Ex-Füchse #17674, 29. Juli 2011, um 16:45
Hmmm...vielleicht sollte ihm die Lederhaut schon mal eine Art 'Bollerwagen' zimmern, die körperlichen Gebrechen werden ja bestimmt nicht mehr lange auf sich warten lassen ;-)
boomer01, 29. Juli 2011, um 16:51
zuletzt bearbeitet am 29. Juli 2011, um 16:51
@all
musste mich eben in einem anderen thread abreagieren, kuemmere mich gleich um eure boshaftigkeiten...
boomer01, 29. Juli 2011, um 17:24
@felurian
1.nicht frauenversteher, sondern frauenfluesterer....
2.so ganz unbekannt scheint er dir ja auch nicht zu sein..klar, kennst ihn nur aus wiederholungen und die szene im see hast du natuerlich nicht gleich am naechsten tag versucht nachzustellen...
boomer01, 29. Juli 2011, um 17:26
@paranoid
bei dir faengt alzheimer aber auch schon an - war noch gar nicht so lange her mit dem altersschwachsinn und du kannst dich kaum erinnern...
Doc_Jule, 29. Juli 2011, um 17:28
haaaach....er nu wieder, WER hat sich denn sofort und spontan, wenn auch dunkel, erinnert???....*tz
Ex-Füchse #17674, 29. Juli 2011, um 17:28
Stimmt...und der Bauchplatscher war heftig schmerzhaft *g*
boomer01, 29. Juli 2011, um 17:47
@paranoid
muss mich nicht erinnern, mir ist das praesent....
Sternenfeuer, 29. Juli 2011, um 17:58
zuletzt bearbeitet am 29. Juli 2011, um 18:04
Fortsetzung Stern:
.
Der Marktplatz wimmelte wie immer von regem Treiben. Hier einen fremden Spion
ausfindig zu machen schien schier aussichtslos.
Aber der hinterhältige Giftmischer musste ein Fremder sein, ein Neuankömmling,
der sich noch nicht lange in Dokomanien aufhielt.
Für gewöhnlich nahmen sie Herberge in einer der Tavernen oder, wenn sie es sich
leisten konnten, in einer der kleinen Pensionen die es zuhauf in Dokomanien gab.
Hier gab es saubere Unterkunft und reichliche Kost. Die Dokomanische Küche war
für ihre scharfen, wohlschmeckenden Gerichte weit und breit bekannt.
Auch die Bibliothek am südwestlichen Rand der Lichtung mochte eine Anlaufstelle sein.
Mit Sicherheit hatte der Spion Kontakte zur hiesigen Unterwelt oder den heimlichen
Helfern der unbekannten Auftraggebern.
Der Stern sorgte sich um Felurian. Welche Auswirkungen mochte ihr großes Opfer,
mit dem sie Aurelia gerettet hatte, auf sie haben?
Wenig war ihm vom Volk der Fae bekannt, aber aus seinen Unterlagen hatte er
entnehmen können, das eine derartige Tat einen hohen Preis hatte.
Er musste dringend mit Kvothe sprechen. Der Gefährte der Fae sollte doch einiges
von ihr und ihrem Volk wissen und vielleicht auch eine Ahnung davon haben, wie
ihr geholfen werden konnte.
Das große Geheimnis, welches der Pirat zu lüften suchte, würde noch einige Zeit
in Anspruch nehmen und dann konnte es unter Umständen für Hilfe zu spät sein.
Jetzt musste etwas für die Fae getan werden.
Vielleicht konnte er auch bei der Zauberin Noxiana um Rat und Hilfe nachfragen.
Sie war eine weise Frau und kannte viele Geheimnisse der magischen Welt.
Auch der Alchemist kam als Helfer in Frage.
Verdammt, es waren so viele Dinge auf einmal, die rechtzeitig bewerkstelligt werden
mussten und die Zeit wurde immer knapper.
