Ex-Füchse #16890, 20. Februar 2012, um 12:29
Haha, welche Ironie. Bin grad auf folgendes gestossen:
Noch vor 11 Jahren forderte Christian Wulff, heute Bundespräsident, damals CDU-Vize und Landeschef in Niedersachsen, dass Politiker, die gegen das Gesetz verstoßen hätten, dafür auch nach einem Rücktritt noch büßen sollen. Wulffs Forderung damals: Dem ehemaligen Bundesinnenminister Manfred Kanther und dem ehemaligen Ministerpräsident Gerhard Glogowski solle die Pension gekürzt werden.
Wulff fordert
Pensionen für Kanther und Glogowski kürzen
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,63517,00.html
[...] "Wir müssen darüber nachdenken, dass Manfred Kanther nicht einfach sein Übergangsgeld bekommt, sondern dass das gekürzt werden kann. Dasselbe gilt auch für Glogowski."
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Doc_Jule, 20. Februar 2012, um 13:35
es spricht: ein Mensch, keine Marionette...*ein kleiner Silberstreif am Horizont?.....
http://spon.de/ve60x
Seb1904, 29. Februar 2012, um 14:25
Das Bundespräsidialamt hat heute, so ntv, festgestellt, daß es sich bei Wulffs Rücktritt um einen politisch motivierten Schritt gehandelt habe.
Daher stehe ihm jedenfalls auch sein Ehrensold zu.
Dann kann er sich ja jetzt nach Sylt absetzen und mit von Beust jugendlichere GespielInnen austauschen. Allerdings dürfte er in Kampen zu den Ärmeren der Armen zählen.....
(Trotzdem finde ich die Entscheidung richtig - es ging sämtlich um Vorwürfe zu seiner MP-Zeit in Hannover, die ihm die BP-Amtsführung unmöglich gemacht haben).
Stoni, 29. Februar 2012, um 14:35
Hackt..
Nö, Seb, gelogen und getäuscht hat er als BP.
Aber wir wollen nicht kleinlich sein... schließlich hat er es ja nicht ganz einfach bei der Jobsuche ;-)
Motris, 29. Februar 2012, um 14:39
Ich glaub es hackt. Ständig wird man hier verbessert.^^
Wer sagt denn, dass Krähen nicht auch kratzen können.^^
Achja, ich stimme Stoni mal zu.
unikum, 29. Februar 2012, um 18:09
... finde die Entscheidung nicht passend, er selbst hat Kürzungen des Ehrensolds vorgeschlagen und wenn seine "Mauscheleien" und "Unwahrheiten" als MP vorher ans Licht der Öffentlichkeit gekommen wären, hätte ihn die Merkel niemals als BP vorgeschlagen und durchgedrückt.
"Besser die "Wahrheit", ein Buch welches jedem ehrlichen Politiker (... gibt es wohl auch noch ein paar) und Wähler eine schallende Ohrfeige ins Gesicht schlägt, wenn solche Verfehlungen nicht ausreichen, um wenigstens eine Minderung seines "Ehrensoldes" zu
ermöglichen.
"Ehrensold" klingt ja schon fast wie ein Hohn, wo ist da
Ehre?
Ex-Füchse #365, 29. Februar 2012, um 19:28
zuletzt bearbeitet am 29. Februar 2012, um 19:31
Leute wie Roman Herzog oder Richard v. Weizsäcker haben sich den Ehrensold redlich verdient. Denen sei er von Herzen gegönnt.
Aber doch nicht diese Pfeife, gegen die jetzt der Staatsanwalt ermittelt.
Der Mann hat, wenn schon nicht gelogen, so doch auf alle Fälle die Wahrheit verschwiegen. Wieso zahlt man dem einen EHRENsold?
Und die kleine Verkäuferin von Schlecker, die nun womöglich nach -zig Jahren, die sie in dem Laden gearbeitet hat, vor die Tür gesetzt wird, die wird, wenn überhaupt mit ein paar lumpigen Kröten abgefunden, obwohl die sich nichts zuschulden kommen ließ.
Die Welt ist manchmal verd.... ungerecht.
Und bitte komme mir jetzt keiner mit dem Totschlagargument "Neiddebatte"!
Ich neide keinem irgendwas!
