Teile der US-amerikanischen Bevölkerung sowie einer ähnlichen Entwicklung in Europa...
Ausnahmsweise stimme ich ihm darin voll und ganz zu...
Jeanny, 24. März 2012, um 08:13
Buchtipp zu dem Thema: Rolf Winter " Ami go home"
Von 1989 - aber immer noch aktuell
Sternenfeuer, 24. März 2012, um 11:23
... was regt ihr euch auf?
jedes volk hat die regierung die es verdient, bzw. zulässt...
und erst wenn die zustände unerträglich werden, gibt es einen regierungssturz, putsch, neuwahlen, massenflucht, bürgerkrieg oder ähnliches.
... im besten fall unblutig, im schlimmsten das gegenteil davon..., beispiele dafür gibt es weltweit und in der geschichte doch zuhauf...
Doc_Jule, 24. März 2012, um 11:32
nein, Sterni, leider kann man es so nicht (ganz) sagen.
Denn die "Herrschenden", egal welcher Couleur, haben auch ganz erheblichen Einfluss darauf, wie gebildet oder eben ungebildet (gilt auch für politisch-gesellschaftlich-wirtschaftlich) ein Volk ist......
Lottospieler, 24. März 2012, um 11:34
gilt das auch für uns? viele wollten die merkel mit ihrer unsozialen politik damit die reichen noch reicher werden, es keinen mittelstand mehr gibt, bald nur noch arm und reich gibt und sind jetzt überrascht das genau das eintritt. wir haben doch schon längst amerikanische verhältnisse wo viele mit ihrer hände arbeit nicht überleben können, wo auf andersdenkende, andersfarbigen und auch sonstwie andere rumgetrampelt wird und sie diskriminiert werden.
im gegensatz zu frankreich wo man zb bei sozialen problemen sofort auf die straße geht und versucht sich dagegen zu wehren weint man in deutschland im stillen kämmerlein, könnte ja sonst auffallen.
Lottospieler, 24. März 2012, um 11:54
ja Para,
genau deswegen wird ein Volk sehr oft dumm gehalten, muckt nicht auf und läßt sich leichter regieren, das gilt für die USA extrem für uns aber auch in etwas abgeschwächter Form.
So kommen manche in den USA aus ihrem Kuhdorf ihr ganzes Leben nicht raus und denken das sie mit Deutschland immer noch im Krieg sind (etwas überspitzt)
Auf jeden Fall ist das Bildungsgefälle in den USA dramatisch, für ein Land das für sich den Anspruch erhebt ein führendes dieser Erde zu sein einfach unanständig, unverständlich.
Ich kann mir nicht vorstellen das das Recht auf Bildung zu den Grundrechten in den USA gehört, da sind wir gottseidank schon etwas weiter uns haben uns von dem Neanderthalerdasein schon etwas fortentwickelt.
Solange das Recht des Stärkeren der alle Macht und Einfluß hat und Andersdenkende,-farbige diskriminiert oder wie in dem Besipiel (um zum Thema zurückzukommen) einfach mal umgebracht werden solange die Gleichstellung ALLER vor dem Gesetz nur eine Farce ist kann man einen solchen Staat nicht ernst nehmen.
sashimi, 24. März 2012, um 11:59
Ein amerikanischer Freund schrieb mir, dass die Tea-Party-Bewegung bewusst versucht Gerüchte zu streuen, dass Obama Muslim ist.
---------------------------------------------------------------das stand dann auch in Boulevardzeitungen in den USA und irgendwo klein versteckt war dann ein ?
Lottospieler, 24. März 2012, um 12:02
zuletzt bearbeitet am 24. März 2012, um 12:07
Was bei den guten alten Römern 'panem et circenses' war nennt man bei uns jetzt 'Hartz IV':
Almosen, Brotkrümel hinwerfen die nicht zum Leben und nicht zum Sterben reichen, Verarschung hoch zehn und keiner muckt auf. Wer wie ich und viele andere auch unverschuldet nach vielen Jahren der Beschäftigung, hohen Steuern und Abgaben zu leisten sich damit zufrieden geben muß ist nur zu bedauern.
Für einen sogenannten 'Sozialstaat' unwürdig.
