Ex-Füchse #17674, 10. August 2011, um 10:58
Die Sonne war gerade aufgegangen, Vögel stimmten ihren Morgengesang an und Tau tropfte von den Blättern. Einige Frühaufsteher schickten sich gerade an noch vor der ersten Mahlzeit des Tages ein paar Spielchen zu wagen, als sich unvermittelt der Himmel zu verdunkeln schien, rote Blitze erschien und die Lichtung in ein unheimliches Licht tauchte. Doch damit nicht genug. Ein tiefes Grummeln aus der tiefen Erde schien ein großes Unheil zu verkünden. Einige Unverbesserlich versuchten sich dennoch den Zugang zu den Zelten zu verschaffen, doch sämtliche Eingänge waren verschlossen. Nirgends fanden sie Zugang. Unverrichteter Dinge zogen sie ab, als der Boden plötzlich anfing zu beben....
Noxiana war aus einem tiefen Schlaf gerissen worden. Noch vor dem Beben spürte sie eine unheilvolle Bedrohung. Sie sprang aus ihrem Bett und lief hinüber zu der kleinen Maike um sie zu wecken. „Maike! Wir müssen raus hier, Gefahr droht.“
Das Kind hatte in den letzten Tage eine merkbare Wandlung vollzogen. Sie wirkte deutlich erwachsener als es für ein Mädchen in ihrem Alter üblich war. Maike überlegte nicht lange und kleidete sich eilends an, während sie Noxiana dabei beobachtete wie sie ihren Zauberstab zur Hand nahm.
„Los, hinaus!“ wies die Ältere das Kind an und die Beiden traten genau in dem Augenblick vor die Tür, als das Erdbeben begann. Beinahe hätte Noxiana das Gleichgewicht verloren, doch es gelang ihr, sich auf den Beinen zu halten. Ihre Augen zu Schlitzen verengt wurde sie zudem grellen Lichtblitze am Himmel gewahr, deren Ursprung sie nun zu erkennen versuchte. Sie benötigte nicht viel Zeit, denn nur einige dutzend Meter vor ihrem Haus standen zwei Rotroben, welche mit ihrem Zauberstab die Lichterscheinungen beschworen.
Noxiana überlegte nicht lange und erhob ihren Stab. „Maike, deine Hand, bitte!“ ohne einen Moment zu zögern war das Kind an ihrer Seite und schob ihre kleine Hand in die der Zauberin.
Es war ein Kräftemessen sonder gleichen. Rote und Grüne Blitze durchzuckten grell den Himmel und dort, wo sie auf einander trafen kam es zu einem ohrenbetäubenden Knall. Noxiana spürte, dass sie trotz Maikes Unterstützung immer schwächer wurde und sie nah dran war, ihr Bewusstsein zu verlieren. 'Nein', dachte sie ,'das darf nicht geschehen'. Mit all der ihr verbliebenen Macht stemmte sie sich gegen den Zauber der Rotroben...
Der Streuner wollte gerade seine allmorgendlichen Runde durch Dokomania beenden, als das Erdbeben ihn erschütterte. Er jaulte laut auf, legte sich flach auf den Boden und bedeckte mit einer Pfote seine Augen. Ein inneres Gefühl bewog ihn jedoch dazu seine Augen gen Himmel zu richten. Mit großem Erstaunen nahm er die gigantischen Lichtblitze war. Getrieben von Neugierde und dem Drang helfen zu müsse trabte er widerstrebend in die Richtung wo die Lichterscheinungen ihren Ursprung zu haben schienen. Das ständige Beben des Untergrundes erschwerten ihm derweil sein Vorankommen. Nur mit einiger Mühe gelang es ihm sich aufrecht zu halten und dennoch weiter zu kommen. Gerade erreichte er den höchsten Punkt eines Hügels, von welchem aus er sich einen wunderbaren Überblick verschaffen konnte. Der Streuner erkannte die zwei Rotroben, die neben einander stehend rote Blitze beschworen und zum Himmel sandten. Ihnen gegenüber stand Noxiana – augenscheinlich deutlich mitgenommen beschwor sie ihrerseits grüne Blitze. Obwohl er als Hund nur mit einem begrenzten Verstand ausgestattet war wusste er, dass er zu handeln hatte. In einem Affenzahn rannte er auf die Rotroben los und setzte im Lauf zum Sprung an. Mit Wucht knallte sein Körper gegen eine Rotrobe. Dieser verlor das Gleichgewicht und ruderte hilflos mit den Armen. Damit riss er jedoch zugleich seinen Kameraden von den Beinen. Die roten Blitze verloschen augenblicklich, das Licht der grünen Pendants legte sich sanft für einen Moment über den ganzen Himmel, bis dieser nach kurzer Zeit wieder eine natürliche Blaufärbung annahm. Noxiana ging mit einem Seufzer der Erschöpfung auf die Knie und sah dankbar zu dem Streuner hinüber. Dieser – neuerdings auf den Geschmack gekommen – fletschte sein Zähne, und biss herzhaft in das Hinterteil einer der Rotroben. Laut kreischend versuchte er nach dem Tier zu schlagen, doch der Streuner war schneller. Flugs war dieser bei der zweiten Rotrobe und biss diesem in die Hand, sodass er mit einem Schrei den Zauberstab fallen ließ. Machebobo nahm diesen mit den Zähnen auf und lief damit zu Noxiana, während die zwei Bösewichte heulend davon eilten.
Die Zauberin lachte herzhaft über Tier, welches vor Stolz in einen tänzelnden Gang verfallen war. Sie tätschelte ihm die Seite und meinte: „Guter Hund! Dafür hast du dir wahrlich ein ausgiebiges Frühstück verdient. Was hältst du von gegrillten Würstchen?“ sie sah ihn lächelnd an und Machebobo kläffte freudig. Und während sie sich auf den Weg ins Haus machten verblasste langsam Angst und Schrecken bei den Bewohnern Dokomanias. Die Spieler zogen wieder in die Zelte, Gibesab erhielt Aufträge ohne Ende, der Marktplatz öffnete seine Pforten. Und irgendwo weit unten in den Gängen des uralten Labyrinths schäumte ein mächtiges Wesen vor Zorn....
Ex-Füchse #6093, 10. August 2011, um 11:18
.... der Retter in der Not .... wie schöööön ...
unser lieber, guter Streuner, unser lieber, lieber Machobobo,
... man könnte ihn direkt lieb gewinnen ...
obwohl er wohl etwas zur Beißwut neigt ... ;-)
Ex-Füchse #17674, 10. August 2011, um 11:21
@dasBeste
Ich frag Para mal, ob sie ihn gegen Tollwut impfen kann ;-)
Sternenfeuer, 10. August 2011, um 12:51
@felurian
... toller auftakt, wow
hier tobt ja ein richtiger kampf zwischen gut und böse...
