Unterhaltung: Es war einmal - ein Dokomärchen (oder Verhalten im FT mal anders)

Doc_Jule, 12. August 2011, um 09:43
zuletzt bearbeitet am 12. August 2011, um 09:44

für mich bitte einer der Brüder Fiennes, ob Joseph oder Ralph ist egal :-))
PS
und für den Roboter natürlich R2D2 ;-)

Ex-Füchse #17674, 12. August 2011, um 09:50

Für den Rob gibt's R2D2 selbstverständlich frisch poliert ;-)

Ex-Füchse #17674, 12. August 2011, um 09:53

Ohh...hab gerade mal gegoogelt. Ralph Fiennes hat den Voldermort gespielt! Und: Joseph Fiennes kannte ich bereits und wusste nicht, dass er auch einen ebenso gut aussehenden Bruder hat....
Gute Wahl, Para ;-)

Sternenfeuer, 12. August 2011, um 10:05

sag ich nur... angelina jolie, jodie foster, christiane hörbiger, samantha fox ...
... gell, da seits geplättet, gg

Ex-Füchse #6093, 12. August 2011, um 10:23

für mich bitte ... Hugh Jackman ...
--------------
super jule, ... das Finden von Melusines "Leiche" haben WIR ja gut hinbekommen ^^

und ab geht die Party, hast Recht Dorftaube, Party war schon längst mal fällig ...

Doc_Jule, 12. August 2011, um 10:47

@DasBeste
vereinigte Nordlichter kann keiner aufhalten......;-)

Doc_Jule, 12. August 2011, um 10:53

@all
Ralph Fiennes ist unglaublich vielseitig, z.B. als "Der englische Patient", der sadistische Amon Göth in "Schindlers Liste" , Lord Voldermort in den Potter-Verfilmungen oder auch William Shakespeare in "Shakespeare in Love", alles wunderbar zwiespältige Rollen :-)

Ex-Füchse #17674, 12. August 2011, um 10:59

Ups...ich glaube Joseph hat die Willi-Nummer gemacht ;-)
Der Schnuckelputz ist mir damals direkt aufgefallen als ich den Film im Kino gesehen habe.^^

Sternenfeuer, 12. August 2011, um 11:32

... lass das mal "deinen" schnickelputz lesen, g

@kvotheeee.....
deine fae hat andere kerle im kopf....

@bernstein & doc
... nordlichter sind was feines, aber nur wer aus "poppenbüttel" kommt, darf dem DD-Wirt eine
kastration androhen - hamburg steht da leider
skalpelltechnisch etwas mit dem rücken an der wand...

... so, muss jetzt an der fortsetzung der katakombe arbeiten, damit ihr was zu bibbern habt....
... hab nur ne halbe stunde zeit, dann muss ich
küchendienst schieben....

Ex-Füchse #17674, 12. August 2011, um 11:37

hihi..Sterni inner Kombüse...

Doc_Jule, 12. August 2011, um 11:46

vielleicht findet er ja noch ein bisschen Rum, den die Dorftaube (R.I.P.) übersehen hat :-))

Sternenfeuer, 12. August 2011, um 12:14

... melde mich ab, rum()suchen...

Kvothe, 12. August 2011, um 13:16

Melde mich vom Dienst zurück, Küche ist, äh, weitgehend, also, so gut wie fertig.
@Sterni
"im Kopf" darf sie sie haben
@all
Bin auch mal gespannt auf die kommende Party. Ich könnte mir vorstellen, wenn dann die Friedenstauben gen Himmel flattern, das da auch ein unsicher flatternder Vogel dazwischen ist;)

Southern, 12. August 2011, um 13:23

gg...

So unsicher ist der nicht... Der hat es faustdick hinter den Flügeln ^^

Ex-Füchse #197, 12. August 2011, um 13:25

Wen meint ihr? Bestimmt nicht den majestätischen Seeadler ;-)

Southern, 12. August 2011, um 13:27

Hust *gg*

Kvothe, 12. August 2011, um 13:30

Nee, nee, ich hatte da an was zierlicheres gedacht;)

Kvothe, 12. August 2011, um 13:31

Eher was lokales, vielleicht mit 'nem Ölzweig im Schnabel...

