Unterhaltung: darf man über Homosexualität heutzutage kritisch reden oder nicht?

boomer01, 05. Juli 2013, um 09:44

seb, und du bist dir 100% sicher, dass du einen treue - test bestehen wuerdest ?

Kvothe, 05. Juli 2013, um 09:49

Tolerieren heißt ertragen können, wird gerade eng, wenn ich die Rollenumkehr lesen muss.

Ex-Füchse #5718, 05. Juli 2013, um 10:15
zuletzt bearbeitet am 05. Juli 2013, um 10:35

@Fanthomas schreibt: "Die biologische Funktion der Sexualität ist die Erzeugung von Nachkommen.Homosexualität kann dies nicht gewährleisten"

Falsch. Biologisch braucht es nur eine Samenzelle und eine Eizelle um Nachkommen zu erzeugen. Ob der Erzeuger einer Samenzelle Homo/Hetero ist, ist dabei unerheblich. Ob die Empfängering der Samenzelle Homo/Hetero ist, genau so.

Man kann auch als Schwuler Kinder zeugen und als Lesbe welche bekommen. Soviel zur Biologie. Man kann auch ohne Sex Kinder bekommen und Fanthomas, man kann Spaß beim Sex haben ohne Kinder zu zeugen.

Früher gab es mal die "Paarungsfamilie".

Was hat Liebe/Sex mit Kinder kriegen zu tun. Nichts. Was hat Fortpflanzung mit Liebe/Sex zu tun. Nix. Von daher ist das doch alles Bullshit.

Wer heute als Frau ein Kind bekommen will organisiert ein One-Night-Stand und gut ist. Dann erzieht sie es alleine, in der WG, mit der Freundin zusammen oder wie auch immer. Manche wollen auch eine Familie: Mann Frau zwei Kinder. Ein Mädchen und ein Junge. Süß.

Nachtrag. Ich möchte mit noch einem Vorurteil aufräumen. Man braucht keinen Sex zu haben um Kinder zu bekommen. In der Tierzucht wird Jahrzehnte bewiesen: Es geht auch künstlich.

Ex-Füchse #365, 05. Juli 2013, um 10:50

[zitat seb]
...Es wird Zeit, dass die normal denkenden Menschen wie Stoni ...
[/zitat]
Und alle anderen, die Eure Auffassung nicht teilen, sind also nicht normal?
Klasse! Und ausgerechnet Du redest von Toleranz.
*kopfschüttel*

Ex-Füchse #67478, 05. Juli 2013, um 10:54
zuletzt bearbeitet am 05. Juli 2013, um 11:03

Ich lese hier keinen einzigen Beitrag, der sich gegen Familie und Traditionen ausspricht.
Familie kann Mann-Frau-Kind sein oder Mann-Mann-Kind oder Frau-Frau-Kind.
Ausschlaggebend für die Definition einer Familie
ist die Familie selbst - und niemand anders.
Wenn Mann-Frau-Kind sagt, wir sind eine Familie, dann ist das so.
Wenn Mann-Mann-Kind oder Frau-Frau-Kind das von sich behaupten, dann ist das auch so.

Und niemand, wirklich niemand, hat das Recht dies
anzuzweifeln.
Wenn Kinder hetrosexueller Familien sagen, "Das
sind meine Eltern", dann spielt es keine Rolle, wer von den beiden Elternteilen nun leiblich ist oder nicht.
Wenn Kinder homosexueller Familien sagen: "Das sind meine Eltern", dann ist dies genauso richtig, unabhängig davon, ob nun einer oder keiner
von beiden leibliches Elternteil ist.
Denn für die Kinder ist nur eines wichtig, dass die Eltern für sie da sind.
Auch Alleinerziehende mit Kind sind Familie, wenn sie es für sich so definieren.
Man stelle sich einfach vor, Vater oder Mutter stirbt bei einem Autounfall oder durch Krankheit. Niemand würde auf die Idee kommen zu behaupten, es wäre keine Familie mehr.
-
Die Erklärung, nur hetrosexuelle Paare könnten treu sein und Verantwortung übernehmen, erschließt sich wohl keinem.
Ich erkenne nicht einen einzigen Grund, warum man homosexuellen Paaren nicht die gleichen Rechte geben soll wie hetrosexuellen.
-
Mir ist sehr unwohl bei dem Gedanken, dass sich Menschen aus nichtigen und unwahren Gründen über andere stellen wollen und ihnen Rechte nehmen und/oder nicht gewähren wollen.
Solche Weltanschauungen dann noch als gesellschaftlich allgemein anerkannt und gültig darzustellen, ist mir sehr suspekt.