Sein Schritt führte den alten Piraten Richtung „Triple Fux“. Er wollte mit dem Wirt
ein Gespräch unter vier Augen führen. Sein Verdacht ging dahin, dass der Spion
in dieser Herberge Quartier genommen haben könnte. Der „Greuliche Johann“
erschien im suspekt. Zu viele zweifelhafte Spieler suchten seine Taverne auf – das
musste ja seinen Grund haben. Außerdem war Felurian vor kurzem hier gefangen
gehalten worden. Auch dabei konnte, ja musste, der Wirt seine Finger im Spiel haben.
Der Spieler „Rotrock“ verkehrte in diesem Haus und der Stern sah hier eine mögliche
Verbindung der Priesterschaft „Der Heiligen der letzten Tage“ zu den Agitatoren
der letzten Ereignisse.
Normalerweise suchte er die Taverne „Doppeldulle“ auf. Sie führte einen erlesenen
Rotwein und das zu einem erstaunlich annehmbaren Betrag, aber heute hatte er
anderes im Sinn.
Mit einem lauten „Horrido“ betrat er den Schankraum. Das Holz war vom Ruß der öligen
Lampen und dem obligatorischen Tabakdunst bereits dunkel gebeizt.
Schaler Biergeruch lag wie ein immerwährender Dunst in der Luft. Hinter dem breiten
Schanktresen an der hinteren Wand des Raumes, lümmelte sich der „Greuliche Johann“ und
unterhielt sich mit einem Spieler, welcher dem Stern unbekannt war.
Zu dieser frühen Stunde war die Schänke noch nicht übermäßig gut besucht, aber einige
Gestalten saßen schon wieder oder immer noch, beim Spiel mit den Karten.
Auch der Würfelbecher kreiste an einem Tisch und halbleere Humpen wurden
bereits wieder durstige Kehlen hinunter geschüttet.
Der Stern schob sich an den Schanktisch unweit des Wirtes. Die schöne, dralle
Bedienung blickte den Piraten ins Gesicht.
„Was darf´s den sein, Käpt´n?“ erkundigte sich die blondhaarige Maid. Ein Gespräch mit dem Wirt musste
er leider verschieben, es befanden sich zu viele
Gäste im Raum und außerdem unterhielt er sich
angeregt mit einem Spieler.
„Bringt mir ein Glas eures besten Rotweins. Ich habe gehört ihr habt einen edlen
Tropfen in eurem Weinkeller“, verlangte der Stern und lächelte sie, mit seinem einen Auge blinzelnd, an.
„Oh, da muss ich erst den Wirt fragen. So etwas wird selten verlangt und ich habe
nicht den Schlüssel zu unserem Keller“, erwiderte sie leutselig.
„Was ist denn, Sweety?“, fragte etwas grob der „Greuliche Johann“ . „Was begehrt
der alte Käpt´n?“
„Er möchte eine Flasche unseres besten Rotwein. Mögt ihr sie holen oder soll ich in den
Keller?“
„Ich habe eine wichtige Unterhaltung und mag sie nicht unterbrechen. Hier, nimm den
Schlüssel und hole das Gewünschte“, befahl der Wirt seiner Angestellten.
Mit diesen Worten schob der „Greuliche Johann“ einen großen, eisernen Schlüssel
über die Theke.
„Ich werde ihr sagen, welche Sorte mir mundet, Wirt. Vertraut mir, ich werde nur
den Besten wählen und zahlen was euch zusteht.“
Die Augenbrauen des Wirtes zogen sich bedenklich nach oben. Nachdenklich musterte
er den alten Piraten.
„Gut, nun denn. Sucht euch zusammen mit Sweety den Wein, den ihr zu trinken wünscht“,
kam seine überraschende Zusage. „Und lasst eure Hände von dem jungen Ding, sie ist
nicht zu euer einer Vergnügen da.“
„Keine Sorge, Wirt. Ich bin alt und mein Begehr ist mehr der edle Tropfen denn ein junges
Weib. Mag es auch noch so fesch und begehrlich wie eure Schankhilfe sein“, beruhigte
der Pirat den misstrauischen Wirt.
Mit kokettem Hüftschwung schritt die junge Sweety voran und führte den Stern Richtung Kellertreppe. Geschwind führte sie den großen Schlüssen in das Schloß und drehte den
Riegel zurück.