Sternenfeuer, 12. August 2011, um 15:01

Dokomanien, 12.08. – Fortsetzung Stern:

Die Katakomben der Finsternis Teil 4

Mit gebotener Aufmerksamkeit und Vorsicht drang die kleine Schar zügig immer
tiefer in das unterirdische Trollreich ein.
Obwohl sich der Pirat ziemlich sicher war, das die Träger der roten Roben
die Herrschaft längst an sich gerissen hatten.

Der breite Gang wurde in regelmäßigen Abständen von großen Leuchtkristallen, welche
aus dem Felsen selbst zu wachsen schienen, mäßig erhellt.

Das Phantom blickte zwischenzeitlich immer wieder auf seine Karte, um den Standort
zu überprüfen. Hin und wieder zeichnete er mit dem magischen Pinsel unsichtbare
Pfeile auf die Wand. Sie würden in diesem Labyrinth einen raschen Rückzug oder
schlimmer, bei einer Flucht, von Nutzen sein.

Sie hatten bereits unbemerkt zwei Kreuzungen passiert und näherten sich einer dritten
Gabelung. Der ohnehin nicht schmale Gang verbreitete sich nochmals und es tauchten
immer häufiger Bewohner der Unterwelt auf. Auch hier herrschte eine gewisse Geschäftigkeit, die notwendig war, um alle mit den nötigen Dingen des alltäglichen
Lebens zu versorgen. Auch Trolle mussten essen und trinken und Waffen, sowie Ausrüstungen mussten transportiert werden. Die Rotröcke hatten ein funktionierendes
System aufgebaut, wobei Halblinge und Trolle die körperlichen Arbeiten erledigten, während sie die Aufsicht führten und Befehle gaben.
Es war ein Unterdrückungssystem und Unruhen wurden hart und gnadenlos bestraft.
Mit Spiel und Drogen, Versprechungen und kleinen Belohnungen wurde die schwer
schuftende Bevölkerung bei Laune gehalten, damit die herrschende Kaste ihren
dunklen Plänen nachgehen konnte.
Dem Stern waren diese Praktiken nur allzu geläufig. Auf zu vielen Welten wurden sie eingesetzt um
Macht und Willkür auszuüben.

Das Kurzschwert, welches das Phantom wieder in die Hand genommen hatte, glimmte
beständig mit einem bläulichen Schimmer. Es spürte auf magische Weise die Anwesenheit
der Trolle, aber nichts anderes hatten sie hier unten auch erwartet.

Eng an die Wand gedrückt ließen sie einen Zug Halblinge vorbei, welcher kleine, vierrädrige
Karren hinter sich her zog, die alle möglichen Dinge enthielten. Erzbrocken, Steine,
Waffen, Kleidung, sogar einige Artefakte unbekannter Art waren zu erkennen. Angeführt wurde der Zug von einem älteren Rotrock, der mit missmutigem Gesicht vor ihnen her schritt und sie immer wieder zur Eile mahnte.

Mit gesenktem Kopf trotteten sie an der Gruppe der Eindringlinge vorbei, ohne die unsichtbaren Schatten
zu bemerken. Der Chamäleonzauber war beeindruckend wirksam.

Fast wäre Gelbfrosch von einem dünnen Wesen überrannt worden, welches unerwartet
aus entgegengesetzter Richtung kam und sich in schnellem Tempo entfernte.
Wahrscheinlich ein Bote, denn er hielt einige Schriftrollen in der Hand.

Nach einigen weiteren knappen Begegnungen, welche aber alle glimpflich verliefen, öffnete sich der breite Gang zu einer großen Höhle. Ein riesiger Felsdom, von der Größe ihrer heimischen
Lichtung, tat sich vor ihnen auf.

Mehrere Leuchtkristalle von gigantischem Ausmaß erhellten den gesamten Innenraum
und warfen unscharfe Schatten.

Der Gang zog sich in serpentinenartigen Windungen hinab zum Boden, wo er in ein verzweigtes
Gassennetz mündete.