Fanthomas, 05. Juli 2013, um 11:09
zuletzt bearbeitet am 05. Juli 2013, um 11:19

Zitat mannewolff:

@Fanthomas schreibt: 'Die biologische Funktion der Sexualität ist die Erzeugung von Nachkommen. Homosexualität kann dies nicht gewährleisten'

Falsch."

Ich übersetze mal: Homosexualität kann also Nachkommen erzeugen. Sehr interessant. Eine neue Biologie wurde gerade geboren. Ein evolutionärer Quantensprung soeben vollzogen und all dies geschah in dem ruhmreichen Jahr 1968.

Und dann weiter:
"Biologisch braucht es nur eine Samenzelle und eine Eizelle um Nachkommen zu erzeugen. Ob der Erzeuger einer Samenzelle Homo/Hetero ist, ist dabei unerheblich. Ob die Empfängering der Samenzelle Homo/Hetero ist, genau so."

Das ist natürlich richtig, aber was hat das dann mit der sexuellen Ausrichtung zu tun, um die es hier geht?

Um Nachkommen zu erzeugen, kann man auch klonen und braucht überhaupt keine zwei Geschlechter. Es geht hier aber nicht um irgendwelche gentechnischen Hilfsmittel, sondern um natürliche Befruchtung, was ja wohl der Normalzustand sein sollte. Und da willst doch hoffentlich auch Du, mannewolff, nicht abstreiten, das zur Zeugung eines Kindes auf natürlichem Wege eine Frau mit einem Mann Sex haben muss und nicht ein Mann mit einem Mann oder eine Frau mit einer Frau.

Nein, langsam wird es mir wirklich zu bunt mit mancher intellektuellen Spinnerei in diesem Thread. Die Eingangsfrage in der Überschrift "Darf man über Homosexualität heutzutage kritisch reden oder nicht?" beantwortet sich in diesem Thread für mich von ganz allein: Nein, nicht ohne selbst diskriminiert und als Ewiggestriger beschimpft zu werden.

Grüße von einem Ewiggestrigen aus den 50er-Jahren...

Ex-Füchse #5718, 05. Juli 2013, um 11:19
zuletzt bearbeitet am 05. Juli 2013, um 11:21

Du verwechselst halt Fortpflanzung mit Sex/Liebe/Partnerschaft. Ich kann auch als Schwuler mit einer Frau vögeln und sie bekommt ein Kind von mir. Das ist übrigens gar nicht so ungewöhnlich. Das verstehst Du nur nicht, weil Du Fortpflanzung offensichtlich mit Liebe/Partnerschaft verbindest. Kannst Du gerne machen. Aber komm' mit nicht mit "biologisch natürlich".

Ich kann auch als Schwuler auch in eine Tüte ejakulieren. Den Krams ziehe ich auf eine Spritze und gebe sie meiner lesbischen Nachbarin. Die kriegt dann ein Kind von mir. Ohne dass ich mit ihr geschlafen habe (kein Sex), ohne Genetik, ohne dass ich sie liebe, ohne dass ich mit ihr eine Partnerschaft will.

Also: Auch eine Welt die nur aus Schwule und Lesben besteht, braucht nicht auszusterben.

Ich habe nichts gegen eine Geisteshaltung von herogenem Sex, Familie etc. Ich habe nur was dagegen, wenn man dieses als natürlich verkaufen will. Es ist im Moment gesellschaftliche Realität. Wir hatten auch schon andere Realitäten (wie z.B. die Paarungsfamilie) und werden in Zukunft sicherlich auch noch andere bekommen. Hoffentlich.

Seb1904, 05. Juli 2013, um 11:31

Spielt das eine Rolle, boomer?

Und, Echo, zu dem Vergleich stehe ich, gerade weil er krass ist.
Da wollen zwei Menschen zusammenleben, die sich lieben. Und sie wollen die gleichen Rechte wie ein Hetero- oder Homo-Paar. Mit welchem Recht soll man ihnen das verwehren, wenn man alle anderen Zusammenlebensformen toleriert/gleichstellt?