Knarrend öffnete sich die alte Tür und mit der Öllampe voran, stieg die Maid die ächzenden
Stufen hinab.
„Vorsicht – stoßt euch nicht am Gewölbe. Die Decke ist niedriger als bei eurem Schiff
das Unterdeck hoch“, spasste die hübsche Kellnerin.
Lange Reihen von Regalen säumten links und rechts den breiten Gang. Zu gut dreiviertel
waren sie mit Flaschen gefüllt. Manche bedeckte schon eine Schicht alten Staubes, andere
waren erst kürzlich eingelagert worden.
Neugierig nahm der Stern das hintere Ende des Ganges ins Auge.
„Dort meine Süße, liegt der Wein nach dem mich gelüstet.“
Der Gang hatte ungefähr eine Länge von zwanzig Schritt und endete vor einer
großen massiven Holztür, die in einem sehr stabil aussehenden Rahmen an eisernen
Angeln befestigt war.
Spinnweben im linken Rahmeneck hing zerrissen hinab. Kürzlich erst musste die
Tür geöffnet worden sein. Gab es hier eine geheime Kammer oder war es nur ein
weiterer Lagerraum?
Als sie Felurian befreiten, war es ein Raum im Erdgeschoß der Schänke gewesen, hier
konnte also nicht das Verlies sein, in dem sie gefangen gehalten worden war.
Sweety stand abwartend hinter dem Piraten und hielt die Öllampe empor, damit der
Käpt´n genug Licht hatte, um die Flaschen zu begutachten.
„Ah, die sieht schon mal gut aus.“ Und der Stern zog eine arg verstaubte Flasche
aus dem Regal.
„Ein alter Traminer. Gut gelagert und einige Jährchen alt. Wie der Wirt wohl an diese
Rarität gekommen sein mag.“ Neugierig blickte der Stern seine Begleiterin an.
„Ich hab keine Ahnung, Käpt´n. Vor einiger Zeit kam des Nachts eine Pferdekutsche und
hielt im Hinterhof. Der „Greuliche Johann“ selbst hat beim entladen Hand mit angelegt.
Das macht er normalerweise nicht. Dafür hat er ein paar junge kräftige Burschen.
Eigenartig auch, das nur ein paar Kisten in den Keller gebracht worden sind. Ich kann
sie hier nirgends stehen sehen. Vielleicht in dem Raum der hinter dieser Türe liegt. Aber den
Schlüssel hat der Wirt immer bei sich. Hängt um seinen Hals und er gibt ihn niemals aus
der Hand“, plauderte die redselige Sweety munter.
„Und was treibst du des Nachts noch hier in der Schänke? Du arbeitest doch nur bis Mitternacht, wie ich weiß?“
„Nun ja“, lächelte Sweety verlegen. „Ich traf mich mit einem guten Bekannten und wir saßen
im Dunkel des Hinterhofes. Da sind wir normalerweise ganz ungestört.“
Selbst im schummerigen Licht der Öllampe konnte der Stern die Röte erkennen, die sich
plötzlich auf ihrem Gesicht zeigte.
„So, so, meine Liebe. Treibst dich mit deinem Freud zu so später Stunde auf dem Hinterhof
deines Wirtsherrn herum. Das wird ihn aber gar nicht freuen.“
„Bitte, bitte, sagt dem Wirt kein Wort davon, Käpt´n. Sonst würde ich meine Arbeit verlieren
und ich brauche doch das Geld so dringend. Meine Mutter ist krank und die Medizin schrecklich
teuer. Sie würde es nicht überleben, brächte ich kein Geld mehr heim.“
„Ich werde schweigen, Sweety. Aber nur wenn ihr mir sagt, wer denn diese Fracht geliefert hat.“
„Also, es war dunkel und ganz genau gesehen habe ich auch nichts. Nur als das Licht
der Lampe einmal auf seine Gestalt fiel, habe ich bemerkt das er eine rote Robe oder Mantel trug.“
Der Stern stutzte und notierte sich im Geist diese Aussage. Der Rotrock hatte hier
des Nachts Kisten, mit unbekanntem Inhalt, nur mit dem Wirt alleine ausgeladen und
im Keller der Taverne hinter einer dicken schweren Tür versteckt.