Geduckte Gebäude unterschiedlicher Größe verteilten sich im weitläufigen Rund.
Einzelne Bauten waren augenscheinlich sogar mehrere Stockwerke hoch. Im Zentrum
befand sich eine turmartige Säule, welche bis unter die Höhlendecke reichte, sogar mit ihr verbunden schien.

Um ihn herum gruppierten sich einige Häuser, die von hohen Mauern geschützt waren und möglicherweise.
Kasernen, Gefängnisse, Depots oder Schatzkammern enthalten mochten.

Die Eingänge wurden von bewaffneten Männern bewacht, die, soweit das aus der Entfernung
zu sehen war, einen durchaus grimmigen Eindruck machten.

Rasch eilte der kleine schattenhafte Trupp die Serpentinen hinunter und suchte einen
stillen Winkel, um sich zu beraten.

Hinter einer Ruine, welches mal ein Wohngebäude gewesen sein mochte, direkt an der
hochaufragenden Höhlenwand, gab es einen von außen uneinsehbaren Bereich.

Hier verschnauften sie kurz und machten Rast, um sich zu stärken.
„Hornisse, halt du an der Mauer dort Wache und gib Zeichen, falls sich irgend etwas nähert“,
schickte der Pirat sie auf Posten. Mit vollem Mund eine Berofrucht kauend, nickte die kleine
Hornisse und bezog Stellung.

„So, jetzt müssen wir die Bibliothek ausfindig machen. Was sagt die Karte, Phantom?“,
erkundigte sich der Stern bei dem grüngesichtigen Geist.

„Die geheime Bibliothek verbirgt sich hinter einem ganz normalen Wohnhaus. Sie
befindet sich aber in der Nähe des Zentrums, nahe der Säule.“ Nachdenklich
musterte das Phantom die Karte. „Hier“, sagte er und zeigte mit der Spitze des Zeigefingers
auf ein gelb markiertes Runensymbol. „Das Zeichen steht für Wissen oder Weisheit.
In Verbindung mit dem Keil bedeutet es „niedergeschriebene Erkenntnis oder Erfahrung“,
auf jeden Fall hat es was mit Schriftrollen und Büchern zu tun.“

„Das scheint mir nicht allzu weit von hier“, bemerkte der Südwind, die von der Seite her
Einblick auf die Karte hatte. „Ich kann ja mal rüberwehen und nachschauen“, schlug sie vor.

„Ja, Lüftchen, halte ich für eine gute Idee. Aber du darfst nur ganz sachte wehen. Hier
unten gibt es keinen natürlichen Wind, nur den Luftzug den die großen Ventilatoren
verursachen. Also bleib schön unauffällig. Und bleib nicht so lange aus, wir sind
hier auf Dauer nicht sicher genug“, erteilte der Pirat seinen Segen.

„Oki Doki, Käpt´n. Wenn ihr mich nicht hättet“, grinste die braune Schönheit und
zog sich hinter eine zusammengebrochene Wand zurück, um ungestört ihren Wandelzauber
auszuüben.

Der Stern seufzte still. Ohne die magischen Fähigkeiten seines Trupps wäre es in der Tat
nicht gut um ihre Aussichten bestellt. Eine Entdeckung wäre wahrscheinlich schon längst
erfolgt. Nur dem sagenhaften Schutz des Chamäleonzaubers war es zu verdanken, das sie bisher unentdeckt geblieben waren.
Die genauen Karten des Phantoms waren unerlässlich. Sonst hätte sie tagelang in diesem
Höhlensystem herumirren können, ohne diese unterirdische Lichtung zu finden.

Er blickte hinüber zu der dunklen Säule. Eine finstere Bedrohung ging von ihr aus. In seiner
Augenhöhle pochte der rote Stein, als wenn er die Nähe von etwas spürte, mit dem er verbunden war.

Inzwischen hatte sich der Südwind als laues Lüftchen über die Dächer erhoben und
blickte sich um. Zwei Posten erregten ihre Aufmerksamkeit, weil sie sich in einer
gestenreichen Unterhaltung befanden. Sanft strich sie um die beiden herum und lauschte.