Aber ich finds einfach nicht richtig, dass die einen für knapp eineinhalb Jahre Präsidentschaft so fürstlich entgolten werden, wärhend andere sehen müssen, wo sie bleiben.
Stoni, 29. Februar 2012, um 19:33
Vergiß nicht die Kündigung nach 31 Jahren wegen eingelöster Pfandbons im Wert von 1,30 Euro.
Doc_Jule, 29. Februar 2012, um 19:41
genau diese Dinge führen letzlich dazu, dass eine einst solidarische Gesellschaft auseinanderbricht...warum soll ich ehrlich sein, wenn die Großkopfeten mir vormachen, dass ich anders wesentlich besser fahre? Warum sollte ich noch ein schlechtes Gewissen haben, wenn ich mir neben Hartz IV noch kräftig schwarz was dazu verdiene oder wenn ich ein bisschen was an der Steuer vorbei einnehme, und, und, und, die Beispiele für nachlassende Solidarität sind vielfältig und leider, leider hauptsächlich den Fehlern und Verfehlungen der Mächtigen in Politik und Wirtschaft geschuldet...
Ex-Füchse #47523, 29. Februar 2012, um 20:00
bin zwar neu hier, aber Die Junge hat vollkommen Recht!
Ex-Füchse #6093, 29. Februar 2012, um 20:11
Ja wirklich unfassbar,
nach 20 Monaten Amtszeit ca. 200.000 Euro Ehrensold jährlich bis zum Lebensende, einen Dienstwagen und eine Sekretärin.
Ex-Füchse #6093, 29. Februar 2012, um 22:13
das wäre ja schrecklich ...
tägliches rumgewullfe hören ? nein danke !
Doc_Jule, 29. Februar 2012, um 22:37
zuletzt bearbeitet am 29. Februar 2012, um 22:37
was ich besonders unerträglich finde, ist die Vorstellung, dass der saubere Herr Wulff diesen Posten niemals bekommen hätte, wenn er vor der Präsidentenwahl bereits im Verdacht der Vorteilsnahme - und gewährung gestanden hätte...
Ex-Füchse #16890, 01. März 2012, um 00:50
Neiddebatte!
Über solche Probleme können die Griechen nur mit dem Kopf schütteln ;)
Stoni, 01. März 2012, um 10:40
Das sind doch leere Phrasen, 84.
Neid? Offensichtlich bist du zu jung, um ehrlich überzeugte Politiker erlebt zu haben, die um so was wie Gemeinwohl statt Eigennutz bemüht sind.
Ist es Neid, wenn man von einem Gewerkschafts-Vorsitzenden verlangt, sich bei kritischen Unternehmensentscheidungen um seine Arbeiter zu kümmern und nicht um das Füllen seiner Konten via Insider-Geschäfte?
Ist es Neid, wenn man vom obersten Repräsentanten des Staates verlangt, sich nicht von eigenen gesellschaftlichen und finanziellen Ansprüchen oder denen seiner Frau leiten zu lassen?
Es waren sicher nicht diese Ego-Politiker, die es uns haben besser gehen lassen als den Griechen.
Ex-Füchse #16890, 01. März 2012, um 11:26
Doch! Denk doch mal z.B an FJS =)
Stoni, 01. März 2012, um 11:46
Natürlich war FJS korrupt und ein Verbrecher (da braucht man nur die Veröffentlichungen des Ministerialrat a.D. Wilhelm Schlötterer heranziehen, die die CSU erfolglos versuchte zu stoppen).
FJS hat u.a. zig Millionen ins Ausland veruntreut, oder versucht, Finanzbeamte und Justiz zu vereinnahmen, insofern hast du nicht ganz Unrecht ...
Kochs ähnlich gelagerte Verbrechen wurden auch gedeckt.
FJS hat man immer verziehen, weil sein Engagement und seine Leistungsbilanz im Saldo stets positiv waren.
Insofern würde ich ihn nicht als Ego-Politiker bezeichnen. Da geht es eher um Machtmissbrauch.
Seb1904, 01. März 2012, um 11:57
FJS passte in seine Zeit, und er passte nach Bayern. Aber er passte nicht nach Deutschland.
Jede Wette waren seine Gegenspieler, Wehner u.a., mit genau den gleichen Wassern gewaschen.