Und den Schlüssel trug der Wirt, diebstahlsicher, immer an einem Band um seinen Hals.
Sehr merkwürdig. Es musste sich lohnen einen Blick in diesen Raum zu machen.
Mal sehen, wie er es bewerkstelligen konnte, dieses Geheimnis zu lüften. Vielleicht hatte
einer seiner neuen Freunde Fähigkeiten, die sich hierfür eigneten oder unter seiner
Mannschaft befand sich ein Meisterdieb.
„Diese Flasche soll es sein, Sweety. Sehen wir zu, dass wir wieder nach oben kommen.
Sonst glaubt der „Greuliche Johann“ am Ende noch, das ich dich hier verführt habe.“
„Ach, Käpt´n – wäre das so schlimm?“, kokettierte Sweety mit einem gekonnten Augenaufschlag.
„Mir ist schon einiges zu Ohren gekommen, betreffend eurer Person. Vielleicht kann ein
junges Mädchen wie ich, noch einiges dabei lernen“.
„Sweety, führe mich nicht in Versuchung“, grinste der Pirat. „Ich bin, wie du dann wohl
weißt, mit einem Weibe fest im Bunde. Und fürwahr, sie ist ein Teufelsweib. Ja, von ihr
könntest du bestimmt noch eine Menge lernen“.
Der Stern gab der überraschten Maid einen wohlmeinenden Klaps auf das stramme Achterteil.
“Aber heute ist für Lüsternheit nicht die rechte Zeit. Lass uns also nach oben eilen und
die Flasche dem Wirt präsentieren.“
Gemeinsam stiegen sie Stufen empor und Sweety verschloss geräuschvoll die alte Tür.
„So, Wirt. Ich habe nach langem Suchen die richtige Flasche gefunden. Alt und verstaubt,
kaum noch genießbar, will ich das Risiko eingehen, dass ich sie nach dem Öffnen wegkippen muss.
Wie viel wollt ihr für diesen Wein, der vermutlich schon Essigwasser ist, haben?“
„Es hat wahrlich lange gedauert, Käpt´n, bis ihr wieder den Weg hierher gefunden habt.
Hat euch meine Hilfe auch nicht belästigt?“, erkundigte sich der Wirt misstrauisch.
„Aber, was denkt ihr nur von mir, „Greulicher Johann“. Ich bin ein Pirat von Ehre und
wer was anderes behauptet, bekommt meinen Säbel an den Hals.“ Drohend zog
der Stern an seiner Augenklappe und legte eine Hand auf den langen Säbel an seiner Seite.
„Gemach, gemach. Sollte ja nur ein Scherz sein, Käpt´n“, wiegelte der Wirt erschrocken ab.
„Gut, in Anbetracht dessen, dass der Wein vielleicht schon überjährig sein könnte, will ich
ihn euch für armselige 10 rote Juwelen überlassen. Immerhin hat mich schon die Lagerung
mehr gekostet.“
„“Greulicher Johann“, ihr seit ein Halsabschneider wie er im Buche steht. Zwei rote
Juwelen geb ich und ihr könnt euch hinterher die Hände reiben, ob des guten Geschäftes
das ihr mit mir gemacht habt“, knurrte der Stern drohend.
„Ihr treibt mich in den Ruin, Käpt´n“, jammerte der Wirt händeringend. „ Tag für Tag
macht meine Schänke Verlust. Die Besucherzahlen gehen stetig zurück. Die Gäste
trinken und verzehren kaum noch etwas. Viele prellen mich um die Zeche und verschwinden
auf nimmer wieder sehn. Wie soll da ein ehrlicher Wirt noch leben können. Gebt mir 8 Juwelen und ich will euch damit ziehen lassen.“
„Wenn deine Schänke nicht so finster wäre, hättest du mehr Kundschaft, Wirt. Soll ich
darunter leiden und dir Phantasiepreise für dein Essigwasser zahlen?! Damit du dich
diebisch über meine Dummheit freust? Ich geb euch 3 Juwelen, mehr ist nicht drin.“
Der „Greuliche Johann“ schien das Schachern zu genießen. Wie ein alter Basari reckte
er die Hände gegen seine verrußten Decke und stöhnte zum Stein erweichen.