„…entdeckt“, sagte gerade der eine.
„Das wird dem Hauptmann der Wache aber überhaupt nicht gefallen. GrunzGrunz im
Tiefschlaf während der Wache erwischt. Das wird ihn teuer zu stehen kommen“, grinste
der Andere.
„Nein, nein“, kam die Antwort. „Er hat nicht geschlafen, obwohl er das mit Sicherheit auch
getan hat, sondern er wurde betäubt. Bei einer unangemeldeten Kontrolle haben sie ihn
gefunden. Es müssen Fremde eingedrungen sein und es wurde ein heimlicher Alarm ausgelöst.
Oder was glaubst du, warum wir jetzt zu Zweit hier auf Posten stehen müssen!“

Der Südwind hatte genug gehört und wehte vorsichtig zu dem Gebäude hinüber, von dem
das Phantom annahm, das es sich um die geheimnisvolle Bibliothek der alten Zwerge handeln
musste.

Ungehindert konnte sie durch die Türritze ins Innere eindringen. In großen Räumen standen
Regale, welche bis an die hohe Decke reichten. An einigen Tischen saßen Männer und Frauen
in roten Roben und blätterten in alten Büchern. Andere suchten in den endlosen Regalen
nach Dokumenten und Hinweisen. Wie in jeder anständigen Bibliothek herrschte eine
gespenstische Ruhe.

In einem angrenzenden Nebenraum entdeckte der umtriebige Wind eine Treppe, die hinab
in ein Kellergewölbe führte. Im Vorraum unterhielten sich zwei, in reich geschmückten
Gewändern gehüllte Männer, mit leiser Stimme.

Unbemerkt schwebte der mutige Südwind knapp über ihren Köpfen, um sich kein Wort
entgehen zu lassen.

„Irgendwo muss ein Fenster offen sein. Es zieht ein wenig, findest du nicht auch, Spule?“

„Du hast Recht, werter Cambo. Der Luftzug könnte die wertvollen Dokumente schädigen. Ich werde dem Hüter der Bibliothek, unserem geschätzten Germanicus, Mitteilung machen. So geht das nicht, dieses Wissen muss gut geschützt werden.“

„Sind dir auch die neuesten Gerüchte zu Ohren gekommen, werter Spule?“

„Meinst du dieses junge Frauenzimmer, welches sich der Meister geschnappt hat?“, lächelte
der Rotrock listig. „Ja, davon habe ich gehört. Sie wird doch benötigt, damit der Meister
seine geheimen Pläne verwirklichen kann. Sie befindet sich in der Säule. Soviel ich gehört
habe, kümmert sich der „Joker“ höchstpersönlich um ihr Wohlbefinden“, und wieder grinste
er mit einem hämischen Gesichtsausdruck.

„Na, dann kann es ja nicht mehr lange dauern. Der Joker hat so seine eigenen Tricks, wie er
sich eine Frau gefügig und willfährig macht.“

„Nun, für dieses Gelingen hat der Meister sogar die prachtvollen Räume direkt unter dem
Dach der Säule zur Verfügung gestellt. Luxus pur, sage ich nur.“ Neidvoll klang die Stimme des Rotrocks.

„Es sollen Fremde hier eingedrungen sein, mindestens zwei“, begann Cambo einen neuen
Gesprächsfaden. „Die Wachen suchen schon überall nach den Eindringlingen. Wenn überhaupt, haben sie sich mit Sicherheit in den Gängen verirrt und wären froh, wenn man sie findet, ehe sie verdursten.“

Rotrock Spule lachte laut auf. „Verdursten werden sie sicher nicht. Eher werden sie den
Trollen in die Hände fallen. Aber dann kann der Meister sie nicht mehr verhören. Die blöden
Burschen haben doch ewig Hunger und stecken alles in ihre verbeulten Kessel, was sich
kochen lässt.“

„Nun“; bemerkte Cambo besorgt, „ ich habe unseren Meister noch nie so erzürnt gesehen.
Er tobte förmlich, als ihm der Bericht über den betäubten Wachtroll vorgelegt wurde.
Ich möchte nicht in der Haut des Boten oder des Hauptmanns der Wache stecken.“

„Genug gefaulenzt, lass uns nach unten gehen, sonst bekommen wir noch Ärger mit
dem alten Germanicus.“ Und mit diesen Worten stiegen die beiden Rotröcke die Treppe
zu den Kellergewölben hinab.

