jensbonath, 24. März 2012, um 21:32
Kein Witz!: Hauptschüler 9.Klasse, Notenschnitt knapp über 4 wird nach seinem Berufsziel gefragt "Radio- und Fernsehmechaniker möcht ich werden". Warum in alles auf der Welt traut sich kein Verantwortlicher, diesem Träumer mal bei Zeiten auf die Idee zu bringen, das man da vielleicht etwas mehr bewegen muss als lediglich 0,000001% seiner Gehirnmasse in Wallung zu versetzen? Nix gegen Hauptschüler, war selbst auf Grund eines miesen DDRStaatsverbrecherzeugnisses auf eben einer solchen vor 25 Jahren gelandet und musste sehen, wie ich da dann meinen Realschulabschluss hinbekomme. Waren damals die Lehrer dort schon entnervt, über diese Ansammlung von dummer Faulheit (sicher gabs auch Ausnahmen), so tun mir die heutigen Lehrer wirklich leid - denn offenbar ist kein Verantwortlicher hier in diesem Land etwas gegen diese Spirale der Dummheit wirksam zu unternehmen. Ich behaupte mal wenn nur 10% der herumdümpelnden 0Bockhauptschüler auf die richtige Spur gebracht werden würden, bräuchte sich die Industrie keine Sorgen mehr um geeignete Bewerber für hochqualifizierte Ausbildungsplätze zu machen. Doch wie es sich schon in der Antike zeigte - ein Volk mit einem recht hohen Anteil an unterdurchschnittlich Gebildeten lässt sich nun mal leichter verarschen!
Ex-Füchse #4596, 24. März 2012, um 21:49
[zitat]
Kein Witz!: Hauptschüler 9.Klasse, Notenschnitt knapp über 4 wird nach seinem Berufsziel gefragt "Radio- und Fernsehmechaniker möcht ich werden".
[/zitat]
Wann war das denn? Radio- und Fernsehmechaniker mag es in den 60er Jahren gegeben haben, als ich den Beruf in den 70ern gelernt habe wurden wir Radio- und Fernsehtechniker, seit über 10 Jahren ist die Berufsbezeichnung Informationstechniker, da sich das Betätigungsfeld erheblich erweitert hat. Mit nem Hauptschulabschluss hatte man schon in meiner Lehrzeit keine Chance auf diesen Beruf.
jensbonath, 24. März 2012, um 21:54
Dieses Gespräch fand dieses Jahr statt - da kann man ja fast nur vermuten, das daheim ein Papa sitzt, der sich schon vor über 60 Jahren der Arbeitswelt entzogen hat!^^
EE-DIAL, 25. März 2012, um 00:44
es ist wie im wahren Leben, die USA kaufen sich mit Geld ihre Freunde
Ex-Füchse #17674, 25. März 2012, um 07:39
Jens, ich find die Antwort des Hauptschülers durchaus
legitim. Wenn ich solche Kids bei uns in an der Hauptschule frage antworten teilweise sie mit "Architekt", "Anwalt" oder "Arzt". Und auch das ist todernst gemeint, da sie dennoch auf jeden Fall ihre Quali für die Oberstufe schaffen würden, früher oder später - so what?
Kvothe, 25. März 2012, um 08:53
"...rischtisch! Ey, wenn der Herr Küttner nicht so ein Arschloch so ist, so, dann bin ich schon letztes Jahr Gümnasum gegangen. Ich geh auf Abendkolletsch, da mach ich 10b und dann, ne, dann mach ich Fachabi und geh Uni, da sind auch voll die geilen Weiber laufen da so rum!"
Ex-Füchse #365, 25. März 2012, um 10:45
Es ist ja nicht nur die mangelnde Bildung, die zu solchen Exzessen, wie sie Stoni hier nennt, führt, es ist auch das problematische Verhältnis der Amerikaner zu Waffen und zum Töten.
In vielen US-Bundesstaaten herrscht ja immer noch eine Mentalität wie zu Zeiten von Wyatt Earp, nach der ein Mann erst dann ein Mann ist, wenn er eine Pistole bei sich trägt und natürlich auch bereit ist, diese zu benutzen. So lange es quasi als Menschenrecht angesehen wird, Waffen zu tragen, wird es immer wieder zu solchen Taten angeblicher Selbstverteidigung kommen. Aber es ist wohl derzeit ein frommer Wunsch, darauf zu hoffen, dass sich daran in näherer Zukunft etwas ändern könnte. Im Gegenteil, wenn man sich die Vorwahlen bei den Republikanern ansieht, über die Forderungen und Vorstellungen der Tea-Party nachdent, dann muss man befürchten, dass in den nächsten Jahren alles womöglich noch schlimmer werden könnte.