Besonders kritisch sehe ich das die Jahre der Beschäftigung , bzw Nichtbeschäftigung viel zu wenig oder gar nicht berücksichtigt werden.
Wie kann jemand der zb 20-25 Jahre gearbeitet hat schön brav seine Steuern und Abgaben bezahlt hat nur die gleichen Minimalleistungen vom Staat bekommen wie jemand der noch nie oder wenige Jahre einer Beschäftigung nachging? zutiefst unsozial nenne ich so etwas.
Seb1904, 24. März 2012, um 13:16
Para hat mich schon richtig verstanden, vielen Dank. Obwohl ich, wenn ich von Dir volle Zustimmung bekomme, meinen Standpunkt noch einmal überdenken sollte :-)
Benderloin hat aber auch recht, ich habe mich falsch oder zumindest in der Kürze missverständlich ausgedrückt.
Wir müssen uns des Bildungsproblems hier in Deutschland annehmen, und natürlich nicht die amerikanischen Probleme betrachten.
Was ich meine ist, daß wir, angefangen bei den allerjüngsten, anfangen müssen, das Niveau der Bildung anzuheben und vor allen Dingen auch diejenigen besonders fördern, die entweder deutlich unter dem Standard oder deutlich über dem Standard liegen. Vor allen Dingen dürfen nicht so viele wie derzeit durch das Raster fallen und mit Beginn der Volljährigkeit ohne TAUGLICHEN Schulabschluss dastehen.
Ich kann das gerne in aller Breite ausführen - endlich mal ein Feld, von dem ich glaube, tatsächlich etwas zu verstehen, weil ich mich mit Bildungspolitik im Allgemeinen und dem Bologna-Prozess im Besonderen seit 15 Jahren qua Amt auseinandersetze - aber ich bin der festen Überzeugung, daß wir mit dem Ansatz, der derzeit gefahren wird, in die falsche Richtung unterwegs sind.
Ich habe das "tauglich" oben betont, weil derzeit der Trend ist, jedem irgendeinen Zettel zu verabreichen, der ihm einen Schulabschluß bescheinigt, unabhängig von seinem tatsächlichen Wissen und Können. Das hilft aber nicht, weil die ausbildenden Betriebe das natürlich auch mitbekommen und ihre Latten höher legen. Wo früher ein ganz normaler Hauptschulabschluss reichte, um einen Ausbildungsplatz zu bekommen, muß heute schon ein guter Realschulabschluß her, weil die Betriebe sagen, daß, wer von der Hauptschule kommt, heutzutage nur sehr bedingt Minimalanforderungen an Deutsch und Mathe genügt (Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel).
Und so geht es weiter: wo früher Realschule reichte, wird heute ein Abi verlangt.
Viele Berufsbilder, z.B. im Gesundheitswesen oder in technischen Bereichen, haben sich nicht grundsätzlich gewandelt, aber der Weg dahin führt immer öfter nur über einen (Fach-)Hochschulabschluß.
Der Bachelor ist nichts anderes als ein (nur minimal besserer) Ausbildungsabschluß, der Master nicht immer mit dem alten Diplom gleichzusetzen.
Der Weg zum Abschluß, beispielsweise zum Abitur, ist heute erheblich leichter als noch vor 30 Jahren. Damals haben im Westen etwa 16% einen Jahrgangs Abitur gemacht, in der DDR staatlich geregelte 12 %.
Heute erreichen wir bundesweite eine Quote von annähernd 50 %. Mir kann keiner erzählen, daß die heutigen 18-Jährigen so viel schlauer sind als die damaligen. Nein - die Latte liegt niedriger. Die Spirale dreht sich nach oben weiter - wer früher studierte, war in den allermeisten Fällen "fein raus", heute definiert sich die akademische Spitze durch staatlich erwünschte Eliteuniversitäten, durch deutlichen Trend zum Zweitstudium und Auslandssemester, gerne auch mit dortigem Abschluß.
Das "Recht auf Bildung" wird vielerorts mit einem "Recht auf Abschluß" verwechselt, und die Politik scheint dieser Tendenz auch noch nachzugeben. Es ist eben unpopulär zu sagen, daß ein Schul- oder Berufsabschluß eben mit Leistung und Minimalanforderungen verbunden ist, daß man die Sprache beherrschen muß und daß so Dinge wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Fleiß und Respekt eigentlich Selbstverständlichkeiten sind.
