Ex-Füchse #17674, 03. August 2011, um 18:46
Wir schauen gleich mal weiter....lalala
Ex-Füchse #17674, 03. August 2011, um 18:59
zuletzt bearbeitet am 03. August 2011, um 19:31
weiter geht’s...
...dann lächelte sie spöttisch und machte sich auf zum Nymphen-See. „Mädels! Es gibt Arbeit für euch!“ rief sie und winkte sie zusammen. Die Nymphen schienen erfreut über den Besuch der Fae – bestand doch ein gewisser Verwandtschaftsgrad zwischen ihnen und schon einige Abende hatten sie hier gemeinsam am See verbracht. Sie stellten sich daher im Kreis um Felurian auf, welche ihnen nun genau ihren Plan kund tat. Die fabelhaften Wesen kicherten laut und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zu den ahnungslos Schlafenden.
„Packt sie euch!“ kommandierte die Fae freundschaftlich und je vier der Nymphen packten sich Kvothe und Rockn', eine einzelne klemmte sich den Dackel unter den Arm. Ob der schaukelnden Bewegung und der festen Griffe erwachten die drei Trinkkumpanen und schlugen ihre rot unterlaufenen Augen auf. Völlig wehrlos in den Armen der Wasserwesen liegend nahmen sie ihre missliche Lage wahr. Lange wurden sie jedoch nicht darüber im Unwissen gelassen was mit ihnen geschehen würde. Am Nymphen-See entkleideten die Nymphen sowohl Rockn' als auch Kvothe mit geschickten und offensichtlich geübten Handbewegungen. Ehe sie wussten wie ihnen geschah wurden sie allesamt in das tiefe und eiskalte Wasser geschubst um anschließend heftig nach Luft schnappend wieder aufzutauchen. Einige der Nymphen ließen sich in das Wasser gleiten und umkreisten die drei jämmerlich wirkenden Gestalten mit anmutigen Schwimmbewegungen. Immer wieder und wieder drückten sie die Köpfe der Trunkenbolde unter Wasser bis Felurian ihren Freundinnen mit einer Handbewegung gebot, dem Spiel ein Ende zu bereiten. Die Nymphen schwammen an den Rand und setzten sich an das Ufer. Kichernd beobachteten sie wie Kvothe, Rockn' und der Dackel mit einiger Mühe zum Rande des Sees schwammen um diesem zu entsteigen. Felurian dachte gar nicht daran Diskretion zu beweisen, sondern blickte die drei tropfnassen Gestalten mit strengem Blick an und beobachtete sie, wie sie ihre Kleidung anlegten.
„Mitkommen!“ erklärte sie barsch, als sie ihre Tätigkeit beendet hatten. Ohne Widerspruch taten sie wie ihnen geheißen und folgten der Fae durch den Wald. An der Lichtung angekommen sprach die Fae erneut: „Ihr beide,“ und deutete auf den Dackel und den alten Revoluzzer ,“beginnt jetzt mit eurer Arbeit! Lauft jetzt!“ Auf Grund der Strenge in der Stimme der Fae und um weitere Diskussionen zu vermeiden machten sie sich augenblicklich auf den Weg.
„Und du...Rotschopf!“ sie sprach dieses Wort scharf aus „Wirst jetzt gleich eine ernste Unterredung mit mir führen!“ Kvothe seufzte und nickte. Sein Kopf schmerzte derweil höllisch und er hoffte, dass dies nicht allzu lange dauern würde.
„Vermagst du mir bitte auch nur ansatzweise zu erklären, warum du dich benimmst wie ein kleiner und unerzogener Jüngling? In der Tat habe ich mehr von dir erwartet! Viel mehr. Ganz Dokomania ist in Gefahr, der Pirat nimmt mit seiner Reise die ärgsten Gefahren auf sich und du...du..du!“
„Ahh...der Pirat also wieder, ja? Ist natürlich viel smarter als ich! Kann auch wahrscheinlich viel besser mit dem Säbel umgehen!“ trotz der hämmernden Schmerzen in seinem Kopf und wider seiner eigentlichen Natur war Kvothe auf das Äußerste erzürnt.