Sternenfeuer, 10. August 2011, um 14:36
zuletzt bearbeitet am 10. August 2011, um 14:57
Dokomanien, 10.08. - 14.23 °° – Fortsetzung Stern:
Der Widersacher
Melusine & Die Maske
Angstvoll trat Melusine durch die Tür, geleitet von dem schlanken Mann an ihrer Seite.
Ein flackerndes Feuer in einem Kamin verbreitete heimelige Wärme und etwas Licht.
An den Wänden brannten mehrere kleine Öllampen und enthüllten mit ihrem Schein
die prächtige Ausstattung. Ein mächtiger Tisch beherrschte den Raum und auf seiner
glatten Oberfläche spiegelte sich in eindringlicher Lautlosigkeit ihr eigens Bild wieder,
welches durch das Spiel der Flammen zu gespenstischem Leben erwacht schien.
Von einem thronähnlichen Stuhl, prachtvoll mit Intarsien versehen, erhob sich eine
Gestalt. Ein Mann unbestimmbaren Alters, mit dunklem Haar und von kräftiger
Statur. Die dunkle Kleidung ließ in finster wirken. Aber erschreckend schien ihr sein
Gesicht. Eine bedrohlich wirkende Maske, wie von eigenem Leben erfüllt, verbarg
sein Antlitz. Auf seiner Brust konnte sie ein Emblem erkennen, zwei gleich
aussehende Gestalten, vielleicht Zwillinge, umgeben von den magischen Symbolen
des Kartengebers, den zwei Dullen.
„Willkommen Melusine. Verzeiht, wenn ich euch erschreckt habe. Die Maske dient
meiner Sicherheit und dem Schutz meiner Gäste. Durch ein böses Verbrechen wurde
ich fürchterlich verunstaltet und mein ungeschützter Anblick wäre unerträglich.“
Seine Stimme klang sanft, fast gütig und erweckte in Melusine ein Gefühl von Vertrauen.
Mit einer kaum merklichen Handbewegung entließ der Maskierte den Bewacher, welcher
Melusine zu ihm geführt hatte. Devot verneigte sich der Mann und zog sich zurück, wobei
er geräuchlos die Tür hinter sich schloss.
„Setz dich, Melusine“, sagte der Maskierte und wies auf einen bequemen Stuhl, der
ihm gegenüber am großen Tisch stand. „Du brauchst keinerlei Furcht zu haben.“
Vorsichtig trat Melusine näher und ließ sich auf dem Stuhl nieder. Etwas verkrampft
saß sie auf der Kante und hatte ihre Hände ineinander gefaltet.
„Warum bin ich entführt worden? Warum lässt man mich nicht zurück zu meinem Vater?“
fragte sie mutiger werdend.
„Das will ich dir wohl sagen, Melusine. In Dokomanien herrscht Unruhe. Böse Kräfte, welche
unserer Welt Schaden zufügen wollen, verbreiten Lügen und wollen einen Aufstand anzetteln.
Unter dem Deckmantel der Freundlichkeit und des Wohlwollens verborgen, planen sie üble
Ränke. Der Pirat, die Fae und einige ihrer Freunde sind wahrscheinlich die Drahtzieher.
Und um zu verhindern, das sie dich entführen und dann deinen Vater in ihre Dienste pressen,
haben wir dich sicherheitshalber zu deinem eigenen Schutz hierher bringen lassen.“
Leutselig und warm waren dem Maskierten diese Worte über die Lippen gekommen. Hinter
seiner Stirn aber waren die Gedanken düster und Kälte und Boshaftigkeit erfüllte sein Herz.
„Als einer der Drahtzieher, meine teure Melusine, stellte sich Prinz Waldi heraus.
Ja, genau dieser Prinz, der dir den Hof macht. Es ist nicht im Verborgenen geblieben,
wie er wohl hoffte. Aus sicherer Quelle, ich kann dir die Beweise bei Gelegenheit gerne
zeigen, weiß ich, das er vorhatte, dich für seine dunklen Pläne zu nutzen. Deine Jungfräulichkeit ist bei der Beschwörung gewisser Kräfte unabdingbar. Darum hat der sich
dir auch nicht weiter genähert. Wie du selbst weißt, gingen seine Liebesbezeugungen niemals
über einen Kuss hinaus.“
Seine Worte brachten Melusine ins grübeln. Es stimmte, sie hatte großes Verlangen nach
ihrem Liebsten verspürt, doch hatte er diesbezügliche Versuche stets abgewehrt und sie auf
später vertröstet. Jetzt bekam diese Zurückweisung in ihren Augen auf einmal einen Sinn.
„Und“, fuhr der Maskiere mit verführerischer Stimme fort und füllte dem Mädchen gleichzeitig einen leichten Wein in den prachtvoll verzierten Kelch, welcher vor ihr stand,
„damit sollten böse Kräfte
beschworen werden, welche die Macht über Dokomanien an sich reißen wollen.“
Bestürzt hielt Melusine den Pokal in der Hand und nippte vorsichtig. Der Wein schmecke
leicht und bekömmlich. Und als sie sah, das der Maskierte aus der gleichen Flasche für
sich einschenkte und trank, nahm sie einige kleine Schlucke.
„Und was soll ich jetzt tun? Wo bin ich sicher? Ich habe niemanden außer meinem Vater
der sich um mich kümmert.“
„Du hast bis zu deiner Schutzentführung in deines Vaters Schänke gearbeitet, Melusine.
Es würde uns sehr helfen, wenn wir mehr über die Besucher in Erfahrung bringen könnten.
Wer verkehrt mit wem. Wie oft treffen sich welche Leute. Was bereden sie untereinander. All das sind wichtige Dinge, die
wir wissen müssten, um Dokomanien zu helfen. Wir arbeiten Hand in Hand mit den Wächtern
der Gilde, sind aber auf Hilfe, wie zum Beispiel deiner, angewiesen.“
„Viel weiß ich nicht. Die Dorftaube bringt Nachrichten zu der Fae. Diese hat Kontakt mit
dem Piratenkapitän der Sternenteufel. Außerdem ist oft die Gefährtin des Kapitäns
und ein Barde dabei. Ein Roboter taucht immer wieder auf. Die Wahrsagerin habe ich
mit ihnen zusammen sitzen sehen und noch einige andere, deren Namen mir im Moment
nicht einfallen.“
„Hast du irgendwelche Pläne oder Vorhaben mitbekommen?“, fragte der Maskierte in einem
Tonfall, der Nebensächlichkeit andeutete.
„Nein, mein Herr. Eigentlich schwatzte hauptsächlich der alte Pirat über seine alten Geschichten. Seemannsgarn hauptsächlich – alles erfunden und erlogen“, dabei verzog
sich der hübsche Mund Melusines zu einem Lächeln.
„Nun Melusine, ich muss dir leider sagen, dass dein Aufenthalt in der Schänke deines
Vaters höchst gefährlich ist. Du gefährdest nicht nur dich, sondern auch deinen Vater.