Die Risiken der innerfamiliären Gendefekte liessen sich doch heute mit einem kleinen medizinischen Handgriff sicher ausschließen.

PS: ich habe gar keine Schwester...

Stoni, 05. Juli 2013, um 11:35

Eva, sehr wohl gab es unverschämte Angriffe von Ewiggestrig, über Rassismus, über Diskriminierender ...
Dieser *xy* ist ein Beispiel eines Gesinnungspolizisten, frei von Reflektion und Toleranz, voll von Vorurteilen, Klischees und Komplexen, hier wie anderswo.

Andere ernst zunehmende Schreiber schiessen aber auch sofort und mit Vehemenz dagegen, sobald nur sakrosankte Begriffe erscheinen und eine kritische Reflektion erfolgt, die nicht einer streng verordneten Political correctness folgen. Sei es eLP, Homosexualität, Russland, oder ...

Sie schauen nicht einmal richtig hin, was andere schreiben, und fragen mich dann hier oder in PNs, warum ich Homosexuellen Kinder wegnehmen oder diesen Menschen das Recht auf Kinder versagen möchte?
Das darf doch nicht wahr sein!

Trotz Holocaust ist nicht jede Kritik an israelischer Politik Antisemitsimus. Trotz jahrhundertelanger Verfolgung ist eine kritische Reflektion von eLP und Gesetzen dazu bzw. deren politische Realisierung noch lang keine Diskriminierung der Homosexuellen selbst.

Aber dass viele da nicht unterscheiden können, zeigt eben blinde, vorurteilsbeladene Haltungen und die Unfähigkeit, sich über verordnete Klischees hinaus, eigene Gedanken zu machen.

Ich werde nicht bei jedem kritischen Statement zur Gleichstellung von eLP und Ehe vorher seitenlang meine politische Korrektheit zur Homosexualität beweisen. Diese ist heute eine Selbstverständlichkeit aufgeklärt denkender Menschen in Westeuropa.

Die peinlichen Russland-Vorhaltungen sind ein Beweis, der geistigen und empathischen Null-Nummern in diesem Forum.

Und diese ständigen, unreflektierten Labereien von gleichen Rechten, ... wo bitte schön und für wen gibt es in unserer Gesellschaft gleiche Rechte?
Es gibt vielerlei Ungleichheiten, basierend auf Wesentsunterschiede, die zwangsläufig zu anderen Situationen und Rechten führen.
Oder wo bitte haben Frau vs. Mann, arm vs. reich, verheiratet vs. alleinerziehend, deutschstämmig vs. immigriert, ... gleiche Rechte und Chancen?

Und in der Tat verstehe ich meine Einlassungen fast durchgängig als Pro Ehe, Familie, Kinder aber auch Gemeinsinn statt Individualisierung, Treue, Werte einer Gesellschaft, Gerechtigkeit in Chancen und Perspektiven ... und dies beinhaltet fast nie ein gegen irgendetwas.

Schon einmal musste ich mir dabei so viel schwachsinnige Bezichtigungen anhören, wie katholischer Fanatiker, ich würde unterstellen, Männer könnten Kinder nicht erziehen, ich würde Scheidung als Sünde verdammen und vieles mehr ...
Wie auch hier wurde bewusst übersehen, dass ich selbst getrennt lebe, meine Kinder getrennt lebend erziehe usw. Vielen scheint es nicht möglich zu sein, dass man Werte fördern möchte, auch wenn man selbst davon nicht unmittelbar profitiert.

Und im Bezug auf diesen Fred habe ich Forderungen aufgestellt, die im Gegenteil Diskriminierung Homosexueller entgegentreten:
* dass mit ihnen kostengünstig einer verfehlte Familienpolitik der Regierung einen modernen Anstrich bekommt.
* dass sie gegenüber anderen gesellschaftlichen Gruppen bevorzugt werden in der Umsetzung offener Urteile des BVerfG
* dass in der Neufassung von Adoptionskriterien nicht nur Homosexuelle beachtet werden, sondern ebenso Unverheiratete, Jungsenioren, sogar Alleinerziehende oder Unreiche ...

Zu keiner Zeit habe ich den Splittingbonus für eLP in Frage gestellt.