„Was redest du da eigentlich? Ich...und der Pirat?“ Felurian lachte mit einem Mal glockenhell auf. „Du dummer Junge! Das also war der Grund! Ich hab ihn einfach nur als Freund sehr gern nicht im Traum denke ich daran irgendetwas anderes in ihm zu sehen. Und das ist auch schon alles, was ich dazu sagen will. Glaub es oder lass es bleiben!“ Mit diesen Worten ließ sie ihn stehen und suchte ihre Medizin um diese einzunehmen. Anschließend machte sie sich an dem Stein neben ihrem Lager zu schaffen und zog nach wenigen Augenblicken ein Beutelchen heraus. „Ich habe noch etwas zu erledigen! Gehab dich wohl!“ Ohne sich - wie normalerweise üblich – zärtlich von ihm zu verabschieden trat sie aus der Schlaflichtung hinaus um einen ziemlich verdutzt und beschämt wirkenden Kvothe dort zu hinterlassen. Und weiter hinten auf ihrem Lager lächelte Aurelia im Schlaf....
Sternenfeuer, 03. August 2011, um 19:25
och, felurian - sei nicht so streng mit kvothe,
ist so ein feiner kerl - da würde sich jede andere
fae alle finger lecken, so einen auf ihr moosbett zu
bekommen, gg.
... wird er ungerecht behandelt, verfällt er in depressionen und heuert noch auf der "sternenteufel"
an...
... aber die idee mit den nymphen fand ich schon mal
klasse. diese kleine badestunde im see haben dackel und
lederrock bestimmt auch toll gefunden, gg
Ex-Füchse #918, 03. August 2011, um 19:48
wieso ich? die wurden nackig gemacht, bei mir wars untern Arm klemmen und untergluckern...gaaanz toll. immer wenns spannend wird bin ich "nur" Dackel...
Ex-Füchse #17674, 03. August 2011, um 19:51
du teilst dir halt deine Prinzenzeit falsch ein ;-)
Sternenfeuer, 03. August 2011, um 20:02
@cahei -
hmm.... alter leidensgenosse, schau doch mal beim
"sternenteufel" vorbei. da wird immer ein guter schiffshund gebraucht. den letzten haben leider die haie gefressen, als er vor madagaskar ein kleines bad genommen hat....
... und vielleicht hab ich in meiner kiste ja auch noch
ein kleines mittelchen, welches dich für längere zeit
in den prinzen waldi verwandeln kann, wer weiß?
... schon mancher frosch blieb ungeküsst,
hat keiner lady bett versüßt,
drum nutz die chance - jetzt hier und gleich,
heuer an - und werde reich
Ex-Füchse #17674, 03. August 2011, um 20:08
Draußen auf der Lichtung wurde Felurian bereits bellend empfangen. Der Streuner drehte sich aufgeregt im Kreis und versuchte offensichtlich, dem ernst blickenden Dackel etwas mitzuteilen. Ebenso wie Felurian schaute der alte Revoluzzer ein wenig hilflos auf die scheinbar in ein Gespräch vertieften Tiere. Schließlich schienen diese den Austausch von Mitteilungen beendet zu haben und der Dackel lief aufgeregt in Richtung „Triple Fuchs“ los. Immer noch über den Inhalt des Gespräches im Dunkeln tappend liefen die Fae – ihre Röcke gerafft - und der alte Revoluzzer hinterher. Außer Atem blieben sie nach einiger Zeit vor der Schänke stehen. Der Dackel sah sich mehrmals um und nahm die Gestalt von Prinz Waldi an,. „Sie ist dort drin..!“ keuchte er mit ängstlichem Blick. Felurian legte dem Prinzen beruhigend eine Hand auf die Schulter: „Wer ist wo drin?“ fragte sie ruhig.