Andererseits hat sich das Arbeitsbild in vielen Bereichen gewandelt. Es gibt nicht mehr nur das lebenslange Arbeitsverhältnis, sondern immer öfter eben Jobs und Projekte. Ob das deutsche Arbeitsrecht mit seinen Kündigungsfristen und anderen Hemmnissen darauf eingestellt ist, sei dahingestellt.
Insbesondere ist es nach wie vor schwierig, als Ü50-Arbeitnehmer ohne spezielle Qualifikation wieder in einen Job zu kommen. Ich finde es dann, und da bei ich bei hotte, unerträglich, daß man teilweise erheblich weniger rausbekommt als man über die Jahrzehnte einbezahlt hat.
(Jetzt kommt wieder so ein unbequemer Satz.) Aber das liegt eben unter anderem daran, daß sich aus unseren Sozialsystemen nicht wenige bedienen, die nie auch nur einen Deut dazu beigetragen haben.
Aber das hat nur wenig mit Bildungspolitik zu tun. Also mche ich hier mal einen Punkt.
Doc_Jule, 24. März 2012, um 13:22
ist ja bisschen unangenehm, aber ich muss dir schon wieder in vielem zustimmen, Seb... ;-)
Lottospieler, 24. März 2012, um 13:45
zuletzt bearbeitet am 24. März 2012, um 13:52
wenn es um Verteilungen von Leistungen des Staates geht sollte dies niemals nach dem Gießkannenprinzip geschehen, genau das ist demotivierend für diejenigen die schon etwas geleistet haben und ebenso für solche die dies noch nicht taten oder nie tun werden.
Eine Staffelung von Sozialleistungen ist unabdingbar nach meiner Meinung, wie es im Moment gehandhabt wird fördert es Drückeberger und Absahner so deutlich muß ich das mal sagen.
Allgemein gilt doch: Förderungsmaßnahmen die sinnvoll sind werden zudem oft eingestellt, vor allen wenn sie schwächeren oder der Allgemeinheit helfen, bedienen sie eine bestimmte Klientel oder dienen sie als Alibifunktion zb für eine Wiederwahl dann werden sie von der Politik groß rausgestellt und laufen weiter, obwohl sie niemandem nützen.
Ich denke hier an die Beschäftigungsprogramme der Arbeitsagentur der letzten Jahre, statt gezielt nach ihren Fähigkeiten Leute zu fördern gibt es zb keine Förderungsmaßnahmen für Hartz 4 Empfänger mehr (nach meinem Kenntnisstand)
Diese Leute haben wohl keine Perspektiven mehr, man traut ihnen nichts zu, hat sie doch längst abgeschrieben, auch jüngere. Das ist für mich erschreckend.
Dadurch ist auch unser Land krank um wieder mal beim Thema zu bleiben.
Ex-Füchse #11750, 24. März 2012, um 13:50
Dieser Eintrag wurde entfernt.
Ex-Füchse #4596, 24. März 2012, um 14:29
Joo, damit liegt er an jedem Stammtisch vorn. :-)
Die Krux in unserem Staat is, daß wir auch Faulpelze und Drückeberger nicht verhungern lassen und ihnen zumindest in dieser Beziehung ein Leben unter menschenwürdigen Bedingungen ermöglichen. Das hat uns unser Grundgesetz so aufgetragen.
Sternenfeuer, 24. März 2012, um 14:40
zuletzt bearbeitet am 24. März 2012, um 14:41
... und das ist auch richtig so - sonst gäb es keinen relativ sozialen frieden, sondern unruhen, wesentliche höhere gewalt und kriminalität.
... wir kaufen uns frieden mit geld, aber nichts anderes tun wir mit europa auch.
... mit geld wird versucht eine zone zu schaffen, in der
krieg nicht mehr denkbar sein sollte und am ende zu
einer großen politischen einheit führen soll...
... die ungerechtigkeiten und der mißbrauch der sozialleistungen ist eine andere geschichte, dem muss mit besseren methoden einhalt geboten werden.