„Ihr wollt meinen Untergang, Käpt´n. Der Wirt der „Doppeldulle“ hat euch geschickt, um
mich in den Ruin zu treiben. Geht zu ihm, sagt ihm, er hat es geschafft. Für jämmerliche
5 Juwelen will ich euch diesen kostbaren Wein schenken. Nehmt und verschwindet aus
meinen Augen, damit ihr nicht mit ansehen müsst, wie ich Tränen der Trauer und des Leids vergieße!“
„Einverstanden, du Halsabschneider. Aber nur, weil mich die kleine Sweety dauert und
sie eine kranke Mutter hat. Und weil ich nicht möchte, dass sie ihr keine Medizin mehr kaufen
Kann, nur darum bin ich bereit euch diesen Wucherpreis zu zahlen.“
Mit diesen Worten kramte der Stern in seinem Beutel herum und brachte 5 blutrote
kleine Juwelen zum Vorschein und warf sie dem „Greulichen Johann“ mit einer
Geste der Verachtung in seine Geldschale.
„Gehabt euch Wohl. Es wird lange dauern, ehe ich diese Schänke eines Wucherers
wieder betrete.“
Und mit einem stillen Grinsen verließ der Stern die dunkle Schänke. Es galt einige
Neuigkeiten mit seinen Freunden auszutauschen.
Was hatte es mit dem Wirt auf sich? Was mit dem „Rotrock“ und der geheimen Lieferung,
die unten im Keller der Taverne lagerte.
Da war es ihm nur eine kleine Genugtuung, dass er eine Flasche seiner geliebten
Marke „Piratenstern“ im Regal gefunden hatte. Und der Jahrgang, bei Neptun, war
ein seltener und kostete unter Brüdern gut und gerne mindestens 25 rote Juwelen.
Der Wirt mochte sich mit Bier und Caramba auskennen, von gutem Wein verstand er nichts.
……………………..
Doc_Jule, 29. Juli 2011, um 18:00
@Machobobo
logo ist dir das präsent, du hast ihn doch schließlich ;-))
Ex-Füchse #17674, 29. Juli 2011, um 18:25
Holla alter Pirat! Das hast du fein gemacht - und diese Uneigennützigkeit *kopfschüttel* ;-)
Diese Rotröcke bereiten mir wirklich viel Kummer...
psstt...dort unten in dem weitläufigen Gewölbekeller lauert noch so Einiges mehr...
Ex-Füchse #17674, 29. Juli 2011, um 18:31
Die kleine Maike regte sich im Schlaf während Noxiana von ihrem Fenster aus den Regen betrachtete, der nun leicht fiel. Vor einigen Stunden hatte es ein heftiges Gewitter gegeben und eine klare Sicht in die Glaskugel unmöglich gemacht. Es war Zeit zu handeln und vor einigen Momenten war ihr eine Idee gekommen. Sie würde Maike zu dem seltsamen Herrn bringen. Die Zauberin wusste sehr wohl, dass die Gemeinschaft sehr gespalten auf das Wesen des Herrn reagierte, doch sie schätzte – wie der kleine Android ebenfalls – seine bemerkenswerte Fähigkeit die Wahrheit hinter auch noch so geschickt aufgebauten Fassaden zu erkennen und anderen Bewohnern der Lichtung klar und deutlich vor Augen zu führen. Sicherlich eckte er dabei oft an und provozierte mit der Art und Weise sich auszudrücken – und auch das beherrschte er meisterlich – Andere, um sie teilweise zur Weißglut zu bringen. Jedoch – das konnte Noxiana spüren – lag da etwas in seinem Ausdruck, was darauf schließen ließ welch sympathisches Wesen eigentlich dahinter steckte. Sie konnte es nicht genau erklären, aber Noxiana hatte gelernt zwischen den Zeilen zu lesen und das gab ihr jede Menge Aufschluss. Zudem würde niemand damit rechnen, dass Maike sich ausgerechnet dort befand. Selten wurde er hier in einer Gesellschaft gesichtet, beinahe nie besuchte er die Gastschänken. So gesehen würde sein Fernbleiben nicht weiter auffallen solange er auf das Mädchen aufpasste.