„Melusine...die Rotroben haben sie diese Nacht entführt...Wir müssen sie dort raus holen...!“
Rockn' schüttelte den Kopf „Nein! Das ist eine klitzekleine Nummer zu groß für uns junger Mann. Zunächst brauchen wir weitere Unterstützung und vor allem: einen Plan!“ Die Fae nickte zustimmend.
„Ich wollte mich sowieso gerade auf den Weg zum Piraten machen!“ sagte sie. „Mal sehen, ob er - und vielleicht auch der kleine Roboter Rat wissen. Es wäre mir Recht wenn ihr solange hier bleiben würdet. Sollte irgend etwas Außergewöhnliches in der Zwischenzeit geschehen lasst ihr mir über Gibesab eine Nachricht zukommen...!“ Sie machte sich auf den Weg.
Felurian war in ihrem Element. Endlich konnte sie sich wieder um die wichtigen Belange rund um Dokomania kümmern. Zügig erreichte sie ihr Ziel. Die Wachen ließen sie ungehindert und mit einem freudigen Lächeln durch. Die Fae erwiderte das Lächeln und drückte einigen der rauen Gesellen die Hände oder klopfte ihnen auf die Schulter. Bald schon war sie an der Kajüte des Piraten angekommen und klopfte an. Doc_Jule öffnete die Tür und nahm sie glücklich in ihre Arme. „Schön, dass es dir so gut geht!“ sagte sie und nickte zufrieden. Hinter ihr war der alte Pirat von einem Stuhl aufgesprungen und eilte ihr entgegen. „Felurian...wie schön!..Sag..hast du auch deine Medizin genommen?“ Er schaute sie ernst an, entspannte sich jedoch als die Fae nickte.
„Was führt dich zu uns?“ fragte er neugierig.
„Es gibt ernste Neuigkeiten....doch erst...nimm bitte dieses hier, bevor ich dir berichte...!“ Sie hielt ihm das Beutelchen entgegen. Der Pirat öffnete es...und konnte es nicht glauben! Sternenstaub! In einer Menge, wie er sie noch nie gesehen hatte......
Der alte Revoluzzer war wütend. Er hatte den Eindruck von Felurian wie eine Spielfigur hin- und hergeschoben zu werden. Er brauchte dringend ein Rauchstäbchen, doch seine Schachtel war leer. „Entschuldige mich für einen Moment, mein Freund!“ sprach er zu seinem inzwischen wieder vierbeinigen Gefährten. „Ich brauche dringend etwas um meine Nerven zu beruhigen...es dauert nicht lange...!“ Mit diesen Worten eilte Rockn' Richtung Rauchwarenkasten am Gelbblattbaum.
Vor lauter Vorfreude eilte er schnellen Schrittes um einige Schritte vor seinem Ziel völlig verdutzt stehen zu bleiben. Dort stand ein weiblicher Neuankömmling von einer derartigen Schönheit, dass seine Erinnerung an die Nymphen bis zur Unkenntlichkeit verblasste. In einer mit Nieten besetzten und eng anliegenden Lederhose steckten schlanke Beine, hochhackige – bis zu den Knien reichende Lederstiefel – unterstrichen dies perfekt. Als Oberteil trug sie eine weich bis zum Bachnabel fallende Bluse, von welcher sie die obersten Knöpfe geöffnet hatte. Um ihre wohl geformten Brüste würde sie in Zukunft wohl die gesamte weibliche Bevölkerung Dokomanias beneiden. Lange, helle und seidige Haare fielen bis zu ihrem wohl geformten Hinterteil offen hinab und umgaben am Kopf ein wunderhübsches Gesicht, aus welchem ihm hellblaue Augen entgegen strahlten. Sie richtete sich mit den Worten:“Hi Süßer! Genau auf dich habe ich gewartet!“ an ihn. Doch dann geschah etwas womit er nie im Leben gerechnet hatte: Er fiel in Ohnmacht....