Es wäre sicherer, wenn du eine Weile in meiner Obhut bleiben würdest. Ein persönlicher
Beschützer würde dich Tag und Nacht begleiten und dir alle Annehmlichkeiten, die du
wünscht, besorgen. Wäre dir das möglich?“ Lauernd stellte die dunkle Gestalt Melusine diese
harmlose klingende Frage.
„Es wäre möglich, wenn ich Dokomanien damit einen Dienst erweisen kann. Würdet ihr
meinen Vater davon unterrichten, damit er sich nicht um mich ängstigt?“
„Das versteht sich von selbst. Ich werde ihn höchstpersönlich davon unterrichten, welches
Opfer du auf dich nimmst, um zur Rettung von Dokomanien beizutragen.“
Der Maskierte griff zu einer kleinen Glocke und bimmelte leise.
„Ich lasse jetzt deinen Begleiter für die nächsten Tage kommen und werde ihn dir vorstellen.
Sein Name lautet `Joker´, dies ist nicht sein richtiger Name. Aber aus Gründen der
Sicherheit hat er diesen als Geheimnamen angenommen. Sei so gut und forsche nicht nach
seinem wahren Namen, er darf ihn nicht nennen. Er stammt aus edlem Hause und musste
fliehen. Sollte sein Aufenthaltsort bekannt werden, bekäme er große Schwierigkeiten.“
„Gut, mein Herr. Ich werde nicht versuchen ihn auszuhorchen“, versprach Melusine und
Neugier begann in ihren Augen zu funkeln.
Die Tür öffnete sich und herein trat ein junger Bursche, kaum ein paar Jahre älter als Melusine. Als er näher trat, enthüllte das Licht des Kaminfeuers eine schlanke, hoch
gewachsene Gestalt. Braunes lockiges Haar deckte sein Haupt und reichte hinunter bis
zur Schulter. Sein offenes Gesicht trug einen freundlichen Ausdruck und seine Augen
glänzten in einem warmen tiefen Braun.
Er streckte Melusine zur Begrüßung eine schlanke feingliedrige Hand entgegen und umfasste die ihre mit einem warmherzigen Händedruck.
Der Maskiert musterte den Kartengeber nachdenklich. Natürlich war er viel älter als es
seine derzeitige Gestalt vermuten ließ. Aber hohe Magie vermag aus einem Greis einen
Jüngling zu machen. Und mit diesem Aussehen vermochte er durchaus ein junges Mädchen tief
zu beeindrucken.
„Seit willkommen, Joker. Ich möchte euch die mutige Melusine vorstellen. Sie ist auf der
Oberfläche großer Gefahr ausgesetzt und hat sich bereit erklärt, hier einige Zeit zu verbringen.
Ihr seid mir für ihre Sicherheit verantwortlich. Kümmert euch in jeder Weise um ihre
Bedürfnisse und erfüllt ihr jeden Wunsch, außer natürlich aus der sicheren Unterkunft
nach draußen zu gelangen.“
Mit einem gewinnenden Lächeln wandte sich der Joker wieder zu Melusine.
„Es wird mir eine Ehre und ein Vergnügen sein, holde Melusine, mich um euch zu kümmern.
Verfügt über mich und ich werde die Stunden wie im Fluge vergehen lassen.“
Gefesselt von der anziehenden Erscheinung vermochte Melusine nur stumm zu nicken.
„Mit euerer Erlaubnis, Meister, ziehe ich mich jetzt mit Melusine in ihre vorbereiteten Gemächer zurück und widme mich voll und ganz meiner Aufgabe.“
„Erlaubnis erteilt, Joker. Und ich danke euch auch im Namen der Wächter, das ihr euch
so aufopfernd in den Dienst für Dokomanien stellt.“
Die Doppeldeutigkeit dieser Aussage entging dem
jungen Mädchen und sie nahm den dargereichten
Arm des "jungen" Mannes.
Mit einem wissenden Blick entließ der Maskierte Melusine und den Kartengeber.
Nun mochte es nicht mehr lange dauern, bis die Magie der Liebe seinen Plänen in
die Hände spielte. Die transzendente Verbindung zwischen den Beiden schien nur noch
eine Frage der Zeit zu sein. Bis dahin würde er sich um die Angelegenheiten der
Priesterschaft kümmern und seine Ziele weiter verfolgen.
Außerdem galt es, seinem verhassten Zwillingsbruder das Handwerk zu legen und sich
seiner für immer zu entledigen. Böse in sich hineinlächelnd rief der Maskierte nach
seinen Untergebenen.
…………………..
Ex-Füchse #17674, 10. August 2011, um 14:53
Wie fesselnd tragisch!
Ach...der arme Prinz Waldi *schnief*...
Welch Unglück magst du da gerade heraufbeschwören, Sterni...?
Liebe Melusine: Bleib sauber Mädchen *g*
Kvothe, 10. August 2011, um 18:26
Nun, die Geschichte entwickelt sich weiter. Das Schreiben nimmt jedoch mehr Zeit in Anspruch als das Lesen, somit hier der erste Teil der Fortsetzung...
Die Suche Teil 1
Die Dorftaube erhob sich mit flappendem Flügelschlag vom Tisch und entschwand Bronkas Blicken. Eine einzelne Feder schwebte langsam zu Boden und er griff nach ihr. Nachdenklich musterte er das zarte Gebilde und seine Gedanken wanderten zu Melusine. Man hatte ihm versichert, dass ihr kein Leid widerfahren würde, dass er sie wohlbehalten zurückbekäme. Er brauchte sie schließlich, die Zahl der Gäste mehrte sich von Tag zu Tag und er musste sich eingestehen, dass sie ihr Scherflein hierzu beigetragen hatte. Nun, er hatte seine Entscheidung gefällt und die Dinge liessen sich nicht mehr ändern und er musste noch einiges vorbereiten. Der Tag würde heiss werden und die Suche würde die Helfer durstig machen, er wäre nicht Bronkas, würde er nicht mit verdünntem Wein auch hieraus seinen Profit schlagen. Er rieb sich die Hände in freudiger Erwartung und die Feder segelte zu Boden.
Die Dorftaube flog indessen über die Lichtung. Sie wollte zum Hafen, um den Freunden von Ihrem gelungenen Schauspiel zu berichten. Sie mochte die Gegend um den Hafen nicht, denn die dort lebenden Möwen betrachteten sie als Eindringling und so manchen spitzen Schnabelhieb hatte sie schon einstecken müssen. Aber dort war die Wahrscheinlichkeit groß zumindest den alten Piraten zu finden. Schon trug der Wind die ersten spitzen Schreie der widerlichen Muschelpicker zu ihr hin. In ihren Träumen war sie ein grosserSeeadler, mit mächtigen Schwingen und einem kräftig gebogenen Schnabel. Sie liess sich ein Stück herabsinken und setze ihren Flug im Schutz der Bäume fort.
