Rulaman, 22. Dezember 2012, um 13:15
Abweichungen der "Schmierregel" mache ich von meinem Blatt abhängig.
Bei Trumpfkürze zB. schmiere ich nicht blind die wenigen Augen, die ich habe.
Stehkarten halte ich gerne (Herz sowieso, aber das ist ein Thema für sich).
Will ich eine Ansage hören, schmiere ich als Re.
...
Insgesamt würde ich über mich sagen, dass ich als Ko öfter schmiere.
Seb1904, 22. Dezember 2012, um 17:21
Da leg ich in beiden fällen die 10.
Ich lege nur an drei bei zwei Vollen auf dem Tisch nicht den Dritten rein, und analog mache ich an Vier bei 31 oder 32 nicht den DoKo voll.
Tront, 22. Dezember 2012, um 18:24
Ich sehe schon eine Tendenz, dass die Schmierregeln von den wenigsten Spielern zu nahezu 100% tatsächlich eingehalten werden. Viele Spieler entscheiden sich in bestimmten Situationen noch um, wie 2 Volle reichen mir in einem Stich völlig oder wenden eben eine grundsätzliche Doppelkopfverhinderungstaktik an, machen gern 25 Augen-Stiche, machen eine Schmierung von ihrem übrigen Blatt abhängig; alles ganz in meinem Sinne, nur sprechen sie z. T. selbst dabei noch vom Einhalten der Schmierregeln. Das erscheint mir dabei ein wenig seltsam.
Selbst Terry als Verfechter seiner eigenen Theorie sagt ja zu dem Thema bei
k a n n man die schmieren oder eben nicht, was ganz vernünftig klingt, nur würde er bei einer "Nicht-Schmierung" in diesem Fall nicht bereits gegen seine eigenen Axiome verstoßen? Irgendwie schon, finde ich.Entweder gibt es Ausnahmen von der Schmierregel oder es gibt keine, zumindest sollte dies für die "Mehrheit" der strikten Befürworter dieser Theorie auch uneingeschränkt gelten. Bei mir gibt es eben mehr Ausnahmen und daher werde ich individuell je nach Spielsituation entscheiden müssen, wann welche Schmierung angebracht ist.
GeneralGrievouse, 22. Dezember 2012, um 18:32
zuletzt bearbeitet am 22. Dezember 2012, um 18:33
Was ich alles so lese macht mich als Anfänger schon etwas stutzig...einerseits soll mann versuchen als Anfänger sich nach den Regel zu halten/spielen mit Ko schmiert wo Re sich ziert aber die Experten legen sich die Regeln so aus wie sie es manchmal wollen...aber wehe der Anfänger macht das auch...sofort wird mann beschimpft am Tisch und der Experte verlässt zu 99% auch gleich den Tisch...wie soll mann da noch wissen was mann machen soll als Neuling vor allen dingen wenn mann lernen will und versucht Regelkomform zu spielen??
akaSilberfux, 22. Dezember 2012, um 18:41
"Von drei Karten gebe ich stets die mittlere" ist eben eine andere Basis als "von drei Karten gebe ich i.d.R. die höchste"
Regeln beinhalten in der Regel Ausnahmen. Bei Tront sehe ich einen anderen Ausgangspunkt; bei bestimmten Konstellationen werden dennoch die selben Karten gelegt. Nur besagt das über die zugrunde liegende Regel nichts. Um genau die geht es mir aber. Jeden Einzelfall kann und soll eine Regel nicht abdecken. Das haben zuletzt die Preußen ohne Erfolg versucht; die EU ist an manchen Stellen ebenfalls auf diesem Weg. Klarheit über die Basis ist wichtig, weil man von dort die gesamte Struktur aufbaut. Das ist nicht widerprüchlich, sondern eben regulär.
Ex-Füchse #16890, 22. Dezember 2012, um 18:50
Das Spiel sollte die Regeln bestimmen und nicht die Regeln das Spiel.
Tronts Ausführungen erscheinen mir allesamt logisch herleitbar.
Die klassischen Schmierregeln sind eine mir mehr oder weniger willkürlich erscheinende Festsetzung.
Stoni, 22. Dezember 2012, um 20:35
Basis ist immer noch, dass Re in Tendenz die Zweitläufe domiert, aufgrund mehr und höherer Trümpfe.
Das muss zwangsläufig und keineswegs willkürlich zu einem anderen Verhalten der Parteien in den Erstläufen führen.
Wenn auch nicht immer, so doch in der Regel.