Ex-Füchse #918, 03. August 2011, um 20:11
keine Zähne im Mund??
Ex-Füchse #11750, 03. August 2011, um 20:14
Dieser Eintrag wurde entfernt.
Ex-Füchse #17674, 03. August 2011, um 20:16
@Krachledern
mal sehn, mal sehn......;-)
Ex-Füchse #17674, 03. August 2011, um 20:17
@Paranoid
;-) Ach jaaaaa...und wie.....
Ex-Füchse #11750, 03. August 2011, um 20:31
Dieser Eintrag wurde entfernt.
Ex-Füchse #17674, 03. August 2011, um 20:34
Übe dich in Geduld! Ist das Bett im Baumhaus überhaupt frisch bezogen? *streng guck*
Die Dame ist nämlich pingelig.
Ex-Füchse #11750, 03. August 2011, um 20:37
Dieser Eintrag wurde entfernt.
Ex-Füchse #17674, 03. August 2011, um 20:40
So, du hättest also gerne ein Luder? *fg*
Kvothe, 03. August 2011, um 20:43
Die drei erwachten nach Ihrem kurzen Nickerchen durch lautes Knacken im Unterholz, welches Felurians Erscheinen voranging. Lautloses bewegen war ihr zu eigen, aber in Momenten, wenn sie sich unbeobachtet wähnte, polterte sie auch schon mal gerne drauflos, wie die sprichwörtliche "fae im Unterholz". Sie sahen sich an und schienen gemeinsam auf den gleichen Gedanken zu kommen. Schnell sprachen sie sich ab und man sah den Schalk in ihren Augen aufblitzen. Prinz Waldi raunte noch ein: "Reisst euch zusammen!" wobei er jedoch anschliessend selber schmunzeln musste. Schnell verteilten sie einige Flaschen um sich herum, die vom letzten Picknick einiger unzivilisierter Bewohner nach ihrer Leerung achtlos liegen gelassen wurden, legten sich hin und stellten sich schlafend. Beinahe wären sie aufgeflogen, denn die Lederhaut stimmte ein geräuschvolles Schnarchen an. Kvothe und Prinz Waldi wandelten ihr aufkommendes Lachen geschickt um und fielen in das Schnarchen mit ein. Das Getöse im Unterholz stockte einen Augenblick, um sich dann in ihre Richtung Bahn zu brechen. Kvothe fiel es schwer die Maskerade aufrecht zu erhalten, denn er hörte Felurians scharfes Einatmen und konnte sich ihren entrüsteten Gesichtsausdruck nur zu gut vorstellen. Wie ihr Blick erst über die drei scheinbar schlafenden Gestalten huscht, dann das liebevoll arrangierte Umfeld wahrnimmt um die Luft dann schlagartig mit einem empörten "Pah" auszustossen. "Pah!", ertönte es auch schon und Kvothes schauspielerische Leistung hätte beinahe ein jähes Ende gefunden.
'Jetzt zieht sie eine Augenbraue hoch und macht ein spitzes Mündchen', dachte Kvothe, 'und sinnt nach einer Möglichkeit ihrer Empörung Luft zu machen.". Ein raschelndes Geräusch gefolgt von eilig davoneilenden Schritten folgte. "Ist die Luft wieder rein?", flüsterte Krachledern aus dem Mundwinkel. "Lass uns lieber noch einen Moment warten.", erwiderte Prinz Waldi. Als kein Geräusch mehr zu vernehmen war schlug Kvothe die Augen auf und hob vorsichtig den Kopf, um Ausschau zu halten. "Mhm", brummte er " ich bin mal gespannt was sie sich jetzt für uns ausgedacht hat." Prinz Waldi drehte erschrocken den Kopf in Kvothes Richtung. "Glaubst du nicht, wir haben ein wenig übertrieben? Was ist denn, wenn, wenn, also wenn sie jetzt richtig sauer ist und uns zur Strafe verwandelt?", fragte er mit besorgtem Gesichtsausdruck. "Worin soll sie dich denn noch verwandeln? In einen Pudel mit toupiertem Fell und Bommelschwäntzchen?", grunzte Krachledern. Und Kvothe erwiderte: "Oder vielleicht so ein kleiner Lecki, mit rosa Schleifchen und rosa Arsc.....". Weiter kam er nicht, denn in diesem Moment hörten sie ein aufgeregtes Schnattern aus der Richtung, in die Felurian verschwunden war. Es dauerte einen Augenblick bis Ihnen klar wurde, dass es sich um mehrere aufgeregt plappernde Mädchen oder Frauenstimmen handelte. "Legt euch gehackt!", zischte Krachledern und folgte seiner eigenen Aufforderung unmittelbar. "Jawoll, ihr Luschen!", erwiderte Kvothe grinsend. Prinz Waldi lag schon flach mit geschlossenen Augen und leicht blasser Gesichtsfarbe. Vielleicht stellte er sich gerade eine mögliche Verwandlung bildhaft vor, der Ärmste.