An der Kaimauer, unweit vom Pier saß Kvothe und zupfte gedankenverloren an den Saiten seiner Laute. Heute Abend würden sie in die Katakomben vordringen und es stand zu erwarten, dass dies nicht ohne Widerstand von Statten gehen würde. Er hasste die Anwendung von Gewalt, sie war ihm zuwider, selbst wenn sie sich gegen Trolle und Gnome richtete. Sein Blick schweifte über das Wasser und blieb an den Masten der 'Sternenteufel' hängen. Ein prächtiges Schiff mit stolz geschwungenem Bug. 'Wie die Brust des Kapitäns', dachte er bei sich, 'der alte Pirat durchlebt gerade seinen zweiten Frühling und wirkt um Jahre verjüngt.' Er musste an die langhaarige Lederbraut denken, welche sich auf dem Schiff in Gewahrsam befand. Irgendetwas an ihr hatte ihn stutzen lassen, aber er konnte sich bisher noch keinen Reim darauf machen. Sie war nicht mehr die Jüngste doch immer noch von athletischer Statur mit breiten Schultern und muskulösen Armen. Der doppelte Salto mit dem sie die Hütte der Lederhaut verlassen hatte, sorgte für reichlich Gesprächsstoff in Dokomania. Der Kapitän hatte ihnen eine Nachricht zukommen lassen, dass die 'Befragung' erfolgreich gewesen wäre und ihre Annahmen bestätigt wurden. Honeybee schien keine Verbündete der Rotroben zu sein, sie wurde nur in den Strudel der Ereignisse gesogen, der wie ein Mahlstrom nahezu alle einbezog, die Dokomania bevölkerten.
Kvothes Hand verharrte über den Saiten seiner geliebten Laute. Er musste mit ihr reden, versuchen ihr Geheimnis zu ergründen. Sie war wie eine Disharmonie die er nicht auflösen konnte. Er erhob sich, schulterte sein Instrument und machte sich auf den Weg zur 'Sternenteufel'.
'Dieses ist der erste Streich, doch der Zweite folgt...gleich;)
Sternenfeuer, 10. August 2011, um 20:15
ui ui ui - schön geschildert, kvothe....
da kommt neugier auf - hast dich doch nicht
in die lederbraut verguckt, gg -
(Gedankenzitat Kvothe: Er musste an die langhaarige Lederbraut denken..)
das gäb mächtig ärger, mein lieber -
... aber ihr barden seit ja ziemlich polygam veranlagt, gg
wenn felurian nix merkt, mach dir ein paar vergnügliche
momente - als pirat hab ich vollstes verständnis, gg
Kvothe, 10. August 2011, um 20:43
@Sterni
Nee, das hast du falsch verstanden, ich mach mir nur Sorgen, dass wir was wichtiges übersehen könnten. Trotzdem danke ich für dein Verständnis, allein, es kommt zu spät, der zweite Teil ist schon geschrieben und du wirkst etwas mitgenommen, ich hoffe du erholst dich rechtzeitig;)
Kvothe, 10. August 2011, um 21:33
So, der Abhandlung zweiter Teil;)
Als er gerade die Gangway der 'Sternenteufel' betreten wollte, hörte er ein Rauschen und als er seinen Kopf drehte sah er die Dorftaube, gefolgt von mehreren Möwen, in halsbrecherischem Tempo auf ihn zustürzen. Instinktiv duckte er sich und erhaschte gerade noch einen Blick, wie sie mit angelegten Flügeln durch ein, zum Glück geöffnetes, Bullauge schoss. Kurz darauf drang ein erschrockener Schrei und das Klirren von Glas und das scheppern von Töpfen aus der dahinter liegenden Kombüse. Die Möwen waren über das Deck gesegelt und liessen sich nun in der Takelage nieder. Ihre Schreie klangen in seinen Ohren wie ein Lachen und ein schmunzeln umspielte seine Mundwinkel ,als er seinen Weg über die federnden Planken fortsetzte. Kaum hatte er einen Fuß auf das Deck gesetzt, als auch schon die Türe der Kapitänskajüte aufflog und der Pirat herausstürzte. Sein Gesicht war gerötet, das verschwitze Haar klebte ihm an der Stirn und er hielt mit einer Hand den Bund seiner Pluderhose während er mit der anderen Hand sein Hemd hineinstopfte. "Was, zum Klabautermann, ist denn nun schon wieder los!",brüllte er mit solcher Wucht, dass die Segel sich blähten und die Möwen von ihren Plätzen geweht wurden. Ein Blick in die Kabine offenbarte Kvothe eine Bettstatt auf der, mit einem seidigen Bettlaken verhüllt, Aurelia lag und ihm verschmitzt zuzwinkerte. Nun, sie war eine fordernde Frau und der Kapitän nicht mehr der Jüngste. "Ich glaube den Anlass für den Aufruhr zu kennen." Kvothe ging auf den nun verwirrt dreinschauenden Kapitän zu und legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter."Lasst uns auf einen Becher Rum in die Kombüse gehen, dort wartet jemand auf uns. Und der Smutje kann dir ein paar Eier mit Speck in die Pfanne hauen, du siehst aus, als könntest du eine Stärkung gebrauchen." Auf dem Weg dorthin ließ Balthasar sich mit reichlich Geflatter auf der Schulter des Piraten nieder, öffnete den Schnabel und legte sofort los: "Eier tun der Mutter gut, wenn...", Sterni funkelte den Papageien mit seinem einen Auge böse an."Noch ein Wort aus deinem Schnabel...", der Papagei plusterte sich auf, schüttelte sich und stieß vor Unmut einen lauten hohen Pfiff aus. In der Kombüse herrschte ein heilloses Durcheinander, der Smutje kroch auf dem Boden zwischenTöpfen und Pfannen herum und sammelte die Scherben einiger Becher ein. Der Stern hob fragend die Brauen in die Höhe, "Heiliges Kanonenrohr,was ist denn hier passiert?", seiner Stimme war die Verblüffung anzumerken. Er hatte schon so manches Chaos mitgemacht, aber in der Kombüse? Auf seiner 'Sternenteufel'? Der Smutje hob seinen Kopf: "Jau, Käpt'n, do mussu La Paloma do frogen.", und nickte mit dem Kinn Richtung Tisch. Dort sass die Dorftaube in einer Rumlache und schaute sie leicht schielend an. Sie berichtete von ihrer Unterhaltung mit dem Wirt der Doppeldulle. Der Kapitän rief seinen 1. Offizier und übertrug ihm die Zusammenstellung zweier Trupps. Einer sollte die Dokomanier zur Suche aufrufen und sich dem vorgetäuschten Unterfangen anschließen, während der zweite Trupp nach kurzer Zeit in der Nähe des 'Triple Fuchs' in einer verlassenen Scheune auf das vereinbarte Zeichen warten und dann mit in die Katakomben kommen sollte. Die Dorftaube schien den Schnabel doch etwas zu tief in den Rum getaucht zu haben, denn sie gurrte jetzt Balthasar an, der immer weiter die Schulter des Kapitäns hochkletterte während dieser eine riesigenPortion Rührei verschlang. 'Du feuriger Vogel, du leuchtender Phönix', war das letzte was Kvothe mitbekam als er kopfschüttelnd den Raum verliess um nach Honeybee zu schauen. Vor der Kabine war eine Wache postiert, die den Barden jedoch erkannte und ihm die Türe öffnete und hinter ihm wieder schloss. Es dauerte eine Weile bis sich seine Augen an das dämmrige Licht gewöhnt hatten. Die Kabine war nicht groß, über einem verkratzten Tisch hing ein kleines Regal und die Kiste am Fußende der Koje diente gleichzeitig auch als einziges Sitzmöbel. Er liess sich darauf nieder und blickte in das Gesicht der Frau die dort in der Koje schlief. Es war kein hübsches Antlitz, die aufgetragene Farbe war größtenteils verschwunden und mittlerweile getrocknete Tränen hatten die mit Kohle nachgezeichneten Augenlieder verschmiert. Ihr Schlaf war unruhig und ein Zucken verzerrte ihre Gesicht. Sein Blick fiel auf die am Boden verstreuten Kleidungsstücke und es dauerte einige Zeit bis er das Prickeln in seinem Nacken zuordnen konnte. Sie lag still da und schaute ihn an. "Wir müssen uns unterhalten", sagte er leise um sie nicht zu erschrecken.