EvilNephew, 22. Dezember 2012, um 21:18
Ich bin da völlig bei Bildchenwerfer und Tront.
Seb1904, 22. Dezember 2012, um 21:33
Aber des Silberfuxen Argumentation ist jetzt auch nicht so unbedingt von der Hand zu weisen.
Beruhigend eigentlich. So kann ich mir, je nachdem welchen Fehler ich gerade mache, eine Instanz aussuchen, auf die ich mich berufe......
Ex-Füchse #4596, 22. Dezember 2012, um 21:36
Seb, es is ganz einfach. Hältst Du dich an die Schmierregeln erkennt Dich dein Partner und kann Dich unterstützen. Machst Du dein eigenes Ding dann bist Du den Rest des Spiels auch auf dich gestellt.
EvilNephew, 22. Dezember 2012, um 21:37
Noddy ist dafür, also muss es ja schlecht sein.
Seb1904, 22. Dezember 2012, um 21:45
Es ist wie im richtigen Leben: wer die Regeln kennt und nachgewiesen hat, dass er sie versteht, kann es sich womöglich leisten, gelegentlich davon abzuweichen.
Tront darf das. Ich wohl eher nicht. Die Ausnahmen habe ich oben geschildert. In allen anderen Fällen, in denen ich abweiche, ist meine Kurzsichtigkeit schuld. Oder die fehlende Hirnwindung....
Tront, 22. Dezember 2012, um 21:57
Ein weiteres Argument gegen das ständige Einhalten der Schmierregeln wäre aus meiner Sicht noch, dass Spieler 2 mit folgendem Blatt oder ähnlichen Blättern sich durch eine Nichtschmierung ums Anspiel bringt.
Mal ehrlich, wer legt als Re-Mann jetzt die ehrliche Kreuz 9 und wer legt die "unerlaubte" Kreuz 10?
Um Spieler 1 grundsätzlich leichter eine knappe Ansage zu ermöglichen und um von einem Kontramann der zu 2/3 an Position 1 sitzt, selbst eher angespielt zu werden, legen hier doch viele Re-Spieler im ersten Stich die Kreuz 10, oder?
Schmierregeln hin oder her.
Welchen Kreuz-Wert legt ihr wirklich in diesen Stich? Bitte um Meinungsbildung!
Falls jetzt dieser Stich natürlich durch eine Schmierung die 30-Augen-Marke überschreiten sollte und Spieler 1 als ehrlicher Re-Mann daraufhin die Farbe nachspielt, hat man zwar ein neues Problem, aber welcher Zug ist denn der Wahrscheinlichere?
Außerdem weiss man dann bereits, dass Spieler 1 schon einen nicht unbeträchlichen Augenstich liegen hat und kann m. E. auch gut ein Re geben.
Da die Re-Partei aus meiner Sicht ja selten Trumpf vorspielt, kann mir mit diesem Blatt an Position 2 eigentlich gar nichts schlechtes mehr widerfahren.
Hauptsache ist, ich habe im ersten Stich geschmiert!
Ex-Füchse #4596, 22. Dezember 2012, um 22:15
Ich lege die 9 um von einem Re- Mann nicht übergagen zu werden. Ich richte meinen Anschub daran aus und würde als Re zu Trumpf greifen wenn ich an 2 ne 10 bekommen habe.
Bedient jemand öfter unehrlich spiele ich nach Möglichkeit mit Trumpf über ihn weg, egal welcher Partei ich angehöre.
EvilNephew, 22. Dezember 2012, um 22:23
Noddy legt die 9, also ist die 10 richtig. Die kommt auch von mir.
Seb1904, 22. Dezember 2012, um 22:26
Das will ich von Terry hören, dass er hier die 10 legt. Stand heute spiele ich die 9.
EvilNephew, 22. Dezember 2012, um 22:30
Wäre Silberfux konsequent, würde er sagen, er macht hier das Selbe wie in Benderloins Thread. Er haushaltet mit seinen Informationen und spielt deswegen Kreuz10 in den Stich.
Wäre!
Ex-Füchse #16890, 22. Dezember 2012, um 23:00
Immer
.Seb1904, 22. Dezember 2012, um 23:11
Er bringt sich ums Anspiel? Weil Pos 1 in Pik oder Herz anschiebt? Warum sollte?
Ex-Füchse #4596, 22. Dezember 2012, um 23:34
Son Stich hat dann leicht 3 Volle und der aufspielende Partner bringt die Farbe nach. Im späteren Verlauf wird er ihn dann mit hohen Damen blockieren.