Zu keiner Zeit habe ich eine Diskussion darüber angestoßen, ob Homosexuelle Kinder erziehen können oder sollen. (Momentan können sie das durchschnittlich sogar "besser" aufgrund statistisch belegtem höheren Willen, besserer Bildung und Einkommen)
Die Diskussion stellt sich überhaupt nicht.
Homosexuelle können selbstverständlich auf verschiedensten Wegen zu Kinder kommen, und gelten ebenso als Familie im Sinne des GG §6.

++
Exkurs:
Die deutsche Gesellschaft darf und muss wie alle anderen auch aber sehr wohl ihre Werte identifizieren, leben und fördern, ohne dabei andere zu diskriminieren.
Ich möchte jetzt keine inhaltliche Werte-Diskussion beginnen, aber es kann nicht sein, dass wir uns stetig immer mehr verleugnen und wertfrei stellen.
Wir sind Christen oder zumindest christlich-kulturell geprägt, dennoch gehört auch der Islam mittlerweile zu DEU, dessen Präsenz wir hier akzeptieren und integrieren, aber nicht selbst leben müssen.
Wir stehen zu einer sozialen Marktwirtschaft mitsamt seiner Leistungsorientierung, aber Eigentum verpflichtet auch und wir sorgen für Menschen, die diese Leistung nicht erbringen können.
Wir wollen Chancengerechtigkeit für alle Menschen, unabhängig ihrer sozialen Herkunft, akzeptieren aber auch Vermögen als Erfolge ...
++

Reflektiert und ergebnisoffen diskutiert werden, kann und muss aber das vergleichende Kindeswohl in eLP und heterosexueller Ehe.
Und es kann nicht sein, dass wir schon soweit sind, als Diskriminierender gegenüber dem Islam zu gelten, nur weil ich sage, ich bin Christ und halte das Christentum für "besser".
Und nur weil man vertritt, dass es für ein Kind wohl besser ist, mit Vater und Mutter aufzuwachsen, schon als Diskriminierender gebrandmarkt wird.
Das darf doch nicht wahr sein, rufe ich da aus.
Welche konkreten Konsequenzen sich daraus ergeben, ist eine andere Frage, das muss man diskutieren, vor allem natürlich im Zeitalter vieler Scheidungen, Armut, sozialer Unsicherheiten, ...
Und es muss doch wohl erlaubt sein, das unterschiedliche Aufwachsen in Homo- und Hetero-Ehe zu reflektieren, ohne schon als Diskriminierender gebrandmarkt zu werden.
Wie prägend ist es für ein adoptiertes Kind, von klein auf zu wissen und nach aussen hin vertreten zu müssen, dass seine Eltern nicht seine leiblichen sind? Wie ist es statt Mutter und Vater 2 Mütter oder Väter zu haben? Stärkt es das Selbstwertgefühl oder gibt es da Lasten, unter denen ein Kind leidet? u.v.m. Ich wehre mich gegen Voraburteile, will das nur ergebnisoffen diskutieren und analysiert wissen. Schliesslich muss das Kindeswohl immer vor individuellen Selbstverwirklichungsrechten stehen.
Homosexuelle nehmen sich i.d.R. selbst das biologische Recht auf eigene Kinder, es gibt aber für sie genug Wege, dies auszugleichen.
Ich sehe den Staat nicht in der Pflicht, dieses biologische Manko durch bevorzugte Rechte auszugleichen.
Und Adoption fremder Kinder darf auch nur dann ein Thema sein, wenn der Malus, ohne Vater und Mutter aufzuwachsen, für die Kinder ausgeglichen oder gar überkompensiert werden kann.
Inwieweit das heute bei extremen Warteschlangen für Kinderadoptionen relevant werden kann, muss man abwarten und den Fachleuten überlassen.

Ich wehre mich ganz grundsätzlich dagegen, dass unsere Gesellschaft keinerlei Werte und Ideale mehr entwickeln und fördern darf, beliebig, austauschbar und leicht zu entern wird.
Die Schieflage bei Ehe, Familie, Kindern, verschärft durch den neoliberalen Aufbau eines neuen Prekariats ist ein grosses Problem unserer Gesellschaft.
Unsere Kinderlosigkeit Ausdruck auch von Werte-Schwäche.
Und dass das positive Einstehen für Werte "ich bin Christ" schon generell als Diskriminierung verfolgt wird, halte ich für ein speziell deutsche, komplexbeladene Unsitte und Schwäche.