Lottospieler, 25. März 2012, um 11:05
zuletzt bearbeitet am 25. März 2012, um 11:14
um meine verfassungsmäßigen Grundrechte zu verteidigen muß ich dies nicht mit Waffen und Ausübung von Gewalt tun, dafür gibt es Gesetze die mich schützen und die einzuhalten sind. Selbstjustiz hat in keiner Gesellschaft unserer Zeit mehr Platz, wir leben nicht im Mittelalter oder im 'wilden Westen', wann geht das endlich in manche amerikanischen Hohlbirnen rein?
p.s.
und wenn die Gesetze mich nicht schützen oder manche dies glauben, dann ist am System was faul,
mangelndes Vertrauen in die Justiz oder den Staat insgesamt.
Sternenfeuer, 25. März 2012, um 15:09
... vertrauen ist gut - aber ausreichende kontrolle und
regulierungsmechanismen die fehlsteuerungen aufdecken und beheben sind unbedingt notwendig...
stichwort: freie presse, unabhängige justiz, korrekte
beamte und verwaltung, mündige bürger, gleichheit
aller vor dem gesetz, wahrung des sozialen friedens,
der menschlichen würde und vieles andere was man
noch aufführen könnte...
Lottospieler, 25. März 2012, um 15:40
zuletzt bearbeitet am 25. März 2012, um 15:41
da hast du natürlich recht, fehlt es allerdings am Vertrauen in den Staat was ihre persönliche Sicherheit angeht (das scheint ja bei viele US-Amerikanern so zu sein) hab ich so meine Bedenken.
Das ist doch ein Argument das immer wieder genannt wird von Waffenfetischisten die ihren Irrsinn begründen wollen. Niemals käme es zu Vorfällen diesen Ausmaßes wenn es strengere Waffengesetze gäbe.
Schon Kinder werden im Umgang mit einer tödlichen Waffe gedrillt, sie gehören in manchen Gegenden zu ihrem normalen Leben.
Dabei kann man nur erahnen wieviele Vorfälle vertuscht werden in denen es um Umgang mit einer Waffe ging, es sind mit Sicherheit viele.
Auch mag ich mir gar nicht vorstellen wie viele Menschen noch am Leben wären mit besseren Gesetzen, es wird Zeit das die Amis endlich mal aufwachen und dem staatlich legalisierten Mord ein Ende bereiten.
Ex-Füchse #4596, 25. März 2012, um 15:41
Versuch sowas mal in den USA umzusetzen.
Stoni, 25. März 2012, um 16:03
Ja, das ist das Problem. Obama will sicher, aber er weiß auch, er würde an der US-Waffenlobby NRA scheitern und seine Präsidentschaft wäre zu Ende.
Allein in Florida haben 500.000 Menschen legal eine Waffe, davon 1.400 verurteilte Straftäter.
Seit 2005, der Einführung der "Lizenz zum Töten" werden allein in Florida über 100 Menschen jährlich aus "gefühlter Notwehr" erschossen, vorher nur ca. 40.
Unfassbar, wie ein an sich zivilisiertes Land solch barbarische Sitten ertragen kann.
Ich könnte es nicht.
Lottospieler, 25. März 2012, um 16:04
zuletzt bearbeitet am 25. März 2012, um 16:04
haben manche schon versucht, aber gegen eine Waffenlobby die dahinter steckt wo es um Milliardengewinne geht traut sich auch kein Präsident gegen anzugehen.
Jeder hat das Recht sich eine Privatarmee zu halten wenn er die Notwendigkeit begründen kann und das ist nicht so schwer, mit Geld geht alles und sich auch schwere automatische Waffen zu besorgen mit denen hunderte und tausende Menschen innerhalb kürzester Zeit ins Jenseits befördern werden können.
Die USA ist ein hochmilitarisiertes Land wo Menschen in manchen Gegenden erschossen werden können weil sie das Grundstück von jemandem betreten, genau das ist es was ich unter dem erwähnten staatlich legalisierten Mord verstehe, mir wird es speiübel wenn ich an so ein Scenario denke.
Lottospieler, 25. März 2012, um 16:06
sorry Stoni, überschnitten, hier sind wir zu 100% einer Meinung denke ich.
Ex-Füchse #4596, 25. März 2012, um 16:33
Präsident wird, wer genug Geld für einen Wahlkampf aufbringt, ausgemacht wird das Rennen dann unter Kandidaten von 2 Parteien. Auch unterhalb dieses Amtes sind mir noch keine anderen Parteien aufgefallen, gibt es da überhaupt sowas?
Menschengruppen die seit vielen Generationen dort leben fühlen sich immernoch als Iren, Italiener und was weiß ich woraus sich die Bevökerung zusammensetzt. Diese Gruppierungen leben in eigenen Terretorien, selbst innerhalb einer Stadt. Dabei muss man Rücksicht nehmen fremde Terretorien nichtmal zu betreten um nicht in Lebensgefahr zu geraten.