Die Zauberin nickte entschlossen und begann damit, Sachen für die kleine Maike zusammen zu packen. Viel war es nicht, und das was das Mädchen besaß zeugte von Armut. Nach kurzem Zögern legte Noxiana noch eines ihrer Geschichtenbücher mit in den Rucksack – vielleicht würde der seltsame Herr ja Gelegenheit finden daraus vorzulesen.
Sie setzte sich an Maikes Schlaflager und schüttelte sachte ihre Schulter. Das Mädchen murmelte zunächst 'Mama', wurde jedoch nicht wach. Noxiana drückte ihr einen Kuss auf die Stirn und sie schlug die Augen auf.
„Ist etwas Schlimmes passiert?“ Die Augen des Mädchens weiteten sich vor Angst.
„Nein, nein – keine Sorge!“ Die Zauberin schüttelte den Kopf. „Nur – ich muss dringend weg, wichtig Dinge gibt es zu klären und du musst umziehen!“
Maike sah sie entsetzt und bekümmert an. Es war das dritte Mal innerhalb kurzer Zeit, dass sie „Zuhause“ wechseln musste.
„Wohin, Noxiana?“
„Nun, zu dem seltsamen Herrn, störe dich nicht an seiner Art. Ich bin davon überzeugt, dass du ihm vertrauen kannst – auch dann wenn er dir gegenüber zunächst sehr misstrauisch sein wird.“
Maike sah sehr unglücklich aus, doch ihr blieb keine andere Wahl, als sich anzukleiden und sich mit der Zauberin auf den Weg zu machen. Lange Zeit mussten sie gehen. Die Behausung des Herrn lag am anderen Ende der Lichtung. Schließlich erreichten sie sein Zuhause. Von schlichter Eleganz geprägt lag es zwischen zwei Bäumen. Maike verstekcte sich hinter der Zauberin, als diese schließlich kräftig an die Tür klopfte. Nach einem kurzen Augenblick schwang die Tür auf. Der seltsame Herr – von einer blauen Aura umgeben – sah sie leicht belustigt an.
„Ahh, Zauberin, was verschafft mir die Ehre?“
„Nun, verehrter Herr, eine Aufgabe erwartet euch, welche nicht unbedingt eure Zustimmung finden wird.“
Dieser schaute nun etwas verärgert. „Nun, dann sprecht schnell! Meine Zeit ist wohl bemessen!“
„Gut, ich bitte dich darum, dieses Kind zu hüten. Dringende Angelegenheiten erfordern meine völlige Aufmerksamkeit und das Mädchen kann zur Zeit nicht in sein Heim zurück!“
„Ihr scherzt, Zauberin!“
Noxiana kniff ihre Augen zu Schlitzen zusammen: „Wie könnt ihr es wagen einer Zauberin dererlei Dinge zu unterstellen!“ Ihre Augenpaare begegneten sich und beinahe hatte man den Eindruck das Klirren von Eisenklingen zu hören. Maike begann vor Angst zu zittern, als der seltsame Herr einlenkte. „Nun gut! Dem Kind zuliebe. Drei Tage mag sie bleiben, aber dann erwarte ich Eure Rückkehr!“
„Wohlan, so sei es!“ Noxiana streichelte Maike über den Kopf und flüsterte ihr ein paar beruhigende Worte zu. Dann reichte sie dem Mann den Rucksack hinüber, drehte sich um und ging.
Wortlos führte der Herr das kleine Mädchen hinein an einen großen Tisch und bedeutete ihr, sich zu setzen.
„Nun,“ seufzte er „wir zwei werden uns wohl miteinander arrangieren müssen..“
Maike saß stocksteif dort und wagte nicht sich zu bewegen.