Fanthomas, 05. Juli 2013, um 11:48

Danke, Stoni!!!

DagwoodBumstead, 05. Juli 2013, um 12:07
zuletzt bearbeitet am 05. Juli 2013, um 12:21

Verantwortung würde ich noch unterschreiben, die gilt für jeden Lebensbereich, nicht nur im Privatleben, nicht nur innerhalb einer Familie.

Aber Familie und Treue? Einem erzkonservativen, römisch-katholischen Politiker wie Seehofer, der die Nr. 1 bei der bayerischen CSU ist, nicht bei den Linken, wird weder die 2. Ehefrau übel genommen noch seine außereheliche Beziehung zu seiner Freundin in Berlin und dem gemeinsamen Kind.

Die Zeiten ändern sich. Zu Zeiten eines Franz-Josef Strauß, zumindest noch in Bayern einfach undenkbar, ja ich erhöhe hier mal auf "überhaupt nicht vorstellbar".

Familie?

DEUTSCHLAND IST DAS LAND DER ALLEINLEBENDEN !

Lebten 1991 noch 11,4 Millionen der Deutschen allein so waren es 2011 bereits 15,9 Millionen, eine Steigerung von 40 % in 20 Jahren. Nur in Schweden leben mehr Menschen allein.

Im Fernsehen ist das Alleinleben anscheinend schon längst die beliebteste Lebensform.
Amerikanische Unterhaltungsserien wie "Friends", "Sex and the City" oder "How I met your mother" haben auch in Deutschland viele Fans und erfreuen sich der Beliebtheit einer breiten Menge unter den Fernsehzuschauern. Nicht zuletzt weil das Alleinleben eher die Wirklichkeit widerspiegelt als "Die Waltons", diese furchtbar nette aber leider sehr arme Familie aus dem hintersten Hinterland der USA, nahe dem Wald und den Bergen, wo auch Schneewitchen und die 7 Zwerge wohnen.

Stoni, 05. Juli 2013, um 12:17

Familie ist die Keimzelle einer Gesellschaft, ihre kleinste verbundene Einheit sozusagen.
Nur weil ihre Verbreitung in unserer egozentrischen Zeit immer mehr abnimmt, sind die Werte die dahinter stehen wie Gemeinsinn, Verantwortung, Treue (nicht rein sexuell) .. doch nicht weniger, sondern dringender nötig denn je, denn es sind auch die Werte, ohne die eine Gesellschaft als Gemeinschaft, als Grösst-Familie, nicht existieren kann.
Ohne diese Werte haben wir Steuerflucht en masse, Auswanderung, Korruption, Verbrechen ...

Ex-Füchse #365, 05. Juli 2013, um 12:19
zuletzt bearbeitet am 05. Juli 2013, um 12:19

Wie kommen wir Heteros eigentlich auf die Idee, gleichgeschlechtlich veranlagten Menschen das Bekenntnis zu Werten wie Treue, Gemeinsinn, Verantwortung und Partnerschaftlichkeit abzusprechen?
Meine Schwester lebt z.B. seit über 20 Jahrten mit ihrer Frau zusammen und seit 7 Jahren verbindet beide eine eingetragene LP.
Wie viele traditionelle Ehen halten denn heutzutage noch so lange?

Stoni, 05. Juli 2013, um 12:22

Wieder so eine vorschnelle Replik der Gesinnungspolizei.
Eva, bitte erst lesen, denken, dann schreiben.
Wer stellt diese Werte Homosexuellen in Abrede?
Im Gegenteil:
"Homosexuelle (...) gelten ebenso als Familie im Sinne des GG §6. "

boomer01, 05. Juli 2013, um 12:25

ja, seb - das spielt eine rolle...mir wird irgendwie immer unwohl, wenn konservative (seehofer,guttenberg,priester etc.) mir werte vermitteln wollen...

DagwoodBumstead, 05. Juli 2013, um 12:28
zuletzt bearbeitet am 05. Juli 2013, um 12:38

Stoni, Steuerflucht und Auswanderung (beides legal) und Korruption und Verbrechen in einem Satz, nebeneinander zu nennen, geht gar nicht.