Als er sich erhob und mit einem Klopfen an der Tür der Wache signalisierte diese zu öffnen, war der Tag schon weit fortgeschritten. Er stieg die Leiter am Ende des Ganges empor und trat in's Freie. Tief durchatmend verharrte er einen Augenblick. Felurian würde wahrscheinlich schon im 'Triple Fuchs' auf ihn warten. Ein ungutes Gefühl beschlich ihn und im Laufschritt machte er sich auf den Weg...
Ex-Füchse #17674, 10. August 2011, um 21:34
zuletzt bearbeitet am 10. August 2011, um 21:51
Ihr Tag war geschäftig gewesen. Durch gesamt Dokomania waren Suchtrupps unterwegs gewesen. Der „Greuliche Johann“ hatte davon profitiert indem er vor dem Haus einen Weinstand hatte aufstellen lassen um die Durstigen zu versorgen.
Sweety stand in ihrem kleinen Zimmer vor dem Nachttischspiegel und kämmte ihr langes, seidenes Haar. Sie lächelte ihr Spiegelbild selbstverliebt an und überprüfte derweil den Sitz ihres knappen Mieders und Röckchens. In wenigen Augenblicken würde hier der normale, allabendliche Betrieb losgehen. Sweety griff nach ihrem tiefrotem Lippenstift und trug diesen mit gekonnten Bewegungen auf. Zufrieden legte sie den Stift beiseite und verließ den Raum. Während sie die Treppen hinabstieg verweilte ihre Gedanken beim alten Revoluzzer – 'welche ein Kerl'. Hochgewachsen, von kräftiger Statur, kurz gesagt: ein ganzer Mann. Obwohl er um so einiges älter war, hatte sie Gefallen an ihm gefunden – vielleicht waren es seine ehrlich blickenden Augen, oder seine Art Dinge zu händeln. Im Grunde war Sweety ein liebevolles Wesen. Leider wurde ihre Art sich Männern zu nähern oft fehl interpretiert. Zwar gefiel sie sich selbst ausgenommen gut, war jedoch keineswegs auf der Suche nach einem flüchtigen Abenteuer. Vielmehr sehnte sie sich nach Vertrauen, tiefer Liebe und Beständigkeit. Sweety betrat die Küche und sah den „Greulichen Johann' am Tisch aufgestützt stehen. Er atmete schwer. „Was ist dir, Wirt?“ fragte sie besorgt, doch er schüttelte nur den Kopf.
„Ach, lass nur Sweety – ich hatte soeben einen schrecklichen Alptraum als ich meinen Mittagsschlaf hielt, doch die Bilder verblassen bereits wieder!“
Wortlos ging Sweety zum Regal und nahm eine Flasche Kräuterschnaps heraus und füllte diesen in ein kleines Trinkgefäß ab. „Trink!“ gebot sie ihm eindringlich. Der Wirt stellte sich aufrecht und gehorchte, hielt einen Moment die Luft an und sagte :“Du bist ein Schatz, Sweety -ich tat gut daran, dich hier zu beschäftigen!“
Sweety lächelte und machte sich ohne einen weiteren Kommentar auf den Weg in den Schankraum. Sie bewegte sich zur Eingangstür um diese für die Besucher zu entriegeln. Kaum hatte sie das Schloß entsichert wurde die Klinke bereits von einem ersten Besucher heruntergedrückt und der Lehrer55 trat ein und stampfte wütenden Schrittes direkt an den Tresen.
„Einen doppelten 'Rachenstecher' und einen Humpen 'Fuchsbräu' Sweety-Maus!“ er hatte sie bei den letzten Worten anerkennend gemustert.
„Augenblick bitte – ich hatte noch keine Zeit die Zapfhähne zu reinigen, den Schnaps kann ich dir jedoch sogleich einschenken!“ Sweety wartete seine Antwort erst gar nicht ab, sondern machte sich daran den ersten Teil der Bestellung auszuführen. Leichthändig stellte sie das Schnapsglas vor ihm ab.
„Danke – zumindest hier widerfährt mir eine angemessene Behandlung!“ mit diesen Worten kippte er das scharfe Gebräu in einem Rutsch die Kehle hinunter. Die Magd hatte gerade die Reinigung der Zapfhähne beendet und wollte mit dem Befüllen des Bierhumpen beginnen, als der Lehrer55 auch schon den zweiten Schnaps orderte. Nachdem Sweety beides vor ihm abgestellt hatte ergrieff er erneut das Wort „Du weißt auch nicht, warum mich hier keiner verstehen will, oder?“ Sweety schüttelte unwirsch den Kopf. Sie hatte sich geschworen, sich grundsätzlich nicht in Meinungsverschiedenheiten der Gäste einzumischen.
„Du willst es auch gar nicht wissen, wie ich sehe!“ er kippte gerade den zweiten Schnaps hinab, als der Bär die Wirtschaft betrat.
„Früher war alles besser – und heute müssen sogar in Realitas die Herrscher dafür zahlen den königlichen Säbel schärfen zu lassen!“ brüstete er sich lautstark um kundzutun wie aktuell sein Wissensstand war – oder auch nur um irgendetwas zum Besten geben zu können. Der Lehrer schnaufte und versteckte sein Gesicht in dem Bierhumpen.
Nach dem Bär traten unmittelbar die junggebliebene Alte in Begleitung des seltsamen Herrn ein und beide nahmen an einem Tisch Platz.
„Hört! Hört! Welche grausame Gefahr mag dem Volk wohl drohen, wenn er sein Schwert in die Hand nimmt!“ gab der seltsame Herr kund und seine Augen versprühten einen Schalk, den man selbst in den blinden Fensterscheiben funkeln sehen konnte.