Religionen greifen in die Selbstbestimmung der Menschen ein, dabei sind selbst die christlichen Gruppierungen in unüberschaubar viele Sekten, mir fällt kein anderes Wort dafür ein, aufgeteilt.
Einigkeit wollen die Amis nicht, da kriegt man keine Linie rein, weder bei Waffen noch beim Gesundheitswesen.
Kairos, 26. März 2012, um 15:21
Mir kommt regelmäßig die Galle hoch, wenn ich Nachrichten aus dem Land der Dekadenz lese und fast immer trifft es dabei Einstellungen, die die Republikaner vertreten:
Sie wollen die Gesundheitsreform zurückdrehen mit dem simplen Argument, weil sie zu teuer sei und Millionen Amerikaner können sich wieder Gedanken machen wie sie ärztliche Leistungen bezahlen sollen.
Steuererhöhungen für Wohlhabende, Reiche und Superreiche dürfe es auch auf gar keinen Fall geben, weil das die Menschen träfe, die Arbeitsplätze schaffen.
Weil ein 17-jähriger Farbiger einen Kapuzenpullover trug, ist es dem selbsternannten Wachmann abzunehmen, dass er sich bedroht fühlte und in einer Notwehrsituation den Jungen erschoss.
Was diese Präsidentschaftskandidaten der republikanischen Partei dann absondern, läßt einen nur noch schaudern - und das schlimmste befürchten, denn warum sollte diese Bevölkerung, die sich schon zwei Mal Mister Dabbeljuh auserkoren hatte, nicht wieder zuschlagen.
Ich schließe mich einem meiner Vorschreiber an und werde in diesem Leben vermutlich kein Einreisevisum mehr für die USA beantragen.
Seb1904, 26. März 2012, um 17:07
Hilfe. Das freieste Land aller freien Länder, das Land der Freien und die Heimat der Tapferen soll kein Vorbild mehr sein?
An welchem Punkt der amerikanischen Geschichte ist da denn dann was schiefgelaufen, daß der gute Ansatz vom gleichberechtigten Zusammenleben aller Menschen, gleich welchen Geschlechtes, welcher Herkunft, welcher Rasse, welcher Hautfarbe, welcher sexuellen Ausrichtung, welchen Glaubens, welchen Vermögens, welchen Standes so daneben gegangen ist?
Ich möchte auch nicht in einem Land leben,
..... in dem ich (zumindest nach Einbruch der Dunkelheit) nicht durch bestimmte Straßen gehen kann,
..... in dem jeder Vollpfosten beliebig viele scharfe Waffen besitzen und mit sich rumschleppen darf,
...... in dem Wahlen im wesentlichen durch Millionen entschieden werden,
in dem die Daseinsberechtigung durch Los entschieden werden kann (green card),
....in dem organisierte Kriminalität jeden Bereich des täglichen Lebens beeinflusst,
..... in dem nach ethnischen Merkmalen zusammengesetzte Verbrecherbanden ganze Stadtviertel unter sich aufteilen,
.... in dem Bigotterie und Scheinheiligkeit an der Tagesordnung sind,
..... in dem Nippelblitzer für Aufregung und Unterbrechung von Liveübertragungen sorgen, in dem aber gleichzeitig die größte Pornofilmindustrie der Welt zuhause ist.
Da bleib ich lieber hier, in meinem Land. Und stelle bedrückt fest, daß wir auf dem besten Wege sind, die gleichen Fehler zu machen. Nur teilweise viele Jahre später. Warum diese bei uns zu anderen Ergebnissen führen sollten?
Doc_Jule, 26. März 2012, um 17:33
zuletzt bearbeitet am 26. März 2012, um 18:17
1.) ...."An welchem Punkt der amerikanischen Geschichte ist da denn dann was schiefgelaufen, daß der gute Ansatz vom gleichberechtigten Zusammenleben aller Menschen, gleich welchen Geschlechtes, welcher Herkunft, welcher Rasse, welcher Hautfarbe, welcher sexuellen Ausrichtung, welchen Glaubens, welchen Vermögens, welchen Standes so daneben gegangen ist?"...
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Kann durch Vertreibung und teilweise Ausrottung der Ureinwohner, durch Slaverei und Rassentrennung überhaupt ein gleichberechtigtes Zusammenleben entstehen? Die hehren Vorstellungen, dass es an jedem selbst liegt, in diesem land zu Wohlstand zu gelangen, galt von Anbeginn immer nur für die Einwanderer. Den Anspruch eines gleichberechtigten Miteinander ALLER dort Lebenden hat es niemals gegeben....