Was ist eigentlich mit diesen latein-amerikanischen Ländern, wo der Papst noch in einem Meer der Begeisterung schwimmt?
Da wird die Familie noch hoch und in Ehren gehalten, aber die haben Korruptions- und Verbrechensraten, die weit jenseits von dem liegen, was wir so in Westeuropa gewöhnt sind, trotz vieler Familien- und Partnerschaftsverweigerer.
Werte ändern sich nun mal in einer aufgeklärten, säkularen und relativistischen Gesellschaft. Das ist in einer Demokratie, wo weder Staat (Grundgesetz) noch Kirche (Säkularisation) Werte vorschreiben dürfen und Meinungsfreiheit herrscht auch in Ordnung.
Wieso sollte hier auch alles "den Bach runter gehen"?
Nur weil es immer weniger Menschen gibt, die Wert auf Familie legen, bedeutet das noch lange nicht einen Anstieg der Kriminalität.
Das möchten uns Kirche und andere konservative Kräfte nur gerne als Schreckensvision verkaufen, klappt aber nicht.

Ex-Füchse #5718, 05. Juli 2013, um 12:34

Ich bin ja bei vielem bei Dir Stoni. Der Diskussionsfaden ist nur aus meiner Sicht schräg. Das Problem ist doch nicht dass jetzt auch Homoehen vom Splitting partizipieren sollen, sondern dass alleinstehende (egal ob Homo, Hetero) diesen Vorteil genießen dürfen.

Aus unserer Nachbarschaft: Herr x ist 15 Jahre verheiratet. Es entstehen 4 Kinder. Die Ehe geht in die Brüche er (!) bekommt das Sorgerecht für alle 4 Kinder. Er hat sein Comming Out und ist mit einem Mann zusammen, den er jetzt auch geheiratet hat (eLP). Der kümmert sich um die Kinder, sein "Mann" verdient das Geld. Warum bitte schön soll diesem "Paar" jetzt der Splittingvorteil nicht zu gute kommen.

Direkt daneben wohne ich mit meiner Frau. Wir haben keine Kinder. Wir arbeiten beide aber da ich deutlich mehr als meine Frau verdiene profitieren wir vom Splitting und zwar sehr gut. Und das alles nur, weil ein Evangelist vor 2000 Jahren ein Buch geschrieben hat, wo er die Famillie mit Mann/Frau Kindern als zum wohle Gottes beschrieben hat. Sorry Leute. Könnt Ihr gerne so machen, ich nicht.

Stoni, 05. Juli 2013, um 12:35

Steuerflucht gibt es sowohl legal wie illegal ... die Aufzählung ist keine moralische oder juristische Bewertung, lediglich eine Reihe gesellschaftlich unerwünschter Konsequenzen.
Ja ich weiß, auch die Mafia schützt ihre hehren Familienwerte nach innen nicht vor Verbrechen nach aussen.
Auch in deinen Beispielen ist ein Gemeinsinn gegenüber anderen ausserhalb der Familie, gegenüber der Gesellschaft und Mitmenschen nicht richtig entwickelt.
Und das kann man nicht allein mit Egoismus werten, das hat auch damit zu tun, dass kein Respekt gegenüber Staat, Gesellschaft besteht, dass aber auch die Gesellschaft nicht ausreichend für den einzelnen sorgt.

Ex-Füchse #67478, 05. Juli 2013, um 12:39

"Homosexuelle nehmen sich i.d.R. selbst das biologische Recht auf eigene
Kinder, es gibt aber für sie genug Wege, dies auszugleichen.

Ich sehe den Staat nicht in der Pflicht, dieses biologische Manko durch bevorzugte Rechte auszugleichen.
"
Das nenne ich eine sehr ergebnisoffene, vorurteilsfreie Diskussion^^
-
Ich denke solange hier so ein Müll geschrieben wird und ständig solche Leute hofiert werden, die natürlich alle nichts gegen Homosexuellen haben, kann man diesen Thread tatsächlich beenden.
Da sind meine über 85 jährigen, erzkonservativen Nachbarn mitten auf dem Land weltoffener^^

DagwoodBumstead, 05. Juli 2013, um 12:51
zuletzt bearbeitet am 05. Juli 2013, um 12:55