Der Lehrer drehte sich zu ihm um und meinte: „Was redest du da Freund! Was soll denn an einem wolllüsternen König so gefährlich sein?“
Die jungegbliebene Alte, welche soeben ihr geordertes Getränk erhalten und zum Trinken angesetzt hatte prustete los.
Vor wenigen Augenblicken war auch der kleine Roboter auf eine Stippvisite vorbeigekommen und schüttelte ungläubig den Kopf. Unverstanden von sich und der Welt drehte sich der Lehrer55 wieder an die Theke um sich erneut seinem Gebräu zuzuwenden.
„Er kann einfach nicht anders!“ flüsterte die junge Alte mitleidig dem seltsamen Herrn und dem Roboter zu und beide nickten. Die Wirtschaft erhielt nun regen Zulauf und es füllte sich zusehends. Ein kleiner Beagle mit Vogel auf dem Kopf kam hinein, im Schlepptau Rockn' Lederhaut und die vertrackte Grammatik. Sweety setzte ein strahlendes Lächeln auf als sie den alten Revoluzzer entdeckte. Dieser ging auf die junge Alte zu und klopfte ihr anerkennend auf die Schulter.
„Hab Dank, ehrenwerte Frau ob deiner uneigennützigen Freundlichkeit anderen Spielern gegenüber, das vermag noch längst nicht jeder hier!“
Der kleine Beagle gab durch freundliches Gekläffe seine Zustimmung kund.
Zum zweiten Mal drehte sich der Lehrer um und verkündete „Großartige Worte, Lederhaut! Ganz großartig! Hast es mal wieder geschafft, die Gelegenheit zu nutzen, mir eins auszuwischen!“
Rockn' sah ihn völlig verdutzt an und trat einen Schritt auf ihn zu „Nenn mich nicht Lederhaut! Dies ist nur einigen wenigen vergönnt. Und – was den Rest betrifft: Wenn man keine Ahnung hat, wovon eigentlich die Rede ist tut man gut daran, den Mund verschlossen zu halten!“
„Viel bekommt er ja sowieso nie mit – so oft der aus Zelten rausrennt!“ der Bär klopfte sich vor Lachen auf die Schenkel.
„Deine Worte dienten dazu mir eins auszuwischen – dabei bleib ich!“ ignorierte der Lehrer ihn und richtete sein Wort erneut an den in Leder gekleideten Mann.
Rockn' verdrehte die Augen und verkündete die Sinnlosigkeit seines Unterfangens ihn eines Besseren belehren zu wollen, während der Beagle – von einem zum anderen schauend – aufgeregt bellte.
„Stimmt es nicht...Rockn'...los gib es zu! Sei ein ganzer Mann!“ heftig wedelte Lehrer55 nun mit seinem Humpen durch die Luft.
Die vertrackte Grammatik war von ihrem Stuhl aufgesprungen und trällerte fröhlich „Piep, piep, piep! Habt euch alle lieb! Contenance, die Herren!“
Rockn' seufzte und grummelte seine Zustimmung. Plötzlich flog die Tür auf und ein völlig unbekannter, gutaussehender Mann in weiblicher Begleitung betrat den Raum und schaute sich suchend um. Das weibliche Wesen in seinem Arm entblößte mit einem leicht geöffnetem Mund eine deutliche Zahnlücke – eine fast greifbare Stille trat ein.
Felurian, welche vor einigen Augenblicken auf ein Glas Prickelwein eingekehrt war und sich zu ihren Freunden gesetzt hatte, klappte der Unterkiefer herab.
„Das Zahnlückenluder!“ zischte die vertrackte Grammatik ihr zu.
„Entschuldigung...wir haben uns völlig verirrt und die Orientierung verloren. Kann uns jemand den Weg aus dieser Lichtung zeigen?“ der gutaussehende Herr wendete sich mit deutlichem Akzent an das Publikum.
„Ich will ihn haben...nur für eine Nacht, aber verrate Kvothe nichts!“ flüsterte Felurian ihrer kleinen Freundin zu und ging wogenden Schrittes auf den Mann zu und sah ihm mit betörendem Blick ins Gesicht. Angetan von ihrer lieblichen Erscheinung lächelte er. Das Zahnlückenluder verengte ihre Augen zu Schlitzen und schubste Felurian völlig unvermittelt mit einem heftigen Stoß an den benachbarten Tisch und die Getränken fielen krachend vom Tisch.
„Das lass ich mir nicht bieten, du Biest!“ fauchte Felurian und stürmte auf das Luder los um ihr eine schallende Ohrfeige zu verpassen. Ein Raunen durchlief die Menge und plötzlich war eine heftige Prügelei zwischen den Frauen zugange. Im Kreis stellten sich die Besucher um sie herum auf, grölten und schlossen Wetten ab, wer diesen Zweikampf wohl gewinnen würde.
Lehrer55 nutzte derweil die Gelegenheit, Sweety einen festen, lauten Klaps auf ihr Hinterteil zu geben, welche vor Scham laut aufschrie. Das wiederum rief Rockn' auf den Plan und er bahnte sich seinen Weg Richtung Lehrer um zu einem Schlag auszuholen, welcher jedoch versehentlich auf den Unterkiefer einer gerade in diesem Augenblick eingekehrten Rotrobe krachte. Das Chaos brach aus – jeder schien mit jedem zu kämpfen. Siedend heiß erinnerte sich Felurian an ihre Aufgabe, dem Kapitän Bescheid zu geben sobald diese sich diese einmalige Gelegenheit für einen Abstieg in die Katakomben bot. Zügig bahnte sie sich ihren Weg durch Krabbeln bis zur Tür und verschwand. Endlich an der frischen Luft angekommen verharrte sie zunächst einen Moment...
Sternenfeuer, 10. August 2011, um 22:26
zuletzt bearbeitet am 10. August 2011, um 22:28
... beim klabautermann, die ereignisse überschlagen sich
förmlich....
... der barde überrascht mich bei meiner zweiten lieblingsbeschäftigung...
... die ringeltaube legt die kombüse in trümmern und
säuft sich vom teuren rum einen in die schwanzfedern...
... und nun muss ich mich noch sputen, damit ich
rechtzeitig in diese verdammte unterwelt komme...
... aureeelia, wo ist mein säbel...........
p.s.
klasse ihr beiden - tränen gelacht...
ihr habt soviel anspielungen und humor in dieses kapitel
reingepackt, einfach köstlich....
Ex-Füchse #11748, 10. August 2011, um 22:28
zuletzt bearbeitet am 10. August 2011, um 22:30
... und in all dem Chaos befand sich plötzlich die vertrackte Grammatik mit dem völlig unbekannten und gut aussehenden Mann unter einem Tisch...
Sry, Felu, ich konnte gerade nicht anders... Wir teilen natürlich :))) und die Zahnlückentusse machen wir auf jeden Fall gemeinsam fertig (hast ihr ja schon ordentlich eingeheizt...)
PS: Zur Rettung Dokomaniens kannste mich unbegrenzt einsetzen, geb mein letztes Hemd!