„Gut, machen wir ein Spiel: Du beschreibst Dinge und ich versuche zu raten, was es ist, kennst du das?“
Das erste Mal seit längerer Zeit lächelte das Mädchen wieder und nickte.
„Dann fang du an!“ der seltsame Herr lehnte sich zurück und wartete auf einen ersten Hinweis von Maike. Sie „spielten“ einige Rate-Runden zu Gegenständen aus dem Haus als der seltsame Herr zu ihr sagte:
„Beschreib mir etwas, was ausserhalb des Hauses ist!“
Das Mädchen sah hinaus und sagte:
„Es sitzt auf der Fensterbank, hat Federn...“
Der seltsame Herr, welcher mit dem Rücken zum Fenster gesessen hatte warf sich auf seinem Stuhl herum und entdeckte die Dorftaube, welche sich auf der äußeren Fensterbank niedergelassen hatte. Völlig ruhig drehte er sich jetzt jedoch wieder um und sagte mit einem äußerst süffisantem Lächeln:
„Richtig Maike! Dieses Vögelchen ist so wohl erzogen, dass es pünktlich hier eintrifft um gleich FÜR DAS ABENDESSEN ZUBEREITET ZU WERDEN!“
Ein erschrockenes Flattern und Gezeter deutete daraufhin, dass sich die Dorftaube schleunigst aus dem Staub gemacht hatte. Auch Maike war zusammen gezuckt, als ihr Gegenüber die Stimme erhoben hatte.
„Nein, nicht Maike! Kein Grund so ängstlich zu schauen, das ist nur eine kleine Sache zwischen dem Vögelchen und mir!“ Er stand auf und klopfte ihr sachte auf die Schulter. Das Mädchen wusste nicht wie es mit dieser Situation umgehen sollte, doch plötzlich meldete sich ein grummelndes Geräuschaus ihrer Magengegend.
„Ähmm..“, sagt sie schüchtern „kann ich etwas zu essen bekommen!“
Der seltsame Herr lächelte unvermittelt warmherzig. „Selbstverständlich, ich denke ich hab da auch schon eine Idee! Weißt du, ich koche leidenschaftlich gerne und zu Zweit isst es sich doch angenehmer, nicht wahr. Eine Idee für den Nachtisch habe ich bereits...“
Summend machte er sich an die Arbeit. Er sang und pfiff die ganze Zeit während er das Essen zubereitete. Maike beobachtete ihn aufmerksam. Er schien jeden Handgriff perfekt zu beherrschen. Bald schon verbreiteten sich in der Küche himmlische Düfte und in froher Erwartung weiteten sich die Augen des Mädchens.
„Deckst du bitte den Tisch?“ Die Frage kam vom Herd rüber und Maike eilte hinüber um zu helfen. Der seltsame Herr deutete auf einen Schrank, in welchem sich Teller und Besteck befanden und sie nahm das Benötigte.
Schnell war der Tisch gedeckt und zwei große Schüsseln mit dampfendem Inhalt standen vor den Beiden. In einer befanden sich Nudeln, doch den Geruch, welcher von der anderen Schüssel aufstieg war Maike völlig unbekannt.
„Was ist das?“ fragte sie.
„Dieses Rezept hat mir Felurian gegeben. Das sind Fleischspieße in einer ganz besonderen Sauce – diese ist nur schwer zu erstehen, doch heute morgen hatte ich Glück! Ich habe auf dem Marktplatz einen Händler gefunden, der sie in seinem Sortiment hatte. Lass es dir schmecken!“
Maike probierte – und grunzte vor Vergnügen. Es schmeckte einfach nur herrlich. Lediglich die Paprikastücke, welche zwischen den Fleischstücken steckten sortierte sie aus und legte sie an den Rand. Das Mädchen leerte seinen Teller vollständig und lehnte sich dann entspannt zurück.