Wie die Geschichte weiter geht ist ja schon bekannt. Auch hier sollte nur noch einmal ein anderer Betrachtungswinkel gewählt werden;)
Ex-Füchse #11750, 03. August 2011, um 20:43
Dieser Eintrag wurde entfernt.
Kvothe, 03. August 2011, um 20:54
Anmerkung:
Die schaurigen Gedanken ob einer möglichen Verschlimmerung seiner Hundegestalt, führten zu einer spontanen Rückverwandlung Prinz Waldis in einen Dackel.
Ex-Füchse #918, 03. August 2011, um 20:54
ich kann mich des Eindruckes nicht erwehren, dass der Prinz in die ängstlich zurückhaltende Ecke abgeschoben wird. Dagegen möchte ich mich entschieden verwahren!!
Wie doch allgemein bekannt, sind Prinzen, so sie denn nicht außerehelich gezeugt wurden, von Geburt wagemutig,risikofreudig, tollkühn, um nicht zu sagen wahrhaft heldenhaft veranlagt und dies möchte ich doch entsprechend gewürdigt wissen!!
*schmoll*
Ex-Füchse #918, 03. August 2011, um 20:55
boah, der Leierheini ist auch so einer...
Ex-Füchse #11750, 03. August 2011, um 23:08
Dieser Eintrag wurde entfernt.
Sternenfeuer, 04. August 2011, um 07:14
zuletzt bearbeitet am 04. August 2011, um 09:51
Es geht weiter, liebe Leser - hoffentlich wird
euch nicht langweilig, gg.
Fortsetzung Stern: Dokomaniazeit 03.08. / 7.15 °°
Überglücklich hielt der Stern den Beutel in der Hand. Woher, in Neptuns Namen,
hatte die Fae Sternenstaub. Er prüfte die Qualität, rieb etwas davon zwischen den
Fingerspitzen. Beste Ware, er konnte die innewohnende Magie förmlich mit
den Fingern fühlen.
Balthasar gluckste auf seiner Schulter und machte der Fae schöne Augen.
Hatte sich der alte Vogel doch tatsächlich in Feluria verguckt. Der Stern musste
innerlich grinsen. Eine Fae konnte man nicht erobern, nein, sie holte sich den
Mann ihrer Wünsche selbst. Und Feluria kannte nur einen, dem sie ihr Herz
geschenkt hatte – Kvothe.
Tief im Innern seufzte der Pirat. Eigentlich schade, aber vielleicht besser für
alle. Eine voll in Flammen stehende Fae saugte mehr als einem Mann das Mark
aus den Knochen, so das er hinterher nur noch eine leere Hülle war.
So betrachtet, war die Liebe der Beiden ein Schutzschild für alle männlichen
Wesen von Dokomanien.
Felurian sah schon wieder richtig kraftvoll aus. Ihre Augen funkelten und angeregt
unterhielt sie sich mit Doc Jule. Sein Schiffspfuscher hatte eine große Sympathie für
die groß gewachsene Fae. An ihrer Heilung hatte sie nicht unerheblichen Anteil.