Ex-Füchse #11750, 10. August 2011, um 22:29
Dieser Eintrag wurde entfernt.
Ex-Füchse #11750, 10. August 2011, um 22:32
Dieser Eintrag wurde entfernt.
Kvothe, 10. August 2011, um 22:57
@subjonctif
"PS: Zur Rettung Dokomaniens kannste mich unbegrenzt einsetzen, geb mein letztes Hemd!"
Und das hat natürlich nichts damit zu tun, dass du gerade mit dem Deppen unterm Tisch liegst, nööh, nicht die Spur....
Sternenfeuer, 10. August 2011, um 23:18
Dokomanien, 10.08. – Fortsetzung Stern:
Die Katakomben der Finsternis 1. Teil
Der Stern eilte zurück in die feuchtwarme Kapitänskajüte, wo Aurelia immer noch,
züchtig, von Seidenlacken bedeckt, auf dem Bett ruhte. Nur notdürftig hatte sie
ihren vollen, straffen Busen bedeckt.
„Was ist, Geliebter? Draußen herrscht ein Lärm, das man denken könnte, ein
Schar betrunkener Möwen treibt ihr Unwesen.“
„Du liegst nicht weit daneben, meine Liebe. Ich muss aufbrechen. Soeben hat sich
die Dorftaube fast in einem Fass Rum ertränkt und bei ihrer Landung gleich die
halbe Kombüse zerlegt. Man sollte sie in eine Ringeltaube verwandeln. Will ein
Adler sein und hat Angst vor ein paar Möwen“, grinste der Kapitän.
„Aber sie brachte mir Nachricht, dass es im Triple Fux hoch her geht. Da ist eine
richtig schöne Keilerei im Gang und wir sollten die Gelegenheit nun nutzen. Der Trupp
steht bereit und das Ablenkungsmanöver läuft.“
Nackt wie sie war, sprang Aurelia aus dem Bett und eilte in den angrenzenden
Raum, der als Bad diente.
„Ich zieh mich rasch an und komme mit“, rief sie über die Schulter.
„Kommt nicht in Frage. Du übernimmst das Kommando über den „Sternenteufel“.
Bewachst unsere kleine Honeybee und hast ein Auge auf den Barden. Irgendetwas
heckt der Bursche aus, ich weiß nur nicht was. Diesen fahrenden Volk kann man
nicht immer trauen. Ich halte ihn für koscher, immerhin ist er der Gefährte von Felurian,
aber sie verfallen mir zu schnell weiblicher List und Verführungskunst und er wollte
unbedingt zu dieser Lederschnalle.“
In aller Eile kleidete sich der alte Pirat an. Zwar etwas angeschlagen von den letzten
Stunden, aber ein oder zwei Kelche Wein würden seine Kräfte schnell wieder herstellen.
Schnell schnallte er den Säbel und nahm den ledernen Rucksack über die Schulter.
„Pass auf Balthasar auf, Aurelia. Nicht das mir der alte Vogel noch folgt. Er hockt
in der Kombüse bei der Dorftaube und versucht sich ihrer Zudringlichkeit zu erwehren.“
„Mach ich, mein Stern. Komm lebendig zurück, ich habe ein ungutes Gefühl bei dieser
Angelegenheit. Dort warten unbekannte Gefahren.“
Sie nahm ihren Geliebten in den Arm und drückte ihm noch einen leidenschaftlichen Kuss
auf den Mund.
„Wenn du wieder da bist, mein Pirat, dann zeige ich dir auch eine gefährliche Höhle“ und
mit diesen Worten verschwand sie wieder ins Bad.
Der Käpt´n trat an Deck und rief nach seinem 1. Offizier.
„Skipper, ruf den Trupp zusammen, es geht los!“
„Aye, Käpt´n, ist schon geschehen“, kam die Antwort seines 1. Offiziers und Steuermann.
Der kleine Trupp versammelte sich und wartete auf ihren Anführer, wobei sich der
grüngesichtige Geist, das Phantom genannt, bereits zur Gangway begeben hatte
Dicht dahinter kam die gut gebaute Lottilie, gefolgt von der in dunkel gekleideten Südwind.
Die fehlenden Gelbfrosch und Hornisse würden in der kleinen Scheune bei der Schänke
warten und sich dann anschließen.
Alle hatten ihre Ausrüstung überprüft und ihre Waffen dabei. Eilig setzte sich der Stern
an die Spitze des kleinen Stoßtrupps und eilte über den Laufsteg Richtung Pfad, welcher
zur Lichtung führte.
Augenscheinlich nahm niemand auf dem Hafengelände von ihnen Kenntnis. Das normale
geschäftige Treiben ging unvermindert weiter und unbemerkt verschwanden sie hinter
den Büschen.
Nach einem raschen Marsch erreichten sie die Lichtung. Der Pirat hatte seine Leute instruiert und angewiesen, einzeln und unauffällig die kleine Scheune dicht neben der Schänke
aufzusuchen.
Dort warteten bereits ungeduldig Hornisse und GelberFrosch auf ihr erscheinen.
Aus der Schänke war ein Höllengetöse zu vernehmen. Vereinzelt flogen Humpen,
Flaschen, sogar Stühle durch die Tür nach draußen.
Der Stern wartete nicht länger. Er blickte auf seine Mannschaft und bat um Ruhe.
„So, Kameraden, es geht los. Haltet euch an unseren Plan, dann wird er gelingen.
Ich werde jetzt einen Chamäleon-Zauber über uns legen, welcher uns fast unsichtbar
machen wird. Das erhöht unsere Chance unbemerkt in den Weinkeller einzudringen.
Vermeidet Rempeleien, sprecht niemanden an. Wenn euch jemand ansieht, wird er
glauben einen Schatten zu erblicken und nicht weiter auf euch achten, wenn ihr still seid.“
Der Käpt´n holte aus seiner Ledertasche einen kleinen Beutel mit Sternenstaub und eine
silberfarbene Phiole, dazu einen kleinen Tiegel. Vermischte einige Tropfen davon mit etwas
Sternenstaub und murmelte beschwörende Zauberformeln. Ein mattes Leuchten erschien über
dem Tiegel und senkte sich auf die Paste. Kurz danach verlosch das Glimmen.
Der Stern nahm mit dem Finger von der Paste und strich jedem Mitglied seiner Mannschaft damit ein Runenzeichen auf die Stirn. Zuletzt bei sich selbst.
Irgendwie erschienen sie auf einmal seltsam verschwommen, schattenhaft zu sein.
Der Trupp trat auf die Gasse und näherte sich langsam der Schänke. Überraschend flog
plötzlich die Eingangstür auf und Felurian stand vor ihnen.
……………………….
Ex-Füchse #197, 10. August 2011, um 23:28
zuletzt bearbeitet am 11. August 2011, um 01:12
Fortsetzung Dokomania:
Heute eine wunderschöne,lauwarme,sternenklare Sommernacht.