`Das sind interessante Neuigkeiten. Das muss ich sofort dem Käpt´n berichten´ überlegte
der Südwind nicht lange und machte sich flugs auf den Rückweg.

………………………..

Ex-Füchse #17674, 12. August 2011, um 15:12

Alle Achtung Pirat! Ich liebe die Vorstellung unterirdischer Städte - allerdings nur die Vorstellung - du weißt ja, als Fae geht es mir da unten sehr schlecht.
Hast du sehr schön beschrieben :-)

Sternenfeuer, 12. August 2011, um 15:42
zuletzt bearbeitet am 12. August 2011, um 15:43

... tja, bist halt ein lichtwesen...

... obwohl, die trolle hätten ihre kessel bestimmt gerne um eine zutat namens felurian bereichert, gg

... wäre so etwas wie das salz in der suppe gewesen
oder doch mehr grünes unkraut, grübel grübel

Ex-Füchse #17674, 12. August 2011, um 15:46

@Sterni
"...oder doch mehr grünes Unkraut"
Was soll das denn jetzt heißen? ;-)

Sternenfeuer, 12. August 2011, um 16:10

stichwort: grüne insel, gartenfreund, grüner daumen,
moos, blumenkränze im haar u.s.w. -

... gibt den entscheidenden hinweis auf eine gute suppeneinlage, gg

Ex-Füchse #17674, 12. August 2011, um 16:18

ahhh....sehr schön :-)
Achtung alter Pirat...die Geschichte geht weiter....