Auch der Roboter hatte wesentlich dazu beigetragen. Leider war er im Moment
nicht auffindbar, sehr merkwürdig, fand der Stern.
„Setzt euch“, forderte er die beiden Frauen auf und deutete auf die bequemen Stühle
am Drachenholztisch. Von den magischen Flammen und dem heulenden Sturm, die seine
Kajüte in totaler Unordnung gebracht hatten, war nichts mehr zu sehen.
Beide nahmen sie Platz und nickten erfreut, als er ihnen einen Kelch mit einem leichten,
aber süffigen Rotwein kredenzte.
„Wir brauchen einen klaren Kopf, um alles weitere zu besprechen. Prost, meine Lieben.“
Und schon hob der alte Pirat seinen Kelch und leerte ihn in einem Zug.
„So, das musste sein, damit die Stimme so recht geölt ist“, räusperte er sich und grinste
sie schelmisch an.
Etwas pikiert hatten sie seinen Sturztrunk zur Kenntnis genommen und selbst nur leicht
an ihren Kelchen genippt.
„Also Stern, da bin ich aber von dir enttäuscht. Deine Trinkgewohnheiten lassen
schlimmes befürchten“, konnte sich Felurian eine süffisante Bemerkung nicht verkneifen.
„Balthasar trinkt heute nicht mit, sonst gibt er immer den Kommentar dazu. Aber als
Vertretung machst du dich schon gut“, feixte der Pirat zurück.
„Spässe könnt ihr später machen“, ermahnte Doc Jule die Beiden. „Wir sollten anfangen
einen Plan zu entwerfen.“
„Genau, Doc hat Recht.“ Felurian zog die Augenbraue in typischer Faemanier leicht
schräg nach oben. „Wir können schon mal anfangen, es dauert zu lange die Anderen
zu informieren und auf ihr kommen zu warten.“
„In welcher Reihenfolge müssen wir was erledigen?“, wollte der Pirat nun wissen.
„Zuerst gilt es Melusine aus der Doppeldulle zu befreien. Dann sollten wir uns
der Hilfe weiterer Bewohner Dokomaniens versichern. Der Lederrock dürfte
ziemlich zuverlässig auf unserer Seite stehen. Prinz Waldi, ich meine damit
Dackel, wird auch immer mutiger. Langsam wird er sich seiner edlen Herkunft
bewusst und wedelt nicht nur mit dem Schwanz, sondern ist tatkräftig am Wirken.
Seine Doppelrolle als Dackel und verwunschener Prinz ist nur wenigen bekannt.
Das sollten wir uns zu nutze machen. Der Roboter“ , hier zwinkerte Felurian
DocJule unauffällig zu, „ist uns bisher schon die größte Hilfe gewesen. Auch
wenn er eine große Vorliebe für Caramba und Öl hat, so kann man sich doch
voll und ganz auf ihn verlassen. Die Zauberin Noxiana wird mit Sicherheit eine
große Rolle spielen und kann uns mit ihrer Magie helfen. Bernstein ist noch etwas
vorsichtig, aber ihre sehendes Auge ist mit Sicherheit von großer Wichtigkeit.
Die Dorftaube hat Melusine ausfindig gemacht und eignet sich bestens als
fliegender Spion und um Botschaften zwischen uns zu übermitteln.