2.) ..."Da bleib ich lieber hier, in meinem Land. Und stelle bedrückt fest, daß wir auf dem besten Wege sind, die gleichen Fehler zu machen. Nur teilweise viele Jahre später. Warum diese bei uns zu anderen Ergebnissen führen sollten? ..."
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Ich hege die stille Hoffnung, dass wir hier in Europa etwas mehr Geschichte haben, auf die wir zurück greifen können. Wir haben aus eigener Kraft oder mit Hilfe anderer Völker Feudalismus und Diktaturen hinter uns gelassen und ich hoffe nicht, dass es zu einer umfassenden Amerikanisierung kommen wird, zumal der "kranke Riese" inzwischen für die meisten kein Vorbild mehr sein dürfte. Größere Gefahr sehe ich im Moment darin, dass multinationale Konzerne die gesellschaftliche Entwicklung beeinflussen. Um dies zu verhindern, bedarf es einer Gesellschaft von informierten und gebildeten Menschen, wobei wir wieder bei dem Punkt angelangt sind, dass Investitionen in die Bildung der Menschen die besten Voraussetzungen schaffen, Extreme welcher Art auch immer, zu verhindern....
Leider sehr verkürzt und vereinfacht, aber ich möchte hier kein Essay schreiben.....ich hoffe, der Grundgedanke wird deutlich...
Ex-Füchse #4596, 26. März 2012, um 18:26
Nach dem Krieg wurden einige Weichen gestellt, die sowas wie in USA verhindern sollen. Unser Präsi is nicht mit Macht ausgestattet, Politiker sollen so bezahlt werden, daß sie unabhängig von finanziellen Interessen ihrem Gewissen folgen können. Der Staat muss jeden Menschen am Leben halten, niemand darf aus weltanschaulichen Gründen verfolgt werden. Dazu unser Recht uns zu informieren und die Pflicht des Staates uns Bildung zukommen zu lassen.
In diesem Grundgerüst ist die Bewegungsfreiheit der Politik schon recht begrenzt, trotzdem wird sie genutzt das Bildungssystem von unten nach oben undurchlässig zu halten und auch mal seiner Klientel Vorteile zu verschaffen.
Stoni, 26. März 2012, um 19:34
Kleine Randbemerkung: sog. multinationale Konzerne gibt es nicht mehr. Diese Großkonzerne zeichneten sich dadurch aus, dass sie international die jeweiligen Kulturen des Absatzlandes adaptierten und ihre eigene Unternehmenskultur, -sprache, -strukturen dem Gastgeberland anpassten (dadurch multi-(viel, verschieden) national).
Heute herrschen globale Konzerne mit einer Unternehmenskultur die für alle Länder dieselbe ist.
Doc_Jule, 26. März 2012, um 19:40
okay, die meinte ich. Und in deren Interesse ist die in den USA übliche "Schmalspurausbildung", heißt, nur wenig oberflächliches Allgemeinwissen, Mathe und Muttersprache, und danach möglichst schnell eine Spezialausbildung für den Arbeitsmarkt. So ein Bildungssystem produziert hochspezialisierte Fachidioten, aber leider keine mündigen Bürger. Ich denke, genau hier müssen wir aufpassen, dass wir unser Bildungssystem nicht nach amerikanischem Vorbild verändern, sprich verflachen, sondern im Gegenteil, universeller gestalten....
Dag, 26. März 2012, um 20:56
es gibt die Möglichkeit eine Online Petition für Trayvon Martin zu unterschreiben, so wie ich eben gelesen habe,gibt es einige gute Aktionen um Solidarität zu bekunden.
Hier ist der Link
http://www.change.org/petitions/prosecute-the-killer-of-our-son-17-year-old-trayvon-martin?utm_campaign=NbYqYZRNGG&utm_medium=email&utm_source=ac
Ex-Füchse #4596, 26. März 2012, um 21:09
Ausbildungen werden zurzeit überbewertet, In Produktion und Dienstleistung wird inzwischen fast jeder Handgriff vorgegeben oder Textbausteine runtergebetet. Spezielles Wissen kann man sich zur Not ergooglen.
Hatte mich mal für den Service im Auftrag von Lexmark interessiert. Der Abauf wäre gewesen, User reklamiert sein Gerät bei Lexmark, Callcenter erfragt wie sich der Fehler darstellt und gibt das ins System ein. Aus ner Datenbank wird rausgesucht welche Baugruppe in Frage kommt, diese wird mir übernacht in nen Kasten vor der Werkstatt zugestellt. Ich könnte mit nur diesem einen Ersatzteil beim User aufschlagen und stumpf dieses Teil ersetzen. Für den Job hätte ich der größte in der 2ten Klasse Grundschule werden können.