... andererseits verdient sich eine ganze industrie an
dienstleistern, helfern und einrichtungen daran eine goldene nase, nicht zuletzt werden 1 € jobs gerne genutzt, um billige arbeitskräfte zu haben...
... zeitarbeitsfirmen haben die lohnsklaverei neu eingeführt und die großen konzerne unserer "sozialen" marktwirtschaftlich demokratie nutzen weidlich diesen umstand und gliedern ihre arbeitnehmer darin aus, bzw. eröffnen eigene zeitarbeitsunternehmen...
... das grundproblem bleibt, solange die starken und mächtigen nicht über genügend moral und einsicht verfügen und raffgier zu den tugenden von managern und politikern zählt, ändert sich nichts zum positiven in unserm land, geschweige denn in der welt.
... also tut bildung, aufklärung und ein mindestwohlstand für alle dringend not..., damit das
gespenst von armut und krieg ein gespenst bleibt...
Stoni, 24. März 2012, um 19:23
USA: einer der Sender mit den höchsten Einschaltquoten des Landes FOX sprach dem Opfer eine Mitschuld zu, die genauso hoch sei wie die des Mörders "weil er eine Kapuze trug" ... es regnete ...
Lottospieler, 24. März 2012, um 20:07
verschleiern - beschönigen - nicht wahrhaben wollen - das Recht beugen - unter den Teppich kehren
übliche Methoden des selbsternannten Weltpolizisten, er wird erst als solcher glaubwürdig wenn er die Unzulänglichkeiten und schreiendes Unrecht und das soziale Gefälle im eigenen Land massiv angeht, wird ein frommer Wunsch bleiben.
Lottospieler, 24. März 2012, um 20:09
Marek, schreib du doch mal etwas dazu, was du von diesem genannten Fall hier hältst oder hat es dir die Sprache verschlagen?
es ist nicht alles Gold was glänzt im gelobten Land :-)
Ex-Füchse #4596, 24. März 2012, um 20:13
Warum zerrst Du Marek hier her? Soll er sich dafür rechtfertigen, daß er in den USA lebt?
Lottospieler, 24. März 2012, um 20:17
mich interessiert die Meinung eines Menschen der in diesem Land lebt, ob er bereit ist Vorkommnisse objektiv und kritisch zu sehen, was ist daran falsch?
Ex-Füchse #365, 24. März 2012, um 20:21
Nichts, Hotte!
ich teile Deine Einstellungen zu dem Thema sogar weitgehend. Aber Marek kann doch nun wirklich nichts dazu.
iFox, 24. März 2012, um 20:24
Fox, der Sender, vertritt mit den Republikanern ja auch das rechts außen der USA. Bei denen ist Schwarze meucheln scheinbar noch Kavaliersdelikt.
Ich glaube aber auch, dass sich Deutschland den Anteil der Nichtarbeitenden, die das tatsächlich nicht können, locker leisten kann. Die anderen sollten motiviert werden.
Die Motivierung liegt aber doch am Hartz IV und nicht an den Betroffenen, oder? Das kann man denen eigentlich nicht vorwerfen.
Ex-Füchse #4596, 24. März 2012, um 20:28
Ich schätze die Freiheit, mich äußern zu können wenn ich das will und, zumindest als nicht selbst Beteiligter, mich zurückhalten zu können. Das billige ich anderen auch gerne zu.
Lottospieler, 24. März 2012, um 20:43
Eva,
natürlich kann er nichts dafür, mich würde nur interessieren ob er jemand ist der Ungerechtigkeiten in seinem Land ebenso kritisiert wie viele das hier in Deutschland über Vorkommnisse in ihrem Land machen.
Nach dem was man oft liest und hört geht der 'Nationalstolz' vieler Amerikaner in manchen Regionen (ein vollkommen falsch verstandener denke ich) vor allem im Süden so weit das sie vor Dingen wie den geschilderten die Augen verschließen oder nicht wahrhaben wollen. Der Rassismus ist zb dort in vielen Köpfen noch drin und seit Generationen tief verwurzelt und prägt das tägliche Leben.
Lottospieler, 24. März 2012, um 21:00
.. in dem Land wo er lebt oder arbeitet... nicht in seinem, wer was finden will findet immer was :-)