„Nun...ich nehme an es hat dir geschmeckt! Schade, dass kein Platz mehr für ein Stück Kuchen ist!“ Lächelnd betrachtete der Mann das Mädchen. Dieses hatte einen freudigen Schimmer in den Augen – Kuchen hatte sie so gut wie nie bekommen.
„Dooocch, eines geht bestimmt!“ Sie schaute erwartungsvoll. Der seltsame Herr ging rüber zur Anrichte und kehrte mit einem Orangenkuchen zurück.
„Bitte sehr junge Dame, eine Spezialität des Hauses!“ Maike langte zu. Nach einiger Zeit konnte sie wirklich nicht mehr und ließ ein winziges Stück über. Sie begann, sich hier wohl zu fühlen. Zwar war es völlig anders als bei Noxiana, aber dennoch hatte sie inzwischen das Gefühl willkommen zu sein. Gemeinsam erledigten sie den Abwasch und setzten sich schließlich nach draußen auf eine Bank, welche vor einer Hauswand stand. Sie betrachteten die untergehende Sonne.
„Maike, ich weiß warum du hier bist. Du bist im Moment nicht sicher in Dokomania.“
Das Kind nickte.
„Es ist an der Zeit, dass du lernst auf dich selbst aufzupassen, verstehst du?“
„Ja, aber wie?“ Maike neigte den Kopf.
„Es gibt einige grundsätzlich Dinge dort draußen, die du wissen solltest. Und; dir wohnen magische Fähigkeiten inne – diese verlangen nach einer Schulung! Morgen werde ich damit beginnen, dich in einigen Dingen zu unterrichten – für heute ist es zu spät geworden...ich denke, es ist an der Zeit ins Bett zu gehen!“
Maike nickte müde. Sie blieben noch einen kurzen Moment auf der Bank sitzen um zu warten bis die Sonne untergegangen war...
Auf einem Baum in einiger Entfernung sitzend betrachtete die Dorftaube die zwei Gestalten und fragte sich, was es mit dieser ganzen Situation auf sich hatte. Der Vogel war nicht böse – nur ein wenig neugierig. Er nahm sich fest vor gleich mal zur „Doppeldulle“ zu fliegen um sich bei ihren Freunden zu erkundigen. Dort angekommen sah sie den Dackel völlig unruhig auf der Wiese hin und her laufen, er sah sehr bedrückt aus.
„Dackel, was ist dir?“ kreischte sie von oben, doch der Dackel bellte nur kurz.
Kopfschüttelnd flog die Taube durch das offene Fenster in die Schänke hinein und setzte sich auf einen Tisch.
Den Dackel dort draußen quälten derweil jedoch ganz andere Sorgen – Melusine war verschwunden...
Ex-Füchse #11750, 29. Juli 2011, um 20:42
Dieser Eintrag wurde entfernt.
Ex-Füchse #11750, 29. Juli 2011, um 20:58
Dieser Eintrag wurde entfernt.
Ex-Füchse #17674, 29. Juli 2011, um 21:32
@Krachledern
Der Streuner ist beleidigt - und: er fühlt sich von mit verfolgt *g*
Ex-Füchse #11750, 29. Juli 2011, um 21:40
Dieser Eintrag wurde entfernt.
Ex-Füchse #17674, 29. Juli 2011, um 21:42
Lädst du uns ein :-))) In die Sonne...jaaaa!!
Kvothe spielt aber besser Doko als ich ;-)
Überleg es dir noch einmal...
Ex-Füchse #11750, 29. Juli 2011, um 21:44
Dieser Eintrag wurde entfernt.
Ex-Füchse #17674, 29. Juli 2011, um 21:54
Fragt sich nur, wie er die Karten verteilt...
Ex-Füchse #11750, 29. Juli 2011, um 21:59
Dieser Eintrag wurde entfernt.
Ex-Füchse #11750, 29. Juli 2011, um 22:14
Dieser Eintrag wurde entfernt.
Ex-Füchse #918, 30. Juli 2011, um 14:08
jedem 4 mal 4 gleich 12, dann passt das schon....
kann der Leder rechnen..:))
Ex-Füchse #11750, 30. Juli 2011, um 15:49
Dieser Eintrag wurde entfernt.