Moony, die Inhaberin des hiesigen Haus der tausend Freuden“, bei diesen Worten
schmunzelte Felurian und auch der Pirat konnte ein Grinsen kaum unterdrücken,
„hat immer wertvolle Kontakte und bekommt so einiges mit, was die Rotröcke
planen. Mein Gefährte Kvothe ist in besonderer Mission unterwegs und sobald ich
Genaueres darüber weiß, werde ich euch davon in Kenntnis setzen. Es geht um den
„Greulichen Johann“, er scheint nicht zu sein was er vorgibt. Seine Beziehung zum
Wirt der Doppeldulle ist noch etwas undurchsichtig. Dann haben wir die Entdeckung
des heimlichen Lagers im Triple Fux. Aber damit müssen wir noch etwas warten, weil wir
unsere Kräfte nicht zu sehr aufsplittern wollen. Der Südwind und Aurelia könnten sich
mal etwas genauer im Triple Fux umsehen. Vielleicht hat deine Freundin Sweety“, und
wieder grinste die Fae spitzbübisch zum Piraten hinüber, „ja noch einige Dinge in
Erfahrung gebracht, die sie ausplaudert.“
Die Fae unterbrach ihre Ausführungen, nahm den Kelch und trank ob der langen Rede
einen kräftigen Schluck. Stumm hatten DocJule und der Stern zugehört und Felurian
ausreden lassen.
„Stimmt was du sagst, Felurian. Moony gehört zu meiner Mannschaft, betreibt aber
gleichzeitig dieses Haus. Sie hat ihren Beuteanteil gut angelegt“, lobte er sie.
„Einige von der Mannschaft sind „Stammgäste“ ihrer gemeinnützigen Einrichtung.
Aber welche Pläne verfolgen die Rotröcke wirklich? Als ich von meiner langen
Reise zurück kehrte und Dokomanien in Schutt und Asche lag, habe ich einiges in
Erfahrung bringen können. Sie gehören dieser unheiligen Sekte der „Heiligen der letzten Tage“ an und streben nach der Weltherrschaft. Über das magische Spiel wollen sie
die Macht über alle Menschen erlangen. Der mystische Kartengeber spielt dabei eine große
Rolle. Wenn sie ihn auf ihrer Seite haben, ihn beherrschen, haben sie einen großen
Schritt dazu getan. Auf irgendeine Art kommt die Tochter des Wirtes der Doppeldulle
dabei ins Spiel. Sie ist ja nicht seine Tochter, sondern das Kind von Aurelia, aber das
weiß sie nicht. Aber Melusine muss für die Rotröcke unerlässlich sein, wenn sie so
verzweifelt versuchen, sie in ihre Gewalt zu bekommen. Dann gibt es noch diese
geheime Verbindung zu dem unterirdischen Reich der Trolle. Ob das, was ich in dieser
möglichen Zukunft sah, hier auf unser jetziges Dokomanien zutrifft, müssen wir überprüfen.
Ein Spion muss sich Zutritt verschaffen, um diese Tür im Weinkeller zu öffnen und
sich Gewissheit verschaffen. Notfalls könnte ein Erkundungstrupp meiner Mannschaft, einen fingierten Überfall ausführen, wenn es Aurelia und dem Südwind nicht gelingt näheres zu
erfahren.“
„Das mit dem Überfall wäre nicht so gut“, warf DocJule ein. „Die Piraten sind doch
hier in Dokomanien alle bekannt. Sie leben teilweise hier, nehmen an dem Spiel teil und
würden sich damit von der Gemeinschaft lösen. Gewalt sollte das letzte Mittel sein,
welches wir einsetzen.“
„Kann uns die Wahrsagerin weiterhelfen?“ fragte Felurian. „Vielleicht brauchen wir
dann überhaupt keinen Spion einzusetzen. Ich war ohnehin auf dem Weg zu ihr.“
„Magie ist eine zweischneidige Sache“, warf der Stern ein. „Auch die Rotröcke verfügen
über mächtige Magier. Und auf welcher Seite die großen Magier des Spieles stehen, ist uns
nicht sicher bekannt. Im schlimmsten Fall wären ihre Kräfte stärker als die unseren oder
sie neutralisieren sich gegenseitig. Begehen wir einen Fehler, schlagen die Rotröcke
möglicherweise vorzeitig los. Ihr Misstrauen ist eh schon geweckt.“
Balthasar hatte den Reden still und stumm gelauscht. Jetzt meldete sich der weise Vogel
lauthals: „Noxiana fragen, Noxiana fragen. Kleine Maike, kleine Maike.“
Überraschte hörte die Runde, was der alte Papagei ihnen zurief.