Ex-Füchse #365, 23. Dezember 2012, um 00:14
Ich glaube, wir streiten hier ein wenig um des Kaisers Bart.
Diese Schmierregeln sind gerade für schwächere oder mittelstarke Spieler oft eine große Hilfe. Aber sie sind doch nicht in Beton gegossen.
Obwohl ich selber mich fast immer an diese Spieltechnik (und um nichts anderes handelt es sich) halte, betrachte ich sie dennoch nicht als unumstößlich.
Es gibt auch für mich gelegentlich Konstellationen, wo ich davon abweiche.
Und ich kann mir nicht vorstellen, dass dies nicht auch für Silberfux oder Noddy zutrifft.
Liegen in einem Farbstich bereits beide Asse, dann behalte ich z.B. gern die Zehn zurück, weil die nun zur Standkarte geworden ist und ich sie im weiter Spielverlauf vielleicht noch gut gebrauchen kann.
Oder ich habe an Pos. 3 in einer schwarzen Farbe eine Viererlänge auf der Hand und es liegen bereits Ass und Zehn, dann werde ich nicht unbedingt das dritte Volle in den Stich legen, da ist mir die Gefahr des gegnerischen Dokos einfach zu groß.
Die Schmierregeln erleichtern vieles und können der Kontra-Partei zum Sieg oder zumindest zu einer besseren Spielstufe verhelfen. Aber es sind keine ehernen Konventionen, wie z.B. das Dullenaufspiel für die RE-Partei oder das "Verbot" den Partner abzustechen oder Ähnliches.
Ex-Füchse #15119, 23. Dezember 2012, um 02:02
zuletzt bearbeitet am 23. Dezember 2012, um 02:03
legt Spieler 2 häufiger die falsche Karte, spiele ich halt umgekehrt auf ihn zu, oder an ihm vorbei... wem soll das helfen?
Ex-Füchse #16890, 23. Dezember 2012, um 02:30
zuletzt bearbeitet am 23. Dezember 2012, um 02:34
Wenn Spieler 1 keine Informationen mehr aus dem ersten Stich beziehen kann, wird er fast immer weiterschieben, da er mit Trumpf oder dem Nachspiel der Farbe des erstes Stiches häufig seine Chance auf eine günstige Sitzposition vor dem dritten Stich aufgibt.
Außerdem beinhaltet das Nachspiel einer Farbe die Gefahr für Abwürfe und Abfragen der Gegenpartei.
In Tronts Beispiel erhöht also ein Re-Mann an Position 2, der die
schmiert, seine Chance in eines seiner Asse angeschoben zu werden, da nun ein Kontra-Stich und das Nachspiel der entsprechenden Farbe durch den wahrscheinlichen (2/3) Kontra-Mann an Position 1 unwahrscheinlicher wird.
Das ist doch logisch, oder nicht???
Ich verstehe überhaupt nicht, wie man diese offensichtlichen Fakten noch leugnen kann.
Ex-Füchse #4596, 23. Dezember 2012, um 02:44
Nein, es ist nicht logisch. Wenn man für die Position eh anschiebt braucht es die 10 als Anreiz nicht. Logisch?
Tront, 23. Dezember 2012, um 02:47
@ Luschenqueen
Wir streiten ja nicht, wir tauschen Argumente aus und diskutieren ein wenig.
@ D-Light
Das Problem der "falschen" Karte lässt sich ja so einfach nicht lösen, da man dies meist erst im späteren Spielverlauf erkennen kann.
Wenn ich aus einer
Stellung an Postion 2 als Kontramann dir einen König gebe, werde ich dann schon nicht mehr angespielt, falls du auch Kontramann bist und wirst du jetzt zu Trumpf greifen mit einem Blatt, dass eigentlich kein Trumpfvorspiel erlaubt? Ich glaube kaum.Schlimmesfalls kommt jetzt Kreuz als Wenigaugenfarbe nach und damit kann ich gut leben als Kontramann. Meistens, so ist zumindest meine Erfahrung, schmiert aber dann hinten ein Re-Mann, der ein Kreuz-Nachspiel wiederum selbst verhindern möchte.
Fazit: ich habe meine (flexible) Augenkarte noch für spätere Schmierungen auf der Hand und ein möglichen Gegenspieler bereits nicht mehr. Schon wieder ein Vorteil (meiner Variante).
Auch ich gebe ja nicht zwingend immer den König in diesen Stich, aber ich halte ihn nach wie vor für die beste Karte, man darf und sollte aber ggf. noch das eigene restliche Beiblatt mit einbeziehen dürfen.