Ex-Füchse #17674, 12. August 2011, um 16:19

Joker führte Melusine an der Hand durch weitere, sich verzweigende Gänge. Die junge Frau betrachtete ihn hin und wieder verstohlen aus ihren Augenwinkeln. Er war unbestreitbar eine stattliche Erscheinung, doch etwas störte sie an ihm, was sie mit Worten nicht zu fassen vermochte. War es sein unsicherer Gang oder seine eiskalte Hand? Hin und wieder schienen ihn Schauer zu durchlaufen und er zitterte für einen kurzen Augenblick. Langsam begann sich der Nebel, welcher sich um ihr Bewusstsein gelegt hatte zu heben und Erinnerungen durchströmten sie wie die eiskalte Quelle eines Gebirgsflusses. Sie war gewaltsam entführt worden und man hatte sie offensichtlich tagelang unter Drogen gesetzt. Aber warum? Sprach der Mann mit der Maske die Wahrheit. Doch nein, Prinz Waldi war ihr Liebster – sie vertraute ihm. Zweifel nagten an ihr und gruben sich immer tiefer in ihr Herz. Joker bedachte sie unvermittelt mit einem hübschen Lächeln und Melusine erwiderte es ohne es zu wollen. Sie standen nun vor einer hohen Eisentür. Der junge Mann zog einen auffällig großen Schlüssel aus seiner Tasche und entriegelte das Schloss. Er führte sie in einen runden Raum, in dessen Mitte ein großer Spieltisch stand. Karten lagen wahllos auf der Oberfläche verstreut. Melusine sah sich erstaunt um, denn außer diesem Möbel standen lediglich vier Stühle um den Tisch herum, ansonsten war der Raum leer.
„Setz dich!“ forderte Joker sie auf und zog höflich einen Stuhl unter dem Tisch hervor, auf dem die junge Frau Platz nahm.
„Einen Wein?“ fragte er, doch Melusine schüttelte den Kopf.
Der junge Mann nahm ihr gegenüber Platz und streckte seine Hände nach den ihren aus um diese zu ergreifen. Eigenartig, eben war ihr der Mann noch um Einiges jünger vorgekommen, doch nun vollzog seine Gestalt unmerklich eine Verwandlung. Seine Gesichtszüge schienen älter und faltiger, seine Stimme wirkte gebrochen und er schüttelte sich plötzlich heftig.
„Ahh...ich kann nicht widerstehen...nein, lasst es....bitte...!“ er wand sich und krümmte sich vor Schmerzen. Nun ging seine Verwandlung immer schneller vonstatten. Innerhalb weniger Minuten nahm er die Gestalt eines alten, zerbrechlich wirkenden Greises an, sein Körper wirkte beinahe durchsichtig.
Melusine hielt vor Erstaunen eine Hand vor den Mund um nicht laut aufzuschreien.
„Melusine....lauf!“ sprach die Erscheinung mit dünner Stimme. „Sie haben dich in ihre Gewalt gebracht um mit meiner Hilfe die Herrschaft übernehmen zu können. Auch mich haben sie für ihre Zwecke eingefangen...nein..Teile von mir. Du bist nicht die, die du zu sein scheinst...geh, bevor es zu spät sein wird!“ Der Greis, ehemals Joker genannt atmete nun schwer.
Mitleid, Neugierde und Entsetzen durchfuhren Melusine gleichermaßen. Hin und her gerissen zwischen dem Drang zu fliehen und Näheres zu erfahren war sie unschlüssig vom Stuhl aufgestanden. Schließlich siegte ihre Neugierde.
„Wer bist du?“ flüsterte sie und legte eine Hand auf seine Schulter, doch er schütttelte sie ab.
„Berühr mich nicht....das darf nicht sein!“ er schnappte nach Luft „Melusine....ich bin der Kartengeber...nein, das ist nicht richtig. Ich bin ein Teil, ein Abbild von ihm. Den Rotroben ist es durch einen besonderen Zauber gelungen mich zu bannen und für ihre Zwecke zu binden. Du solltest eine wichtige Rolle dabei spielen, doch irgendetwas scheint schief gelaufen zu sein...!“
Zu viele Fragen durchfuhren Melusine – sie war mit der Situation überfordert, sie ahnte jedoch wohl daran zu tun zu fliehen. Eine letzte Frage musste sie jedoch noch stellen.
„Wer bin ich?“ die Worte entsprangen ihrem Mund, doch der Kartengeber schüttelte nur den Kopf.
„Ich kann...ich darf es dir nicht sagen....ein verbliebener Zauber hält mich davon ab..FLIEH JETZT!“
Melusine raffte ihre Röcke und lief zur Tür und öffnete diese vorsichtig. Sie steckte den Kopf durch die schmale Öffnung – sah jedoch nur leer Gänge und schlüpfte hinaus. Im dämmrigen Zwielicht schlich sie sich vorsichtig an den Wänden entlang um einen Ausgang zu finden. Weit kam sie nicht, denn unvermittelt trat wie aus dem Nichts der Mann mit der Maske auf sie zu.....
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Weit oben saßen Noxiana und Bernstein in der magischen Hütte, ihre Blicke starr auf die Glaskugel gerichtet. Die Zauberin hatte einen Kontakt zu der Schicksalsnorne herstellen können und gemeinsam webten sie nun Fäden in das ohnehin komplizierte Geflechte der vergangenen und noch kommenden Ereignisse ein. Sie lächelten. Bis jetzt hatte alles wunderbar geklappt. Der Kartengeber hatte sich offenbart und Melusine zur Flucht verholfen.
Plötzlich schrie Bernstein vor Schmerz auf. In der Kugel war ein giftroter Rubin erschienen. Noxiana sprang auf und zog die Wahrsagerin von der Kugel weg.
„Was ist dir, Liebe?“ fragte sie aufs Äußerste besorgt.
„Es ist der Rubin...er hat sie gefangen...sie ist...ist nun endgültig in seiner Gewalt. Er lässt gerade seine Maske fallen!“ Weinend schlug sie die Hände vors Gesicht.
Die Zauberin wand sich hektisch wieder der Kugel zu um erneut die Norne zu anzurufen, doch diese blieb spurlos verschwunden.....

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