„Ja, stimmt“, flüsterte Felurian. „Die kleine Maike scheint eine Schlüsselrolle in diesem
Geschehen zu haben. Und Noxiana weiß mehr, als sie uns bis jetzt mitgeteilt hat.
Lasst uns zu ihr gehen, aber getrennt, damit wir nicht auffallen. Sollten wir unterwegs
noch Freunde treffen, sollen sie an diesem geheimen Treffen teilnehmen. Noxiana´s
Hütte ist groß genug für ein Dutzend Leute.“
„So wollen wir es machen. Viele Kerzen spenden mehr Licht als eine Einzige“, zitierte
der Stern eine alte Weisheit seiner Heimat. „Wir brechen zur Zeit der Abenddämmerung auf
und versuchen uns zur Stunde der Eule bei Noxiana zu treffen, einverstanden?“
„So sei es, Stern. Ich werde vorher noch bei der Wahrsagerin vorbei schauen und versuche
meinen Gefährten Kvothe zu erreichen, um zu sehen, ob er schon etwas nüchtern ist, äh
ich meinte, schon etwas erreicht hat“, verhaspelte sich Felurian und lächelte verlegen.
„Tu das, Fae. Und sei nochmals bedankt für deine Gabe. Sie erspart mir viel Zeit und
Gefahren. Nie hätte ich gedacht, das du im Besitz dieses kostbaren Sternenstaubes bist.
Gelegentlich erweise mir den Gefallen, zu erzählen, wie du in seinen Besitz gekommen bist.
Gerne öffne ich dazu eine Flasche meines besten Rotweins.“
Zustimmend nickte die Fae und verabschiedete sich von DocJule und dem Stern und
machte sich auf den Weg.
„Ich habe noch einige Angelegenheiten an Land zu erledigen, Käpt´n. Wenn ihr mich
derzeit nicht mehr braucht, nehme ich etwas Urlaub.“
„Jederzeit Doc. Ich bitte dich nur nochmals nach Aurelia zu sehen, ob die Genesung
vollständig erfolgt ist. Und ich danke dir nochmals für deine Hilfe.“
„Das mache ich doch gerne, Käpt´n.“
„Und solltest du dem Roboter begegnen, dann grüße ihn herzlich von mir. Vielleicht
sehen wir uns alle bei Noxiana, obwohl ich fürchte, dass einem von euch beiden wahrscheinlich was dazwischen kommen wird.“ Mit seinem einen Auge zwinkerte
der Stern DocJule wissend zu.
DocJule schmunzelte innerlich. Sollte der Kapitän etwas gemerkt haben? Nun ja,
schlimm wäre es nicht, aber es wäre ihr schon lieb, wenn ihr Geheimnis nicht zu
bekannt wäre.
Sie verließ die Kajüte des Kapitäns und machte sich zu ihrer eigenen auf, um noch
einige Dinge zu holen, die sie brauchen würde.
Der Stern setzte sich wieder auf den schweren Stuhl und nahm den fast leeren Kelch
in die Hand. Balthasar hatte seinen Käfig aufgesucht und knabberte an einer großen
Dingo-Nuss.
Nachdenklich blickte der Stern auf den Beutel Sternenstaub. Wie, in Neptuns Namen,
kam eine Fae zu diesem Staub. Ein weiteres Geheimnis, welches sich um sie rankte.
Noch verblieben einige Stunden bis zum Treffen. Er würde sich etwas ausruhen. Der letzte
Einsatz hatte mächtig an seinen Kräften gezehrt und es gab noch viel herauszufinden und
noch mehr zu tun. Mit einem Schluck ließ er den letzten Rest in seiner Kehle verschwinden und begab sich zu seinem Ruhelager. Die letzten Gedanken bevor er einschlief, galten
seiner geliebten Aurelia…..