Also ich kenne noch einige wenige, die damals vom Elternhaus weg, frisch verheiratet direkt in die gemeinsame Wohnung zogen.
Das hat manchmal auch komische Seiten. So verriet mir ein Bekannter, das er hoffe, das seine Frau nie in die Kur fährt. Denn der gute Mann hat noch nie einen Herd oder eine Waschmaschine benutzt, Dinge die ihm so fremd sind wie eine Mondrakete.
Aber in einem waren sich alle einig. Sie sagten ihren eigenen Kindern, lebt erst einmal allein. Fangt nicht gleich mit Kindern und Ratenzahlungen an.
Fangt mit eigener Wohnung, Auto und Urlaub an, lebt erst einmal.
Die machen sich keine Gedanken darüber, dass aus ihren Kindern Kriminelle werden, nur weil sie erst einmal alleine leben, vielleicht nur für eine Weile, vielleicht mit Unterbrechungen, vielleicht für immer, die haben sich längst darüber Gedanken gemacht, das es für sie selbst eben nicht gut war, die Werte der Vorgänger und die übliche Lebensweise (frühe Heirat, Kinder), erst als Verheirateter das Elternhaus zu verlassen, so kritiklos zu übernehmen wie ein vorbestimmtes Schicksal.

Stoni, 05. Juli 2013, um 12:54

Ja Manne, aber da hast Du zumindest bei mir zu schnell und nicht richtig gelesen.
Ich habe das Splitting für eLP als juristisch unausweichlich bezeichnet. Kritisiert habe ich lediglich 1.) dass es 2001 beginnen soll, obwohl die eLP erst ab 2005 eheähnlich wurde.
2.) dass nun auch eLP den Teil des Splittings erhalten, der eigentlich kinderbezogen gezahlt werden müsste, obwohl diese eLP prozentual noch viel weniger Kinder haben als Ehen (ungefähr 10% zu 50%)
3.) dass die Umsetzung dieser grösstenteils berechtigten Gleichstellung sofort erfolgt, während andere gesellschaftliche Gruppen zT seit 20 jahren auf ihre warten.

Das Splitting für Ehe hat aber auch einen kinderunabhängigen Teil, nämlich den, füreinander auch finanziell einzustehen im Fall der Fälle, wodurch der Staat entlastet wird.
Dass man das anders regeln müsste und dass das Splitting vor allem ein archaisch konservativ katholisches Instrument ist, Frauen zu Hause zu behalten ... einverstanden.

Ex-Füchse #5718, 05. Juli 2013, um 13:01

Na da sind wir doch in Punkt 1-4 völlig konform.

Stoni, 05. Juli 2013, um 13:07

Stevie, ich dachte bisher nicht, dass Du noch hirnloser schreiben als DoKo spielen kannst, .. aber Du kannst.

Dag, immerhin haben sie sich ja für ein Paarleben entschieden ... ein Anfang.
Jede Entscheidung für oder gegen Kinder ist zu akzeptieren, und hat mit kriminell nichts zu tun ..
Die Frage ist doch, warum entscheiden sie sich zumindest temporär gegen einen auch für die Gesellschaft erstrebenswerten Kinderwunsch?
Aus eigener Erfahrung kann ich das nämlich gut nachvollziehen. Und viel sehr viel hat mit fehlender und falscher staatlicher Unterstützung zu tun.
In FR oder Skandinavien sind die Menschen nämlich bestimmt nicht sozialer, aber warum liegt die Geburtenrate dort bei 1,9 und bei uns nur bei 1,3?

DagwoodBumstead, 05. Juli 2013, um 13:21
zuletzt bearbeitet am 05. Juli 2013, um 13:29

Seit den 80ern ist der "Familienvater" eh ein Auslaufmodell.
In der Mittelschicht verläuft das so:
Erst ist man Yuppie (yup= young urban professional),
dann entweder Ouppie (OLd urban profesional) oder
wird zum DINKs (Dink= Double Income No Kids). ;-)

Ursula von der Leyen hat sich damals als Familienministerin auch schon einmal kritisch dazu geäußert.
Sie rügte die Kinderlosigkeit von Akademikerinnen (selbst Schuld, keine Kitas, keine Kinder) und ging sogar soweit zu behaupten, das in Deutschland die Falschen die Kinder bekommen.
Soll das etwa heißen, das in Deutschland nur noch das sinnenfreudige, aber schlecht oder gar nicht ausgebildete Prekariat Kinder in die Welt setzt und nicht die Intelligenz unserer Gesellschaft?

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