Vor dem Weinlokal " Der greuliche Johann"trafen sich einige Spieler,um auf Einladung des seltsamen Mannes einige Runden Doppelkopf zu spielen.Es erschienen Mike,Südwind,ein zierlicher Hamburger Prof.Dr.Dr.Gehackt und Leni,die schon etwas angeheitert war und alle mit einem lauten "Proscht,hicks!" begrüsste.
Auch der Lehrer55 erschien und wollte zu gerne mitspielen,doch der Südwind verbat sich energisch zu sechst zu spielen.
So nahmen Platz,bestellten Rotwein,Bier und Sekt: Der seltsame Mann,neben ihm Fräulein Leni,gegenüber nahmen Mike und der kleine,aber bezauberne Südwind Platz.Zu ihnen gesellte sich zögerlich Prof.Dr.Dr. Gehackt.Eigendlich wollte er nicht mitspielen,fühlte er sich den anderen doch haushoch überlegen.Doch nachdem ihn Leni mit leicht verdrehten Äuglein und mit einem lieben Blick verzauberte,nahm der Prof. schliesslich doch am Tisch Platz.
Das Match konnte beginnen.Argwöhnisch und etwas beleidigt beobachtet vom Lehrer55.
Während es im Weinlokal hoch her ging und eifrig gezockt wurde,war es draussen still.Draussen in der Nähe der Eingangspforte schlief sanft der Dackel.Auf seinem Rücken sass die schlummerne Dorftaube.
Plötzlich erschien am sternenklaren Himmel eine mächtige Gestalt und warf mit seinen grossen Flügeln einen mächtigen Schatten im sanften Mondeslicht.
Ein majestätisch anmutener Greifvogel mit kräftigen und fast bulligen Körper, mit einem sehr kräftigen und langen Hals,einem großen Schnabel und sehr kräftigen Fängen.
Im seinem grossen Schnabel hielt er eine grosse,weisse Rolle,die er auf Geheiss dem Wirt überbringen sollte.Dafür erhoffte sich der grosse Vogel ein kräftige Mahlzeit,denn er hatte seit Tagen nichts mehr vor seinem spitzen Schnabel bekommen.
Er landete nahezu geräuschlos auf einem grossen Ast,der an einer mächtigen,alten Eiche hing.
Mit scharfen Blick erspähte er das Weinlokal,aus denen er komische Laute vernahm,die er zuvor noch nie gehört hatte: Re...K90 ... Kontra!
Plötzlich erspähte der Seeadler den kleinen schlafenden Dackel und die darauf schlummerne Dorftaube!Er hatte tierischen Hunger und seit Tagen nichts mehr vor dem Schnabel bekommen und zögerte nicht lange.Der Ast,auf dem er sass,war hoch genug und er setzte zum Sturzflug an.Er erreichte trotz der Rolle im spitzen Schnabel eine Geschwindigkeit von 60 km/h...
Kurz vor der Landung,mit mächtigen und scharfen Krallen an den Fängen liess er die Rolle fallen,was die Dorftaube und den Dackel erschreckten,aber der Seeadler war schneller und krallte sich die Dorftaube und noch ehe der schläfrige Dackel reagieren konnte,machte der Adler kehrt und flog hoch zum Ast der mächtigen,alten Eiche und nahm dort Platz,die Dorftaube immer noch in seinen Fängen.
Durch das laute Gebell des Dackel eilten alle Spieler,bis auf Leni,die in einer Geberpause sanft entschlummert war,hinaus in die sternenklare Nacht.Im Gefolge der neugierige Lehrer55.
Erst konnte der Lehrer55 durch seine beschlagene Brille nicht so recht etwas erkennen,die Nacht war zwar sternenklar,aber die Luft doch feucht.
Während der seltsame Mann den Dackel schliesslich beruhigen konnte,entdeckte der Lehrer55 plötzlich die grosse,weisse Rolle.
Es war eine geheimnisvolle Geschichte,die an den Wirt adressiert war.
Ex-Füchse #197, 10. August 2011, um 23:34
zuletzt bearbeitet am 10. August 2011, um 23:45
Fortsetzung Dokomania:
Die Dorftaube war unterdessen verspeist.
Der Dackel fand unter den mächtigen Ästen der alten Eiche nur noch ein paar Federn.Am Geruch der Federn erkannte er,das es die Federn der Dorftaube waren und blickte rat-und hilflos drein.
Oben am sternenklaren Himmel erblickte er den majestätischen Seeadler,der mehr als satt von dannen flog.
Plötzlich spürte der Dackel einen tiefen Schmerz im Herz und blickte traurig drein.Um die arme Dorftaube war es geschehen,vom Seeadler gefressen.
Southern, 10. August 2011, um 23:39
zuletzt bearbeitet am 11. August 2011, um 00:18
Deine Fantasie ist mir auch ein wenig zu ausgeprägt... Ich hoffe mal, das keine Kinder zugegen sind...
Naja... Und es ist auch fernab jeglicher Realität... ^^
Ex-Füchse #197, 10. August 2011, um 23:44
zuletzt bearbeitet am 10. August 2011, um 23:47
Es ist eine erotische Geschichte und keine Realität !
Dokomania ist ein Märchen Southern!
Die erotische Geschichte ist nicht von mir,habe lediglich die Namen der handelnen Personen ersetzt!
Seltsam, 11. August 2011, um 00:04
Hier ist die Vorlage für das Plagiat der Seegurke.
http://www.leselupe.de/lw/titel-Ein-unerfuellter-Wunsch-103911.htm
Sternenfeuer, 11. August 2011, um 00:10
@seeadler -
an und für sich eine schöne geschichte, mit erotischem
flair...
... aber du solltest dafür einen eigenen thread aufmachen, denn ich glaube nicht, das unsere fantasystory einen so deutlich erotischen anstrich
braucht oder haben sollte....
... dabei handelt es sich aber nur um meine meinung, wie meine mitautoren darüber denken, kann ich nicht sagen...
... und ob sich die betroffenen personen, auch in
einer fiktiven geschichte, in einem solchen erotischen
kontext wiederfinden möchten, müssen sie selbst
beurteilen...
Ex-Füchse #197, 11. August 2011, um 00:11
zuletzt bearbeitet am 11. August 2011, um 00:17
Siehe einen Beitrag über Dir Herr Seltsam!
Erotische Geschichte zensiert Sterni :-)
Seltsam, 11. August 2011, um 00:20
Ich habe bisher nur einige wenige Auszüge gelesen. Allerdings hatte ich bisher den Eindruck, hier entblößen einige Beitragsverfasser/innen sehr mutig ihre eigenen Fähigkeiten, mit Worten umzugehen, OHNE zu plagiieren.
Das ist nicht einfach nur anerkennenswert, sondern auch in höchstem Maße zu respektieren.
Da kann man nicht mit einem billigen C&P Beitrag stören.
Da muss dann schon der Mut gefasst werden, sich den anderen Autoren mit eigenen Ideen in eigenen Worten zu präsentieren.
.
Ist auch nur meine persönliche Meinung.