Rhetorisch war Strauss einer der ganz Grossen. Und er hat mit dem Diktum "es darf in Deutschland keine Partei rechts der CDU geben", den Linksruck eingeläutet.
Wir haben in allen Parteien fast nur noch Leute, die nichts können außer Politik. Und selbst das darf man gelegentlich bezweifeln. Ob uns allen diese volksfremde Kaste sonderlich guttut, darf man getrost bezweifeln. Da wird dann eben einer wie Wulff hochgespült, der da - darin dürften wir uns alle einig sein - nicht hingehört hat.
Doc_Jule, 01. März 2012, um 12:01
ich habe das ";-)" nach Bildchenwerfers Beitrag gesehen, weiß es allerdings nicht ganz richtig zu deuten...
Meines Erachtens wird nicht eine "Neiddebatte" geführt, sondern eine um Anstand und Moral (ich weiß, hehre Worte......)
Wenn "´84" dein "Baujahr" ist, bist du damit aufgewachsen, das es "normal" ist, nur den eigenen Vorteil zu sehen und entsprechend zu handeln. Deine Generation hat nie etwas anderes kennen lernen dürfen....
Doc_Jule, 01. März 2012, um 12:03
@Seb
"...Jede Wette waren seine Gegenspieler, Wehner u.a., mit genau den gleichen Wassern gewaschen...."
dann waren sie aber schlauer....*war es das, was du jetzt hören wolltest??^^
Stoni, 01. März 2012, um 12:29
FJS war überragend schlau, Jule ;-)
Es fällt schwer, in wenigen Sätzen zwischen den egomanischen FJSes, Wehners & Co. sowie den egoistischen Wulffs, Kochs, Gabriels & Co. zu differenzieren.
Stärke, Persönlichkeit, Überzeugung sind mögliche Ansatzpunkte.
Ex-Füchse #365, 01. März 2012, um 12:53
Ich glaube, es ist der Mantel der Geschichte der so einiges zudeckt. Im Lichte der Geschichte wirkt so manch ein Politiker ganz anders als zu der Zeit, in der er aktiv war.
Z.B. Strauß. Was hab ich den damals verabscheut! Und heute? Wenn ich den mit Westerwelle oder gar Rösler vergleiche erscheint er mir ja fast als Lichtgestalt. Oder Wehner - knorrig, oft böse, ungehobelt. Aber vergleicht den doch mal mit Lafontaine. Boahhh, wie gern würd ich heute die beiden gegeneinander austauschen.
Und Willy Brandt, den hab ich verehrt! Was ist dagegen ein Steinmeyer?
Was ist Steinbrück verglichen mit Helmut Schmidt?
War früher alles besser?
Bestimmt nicht!
Es kommt uns bloß so vor.
Wer weiß, vielleicht bekommt ja der eine oder andere in 30 Jahren auch Sehnsucht nach Angie. Ich wohl eher nicht, aber das steht auf einem ganz anderen Blatt.
Ex-Füchse #197, 02. März 2012, um 02:13
zuletzt bearbeitet am 02. März 2012, um 02:19
Was unterscheiden Lafontaine und Helmut Kohl?
Kohl versprach nach der Wende,es werden blühende Landschaften entstehen...Lafontaine sagte,es werde 20 Jahre und mehr dauern...Das entsprach der Wahrheit,die wollte damals nur niemand hören..Kohl gewann die Wahl,16 Jahre Reformblockadepolitik,Einheit überwiegend aus den Sozialsystemen finanziert,Sozialsysteme gegen die Wand gefahren,die Renten sind heute im Osten höher im Vergleich zum Westen ... Kohl behielt lange die Macht.
Schröder und Grüne brachten viele der dringend benötigten Reformen durch,Schröder verlor die Macht.
Merkel profitiert heute u.a. davon...und haut die Kohle in die Banken,marode Grosskonzerne und in die EU,bessere Politik?
Merkel dreht ihre Nase nach dem Wind..Atomlaufzeitverlängerung,dann Verkürzung und und und ..Lafontaine war politisch immer Mitte Links bis links,blieb seiner Linie treu ...
Wer macht nun die bessere Politik?? Wer ist glaubwürdiger?